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Josef Paul 1 Thomas 3 Oktober 1895 in Reisewitz bei Ottmachau 20 Oktober 1975 war ein deutscher Politiker KPD SED Richter und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Zusammen mit Bruno Dickhoff Georg Dix und Albert Forster war er Mitglied der Widerstandsgruppe um Willy Jannasch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zeit vor 1933 1 2 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1 3 Zeit nach 1945 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenZeit vor 1933 Bearbeiten Josef Thomas wurde als eines von sieben Kindern eines Landarbeiterpaares im Dorf Reisewitz geboren Bereits mit acht Jahren musste er auf dem Rittergut arbeiten Mit 19 erkrankte er an Lungentuberkulose wurde aber trotzdem wahrend des Ersten Weltkriegs zur Ersatz Maschinengewehr Abteilung III in Spandau Ruhleben eingezogen Von dort aus wurde er im Mai 1917 zum Reichsbahnausbesserungswerk Cottbus RAW abkommandiert wo er bis 1925 als Kesselschmied tatig war 2 1918 wurde er Gewerkschaftsmitglied des Deutschen Eisenbahnverbandes In diesem engagierte er sich aktiv indem er unter anderem Mitglieder warb und als Kassierer tatig war Wahrend des Kapp Putsches in Cottbus streikte er zusammen mit den anderen Mitarbeitern des RAW Nachdem er aus der katholischen Kirche ausgetreten war wurde er 1923 Mitglied der KPD Auch nach dem Verbot der Partei im November desselben Jahres arbeitete er im Untergrund weiter fur sie So verteilte er unter anderem Ausgaben der verbotenen Roten Fahne und der Arbeiter Illustrierte Zeitung Nachdem die KPD 1924 wieder zugelassen wurde kandidierte er erfolglos auf ihrer Liste fur die Wahl der Cottbuser Stadtverordneten Im Marz 1925 wurde er aufgrund seines Engagements fur die KPD aus dem RAW entlassen In der nachsten Zeit hielt er sich mit einem Wandergewerbe fur Kurzwaren und Bettwasche uber Wasser Ab 1928 arbeitete er dann als Schaffner fur die Cottbuser Strassenbahn Hier wurde er auch Mitglied der Revolutionaren Gewerkschaftsopposition deren Leiter er bei den Cottbuser Stadtwerken war 2 Widerstand gegen den Nationalsozialismus Bearbeiten Bei der Reichstagswahl am 5 Marz 1933 kandidierte Josef Thomas auf der Liste der KPD fur Frankfurt Oder Aus diesem Grund wurde er am 16 Marz wahrend seiner Arbeit noch in der Schaffner Uniform verhaftet Man brachte ihn nach Berlin wo er ab dem 18 Marz fur etwa zwei Wochen im Festungsgefangnis Spandau gefangen gehalten wurde Danach wurde er ins KZ Sonnenburg gebracht in dem er bis zum 20 Juni 1933 festgehalten wurde Nach seiner Freilassung musste er sich taglich bei der Gestapo in Cottbus melden 3 In Cottbus nahm er Kontakt zum KPD Genossen Theo Schneider auf Uber diesen lernte er auch Willy Jannasch kennen Die drei kontaktierten weitere Genossen und bildeten mit diesen eine Widerstandsgruppe Zu deren Kern gehorten 13 Mitglieder Zusammen mit nur zeitweilig tatigen Personen umfasste sie etwa 28 Mitglieder Um die Gefahr einer Entdeckung zu minimieren bildete man Untergruppierungen deren Mitglieder sich gegenseitig nicht alle kannten Josef Thomas leitete dabei eine Gruppe der Max Bischoff und Georg Dix angehorten 3 Haupttatigkeiten der Widerstandsgruppierung war zum einen die Reorganisation der Roten Hilfe 3 Zum anderen verteilte sie auch sozialistische und kommunistische Schriften an die Bevolkerung und Insassen von Reichsarbeitsdienstlager Unter diesen Schriften waren Ausgaben der Roten Fahne der Inprekorr der Jungen Garde sowie des Braunbuchs uber Reichstagsbrand und Hitlerterror 4 Diese wurden uber Kontakte zu Emigranten in der Tschechoslowakei und Mitgliedern der KPC sowie einer weiteren Gruppierung aus Forst organisiert 5 6 Im Januar 1936 wurde Josef Thomas zusammen mit zwolf weiteren Mitgliedern seiner Widerstandsgruppe verhaftet Sie wurden zunachst bis Marz in Cottbus gefangengehalten und dann nach Berlin uberfuhrt Im Mai erhielten sie ihre Anklageschrift in der ihnen die Vorbereitung des hochverratischen Unternehmens mit Gewalt die Verfassung des Reiches zu andern vorgeworfen wurde 7 Die Verhandlung fand am 29 und 30 Juni im Berliner Kammergericht statt Josef Thomas wurde zu drei Jahren und sechs Monaten Zuchthaus verurteilt Zudem entzog man ihm fur drei Jahre die burgerlichen Ehrenrechte Auch die anderen Angeklagten wurden zu Zuchthaus oder