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Die kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei war die in der Reichs und Residenzhauptstadt Wien des Kaisertum Osterreichs und Osterreich Ungarns bis 1918 wirkende Sicherheitsdruckerei Aus ihr wurde in der ersten Republik die Osterreichische Staatsdruckerei k k Hof und StaatsdruckereiRechtsformGrundung 1804 eigene Hof und Staatsdruckerey Auflosung 1918 in Osterreichische Staatsdruckerei OeSD umgewandeltSitz WienBranche Druckerei Inhaltsverzeichnis 1 Grundung amp Direktion Degen 1804 1827 2 Direktion Wolfrath 1827 1840 3 Direktion Welsbach 1841 1866 4 k u k Hof und Staatsdruckerei 1867 1918 5 Filialen 6 Siehe auch 7 Literatur 8 AnmerkungenGrundung amp Direktion Degen 1804 1827 Bearbeiten nbsp Seite von Band 1 des Kronprinzenwerks Druck und Verlag der kaiserlich koniglichen Hof und Staatsdruckerei 1886 nbsp Siegelmarke K K Hof und Staatsdruckerei aus 1850 1923Gegrundet wurde sie von Kaiser Franz I am 18 September 1804 als eigene Hof und Staatsdruckerey in Wien und war im ararischen Besitz im Besitz des Hofes so wurde sie dann auch kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerey genannt Zweck der Grundung war es samtliche Druckarbeiten fur staatliche und hofische Stellen kostenschonend in einer Hand zu bundeln unter anderem eine Reaktion auf Preisabsprachen mit denen vier der bisherigen Hofbuchdrucker die Preise hoch gehalten hatten 1 Aufgabe war es Drucksorten fur den Allerhochsten Hof und die Hofstellen als Actenpapiere Tabellen aber auch Gesetze Verordnungen Beschlusse und Instructionen herzustellen sodann die Staats Creditpapiere unter eigener strenger Aufsicht anzufertigen 2 Als erster Leiter wurde kraft Vertrag mit der k k Hofkammer sowie der Finanz und Commerz Hofstelle vom 17 Oktober 1804 Joseph Vincenz von Degen 1761 1827 Die fur die Offentlichkeit gedachten Produkte verkaufte er zuerst uber seine Buchhandlung Ihr erster Standort befand sich im zweiten und dritten Stock des aufgelassenen Franziskanerklosters in der Singerstrasse 1821 1862 Stadt Nr 913 fur das gesamte Franziskanerkloster heute Singerstrasse 26A 48 206292683889 16 375497579444 seit 1968 ein Teil der Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien und sie hatte 16 bis 20 Holzpressen zur Verfugung Das vorerst provisorische Projekt war zuerst auf ein Jahr begrenzt um danach Kosten und Nutzen aufzurechnen Der Nutzen war gegeben und so wurde es neun weitere Jahre als Provisorium betrieben Samtliche Beschwerden der Wiener Buchdrucker mittels Majestatsgesuchen 1806 1807 fanden keine positive Erledigung Wertpapiere und dergleichen wurden wahrend der Dritten Koalitionskrieges 1805 bis 1809 in Pest 1809 in Grosswardein heute Rumanien gedruckt 1809 bestand auch eine Felddruckerei zunachst in Gaunersdorf heutiges Gaweinstal Niederosterreich dann in Budwitz heute Tschechien Im Jahre 1812 wurde im bisherigen Papiermagazin im ersten Stock ebenfalls ein Druckerei Saal eingerichtet Am 26 Janner 1814 wurde aufgetragen dass alle Publikationen uber die Anstalt selbst zu verkaufen sind Mit kaiserlicher Entschliessung vom 21 Oktober 1814 wurde die Anstalt zur standigen Einrichtung und von Degen mit 1 November 1814 ihr Direktor Direktion Wolfrath 1827 1840 BearbeitenNach dem Tod von Degen wurde 1827 sein bisheriger Assistent Anton von Wolfrath zum provisorischen und 1832 zum offiziellen Direktor ernannt Seit 1831 gab es eine k k Filial Staatsdruckerei in Lemberg damals Galizien heute Ukraine welche bis 1871 bestand Mit 1 August 1834 wurde dem Unternehmen die 1822 gegrundete Hofkammer Lithographie einverleibt Nachdem im hinteren Trakt zur Seilerstatte ein einstockiger Bau errichtet wurde erhielt die Anstalt 1836 eine Dampfmaschine und zwei einfache Schnelldruckpressen Im Jahre 1839 wurde der Drucksortenverkauf an die Schulbucher Verschleiss Administration heutiger Osterreichischer Bundesverlag abgegeben Wolfrath versuchte zu Lasten des Handwerks Unternehmensablaufe zu optimieren was ihm aber nicht gelang Auch so einige Staatsstellen liessen nach einiger Zeit