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Josef Raab 27 Mai 1899 in Penzberg 28 Januar 1971 ebenda war ein deutscher Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus kampfte im Spanischen Burgerkrieg auf Seiten der Republik unter anderem als Kommandant des Thalmann Bataillons und wahrend des Zweiten Weltkrieges in den Reihen der franzosischen Widerstandsbewegung Resistance Raab war ausserdem Mitglied in der Bewegung Freies Deutschland fur den Westen CALPO 1956 wurde Josef Raab in Anerkennung hervorragender Dienste im Freiheitskampf des spanischen Volkes 1936 39 mit der Hans Beimler Medaille ausgezeichnet Im Spanischen Burgerkrieg trug er den Namen Franz Raab Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Im antifaschistischen Widerstand 3 Spanischer Burgerkrieg 4 Internierung in Frankreich 5 Flucht aus dem Internierungslager an der Seite der Resistance 6 Kommissarischer Burgermeister der Stadt Penzberg 7 Ehrung in der DDR 8 Literatur 9 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenGeboren wurde Josef Raab am 27 Mai 1899 als Sohn einer Bergarbeiterfamilie in Penzberg Er begann am 1 Marz 1913 in Walchensee eine Schlosserlehre die er am 1 Marz 1916 erfolgreich beendete Kurz nach seinem 18 Geburtstag wurde er zum Kriegsdienst eingezogen Seit April 1919 arbeitete Raab im Bergwerk Penzberg als Schlosser In den 1920er Jahren wurde er Gaumeister im Ringen und war als Mitglied der 1 Mannschaft von 1928 bis 1933 Vorsitzender des AC Bayrisch Fels 1928 trat er in die 1918 19 gegrundete Kommunistische Partei Deutschlands ein Im antifaschistischen Widerstand BearbeitenNach Verbot des Roten Frontkampferbundes wurde er Einsatzleiter des Kampfbundes gegen den Faschismus Der Rotfrontkampferbund und der Kampfbund gegen den Faschismus in Penzberg veranstalteten unter Raab seit dem Sommer 1932 regelmassige Sport und Exerzierubungen sowie Gelandekampfe und Grundbegriffe des Militarischen wie Tarnen und Entfernungsschatzen Ausserdem organisierte und versteckte die Widerstandsgruppe um Raab Waffen Raab wurde von den Nationalsozialisten gesucht er lebte auf der Flucht in den umgebenden Waldern und wurde mit systematischen Suchaktionen von zahlreichen SA Leuten und Polizisten gesucht Anfang 1933 umfasste die Penzberger Widerstandsgruppe mindestens 30 Personen neben Raab Georg Reithofer Kassierer sowie Josef Kastl ein Opfer des 28 April 1945 ausserdem Wallner Numberger Truger Leonhard Wiedemann Otto Kirner Steinmassl und Schmidtner Nach der Machtergreifung wurden 51 Personen im Mai 1933 wegen Verdachts der Mittaterschaft oder Beihilfe an einem Verbrechen der Vorbereitung zum Hochverrat verhaftet am 12 Juni 1933 wurde gegen 45 Personen die gerichtliche Voruntersuchung eroffnet Im Dezember 1933 waren 46 Mitglieder der antifaschistischen Widerstandsorganisation in Untersuchungs oder sogenannter Schutzhaft im Gefangnis Munchen Stadelheim sowie im KZ Dachau eingesperrt unter ihnen 27 Bergleute ein pensionierter Bergmann vier Hilfsarbeiter ein Bahnarbeiter ein Obsthandler sowie zehn Handwerker Josef Raab lebte mit den Genossen Wiedemann Dirwimmer Herschel und Hormann im Untergrund zunachst in der Gegend von Beuerberg spater in Antdorf und Hohenkasten Ende 1933 war Raab in Bichl unterwegs und fiel dort einem Penzberger Geschaftsmann auf der seit Januar 1933 Mitglied der NSDAP war Josef Raab fluchtete mit einem Genossen auf dessen Motorrad uber Mittenwald Scharnitz nach Osterreich wo er sich einige Wochen im Karwendelgebirge versteckt hielt und wechselte dann von Osterreich in die Schweiz In der Schweiz beteiligte er