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Johannes von Grado seltener Johannes von Triest in der italienischen Literatur Giovanni di Grado oder da Trieste in Triest 802 in Grado war von 766 bis 802 Patriarch von Grado Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen 3 Literatur 4 AnmerkungenLeben BearbeitenJohannes wurde in Triest geboren 1 das unter der Herrschaft der Langobarden stand Uber sein Leben geben die Quellen fur die Zeit vor 766 keinerlei Auskunft In diesem Jahr soll er wie allgemein angenommen wird als Nachfolger des Vitalianus Patriarch von Grado geworden sein Wenige Jahre spater uberlagerte der Konflikt zwischen dem Frankenreich unter Karl dem Grossen und dem Langobardenreich unter Desiderius die internen Konflikte rund um die Lagune von Venedig aber auch zwischen Grado und Aqueileja den beiden Patriarchensitzen Johannes bat Papst Stephan III der im August 768 gewahlt worden war nicht nur gegen die Langobarden zugunsten der Gradensis Ecclesia einzugreifen 2 sondern auch die Unterstellung der Bischofe von Istrien unter das Patriarchat Grado zu erzwingen Diese hatten die Gelegenheit des Durcheinanders genutzt das das Vordringen der Langobarden bewirkt hatte um sich seiner Suprematie zu entziehen In seiner Antwort forderte der Papst wohl zwischen 771 und dem 24 Januar 772 seinem Todestag die Pralaten auf sich Grado zu unterstellen Doch mit dem Vormarsch der Franken bei der Eroberung des Langobardenreiches bis 774 und dann auch Istriens setzten die Bischofe ihre Sezessionsbemuhungen fort zumal im Rahmen des frankischen Herrschaftssystems neue Aufgaben auf sie zukamen Mit dem neuen Papst Hadrian I anderte sich die Situation insofern als dieser im Oktober 775 die Bemuhungen des Patriarchen dem Frankenkonig bekanntmachte Dies geschah im Einverstandnis mit dem venezianischen Dogen Johannes und seinem Sohn und Mitregenten Mauritius II Doch dieses Einverstandnis anderte sich im Rahmen des wachsenden karolingischen Druckes der auf die Lagune von Venedig ausgeubt wurde insofern als die lokalen kirchlichen Magnaten teils eingebunden wurden Doch lehnten einige diese Dominanz auch ab Das galt insbesondere fur weitere Abspaltungen in Form eines neuen Bistums wie sie den selbststandiger werdenden Inseln des Dukats von Venedig vorschwebten Johannes von Grado widersetzte sich um 798 daher den Planen seines Namensvetters im Dogenamt einen jungen Griechen namens Cristoforo als neuen Bischof von Olivolo Rialto einzusetzen Die Situation hatte sich zugespitzt seit auf Johannes Betreiben 785 alle venezianischen Kaufleute aus der Pentapolis das heisst den funf Stadten Rimini Pesaro Fano Senigallia und Ancona vertrieben worden waren und dadurch der Handel Venedigs in der Adria bedroht war Nach dem Tod des Dogen Mauritius I im Jahr 797 fuhrte sein Sohn und Nachfolger Johannes den Konflikt fort der durch die besagte Ablehnung des Griechen auf dem Bischofssitz von Olivolo eskalierte Die Anlehnungspolitik an die Franken und das Hineinregieren in die insularen Verhaltnisse veranlassten den neuen Dogen dazu seinen Sohn Mauritius II mit einer Flotte gegen Grado zu schicken und den Bischof ermorden zu lassen Dazu liess der jungere Mauritius den Pralaten von einem hohen Turm sturzen Schon die altesten venezianischen Quellen namlich die Chronica patriarcharum Gradensium S 394 die Chronica de singulis patriarchis S 14 die Origo civitatum 3 oder das Chronicon Gradense S 47 berichten von der Beisetzung in der Gradenser Kirche Sant Eufemia wahrend die Chronik des Andrea Dandolo aus dem 14 Jahrhundert von seinem Begrabnis in der Markusbasilika berichtet S 126 Letzterer berichtet auch wie der Neffe des Ermordeten Fortunatus am 21 Marz 803 das Pallium erhielt Dieser konnte jedoch das Patriarchenamt nicht antreten sondern musste zunachst nach Treviso fliehen um sich dort unter den Schutz des Frankenkonigs Karl zu stellen Erst 810 sieben Jahre nach dem Sturz der beiden Dogen konnte Fortunatus nach Grado zuruckkehren Quellen BearbeitenZu