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49 823861111111 8 4490972222222 Koordinaten 49 49 25 9 N 8 26 56 7 O Karte der KnoblochsaueHistorische Karte von 1829 mit dem Durchstich der Rheinschleife am KuhkopfRheinkartenausschnitt 1744 mit Anmerkung e auf dieser Insul ist der He Obr Mentzel erschossen worden Der heutige Kuhkopf ist hier noch eine Halbinsel mit vorgelagerter kleinerer RheininselDas Naturschutzgebiet Kuhkopf Knoblochsaue im Landkreis Gross Gerau ist das grosste Naturschutzgebiet und eines der grossen FFH Gebiete in Hessen 1 Es ist Teil des Hessischen Rieds zwischen Rhein und Bergstrasse Es ist zugleich als grosstes zusammenhangendes Uberschwemmungsgebiet entlang des hessischen Rheinufers ausgewiesen und dient so dem Hochwasserschutz Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung Historie 2 Natur und Landschaft 3 Infrastruktur Rad und Wanderwege 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung Historie Bearbeiten nbsp Der Kuhkopf vor dem Rhein Durchstich auf einer Karte aus dem Jahr 1762Das Gebiet um die Rheinschleife am Kuhkopf war bis zum Beginn des 17 Jahrhunderts Jagdgebiet des Adels Parallel entstanden die ersten Hofguter 1617 wurde das Metternich sche Auhaus gebaut das die Keimzelle des Kalberteicher Hofs bildete Aus dem Gemmingen schen Auhaus entstand das Hofgut Guntershausen 2 Ostlich sudlich und nordlich waren kleinere Rheininseln vorgelagert In der Knoblochsaue erinnert die Schwedensaule an den Rheinubergang des Schwedenkonigs Gustav Adolf am 7 September 1631 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges Im Osterreichischen Erbfolgekrieg sollte von der dem Kuhkopf ostlich vorgelagerten Rheininsel Maulbeerinsel eine Brucke ans westliche Ufer geschlagen werden Bei einer diesbezuglichen Erkundung zur Wassertiefe wurde hier am 25 Juni 1744 der ungarische Reitergeneral Johann Daniel von Menzel von einem franzosischen Scharfschutzen todlich getroffen Die Landschaft in ihrer heutigen Form entstand als Teile des 2440 Hektar grossen Gebiets bei der Rheinregulierung durch den Grossherzoglichen Darmstadter Wasserbaudirektor Claus Kroncke 1828 1829 vom Westufer getrennt wurden so genannter Rhein Durchstich Dadurch wurde der Kuhkopf zur Insel umfasst von dem neuen Hauptstrom und der Schlinge des als Stockstadt Erfelder Altrhein zum Altrhein Arm gewordenen alten Flusslauf Die ehemals ostlich vorgelagerte Rheininsel ist nunmehr durch Verlandung mit dem Hauptgebiet verbunden ebenso wie die ehemaligen Inseln im Norden und Suden Die Knoblochsaue wurde durch den Durchstich zur Halbinsel Bis 1945 gehorte das abgetrennte Gebiet zu den Gemarkungen Guntersblum und Gimbsheim Zur Bewirtschaftung des Grundbesitzes der Landwirte auf dem Kuhkopf wurde ein Fahrbetrieb eingerichtet Da Guntersblum den grosseren Anteil am Kuhkopf hatte erhielt es eine Wagenfahre es war die letzte Gierseilfahre uber den Rhein Gimbsheim unterhielt bei Stromkilometer 470 einen Nachen als Personenfahre zur Bewirtschaftung des auf dem Kuhkopf liegenden Geyer 3 Die besondere okologische Bedeutung wurde bereits fruh erkannt und das Gebiet am 20 Marz 1952 unter Naturschutz gestellt 4 Mittlerweile tragt es das Pradikat Europareservat und ist seit 2008 durch die Fauna Flora Habitat Richtlinie der Europaischen Union als FFH Gebiet zusatzlich geschutzt 5 1 Auf dem Kuhkopf wurde bis 1994 Erdol gefordert Zur Erinnerung steht am Hofgut Guntershausen noch eine alte Olforderpumpe ein sogenannter Pferdekopf Natur und Landschaft BearbeitenIm Schutzgebiet finden sich sowohl Weichholzauen mit den fur diese Landschaft charakteristischen knorrigen Kopfweiden und Schwarzpappeln als auch Hartholzauen mit Eichen Ulmen und Eschen Der Obstanbau