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Das Justizgebaude Reichenspergerplatz ist ein historisches Gebaude in Koln Neustadt Nord Reichenspergerplatz 1 50670 Koln Das Gebaude in dem sich heute das Oberlandesgericht Koln die Generalstaatsanwaltschaft Koln und Teile des Amtsgerichts Koln Grundbuchamt Handelsregister Nachlassgericht Hinterlegungsabteilung Kirchenaustrittsstelle Zwangsversteigerungsgericht und Zahlstelle befinden steht unter Denkmalschutz Seit Ende 2017 ist das Gebaude zudem Sitz der Opferschutzbeauftragten des Landes NRW Oberlandesgericht Koln am Reichenspergerplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Bunker 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Oberlandesgericht Koln um 1910 nbsp Denkmalinformation nbsp Treppenhaus nbsp Treppenhaus mit weihnachtlicher Dekoration nbsp Giebelrelief mit Justitia Das Oberlandesgericht Koln wurde am 21 Juni 1819 durch Konig Friedrich Wilhelm III als Rheinischer Appellationsgerichtshof gegrundet Seinen heutigen Namen Oberlandesgericht erhielt es mit dem Inkrafttreten der Reichsjustizgesetze am 1 Oktober 1879 Das Gebaude wurde nach unter der Leitung des Geheimen Oberbaurats Paul Thoemer ausgearbeiteten Entwurfen des preussischen Ministeriums der offentlichen Arbeiten erbaut Der Planer Thoemer ein auf Gerichtsgebaude spezialisierter Berliner Architekt hatte bereits 1893 das Justizgebaude am Appellhofplatz errichtet Dessen Kapazitaten reichten bereits 1907 nicht mehr aus Deshalb wurde fur das Oberlandesgericht sowie fur die Zivilkammern des Landgerichts ein ebenfalls von Paul Thoemer entworfener Gerichtsneubau geplant das Projekt Justizgebaude am Reichensperger Platz 1 Mit der ortlichen Bauleitung waren der Baurat Reinhold Ahrns und die Regierungsbaumeister Hans Erberich sowie Hans Lucht betraut und mit den Bildhauerarbeiten der Bonner Karl Menser 2 Der Bauplan sah einen Plenarsaal 35 Sitzungssale und 400 Geschaftszimmer sowie einige Wohnungen fur Bedienstete vor Er war damals mit einer Grundflache von 12 500 m das grosste Profangebaude in Koln Am 10 Oktober 1907 wurde mit den Ausschachtungsarbeiten begonnen 3 das Gerichtsgebaude wurde am 7 Oktober 1911 seiner Bestimmung ubergeben Es erganzte das Justizgebaude am Appellhofplatz in welchem heute das Verwaltungsgericht Koln und das Finanzgericht Koln untergebracht sind Zur Zeit der Einweihung im Jahre 1911 war das Gerichtsgebaude das grosste in Deutschland und hatte die modernste Ausstattung mit elektrischem Licht Fernsprechsammelanlage Aufzug und elektrischer Entstaubungsanlage Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Gebaude eine Ruine In den 1950er Jahren wurde es wiederaufgebaut wobei grosse Teile des Fassadenschmucks nicht wiederhergestellt wurden In den 1980er und 1990er Jahren fand eine umfangreiche Sanierung des Gebaudes statt bei der das Haupttreppenhaus in seiner originalen Form mit Kuppel wiederhergestellt wurde Architektur BearbeitenDer historistische Bau mit Souterrain umfasst einen ganzen Hauserblock und wird von funf Strassen umgeben Die Hauptfassade mit der Eingangsfront zum Reichenspergerplatz benannt nach dem Juristen und Politiker August Reichensperger ist als konkaver Viertelbogen ausgebildet Es handelt sich um einen feudalen funfgeschossigen Baukomplex in neobarocker Formensprache dessen Mittelrisalit durch zwei vorschwingende Seitenflugel gerahmt wird die