sich umgehend an der antifaschistischen Arbeit Raab und seine Genossen hielten Kontakte in die Heimat schmuggelten Flugblatter und Zeitungen gegen das Naziregime ein und halfen mit den Widerstand im Land zu organisieren Die illegalen Grenzubertritte gingen von verschiedenen Orten aus manchmal uber Basel nach Frankreich und von dort aus nach Deutschland Bei einem Treffen in Munchen 1934 sah er sich plotzlich der Gestapo gegenuber Er wurde von einem Kontaktmann den die Behorden unter dem Decknamen kleiner Willi eingeschleust hatten verraten Zum Schein ging er auf das Gestapo Angebot ein diese kunftig mit Informationen zu versorgen Dies verschaffte ihm einen Tag Freiraum den er zur Flucht in die Schweiz nutzte Bis zum Fruhjahr 1936 blieb Raab in der Schweiz ging anschliessend nach Frankreich und nahm in Paris die antifaschistische Tatigkeit wieder auf Spanischer Burgerkrieg BearbeitenIm Juli 1936 trug sich Raab in Paris in eine Liste ein mit der sich Freiwillige fur den Einsatz in Spanien meldeten um sich den Internationalen Brigaden anzuschliessen und kam am 10 August 1936 in Barcelona an Eingegliedert wurde er dort in die Centuria Thalmann Er wurde aufgrund seiner militarischen Erfahrung im Ersten Weltkrieg und im Rotfrontkampferbund Ausbilder Unter seiner Leitung wurde ein schwerer Lkw zu einem gebrauchsfahigen Panzerwagen umgebaut der unter seiner Leitung bei Kampfen an der Aragon Front zum Einsatz kam 1 In einer seiner Nachkriegs Lebenslauf Notizen schrieb Raab uber seine Funktionen in Spanien Soldat Panzerwagenkommandant Instrukteur der MGK stellvertretender Batl Kommandant Kommandant des Thalmann Bataillons Chef der deutschen Abteilung der Offizierschule Sonderabteilung in Albacete Endkampf wieder Kommandant des Thalmann Bataillons Am 9 Februar 39 Uberschreiten der fr Grenze mit der 11 Brigade Josef Raab war zeitweise Kommandant im Rang eines Majors der Brigade Thalmann Thalmann Bataillon von Februar bis Mai 1937 und Juli 1938 bis Januar 1939 2 Internierung in Frankreich BearbeitenNach der Niederlage der republikanischen Armee uberschritt Raab mit der 11 Brigade am 9 Februar 1939 die spanisch franzosische Pyrenaengrenze und wurde von einem grossen Aufgebot der Garde Mobile in ein Internierungslager bei St Cyprien verbracht Das Internierungslager war eine offene Flache in den Sanddunen nahe dem Meer mit Stacheldraht umzaunt Zum Schutz vor Kalte See und Sandsturmen mussten sich die Gefangenen Locher im Sand graben um Obdach zu finden Es gab keine sanitaren Anlagen keine geregelte Verpflegung und kaum arztliche Betreuung Im Lager brachen Krankheiten wie Ruhr Dysenterie Skorbut und Typhus aus die Umstande im Lager trugen erheblich dazu bei dass die Gesundheit von Josef Raab fur den Rest seines Lebens ruiniert war Die hygienischen Zustande verbesserten sich etwas als Raab und viele seiner Mitgefangenen ins Barackenlager Camp de Gurs und spater in das Pyrenaenlager Le Vernet verlegt wurden Flucht aus dem Internierungslager an der Seite der Resistance BearbeitenNach dem Waffenstillstand am 22 Juni 1940 in der unbesetzten Zone sollten alle Deutschen an das Deutsche Reich ausgeliefert werden Viele Teilnehmer am Spanischen Burgerkrieg wurden ausgeliefert und in Konzentrationslager deportiert wo viele von ihnen ermordet wurden oder durch Entkraftung ums Leben kamen Raab gelang im Oktober 1941 mit einigen Kameraden der Ausbruch und die Flucht aus Le Vernet In Toulouse konnte er Kontakt mit Widerstandskreisen aufnehmen und begab sich in die Schweiz um Widerstandsverbindungen mit Frankreich herzustellen In der Schweiz