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Korner ist eine landliche Gemeinde im Unstrut Hainich Kreis in Thuringen Deutschland Erfullende Gemeinde fur Korner ist die Stadt Nottertal Heilinger Hohen Wappen Deutschlandkarte51 231111111111 10 5875 208 Koordinaten 51 14 N 10 35 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis Unstrut Hainich KreisErfullende Gemeinde Nottertal Heilinger HohenHohe 208 m u NHNFlache 30 83 km2Einwohner 1621 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 53 Einwohner je km2Postleitzahl 99998Vorwahl 036025Kfz Kennzeichen UH LSZ MHLGemeindeschlussel 16 0 64 037Gemeindegliederung 3 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung August Bebel Str 18 99998 KornerWebsite nottertal heilingerhoehen deBurgermeister Matthias Niebuhr parteilos Lage der Gemeinde Korner im Unstrut Hainich KreisKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Naturliche Gegebenheiten 1 2 Gemeindegliederung 2 Geschichte 3 Personlichkeiten 4 Traditionen 5 Verkehr 6 Kuriosa 7 Sport 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenNaturliche Gegebenheiten Bearbeiten nbsp Korner im Nottertal von Norden gesehen nbsp An der Notter in der Ortslage KornerKorner liegt ungefahr zwolf Kilometer ostlich von Muhlhausen im Ubergangsbereich zwischen den Nordwestthuringischen Muschelkalk Randplatten im Norden und dem Thuringer Becken einem Keuper Hugelland im Suden Die Gemeinde ist in die intensiv landwirtschaftlich genutzte offene Ackerlandschaft eingebettet Sie wird von der Notter durchflossen einem Nebenbach der Unstrut Im Norden grenzt als einzige grosse Waldflache der Volkenroder Wald an Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde Korner besteht aus den drei Ortsteilen Korner Volkenroda und Osterkorner Ortsbildpragend ist das ostlich des Ortes gelegene Gut Bergmuhle mit seinem Wohnhaus von 1907 und den zugehorigen Wirtschaftsbauten 2 Geschichte BearbeitenAls urkundliche Ersterwahnung wird ein Diplom des Kaisers Karl vom 15 September 802 gewertet in dem der Ort Corneri genannt wurde Die um 900 im Ort ansassigen Adeligen von Korner waren Erbauer einer kleinen Burganlage mit starkem Turm Der Belagerung der Reichsburg Volkenroda folgte deren Zerstorung nach den Bedingungen des ausgehandelten Friedensvertrages Zuvor tobten mehrere Monate heftige Kampfe zwischen Konig Heinrich IV und den aufstandischen Thuringern und Sachsen die auch auf das Gebiet von Korner ubergriffen Das Kloster Hasungen erhielt 1081 Besitzrechte im Ort Korner uberschrieben Die Kirche von Korner wurde in der urkundlichen Uberlieferung belegt Ab 1131 entstand in der Nachbarschaft des Dorfes im Gelande der zerstorten Reichsburg das Zisterzienserkloster Volkenroda 1150 wurde die dortige Klosterkirche durch den Mainzer Erzbischof geweiht Ein Teil der Orte in der Nahe des Klosters Volkenroda wurde durch die Umwandlung in Wirtschaftshofe Grangien aufgelost der bereits weitgehend entvolkerte Nachbarort Osterkorner wurde ebenfalls dem Volkenrodaer Kloster ubertragen Noch in Privatbesitz liegende Grundstucke des Vogtes von Korner mit einer Kapelle wurden von dessen Erben ans Kloster Volkenroda ubergeben Dagegen gab es Einspruche weiterer erbberechtigter Verwandte des Toten Aus diesem Grund gelangte der Fall bis vor das landgrafliche Gericht Der an der Notter entstandene Muhlenkomplex aus Bergmuhle und Ziegelmuhle wurde 1285 erstmals