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Dieser Artikel befasst sich mit dem Bischof Josef Homeyer Zum Musiker siehe Joseph Maria Homeyer Josef Homeyer 1 August 1929 in Harsewinkel 30 Marz 2010 in Hildesheim war von 1983 bis 2004 Bischof von Hildesheim Josef Homeyer Bischof von Hildesheim ca 2003 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Missbrauchsfalle 3 Bischofswappen 4 Amter 5 Auszeichnungen und Ehrungen 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksLeben BearbeitenJosef Homeyer wurde als jungstes von drei Kindern der Eheleute August Homeyer genannt Strotdrees und Elisabeth geborene Herzog geboren Er wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Harsewinkel auf besuchte das Gymnasium Laurentianum Warendorf und studierte anschliessend Katholische Theologie und Philosophie an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster und an der Universitat Innsbruck 1955 wurde er mit der Arbeit Entwicklung und Begriff der Soziologie zum Doktor der Philosophie Dr phil promoviert Am 11 Februar 1958 empfing er im St Paulus Dom zu Munster die Priesterweihe durch Michael Keller Seine Heimatprimiz feierte er am 17 Februar des Jahres in der St Lucia Kirche in Harsewinkel Von 1958 bis 1961 war er Kaplan in St Josef in Warendorf und in St Agatha in Mettingen von 1961 bis 1966 Diozesanseelsorger fur die Katholische Landvolkbewegung von 1966 bis 1971 Schulreferent im Bistum Munster In diesem Amt zahlt er zu den Initiatoren und Mitbegrundern der Friedensschule Munster der ersten Gesamtschule in katholischer Tragerschaft in der Bundesrepublik Deutschland 1971 wurde er zum Papstlichen Hauspralaten ernannt Von 1972 bis 1983 war er Sekretar der Deutschen Bischofskonferenz und Geschaftsfuhrer des Verbandes der Diozesen Deutschlands VDD Ausserdem war er von 1972 bis 1975 Sekretar der Gemeinsamen Synode der Bistumer in der Bundesrepublik Deutschland Am 25 August 1983 wurde er von Papst Johannes Paul II zum 69 Bischof von Hildesheim ernannt Die Bischofsweihe spendete ihm der Erzbischof von Koln Joseph Kardinal Hoffner am 13 November 1983 im Hildesheimer Dom Mitkonsekratoren waren sein Amtsvorganger Heinrich Maria Janssen und Johannes Joachim Degenhardt Erzbischof von Paderborn Weiterhin assistierten die Hildesheimer Weihbischofe Heinrich Machens und Heinrich Pachowiak In seiner Amtszeit bemuhte sich Homeyer um die Ansiedlung neuer Kloster in seinem Bistum Am 5 Mai 1988 konnte das Kloster Marienrode mit zehn Benediktinerinnen aus St Hildegard in Eibingen wiederbesiedelt werden Im selben Jahr richtete Homeyer das Forschungsinstitut fur Philosophie Hannover ein Homeyer setzte sich uber die Bistumsgrenzen hinaus fur die Kirche in Europa und die Weltkirche ein So grundete er die Partnerschaft mit der Kirche Boliviens Gemass seinem Weihespruch In mundum universum Geht hin in alle Welt fuhrte Homeyer Gesprache mit Gewerkschaftern und Arbeitgebern stand dem Forum fur Gerechtigkeit Frieden und Bewahrung der Schopfung vor und trat fur das Auslanderwahlrecht ein Homeyer setzte sich ein fur eine Osterweiterung der Europaischen Union und den Gottesbezug der Europaischen und Niedersachsischen Verfassung In den Jahren 1989 bis 1990 berief Homeyer mit Priestern und Laien eine Diozesansynode ein um eine Zukunftsperspektive fur das Bistum Hildesheim zu entwickeln Kurz vor seiner Emeritierung konnte er das Konzept Eckpunkte 2020 unterzeichnen das auf die sinkenden Kirchensteuermittel und Glaubigenzahlen reagiert So sollen Gemeinden zusammengelegt Kirchen geschlossen und das pastorale Personal abgebaut werden Am 20 August 2004 wurde Homeyers Rucktrittsgesuch das alle katholischen Bischofe mit Vollendung ihres 75 Lebensjahres einreichen mussen durch Papst Johannes Paul II angenommen Zu seinem Nachfolger wurde am 29 November 2005 Norbert Trelle ernannt Homeyer konnte sein Goldenes Priesterjubilaum am 17 Februar 2008 in der Pfarrkirche St Lucia in Harsewinkel feiern wo er 1958 die Heimatprimiz gefeiert hatte Am Morgen des 30 Marz 2010 starb er gegen 4 30 Uhr nach einer Operation im St Bernward Krankenhaus in Hildesheim Er wurde am Samstag 10 April 2010 zunachst in der St Godehard Basilika Hildesheim beigesetzt Im Zuge der Sanierung des Hildesheimer Doms 2010 2014 wurde eine Bischofsgruft geschaffen dorthin wurde Homeyers Leichnam am 1 November 2014 umgebettet 1 Missbrauchsfalle BearbeitenIm Zusammenhang mit den Anfang 2010 bekannt gewordenen Missbrauchsfallen in katholischen Einrichtungen raumte der emeritierte Bischof im Februar 2010 ein dass in zwei Fallen die Vorwurfe gegen des Missbrauchs beschuldigte Priester seiner Diozese seitens der Bistumsleitung wahrend seiner Amtszeit als Bischof zu wenig ernst genommen und die