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Die Johanniterkirche Mirow mitunter auch Stadtkirche Mirow Pfarrkirche Mirow Schlosskirche Mirow ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude auf der Schlossinsel in Mirow in Mecklenburg Sie war fruher die Kirche der Komturei Mirow und ab 1704 Hofkirche und Grablege der Herzoge und Grossherzoge von Mecklenburg Strelitz Heute dient sie als evangelisch lutherische Pfarrkirche Ein offizieller Name ist nicht festgelegt Als gebrauchlichster Name hat sich inzwischen Johanniterkirche Mirow etabliert 1 Johanniterkirche Mirow Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Orgel 3 Furstengruft 4 Kirchgemeinde und Aktivitaten 5 Denkmalschutz 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Innenraum vor 1945 Hauptartikel Geschichte des Johanniterordens und Mecklenburg Strelitz Aus der Zeit der Johanniterkomtur ist nur der dreijochige Chor aus dem 14 Jahrhundert erhalten ein Werk der Backsteingotik Das etwas breitere Langhaus entstand in der Zeit da die Kirche zu einer Nebenresidenz des 1701 neu gebildeten Teil Herzogtums Mecklenburg Strelitz gehorte 2 Durch einen Blitzeinschlag in den holzernen Turm am 4 September 1742 brannte die Kirche aus Der Turm und die Einrichtung wurden vernichtet ebenso die umliegenden Gebaude Im Auftrag von Herzog Adolf Friedrich III entstanden ein massiver barocker Turmaufsatz und die barocke prachtige Einrichtung Das Kupfer fur die welsche Glockenhaube des Turmes schenkte Preussenkonig Friedrich II der als Kronprinz Beziehungen zu Mirow hatte 1744 wurde die Kirche wieder geweiht Das Altargemalde schuf 1750 Charles Maucourt Es wurde 1868 durch eine von Grossherzogin Marie gemalte Kopie nach Albrecht Durer Christus am Kreuz ersetzt und kam in die Dorfkirche Leussow Mirow Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg am 30 April 1945 durch Beschuss der deutschen Wehrmacht bis auf die Aussenmauern zerstort erhalten blieb nur die Furstengruft Danach beauftragte die Gemeinde den Architekten Paul Zuhlke mit dem Wiederaufbau Er fertigte die Plane fur den schlichten Wiederaufbau sowie fur den Altar die Kanzel den Taufstein die Symbole und er entwarf die Mittelfenster u a mit den Symbolen fur Glaube Hoffnung und Liebe Anker Kreuz und Herz Die Kirche wurde am 3 September 1950 erneut geweiht Fur die Restaurierung des zerstorten Turms wurde 1989 ein Forderverein gegrundet Der Turmaufsatz mit Haube mit seiner Laterne wurde 1993 ausserlich wiederhergestellt und ist seit 1997 offentlich begehbar Der Erlebniskirchturm zeigt nun verschiedene Ausstellungen uber den Johanniterorden Kirche und Furstengruft sind zuganglich 2008 wurde die Fassade des Kirchenschiffs saniert Orgel BearbeitenDie erste dokumentierte Orgel kam 1821 in die Kirche Sie wurde in der Folgezeit von den Orgelbaufirmen Sauer Lutkemuller und Gruneberg gewartet Eine letzte Erweiterung vor der Zerstorung erfolgte 1943 durch Gruneberg auf 21 Register 3 Die wiederaufgebaute Kirche erhielt erst 1977 eine Orgel der Orgelbaufirma Schuke aus Potsdam mit 18 Registern auf zwei Manualen und Pedal II P 18 4 Furstengruft Bearbeiten nbsp FurstengruftAus Anlass des Todes von Herzogin Johanne 1 Oktober 1680 in Gotha 9 Juli 1704 in Strelitz der zweiten Frau des regierenden Herzogs Adolf Friedrich II wurde eine altere Chorherrengruft an der Mirower Kirche ab 1704 zur Furstengruft und Grablege des 1701 neu entstandenen gross herzoglichen Hauses von Mecklenburg Strelitz umgewidmet und ausgebaut In der spater mehrfach erweiterten Furstengruft an der Nordseite 5 fanden ab 1708 die regierenden Herzoge ihre Gattinnen und ihre nachsten Angehorigen der Linie Mecklenburg Strelitz ihre letzte Ruhe Archivalisch bezeugt sind 44 Beisetzungen mit 45 Toten eine Mutter wurde zusammen mit ihrem Tochterchen das sie um vier Tage uberlebte beigesetzt 6 Es handelte sich um die 1782 im Kindbett verstorbene Herzogin Friederike Gemahlin Karls II von Mecklenburg Strelitz und ihre Tochter Augusta