erwahnt Die Herren von Korner waren 1315 bei den Landgrafen von Thuringen in Ungnade gefallen und wurden ihrer Rechte und restlichen Besitzungen beraubt Der Ort wurde mit den beiden Kirchen der Oberkirche und der Unterkirche und der Burg Korner ans Kloster Volkenroda verkauft Die Unterkirche wurde 1318 umgebaut und repariert sie erhielt bei der Einweihung den Namen Beatae Maria Virginis Kirche der Heiligen Jungfrau Maria nbsp Oberkirche St Wigberti Zeichnung von 1915 Eines der altesten Gebaude des Ortes wurde 1483 als Gemeindeschenke errichtet und dient noch heute als Gasthaus Nottertal diesem ursprunglichen Zweck 1525 belagerten und verwusteten aufstandische Bauern das Kloster Volkenroda Beim Abzug der Bauern wurden viele Gebaude in Brand gesteckt Der zunachst begonnene Wiederaufbau des Klosters wurde bald aufgegeben Nur die wichtigsten Wirtschaftsgebaude wurden repariert oder teilweise erneuert 1540 wurde die Auflosung des Klosters Volkenroda beschlossen Ein Grossbrand von 1596 zerstorte grosse Teile des Ortes Korner Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurde Korner 1645 mit dem Amt Volkenroda vom Herzogtum Sachsen Gotha ubernommen Zwei weitere Grossbrande zerstorten 1733 und 1836 Teile des Ortes 1845 beschloss die Einwohnerschaft die Grundung einer eigenen Feuerwehr Als Folge der Unruhen des Jahres 1848 wurde auch eine Burgerwehr gegrundet der Ort stellte 160 Mann unter Waffen 1869 wurden als Folge der Gebietsreform im Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha Amter und Verwaltungen neu strukturiert Der noch aus wenigen Hausern bestehende Ort Volkenroda wurde nach Korner eingemeindet Als Vorlaufer einer Fabrik wurde 1870 die erste Dampfsagemuhle in Korner errichtet Der Bau einer Eisenbahnlinie von Ebeleben nach Muhlhausen fuhrte durch das Nottertal und verschaffte den Orten Korner und Osterkorner einen Bahnanschluss 1896 wurde der Bahnbetrieb eroffnet Als zweiter Industriebetrieb wurde 1907 eine Dampfziegelei eroffnet Die bereits vorhandene Gleisanlage verringerte die Transportkosten und den Bezug von Kohle fur die Feuerung Der Erste Weltkrieg hatte den Tod von 48 Soldaten aus Korner zur Folge im Zweiten Weltkrieg fielen sogar 122 Einwohner Die im Umland von Korner gelegenen Gehofte und Staatsguter wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges mit Evakuierten und Fluchtlingen belegt Ein Teil dieser Gruppe und weitere Heimatvertriebene blieben nach dem Kriegsende in der Gegend und wurden bei der Bodenreform mit Ackerland und Vieh ausgestattet Die Grundung der LPGs in den 1950er Jahren erfolgte in allen Ortsteilen Korner Volkenroda Osterkorner und Peissel separat Viele Kleinbauern wechselten in dieser Zeit zum Kalibergbau da der VEB Kalibergwerk Volkenroda ihnen bessere Lohne und Vergunstigungen garantierte Auf Beschluss der Staatsregierung der DDR wurde 1952 bei einer Kommunal und Gebietsreform der Ort Korner mit seinen Ortsteilen dem neu geschaffenen Bezirk Erfurt und dem Landkreis Muhlhausen zugeteilt Die bisherigen Landwirtschaftsbetriebe in Korner wurden 1959 zur LPG Rotes Banner vereint Der kleinste Ortsteil von Korner das abgelegene Gehoft Peissel wurde 1965 abgesiedelt Fur die Schulkinder des Ortes Korner wurden mit dem Bau von Schulen und einer Turnhalle in den 1970er Jahren die Lernbedingungen verbessert 1984 erhielt der Ort Korner ein Einkaufszentrum fur Waren des taglichen