andernorts drucken Die Zahl der Arbeiter sank von 90 auf 45 im Jahre 1840 und selbst diese hatten uber langere Zeit oft wenig zu tun Seine erfolglose Betriebsfuhrung fuhrten zu einer Zwangspensionierung am 30 Mai 1840 Provisorischer Leiter wurde der Assistent der Lithographischen Abteilung Albert Richard Direktion Welsbach 1841 1866 Bearbeiten nbsp Vater unser auf Tibetanisch gedruckt in der Hof und Staatsdruckerei nbsp Sprachenhalle Vater unser in mehr als 200 Sprachen und Mundarten und Originaltypen also in 55 fremdlandischen SchriftenAm 24 Janner 1841 wurde Alois Auer Ritter von Welsbach der Vater von Carl Auer von Welsbach zum Direktor der Hof und Staatsdruckerei bestellt welcher sein Amt mit 22 Marz 1841 antrat Dieser brachte den Betrieb wieder auf einen zeitgemassen Standard und gestaltete ihn kraftig um wobei es mit der Zeit auch raumliche Ausdehnungen und Zu und Aufbauten gab Er berechnete ein neues abgestimmtes typometrisches System Grosse und Breite der Lettern mit dem ihm eine Reformierung der Druckbuchstaben gelang Auch zugekaufte Schriften anderer Hersteller wurden nach diesem System extra angefertigt Im Oktober 1844 war komplett auf das neue System umgestellt worden Mit Februar 1844 wurde begonnen fremdsprachige Lettern zu produzieren zuallererst arabische fur eine turkische Ubersetzung der Handels und Schiffahrtstraktate Die Qualitat wurde mit jenen vorzuglichen aus der Staatsdruckerei in Konstantinopel gleichgestellt Dadurch wurden weitere Produkte angeregt die ebenfalls alle in das typometrische System eingebunden wurden Bei der Wiener Gewerbeausstellung im Jahre 1845 prasentierte sich die Hof und Staatsdruckerei mit 60 fremdsprachlichen Alphabeten 1851 existierten Lettern in 500 einheimischen und 104 auslandischen Alphabeten in verschiedenen Grossen die auch auf der Weltausstellung in London gezeigt wurden Hinzu kamen Typen in Blindenschriften in drei Grossen fur Europa und Asien Dies war die zu dieser Zeit reichste Alphabetsammlung der Welt die auch ins Ausland geliefert wurde Unter Alois Auers Leitung wurde die Technik des Naturselbstdrucks zu hochster Perfektion entwickelt nbsp Hauserblock mit heutigen Hausnummern und verwinkelte Staatsdruckerei um 1850 nbsp Grundriss der Staatsdruckerei in der Seilerstatte links Singerstrasse unten 1851Von Welsbach baute auch eine interne Ausbildung auf wo Lehrlinge die teilweise aus den armsten Familien kamen gegen ein geringes Entgelt in den Ruhestunden unter der Woche in verschiedenen Sprachen unterrichtet wurden primar in Italienisch Latein Altgriechisch und Hebraisch und dann auch in Franzosisch Englisch Ungarisch Bohmisch Turkisch Arabisch Persisch Japanisch Chinesisch und Sanskrit An Sonn und Feiertagen gab es Unterricht in Geographie und Geschichte sowie in samtlichen Zweigen der Typographie Ferner noch Vortrage uber die deutsche Sprache Literatur und Zeichen und Schonschreibstunden Korperliche Strafen waren streng untersagt Die Lehrzeit war flexibel an den Lernerfolg gebunden Nach dem theoretischen Erlernen von drei neueren Sprachen praktischer Fertigkeit im Ubersetzen und Sprechen und den notigen Fertigkeiten fur die technische Abteilung wurde der Lehrling freigesprochen Mit Ausnahme der koniglichen Druckerei in Paris wo die Alphabet Kenntnis der einzelnen Sprachen gelehrt wurde war diese Ausbildung europaweit einzigartig Ab 1848 wurde das Wiener Know how in Druckereien von Jerusalem bis Shanghai exportiert welche zum Teil von der Hof und Staatsdruckerei fur Orden und Bischofe eingerichtet wurden Durch die gestiegene Qualitat der Drucke kamen vermehrt Auftraggeber und die Arbeitsleistung wurde von 8 000 Riesse im Jahre 1840 auf uber 200 000 Riesse im Jahre 1850 gesteigert Die Amtsdruckerei der Lottogefalls Direktion Niederosterreich wurde 1842 eingegliedert 1844 wurde auch der Verkauf der amtlichen Schriften von der Schulbucher Verschleiss Administration wieder an die Hof und Staatsdruckerei ubertragen Die Zahl aller Arbeiter und Angestellten stieg von 115 im Jahre 1841 auf 868 im Jahre 1850 und trotzdem mussten noch Auftrage ausser Haus