www.wikidata.de-de.nina.az
Justus Beyer 16 April 1910 in Schurow 26 September 1989 in Furstenfeldbruck war ein deutscher Jurist und SS Fuhrer Justus Beyer wahrend der Nurnberger Prozesse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Beforderungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBeyer war der Sohn eines Pfarrers Nach dem Schulbesuch studierte er Rechts und Staatswissenschaften in Marburg Munchen und Jena Er war Mitglied des Marburger und Jenenser Wingolfs Zum 1 Dezember 1931 trat er in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 860 875 1 1932 wurde er ausserdem Mitglied der SA Am 20 Januar 1933 bestand Beyer das Referendarexamen am Oberlandesgericht Jena mit dem Pradikat vollbefriedigend Anschliessend wurde er Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter bei Reinhard Hohn in Jena Seine Dissertation die sich mit Standeideologien der Systemzeit befasste legte er 1939 an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Berlin bei Hohn und Carl Schmitt vor In dieser Arbeit gelangt Beyer den die Autoren Rossler und Schleiermacher in diesem Zusammenhang als einen der Chefideologen des SD identifizieren 2 zu einer dezidierten Ablehnung des standestaatlichen Universalismus von Othmar Spann Das begrundete Beyer mit dem angeblich bestehenden tiefergehenden Gegensatz zwischen universalistischem und nationalsozialistischem Denken Seit 1934 war Beyer hauptberuflicher Funktionar der Schutzstaffel SS Nachdem er bereits seit Mai 1934 fur den Sicherheitsdienst des Reichsfuhrers SS SD tatig gewesen war wurde er im Juni 1934 Mitglied der SS Er wurde zunachst im Sicherheitsamt in Munchen verwendet und spater in das Reichssicherheitshauptamt in Berlin versetzt Seit 1938 fungierte er dort als Abteilungsleiter fur Wissenschaft und stellvertretender Hauptabteilungsleiter und Sachbearbeiter der Hauptabteilung Kultur Von Mai 1939 nahm Beyer an einer Ubung der Wehrmacht und im Anschluss daran als Schutze am Uberfall auf Polen teil bevor er im Dezember 1939 als Fachkraft fur das RSHA abgestellt und zuruck nach Berlin geschickt wurde 1940 war Beyer Leiter des Referates III A 1 Allgemeine Fragen der Lebensgebietsarbeit in der Amtergruppe III Deutsche Lebensgebiete SD Inland im Reichssicherheitshauptamt RSHA In dieser Eigenschaft war er massgeblich an den bevolkerungspolitischen Planungen im Reichssicherheitshauptamt beteiligt so mit der Umsiedlung slawischer Bevolkerungsgruppen in Osteuropa und der deutschen Besiedelung Osteuropas vgl Generalplan Ost 3 Hier war Karl Gengenbach III A sein Vorgesetzter 1941 ubernahm Beyer das Amt des offiziellen Verbindungsmanns des Reichssicherheitshauptamtes d h der Sicherheitspolizei und des SD zur Parteikanzlei der NSDAP Im Mai 1941 wechselte Beyer endgultig in die Parteikanzlei in der er die Leitung der Abteilung III S bzw III V der Berichtsverteilungsstelle ubernahm In dieser Stellung die er bis zum Kriegsende beibehielt hatte er das Archiv der Staatsrechtlichen Abteilung der Parteikanzlei zu fuhren das Zeitschriften Gesetzesblatter Verordnungsblatter und Mitteilungsblatter der verschiedenen Behorden sammelte und an die Sachreferate der Parteikanzlei zur Verfugung stellte Ferner erstellte er staatswissenschaftliche Gutachten zu verwaltungsgeschichtlichen Fragen Seit 1942 bekleidete er offiziell den Rang eines Abschnittsleiters in der Parteikanzlei und eines Reichshauptstellenleiters Nach dem Krieg trat Beyer als Entlastungszeuge in den Prozessen gegen Otto Ohlendorf den er als Sprachrohr einer positiven Opposition innerhalb der SS darzustellen versuchte 4 und Franz Alfred Six auf Er arbeitete als Redakteur bei der Deutschen Gewerbe Zeitung In den 1960er Jahren war er Honorardozent fur Wirtschaftsrecht an einer Ingenieurschule Er wirkte auch als Dozent an der Akademie fur Fuhrungskrafte der Wirtschaft in Bad Harzburg 5 Beforderungen Bearbeiten1 Juni 1936 Untersturmfuhrer 9 November 1936 Obersturmfuhrer 30 Januar 1939 Hauptsturmfuhrer 21 Juni 1944 ObersturmbannfuhrerSchriften BearbeitenDer Spannkreis Gefahren und Auswirkungen Geheimbericht Ende Mai 1936 in Auszugen veroffentlicht als Nationalsozialismus und Universalismus in Deutsches Recht 1936 Die Standeideologie der Systemzeit und ihre Uberwindung Darmstadt 1941 Dissertation Die 1942 beim Verlag Wittich in Darmstadt erschienene Ausgabe wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 6 Literatur BearbeitenMichael Gruttner Biographisches Lexikon zur nationalsozialistischen Wissenschaftspolitik Studien zur Wissenschafts und Universitatsgeschichte Band 6 Synchron Heidelberg 2004 ISBN 3 935025 68 8 S 23 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Weblinks BearbeitenInstitut fur Zeitgeschichte Munchen Berlin Zeugenschrifttum Online ZS 1013 Beyer Dr Justus PDF 5 03 MB Protokolle der Vernehmungen Beyers 1947 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 1231677 Mechtild Rossler Sabine Schleiermacher Der Generalplan Ost Hauptlinien der nationalsozialistischen Planungs und Vernichtungspolitik 1993 S 87 Czeslaw Madajczyk Stanislaw Biernacki Vom Generalplan Ost zum Generalsiedlungsplan S x Vgl Heinz Hohne Der Orden unter dem Totenkopf Die Geschichte der SS Weltbild Augsburg 1995 ISBN 3 89350 549 0 S 389 Michael Wildt Reinhard Hohn Vom Reichssicherheitshauptamt zur Harzburger Akademie Paper fur die Tagung Politische Offentlichkeit und intellektuelle Positionen in Deutschland um 1950 und um 1930 19 21 Marz 2009 in Hamburg S 7 Deutsche Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Liste der auszusondernden Literatur Zentralverlag Berlin 1946Normdaten Person GND 1081047666 lobid OGND AKS VIAF 71757061 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beyer JustusKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und SS FuhrerGEBURTSDATUM 16 April 1910GEBURTSORT Schurow PommernSTERBEDATUM 26 September 1989STERBEORT Furstenfeldbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Justus Beyer amp oldid 227981765