auf dem Kuhkopf hat eine jahrhundertelange Tradition Im Jahr 1960 wurden 3531 Apfel 61 Birnen 130 Zwetschgen 36 Nuss und 5 Mirabellenbaume gezahlt Der Charakter einer Streuobstlandschaft ist ein Erhaltungsziel Im Naturschutzgebiet gibt es noch immer mehr als 2000 Obstbaume und mehr als 30 Apfelsorten Dem kilometerlangen Weg vom Hofgut Guntershausen zur Rheinfahre nach Guntersblum blieb der Charakter einer Apfelbaumalle erhalten Die ersten 1500 Meter am Bildungszentrum sind als Apfel Lehrpfad ausgewiesen 6 7 Die ausgedehnten Sumpfgebiete in der Auenlandschaft mit Gras Schilf und Hartholzgewachsen bieten Rast und Brutplatze fur zahlreiche Vogelarten Der Dammbruch von April 1983 wurde absichtlich nicht behoben Die vor Hochwasser nicht mehr geschutzte Landwirtschaft wurde aufgegeben und die Flachen einer naturlichen Entwicklung uberlassen Sie sind den regelmassigen Uberflutungen des Rheins ausgesetzt Allerdings sinkt der Rheinspiegel auch weiterhin bis zu 1 cm pro Jahr wahrend jedes Hochwasser Schlick ablagert und die Flachen langsam austrocknen Symboltier des Kuhkopfes ist der Schwarzmilan Rot und Schwarzwild Fuchse Frosche Erdkroten sind im Schutzgebiet verbreitet Im Fruhjahr sind weite Teile des Waldbodens von Barlauch bedeckt Im Winter ist die Durchsetzung vieler Baume in den Randbereichen des Auenwaldes mit Mistelnestern gut zu erkennen Das Gebiet ist Teil des Geo Naturparks Bergstrasse Odenwald Seit 2004 lauft ein Projekt zur Renaturierung der Stromtalwiesen Mit Aufgabe der Landwirtschaft 1983 haben sie sich nicht wie von den Naturschutzern erwartet von selbst wieder angesiedelt vielmehr wird hier mit der Ubertragung reifer Samen der charakteristischen Pflanzen nachgeholfen Infrastruktur Rad und Wanderwege BearbeitenDie Binneninsel Kuhkopf kann uber die Fussgangerbrucke in Erfelden Riedstadt oder uber die Brucke in Stockstadt am Rhein erreicht werden Von dort aus sind auch das Hofgut Guntershausen und das angegliederte Informationszentrum zu erreichen Von der linksrheinischen Seite aus war die Insel bis 2012 mit einer Personenfahre von Guntersblum aus zu erreichen Seit 2013 ist der Fahrverkehr eingestellt Ein etwa 60 km langes Rad und Wanderwegenetz mit historischen und naturkundlichen Erklarungstafeln erschliesst die Kuhkopf Binneninsel und die Knoblochsaue Ein Rundweg ist der Schriftstellerin Elisabeth Langgasser gewidmet in ihrem 1936 erschienenen Roman Gang durch das Ried schildert sie diese Landschaft die sie aus ihrer Zeit als Lehrerin in Griesheim kannte Beide Areale verfugen uber ein Forsthaus fur die Offentlichkeit bewirtschaftet ist nur das auf der Kuhkopf Insel Die Wirtschaft wurde 2015 dauerhaft geschlossen In der Knoblochsaue bindet das Rad und Wanderwegenetz auch die angrenzenden Riedlandschaften ausserhalb des Naturschutzgebietes bis nach Leeheim und zum Bensheimerhof historisches Hofgut ein Die Grenze befindet sich hinter dem begehbaren Rhein Winterdeich Beim Neujahrsloch und den Bruderlochern separates Naturschutzgebiet 16 ha handelt es sich um Kolken die Uberschwemmungen des Deichs hinterlassen haben Weitere benachbarte Naturschutzgebiete sind das Michelried und die Riedwiesen von Wachterstadt nbsp Ein verlandeter Altarm des Rheins nbsp Der Altrhein unmittelbar hinter dem Abfluss des Rheins sudliche Verbindung mit dem Rhein Zufluss Auf der linken Seite liegt der Kuhkopf nbsp Der Zufluss des Altrheins vom Rhein Im Hintergrund der Rhein und rechts die Insel Kuhkopf nbsp Der Altrhein bei Stockstadt am Rhein Links vom Fluss das Naturreservat nbsp Ein Weissstorch fangt und frisst eine Ringelnatter nbsp Schwedensaule nbsp Olforderpumpe am Hofgut Guntershausen nbsp Kuhkopf und Knoblochsaue auf einer Karte von 