Albertine die hier in der Mutter Armen ihre Verklarung erwartet 7 Sarginschrift fur Herzogin Friederike Caroline Louise in der Furstengruft Mirow Fur 1921 sind 52 Sarge verteilt auf vier Gruftraume dokumentiert Sie erlitten als Folge der Zerstorung der Kirche 1945 Beschadigungen und Plunderungen Im offentlich zuganglichen Teil der Gruft stehen heute 22 eher schlichte Sarge darunter die von funf der insgesamt acht Regenten des Landesteils Mecklenburg Strelitz Zur Sanierung der Furstengruft sicherten Ende 2015 Bund Land und Kommune einen Betrag von rund 900 000 Euro zu 8 Dabei wurden 30 Sarge in drei Raumen identifiziert von einigen nur Teile Die Restaurierung von vier Sargen wurde im Fruhjahr 2018 abgeschlossen 9 Grossherzog Adolf Friedrich VI der letzte Regent aus dem Hause Mecklenburg Strelitz wurde nach seinem Freitod auf der Liebesinsel beigesetzt Die letzte Beisetzung in der Familiengruft erfolgte 1996 als Georg Alexander Herzog zu Mecklenburg der zuletzt in Mirow gelebt hatte in einem nicht offentlichen Teil der Gruft bestattet wurde Siehe auch Stammliste von Mecklenburg StrelitzKirchgemeinde und Aktivitaten Bearbeiten nbsp Heutiges KirchenschiffDie Kirche ist heute Pfarrkirche der Evangelisch Lutherischen Kirchengemeinde Mirow Sie gehort zur Propstei Neustrelitz im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Zur Gemeinde gehoren auch die Orte bzw Mirower Ortsteile Granzow Leussow Kirche Peetsch Starsow und Zirtow Kirche 10 Die Gemeinde veranstaltet auch Konzerte und Orgelkonzerte Als Gruppen treffen sich der Kirchenchor ein Posaunenchor sowie ein Frauen Jugend und Vorschulkinderkreis Jahrlich finden in der Johanniterkirche Ausstellungen u a organisiert durch den Schlossverein statt sowie an einem Samstag um den 17 August das Kirchturmfest Die 29 Meter hohe Aussichtsplattform gestattet einen weiten Blick uber die Seenplatte Denkmalschutz BearbeitenDas Bauwerk ist als Nr 17a in der Liste der Baudenkmale in Mirow aufgefuhrt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1980 Antje Koolman Reglementierte Trauer Beisetzungsfeierlichkeiten des Mecklenburg Strelitzer Herzogshauses in der Mirower Furstengruft 17 19 Jh In Mecklenburgia Sacra Jahrbuch fur Mecklenburgische Kirchengeschichte 18 2017 S 9 32 Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer Mecklenburg Vorpommern Droemer Knaur Munchen 1991 ISBN 3 426 26490 0 Joachim Thal Hans Joachim Hardow Hans Jurgen Lippe Die Johanniterkirche zu Mirow Ein kleiner Kirchenfuhrer Hrsg Forderverein Kirchturm Mirow e V Mirow 1999 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johanniterkirche Mirow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Johanniterkirche Mirow in der Landesbibliographie MV Johanniterkirche zu MirowEinzelnachweise Bearbeiten Vgl die Literaturnachweise in der Landesbibliographie MV Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Band Mecklenburg Vorpommern 2016 ISBN 978 3 422 03128 9 S 373 Geschichte der Johanniter Kirche Mirow Memento vom 28 Juli 2014 im Internet Archive Eintrag Memento des Originals vom 3 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www orgelmuseum malchow de im Mecklenburgischen Orgelinventar Siehe Regina Strobl Wolgast Schwerin Mirow Die drei grossen Herzogsgrufte in Mecklenburg Vorpommern In Ohlsdorf Zeitschrift fur Trauerkultur 2009 Digitalisat Mirow Skelettpuzzle in der Furstengruft In Schweriner Volkszeitung 24 Februar 2017 abgerufen am 26 April 2018 Landeshauptarchiv Schwerin 4 3 1 Mecklenburg Strelitzsches Furstenhaus mit Kabinett Nr I 710 4 Furstengruft Mirow wird saniert 21 Dezember 2015 abgerufen am 21 Dezember 2015 Arbeiten an Kirchturm und Furstengruft Gottesdienst zur Sanierung der Kirche von Mirow In Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung 20 April 2018 abgerufen am 26 April 2018 Mirow auf kirche mv de53 276666666667 12 809722222222 Koordinaten 53 17 N 12 49 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johanniterkirche Mirow amp oldid 236518474