wurde er verhaftet und wieder nach Frankreich ausgeliefert es folgte eine erneute Internierung in Le Vernet Im Lager Le Vernet wurden er und andere dann im November 1942 offiziell verhaftet und in das Abschiebegefangnis Castres zwischen Toulouse und Montpellier verbracht jedoch nicht gleich an das Deutsche Reich ausgeliefert Am Abend des 16 September 1943 gelang 36 Gefangenen mehr als der Halfte der Eingesperrten der Ausbruch Ein Grossteil der Ausbrecher schloss sich dem franzosischen Widerstand der Resistance an so auch Josef Raab Trotz schwerer gesundheitlicher Beeintrachtigungen beteiligte er sich an Aktionen der Resistance vor allem in der Stadt Toulouse In Marseille gehorte er dem Stab der FTP MOI an Nach der Befreiung von Paris im Sommer 1944 schloss er sich dort dem Komitee Freies Deutschland fur den Westen KDFW frz CALPO an Kommissarischer Burgermeister der Stadt Penzberg BearbeitenAnfang Juni 1945 kehrte Raab krank und geschwacht nach Penzberg zuruck Auf Betreiben der Penzberger Bergarbeiter wurde er von der amerikanischen Besatzungsmacht zum kommissarischen Burgermeister der Stadt Penzberg ernannt Dieses Amt ubte er vom 21 Juni 1945 bis zum 29 Januar 1946 aus Bei den ersten Gemeinderatswahlen erreichten SPD sieben CSU und KPD je vier Sitze Raab kandidierte fur die KPD Mit den Stimmen von CSU und SPD gewann der Sozialdemokrat Anton Prandl die Wahl Bis zum 25 April 1948 blieb Josef Raab fur seine Partei im Stadtrat Sein Bruder Paul Raab sass vom Januar 1953 bis April 1956 fur die KPD im Penzberger Stadtrat In den 1950er Jahren betrieb Josef Raab eine kleine Gaststatte die auch nach dem KPD Verbot im August 1956 als Kommunistentreff bekannt war Ehrung in der DDR Bearbeiten1956 wurde Josef Raab in Anerkennung hervorragender Dienste im Freiheitskampf des spanischen Volkes 1936 39 mit der Hans Beimler Medaille ausgezeichnet Literatur BearbeitenKlaus Tenfelde Proletarische Provinz Radikalisierung und Widerstand in Penzberg Oberbayern 1900 bis 1945 Habilitationsschrift Munchen 1980 zuerst in Bayern in der NS Zeit Bd IV Hrsg von Martin Broszat u a Munchen 1981 S 1 382 durchgesehene und erweiterte Neuausgabe Munchen Wien 1982 ISBN 3 486 50701 X Journal of Contemporary History Vol 4 No 2 1969 Commanders and Commissars Of The XIth Brigade VVN BdA Ringen fur eine bessere Welt Der Penzberger Antifaschist Josef Raab 1899 1971 Munchen 2005 Frauenlobstrasse 24 80337 Munchen Jonny Granzow Der Ausbruch der Spanienkampfer aus dem Geheimgefangnis Eine historische Reportage edition bodoni 2012 ISBN 978 3940781277 Marion Detjen Zum Staatsfeind ernannt Widerstand Resistenz und Verweigerung gegen das NS Regime in Munchen Munchen 1998 Dora Schaul Hrsg Resistance Erinnerung deutscher Antifaschisten Berlin 1985 Else und Bernt von Kugelgen Hrsg Die Front war uberall Erlebnisse und Berichte vom Kampf des Nationalkomitees Freies Deutschland Berlin 1978 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Hutter Spanien im Herzen Ein Schweizer im Spanischen Burgerkrieg Rotpunktverlag Zurich 1996 ISBN 3 85869 134 8 Journal of Contemporary History Vol 4 Number 2 1969 Normdaten Person GND 131890328 lobid OGND AKS VIAF 30683206 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raab JosefALTERNATIVNAMEN Raab FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher antifaschistischer Widerstandskampfer Interbrigadist und ResistancekampferGEBURTSDATUM 27 Mai 1899GEBURTSORT Penzberg OberbayernSTERBEDATUM 28 Januar 1971STERBEORT Penzberg Oberbayern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Raab Widerstandskampfer amp oldid 226873504