Bedarfs Der Ort wurde in den spaten 1980er Jahren durch den Bau von fast 90 Wohnungen am Lindenweg Ortsrand weiterentwickelt Nach der Wende wurde das Pfarrhaus saniert und eine Interessengemeinschaft zur Rettung der Klosterruine Volkenroda als Kulturdenkmal gegrundet Im Jahr 1996 wurde der Betrieb der unrentablen Bahnstrecke eingestellt Korner wurde 1999 Teil der Verwaltungsgemeinschaft Schlotheim Die EXPO in Hannover zeigte als Thuringer Beitrag zwei Projekte zur Dorfentwicklung im landlichen Raum die mit Beteiligung der Einwohner von Korner realisiert wurden Nach dem Abschluss der EXPO wurde der Ausstellungspavillon fur das Kloster Volkenroda zur Verfugung gestellt und vor Ort neu errichtet Mit einer Festwoche beging Korner im Sommer 2002 die 1200 Jahr Feier der Ersterwahnung des Ortes Personlichkeiten BearbeitenFriedrich Christian Baumeister 1709 1785 Philosoph Karl August Friedrich Bruckner 1803 1853 Padagoge und Historiker Alwin Langenhan 1850 1916 Lehrer Schriftsteller Fossiliensammler und Amateur Palaontologe Hermann Braun 1882 1948 Verwaltungsjurist Joachim Kardinal Meisner 1933 2017 rom kath Bischof verbrachte seine Jugend in KornerTraditionen BearbeitenDie Dorfgemeinschaft pflegt landliche Traditionen Die wichtigste Veranstaltung stellt hierbei die Kirmes Kirchweihfest dar Weitere jahrlich stattfindende Traditionsveranstaltungen sind das Osterfeuer sowie das Setzen der Pfingstmaien junge Birken fur die Konfirmanden vor Kirche und Dorfschenke ausserdem als Dank fur die Sponsoren der Kirmes Verkehr BearbeitenDer Bahnhof Korner lag an der Bahnstrecke Ebeleben Muhlhausen Der Guterverkehr wurde Ende 1994 und der Personenverkehr zum 31 Mai 1997 eingestellt Seit 15 August 1998 ist die Strecke stillgelegt Kuriosa BearbeitenMit 99998 hat Korner zusammen mit der ehemaligen Gemeinde Weinbergen die hochste Postleitzahl der Bundesrepublik Deutschland die Leitzahl 99999 ist nicht vergeben Am 9 September 1999 nutzte die Deutsche Post AG den Ort werbewirksam und setzte an diesem Tag die letztgenannte Postleitzahl in einem Sonderstempel ein um allen Liebhabern origineller Stempel eine Freude zu bereiten Sport BearbeitenFussball SV Fortuna 49 Korner e V Spielklasse KreisoberligaLiteratur BearbeitenHeinz Freybote Orts Chronik Volkenroda Gemeinde Korner s n Muhlhausen 1994 Astrid Munzberg Bernd Munzberg Red 802 2002 1200 Jahre Korner Gemeindeamt Korner Korner 2002 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Korner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Michael Kohler thueringenfotos de Fotos aus dem Dorf von 1989 Memento vom 2 Februar 2022 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Grossmann Manfred 1961 Der Hainich eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Muhlhausen Bad Langensalza Schlotheim Grossengottern Mihla und Behringen Koln ISBN 978 3 412 22300 7 S 251 f Stadte und Gemeinden im Unstrut Hainich Kreis Bad Langensalza Bad Tennstedt Ballhausen Blankenburg Bruchstedt Grossvargula Haussommern Herbsleben Hornsommern Kammerforst Kirchheilingen Korner Kutzleben Marolterode Mittelsommern Muhlhausen Thuringen Nottertal Heilinger Hohen Oppershausen Rodeberg Schonstedt Sudeichsfeld Sundhausen Tottleben Unstrut Hainich Unstruttal Urleben Vogtei Normdaten Geografikum GND 4391572 3 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korner Thuringen 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