Tragweite der weiteren Entwicklungen eindeutig unterschatzt worden seien 2 3 Durch Vertuschungsvorwurfe im Fall Peter R der am Canisius Kolleg Berlin arbeitete und spater Priester im Bistum Hildesheim war geriet er 2015 erneut in die offentliche Kritik 4 Sein spaterer Nachfolger Heiner Wilmer nannte im Oktober 2018 Homeyers Umgang mit Missbrauchsvorwurfen eine Katastrophe 5 und erklarte der damalige Bischof Homeyer und seine Bistumsleitung hatten furchterliche Dinge zugedeckt In diesem Zusammenhang kundigte Wilmer auch an dass Missbrauchsfalle in seinem Bistum kunftig mit Hilfe von aussen aufgeklart werden sollten 6 Bischofswappen BearbeitenDer Wappenschild viergeteilt zeigt in den Feldern 1 und 4 wiederum zweigeteilt die Farben gold gelb und rot das Wappen des Bistums Hildesheim Im Feld 2 und 3 steht das personliche Wappen Josef Homeyers auf schwarzem Grund der griechische Buchstabe Tau T das Taukreuz als Zeichen der Erlosung Die rot weisse Rasterung auf dem Tau verweist auf den Grunder des Zisterzienserordens den heiligen Bernhard von Clairvaux und erinnert an die Zisterzienserabtei Marienfeld in Homeyers Geburtsort Harsewinkel Die roten Feuerzungen symbolisieren das Wirken des Heiligen Geistes Hinter dem Wappenschild ist stehend das Bischofskreuz daruber der grune Bischofshut Galero mit sechs grunen Quasten fiocchi zu sehen darunter der Wahlspruch In Mundum Universum In die ganze Welt Mk 16 15 EU Amter Bearbeiten1989 bis 2006 Mitglied und ab 1993 Prasident der Kommission der Bischofskonferenzen der EU ComECE 1995 bis 2004 Mitglied der Kontaktgruppe der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz 1983 bis 2004 Mitglied der Kommission fur gesellschaftliche und soziale Fragen Kommission VI 1984 stellvertretender Vorsitzender seit 1986 Vorsitzender 1983 bis 2004 Mitglied des evangelisch katholischen Kontaktgesprachskreises in der Bundesrepublik Deutschland 1984 bis 2004 Mitglied der Kommission Weltkirche Kommission X 1986 bis 2004 Mitglied der Gemeinsamen Konferenz der Deutschen Bischofskonferenz DBK und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken ZdK Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenWegen seiner Bemuhungen um die deutsch polnische Aussohnung wurde ihm am 26 Marz 2002 das Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen verliehen Die Universitat Hannover verlieh ihm am 27 November 2002 die Ehrendoktorwurde des Fachbereichs Erziehungswissenschaften fur seine Verdienste um Forschung und Lehre Fur die Unterstutzung der Serbisch Orthodoxen Kirche erhielt er am 1 Juni 2004 von ihr den St Sava Orden ersten Grades Am 30 September 2004 erhielt er die Niedersachsische Landesmedaille fur seine internationalen Partnerschaften die auf ihn zuruckgehenden kirchlichen Stiftungen Forschungsinstitut fur Philosophie Hannover und Bischofliche Stiftung Gemeinsam fur das Leben und die von ihm mitverantworteten ordnungspolitischen Denkschriften der Kirchen zur Erneuerung der Sozialen Marktwirtschaft Am 27 Juni 2005 wurde ihm die Ehrenburger Wurde der Stadt Hildesheim verliehen Am 6 November 2005 erhielt er den Edith Stein Preis weil er sich fur Aussohnung mit Polen bemuht fur ein erweitertes Europa eingesetzt und die Beziehungen zwischen Christen im Westen und den Kirchen der Orthodoxie gefordert habe Einzelnachweise Bearbeiten Letzte Ruhestatte fur Bischof Homeyer Memento vom 4 November 2014 im Internet Archive FAZ Bericht Bericht von Radio Vatikan Spiegel Online Bistum Hildesheim Der Bischof und die Ablage Missbrauch Artikel vom 15 Dezember 2015 abgerufen am 15 Dezember 2015 Missbrauch Wilmer nennt Vertuschung Katastrophe in ndr de 17 Oktober 2018 Hildesheimer Bischof wirft Vorganger Vertuschung vor Memento vom 18 Oktober 2018 imInternet Archive deutschlandfunk de erschienen und abgerufen am 18 Oktober 2018 Literatur BearbeitenMichael Lukas Josef Homeyer 1929 2010 Priester Bischof Europaer Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2610 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Homeyer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Josef Homeyer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Josef Homeyer auf catholic hierarchy orgVorgangerAmtNachfolgerHeinrich Maria JanssenBischof von Hildesheim 1983 2004Norbert TrelleKarl ForsterSekretar der Deutschen Bischofskonferenz 1971 1983Wilhelm SchatzlerNormdaten Person GND 118820400 lobid OGND AKS LCCN n92069533 VIAF 85063019 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Homeyer JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Bischof von HildesheimGEBURTSDATUM 1 August 1929GEBURTSORT HarsewinkelSTERBEDATUM 30 Marz 2010STERBEORT Hildesheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Homeyer amp oldid 225159022