Gefangnisstrafen von mindestens einem Jahr verurteilt Bis auf den Mitangeklagten Willi Graf mussten alle ihre Haftstrafen antreten Dieser war stattdessen bereits nach wenigen Tagen entlassen worden Dies nahrte den Verdacht dass er die Gruppe verraten hatte Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde Willi Graf von der SMAD verhaftet und beging kurz darauf Selbstmord 7 Josef Thomas wurde zunachst zusammen mit sechs seiner Mitstreiter in das Zuchthaus Brandenburg Gorden gebracht Spater wurde er im Zuchthaus Zwickau gefangen gehalten Nach dem Ende seiner Haftzeit wurde er zunachst zur Gestapo in Frankfurt Oder gebracht Von dort entliess man ihn erst nach vier Wochen Dies hatte er auch dem Engagement seiner Frau zu verdanken Nach der Entlassung musste er sich dreimal wochentlich bei der Polizei melden Zudem wurde er gezwungen in der Firma J M amp A Barthel als Kesselschmied zu arbeiten Da der dortige Meister Ortsgruppenleiter des NSDAP von Sandow war stand er auch dort unter Beobachtung 8 In Folge des Attentats vom 20 Juli 1944 wurde Thomas im Rahmen der Aktion Gitter am 22 August 1944 erneut festgenommen Zunachst wurde er ins Polizeigefangnis nach Frankfurt Oder gebracht Von dort aus uberstellte man ihn nach wenigen Wochen ins Arbeitserziehungslager Oderblick nahe Schwetig Hier waren etwa 700 weitere Haftlinge untergebracht Im Januar 1945 evakuierte man das Lager Auf diesem sogenannten Todesmarsch wanderten die Haftlinge zunachst zum KZ Sachsenhausen Nach einem kurzen Aufenthalt mussten sie weiter zum KZ Buchenwald wandern Hier schloss sich Josef Thomas dem Lagerkomitee an das Widerstand gegen die Nazis leistete Nach der Befreiung des Lagers durch die US Armee wurden Inhaftierte des Lagers als Burgermeister der nahegelegenen Ortschaften eingesetzt Thomas war dabei fur die Gemeinde Kleinobringen zustandig Im Juni 1945 kehrte er nach Cottbus zuruck 8 Zeit nach 1945 Bearbeiten In Cottbus war er zunachst damit beschaftigt den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund aufzubauen Bis Mitte 1949 leitete er diesen auch in Cottbus Zudem war er in der Zeit Mitglied des Antifaschistischen Komitee Cottbus Stadt und Land Nach 1949 besuchte er die Bundesschule des FDGB in Bernau Hier wurde er auf seine spatere Tatigkeit als Arbeitsrichter fur die Kreise Cottbus Spremberg Guben und Forst vorbereitet Nach der Neugliederung der Arbeitsgerichte im Juni 1953 wurde Thomas zum Direktor der Bezirksarbeitsgerichte von Cottbus und Frankfurt Oder ernannt Dabei wirkte er am Aufbau dieser und dem Kreisarbeitsgericht Frankfurt Oder mit 1956 gab Thomas diese Posten aus gesundheitlichen Grunden wieder auf Zwischen 1958 und 1964 war er Hauptsachbearbeiter fur Verfolgte des Naziregimes in Cottbus In dieser Zeit engagierte er sich auch in verschiedenen Gremien der SED Auch im FDGB und der Volkssolidaritat war er aktiv 8 Am 20 Oktober 1975 verstarb Josef Thomas 8 Ehrungen BearbeitenJosef Thomas erhielt unter anderem die Verdienstmedaille der DDR sowie den Vaterlandischen Verdienstorden in Gold Im Textilkombinat Cottbus wurde eine Brigade nach ihm benannt 8 Literatur BearbeitenErnst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 Komitee der Antifaschistischen Widerstandskampfer der Deutschen Demokratischen Republik Kreiskomitee Cottbus Stadt und Land Cottbus 1985Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 57 a b Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 30 f a b c Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 12 ff Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 20 ff Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 15 ff Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 18 f a b Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 22 ff a b c d e Ernst Otto Roeber Erna Roeber Walter Hanig Otto Last Willy Jannasch und Genossen Der antifaschistische Widerstandskampf der KPD in Cottbus in den Jahren 1934 bis 1936 1985 S 32 f Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 8 November 2017 PersonendatenNAME Thomas JosefALTERNATIVNAMEN Thomas Josef PaulKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED Richter und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 3 Oktober 1895GEBURTSORT CottbusSTERBEDATUM 20 Oktober 1975 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Thomas Widerstandskampfer amp oldid 222746920