1738Literatur BearbeitenGerold Bielohlawek Hubel Hrsg Wie der Kuhkopf entstand Forum Riedstadt Goddelau 2004 ISBN 3 937316 03 5 Gerold Bielohlawek Hubel Hrsg Erlebnis Kuhkopf Knoblochsaue Ein Wegbegleiter durch die Auenlandschaft von Kuhkopf und Knoblochsaue Forum Riedstadt Goddelau 2003 ISBN 3 937316 00 0 Hans Pehle Der Rheinubergang des Schwedenkonigs Gustav II Adolf Ein Ereignis im Dreissigjahrigen Krieg Forum Riedstadt Goddelau 2000 ISBN 3 9806490 8 3 Gunter Schocker Das Naturschutzgebiet Kuhkopf Knoblochsaue Denkmalpflege amp Kulturgeschichte Hrsg vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen 3 2015 S 3 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikivoyage Naturschutzgebiet Kuhkopf Knoblochsaue Reisefuhrer nbsp Commons Naturschutzgebiet Kuhkopf Knoblochsaue Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www schatzinsel kuehkopf hessen de Homepage kuehkopf de Forderverein Hofgut Guntershausen e V Kuhkopf Knoblochsaue im Portal fur Gross Gerau und Rhein Main Info Flyer Naturschutzgebiet Kuhkopf Knoblochsaue Luftbildvideo Kuhkopf Knoblochsaue vom Hessischen Rundfunk https paris blog org 2022 05 01 naturparadies aus menschenhand das europareservat kuhkopf Einzelnachweise Bearbeiten a b Bewirtschaftungsplan fur das FFH Gebiet 6116 350 6116 450 Kuhkopf Knoblochsaue PDF Datei 11 7 MB Gunter Schoker Das Naturschutzgebiet Kuhkopf Knoblochsaue In Denkmalpflege amp Kulturgeschichte Hrsg vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen 3 2015 S 3 8 Gimbsheim und der Rhein Festschrift 50 Jahre Naturschutzgebiet Kuhkopf Knoblochsaue des Regierungsprasidiums Darmstadt von 2002 PDF Datei 4 97 MB Verordnung des Regierungsprasidiums Darmstadt uber das Naturschutzgebiet vom 17 April 1998 StAnz S 1299 PDF Datei 3 01 MB Umweltbildungszentrum Schatzinsel Kuhkopf Apfel Lehrpfad Apfelsorten des Naturschutzgebietes PDF Datei 1 15 MBNaturschutzgebiete im Landkreis Gross Gerau nbsp Naturschutzgebiet nbsp Am Belzberg Auenwald Hohenaue Bruchwiesen bei Buttelborn Bruderlocher Datterbruch von Dornheim Dornheim Wallerstadter Teichwiesen Endlache von Wallerstadten Erlenwiese und Kratzenau von Gross Gerau und Nauheim Grosse Lache von Geinsheim Grosser Goldgrund bei Hessenaue Grosses Michelried bei Erfelden Hammer Aue von Gernsheim und Gross Rohrheim Hochheimer Mainufer Kollenbruch von Gross Gerau Kornsand und Schacht bei Geinsheim Kuhkopf Knoblochsaue Loserbecken von Weiterstadt Monchbruch von Morfelden und Russelsheim Niederwald von Gross Gerau Osterbruch bei Gross Gerau Rallbruch von Wolfskehlen Riedloch von Trebur Riedwiesen von Wachterstadt Sauergrund Schaeppersee von Russelsheim Schmalwert von Biebesheim See an der Merschheimer Lache bei Trebur Teich am Braunshardter Tannchen Torfkaute Bannholz von Dornheim Wolfskehlen Treburer Unterau Wuster Forst bei Russelsheim FFH Gebiete im Landkreis Gross Gerau Jagersburger und Gernsheimer Wald Bruderlocher Ginsheimer Altrhein Grosser Goldgrund bei Hessenaue Grunland im Bereich der Herrenwiese nordwestlich Astheim Hammer Aue von Gernsheim und Gross Rohrheim Heidelandschaft westlich Morfelden Walldorf mit angrenzenden Flachen Kelsterbacher Wald Kiesgrube beim Weilerhof nordostlich Wolfskehlen Kuhkopf Knoblochsaue Mark und Gundwald zwischen Russelsheim und Walldorf Monchbruch von Morfelden und Russelsheim und Gundwiesen von Morfelden Riedloch von Trebur mit angrenzender Flache Riedsee westlich Leeheim Riedwiesen von Wachterstadt Sandtrockenrasen zwischen Morfelden und Walldorf Wald bei Gross Gerau Wanderfischgebiete im Rhein Normdaten Geografikum GND 4123584 8 lobid OGND AKS VIAF 234190556 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuhkopf Knoblochsaue amp oldid 236921510