gleichfalls in pavillonartigen Risaliten enden Der speziell auf Wunsch Kaiser Wilhelms II angebrachte 72 Meter hohe Dachreiter wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und danach nicht mehr aufgebaut In der Mitte dieser Fassade befindet sich der reich ausgestaltete Risalit mit dem Hauptportal Der Schmuck besteht aus Saulen Pilastern Kapitellen Konsolen und Skulpturen Drei grosse Hofe Hof A B und C und vier kleine Innenhofe belichten die Innentrakte des Gebaudes Eine weitere Sehenswurdigkeit innerhalb des Gebaudes ist das Ehrenmal fur die gefallenen Justizmitarbeiter des Ersten Weltkrieges welches sich im ersten Obergeschoss in Flur H befindet Uber dem Hauptportal ist in einem Fries Justitia dargestellt die Gottin der Gerechtigkeit Nach dem Hauptportal gelangt man in die hohe Eingangshalle die wie bei vielen Gerichtsgebauden jener Zeit mit ihren offenen symmetrischen Treppenlaufen den Hohepunkt der Innengestaltung bildet 4 Uber das Zentraltreppenhaus mit Oberlicht erreicht man die Sitzungssale und Geschaftszimmer Ferner besitzt das Gebaude sieben weitere Treppenhauser jeweils an den Gebaudeecken und den Aussenflurmitten um in ein anderes Geschoss zu gelangen Die Flure mit einer Gesamtlange von mehr als vier Kilometer verbinden die Gebaudetrakte Weiterhin sind innerhalb des Gebaudes mehrere Aufzuge vorhanden Bunker BearbeitenVor dem Gebaude unter dem Rasen des Reichenspergerplatz liegt ein Luftschutzbunker von 1942 bestehend aus einer mehrfach abknickenden M formigen Rohre von 1 50 m Breite und 2 20 m Hohe und etwa 200 m Grundflache Die nicht eisenbewehrte Betondecke ist ca 30 Zentimeter dick und liegt etwa 30 Zentimeter unter der Rasenkante Der Bunker war offiziell fur 180 Personen zugelassen Das Oberlandesgericht Koln nutzte die Anlage bis 1979 als Aktenlager Er wurde erst 2009 wiederentdeckt und ist nun jeweils am ersten Sonntag des Monats zu besichtigen 5 6 7 nbsp Einstieg nbsp Bunkerrohre nbsp Auer Beluftungsanlage nbsp ToilettenanlageLiteratur BearbeitenGeorg Dehio bearbeitet von Claudia Euskirchen Olaf Gisbertz Ulrich Schafer Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Nordrhein Westfalen I Rheinland Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2005 ISBN 3 422 03093 X S 754 Wolfgang Meyer Das Justizgebaude Reichenspergerplatz in Koln Hrsg vom Oberlandesgericht Koln 2011 12 Seiten Siehe auch BearbeitenJustizzentrum KolnWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Justizgebaude Reichenspergerplatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz des Oberlandesgerichts Koln Informationsblatt zum Rohrenbunker auf welt unter koeln PDF 1 7 MB Einzelnachweise Bearbeiten Franzjosef Ploenes Justiz ohne Raum in Justitia Coloniensis 1981 S 320 322 Wolfram Hagspiel Koln in Fotografien aus der Kaiserzeit Regionalia Verlag Rheinbach 2016 ISBN 978 3 95540 227 3 S 143 Klara van Eyll Alte Adressbucher erzahlen 1993 S 202 Alexander Kierdorf Koln Ein Architekturfuhrer 1999 Nr 120 Anne Krick in rundschau online de vom 6 September 2013 Reichensberger Platz Fuhrungen durch den Angstbunker abgerufen am 12 September 2016 Bunker bei Kolner Stadt Anzeiger online vom 20 Juli 2015 oder 21 Juli S 26 Bunker bei Express online vom 30 Mai 2015 50 954548 6 962622 Koordinaten 50 57 16 4 N 6 57 45 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Justizgebaude Reichenspergerplatz amp oldid 236763147