vergeben werden Die Zahl der Beamten blieb dabei gleich Auch wurde vermehrt von nicht amtlichen Stellen um Verwendung der Hof und Staatsdruckerei angesucht und es entstanden vor allem wissenschaftliche und kunstlerische Werke Ab 1849 wurde die Produktion von Stempelmarken und ab 1850 mit jener von Briefmarken begonnen Von 1851 bis 1867 wurde auch eine k k Filial Staatsdruckerei in Temesvar unterhalten die dann zur Koniglich ungarischen Staatsdruckerei wurde nach Budapest zog und heute als Staatsdruckerei OAG Ungarn firmiert Daneben unterstanden der Direktion noch eine komplette Druckerei im Handelsministerium drei Steindruckpressen im Ministerium des Inneren und eine im Justiz Ministerium Fur verschiedene Statthaltereien und Bezirkshauptmannschaften wurden Lithographien eingerichtet k u k Hof und Staatsdruckerei 1867 1918 Bearbeiten nbsp Kupferdruckerei um 1888Mit der Grundung Osterreich Ungarns nach dem Ausgleich wurde daraus die k u k Hof und Staatsdruckerei Mit 13 Oktober 1866 wurde Anton von Beck 1812 1895 seit 1860 Administrativer Direktor der Wiener Zeitung unter Beibehaltung dieser Funktion zum Direktor der Hof und Staatsdruckerei ernannt 1882 gab es neben dem Hauptgebaude in der nunmehrigen Singerstrasse 26 48 206292683889 16 375497579444 Seilerstatte 8 48 205945896111 16 376007199167 und verschiedenen Lagern eine Typographische Abteilung im Servitenkloster am Alsergrund eine Schriftgiesserei im Dominikanerkloster und einen Drucksortenverlag im Hoftrakt eines Hauses in der Beatrixgasse in Wien Landstrasse Ab 1888 wurde das neue Gebaude am Rennweg 16 im 3 Bezirk Landstrasse gebaut wo sich bis 1888 der Kaiserliche Stadel befunden hatte Dort wurden die verschiedenen Abteilungen ab 1891 vereint Nach dem Ausscheiden Becks wurde 1892 der gelernte Soldat Hofrat Ottomar von Volkmer 1839 1901 zum Direktor bestellt Im Jahre 1908 wurde ein zweites Gebaude am Rennweg 12a erbaut einem von benachbarten Botanischer Garten abgetrennten Grundstuck Nach Ende des Ersten Weltkrieges und dem Zusammenbruch der Monarchie wurde 1918 aus der k k Hof und Staatsdruckerei die staatliche Osterreichische Staatsdruckerei Die Wiener Zeitung wurde immer wieder bei der Hof und Staatsdruckerei gedruckt und herausgegeben Filialen BearbeitenDiese Filialen waren keine Hof Druckereien nur Staatsdruckereien k k Filial Staatsdruckerei in Lemberg auch einfach Staatsdruckerei in Lemberg 1831 1871 k k Filial Staatsdruckerei in Temesvar auch einfach Staatsdruckerei in Temesvar 1851 1867 dann k u Staatsdruckerei zog 1868 nach Budapest und ist jetzt die Staatsdruckerei OAG Ungarn Siehe auch BearbeitenPrint Media Austria Verlag OsterreichLiteratur BearbeitenAlois Auer von Welsbach anonym erschienen Geschichte der k k Hof und Staats Druckerei in Wien von einem Typographen dieser Anstalt In zwei Teilen I Geschichte II Beschreibung amp Anhang In London ausgestellte Gegenstande der k k Hof und Staatsdruckerei Ende 1850 k k Hof und Staatsdruckerei Wien 1851 Online Version Alois Auer von Welsbach Der polygraphische Apparat oder die verschiedenen Kunstfacher der k k Hof und Staatsdruckerei zu Wien k k Hof und Staatsdruckerei Wien 1853 Online Version Zur Feier des einhundertjahrigen Bestandes der KK Hof und Staatsdruckerei K k Hof und Staatsdruckerei Wien 1904 Online Version Franz Stamprech 175 Jahre Osterreichische Staatsdruckerei Entwicklung und Geschichte der Osterreichischen Staatsdruckerei Verlag der Osterreichischen Staatsdruckerei Wien 1979 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 5 Kremayr amp Scheriau Wien 1997 ISBN 3 218 00547 7 S 276 f Michael Koscher noch hubscher ausgestattet wie der vorige Uber Kalender amp Kalenderverlage im Wien des 19 Jahrhunderts Diplomarbeit Universitat Wien 2008 Online Version PDF 2 1 MB Anmerkungen Bearbeiten Vgl dazu Stamprech bes S 5 10 Anton Mayer Wiens Buchdruckergeschichte 1482 1882 Hg von den Buchdruckern Wiens Band 2 1887 S 163 48 195 16 384444444444 Koordinaten 48 11 42 N 16 23 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title K k Hof und Staatsdruckerei amp oldid 228445251