den erzahlenden Quellen gehort allen voran Iohannes Diaconus Venetus Chronicon Venetum herausgegeben von Georg Heinrich Pertz Monumenta Germaniae Historica Scriptores VII Hannover 1846 S 13 bzw La cronaca veneziana del diacono Giovanni in Giovanni Monticolo Hrsg Cronache veneziane antichissime Fonti per la storia d Italia Medio Evo IX Rom 1890 S 59 171 Diese Chronik ist als Istoria Veneticorum bekannt Hinzu kommt das Chronicon Gradense hgg ebenfalls von Georg Heinrich Pertz S 47 er ordnet die Chronik falschlicherweise dem Chronisten Johannes Diaconus zu und die Chronica patriarcharum Gradensium hgg von Georg Waitz S 394 und 396 sowie die Cronica de singulis patriarchis Nove Aquileie hgg von Giovanni Monticolo Fonti per la storia d Italia Medio Evo IX Rom 1890 S 9 14 und die Origo civitatum Italiae seu Venetiarum Chron Altinate et Chron Gradense hgg von Roberto Cessi Fonti per la storia d Italia Medio Evo LXXIII Rom 1933 S 44 124 Grundlegend fur die gesamte Epoche ist Paulus Diaconus Historia Langobardorum hgg von Georg Waitz Ludwig Bethmann MGH Script rer Lang et Ital saec VI IX Hannover 1878 S 78 f II 10 Die verschiedenen Briefsammlungen wie die Gregorii III epistulae hgg von Wilhelm Gundlach Ernst Dummler MGH Epistolae III Berlin 1898 99 S 711 715 oder Adriani I epistulae in Jacques Paul Migne Patrologia Latina XCVIII coll 288 290 sind fur Einzelfragen ebenso von Bedeutung wie der von Carlo Troya herausgegebene Codice diplomatico longobardo Neapel 1852 1855 IV 5 n 945 und 946 oder der Codice diplomatico istriano den Pietro Kandler Triest 1862 1865 Bd I n 42 und 43 herausgegeben hat Fur die lokale Kirchengeschichte sind auch die Concilia aevi Karolini hgg von Albert Werminghoff MGH Concilia II 1 1979 n 47 heranzuziehen Fur die Zeit vor 1000 bieten die von Roberto Cessi herausgegebenen Documenti relativi alla storia di Venezia anteriori al Mille insbesondere Bd I Secoli V IX Padua 1942 hier n 30 S 46 49 Digitalisat und n 31 S 50 f Digitalisat zeitlich nahere Belege wahrend Andrea Dandolos Chronica per extensum descripta hgg von Ester Pastorello Rerum Italicarum Scriptores 2 Aufl XII 1 S 126 bereits stark im Sinne der venezianischen Staatsgeschichtsschreibung filtert Literatur BearbeitenGiorgio Fedalto Organizzazione ecclesiastica e vita religiosa nella Venetia maritima in Antonio Carile Giorgio Fedalto Le origini di Venezia Bologna 1978 S 315 ff 341 344 f Heinrich Schmidinger Il patriarcato di Aquileia in Carlo Guido Mor Heinrich Schmidinger Hrsg I poteri temporali dei vescovi in Italia e Germania nel Medioevo Bologna 1979 S 144 148 f Giuseppe Cuscito La Chiesa aquileiese in Storia di Venezia Bd I Rom 1992 S 385 Gherardo Ortalli Il Ducato e la civitas Rivoalti tra Carolingi Bizantini e Sassoni in Storia di Venezia I Rom 1992 S 726 728 Daniela Rando Una Chiesa di frontiera Le istituzioni ecclesiastiche veneziane nei secoli VI XII Bologna 1994 S 14 16 18 f 21 44 112 n 9 10 11 Harald Krahwinkler Friaul im Fruhmittelalter Geschichte einer Region vom Ende des funften bis zum Ende des zehnten Jahrhunderts Veroffentlichungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung 30 Bohlau Wien u a 1992 S 83 120 172 177 179 180 199 214 216 218 220 231 237 238 ISBN 3 205 05409 1 Andrea Bedina Giovanni In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 55 Ginammi Giovanni da Crema Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2000 Johann Samuel Ersch Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Section 2 Theil 22 Leipzig 1843 S 151 sub uni goettingen de Anmerkungen Bearbeiten In der Istoria Veneticorum S 124 heisst es er sei de nacione Istriae Tergestine civitatis Paul Fridolin Kehr Italia pontificia VII 2 Berlin 1925 S 34 41 127 129 hier S 39 Origo civitatum Italiae seu Venetiarum Chron Altinate et Chron Gradense hgg v R Cessi in Fonti per la storia d Italia Medio Evo LXXIII Roma 1933 S 44 VorgangerAmtNachfolgerVitalianusPatriarch von Grado 767 802Fortunatus II Johannes I Bischof von Triest 759 767MauritiusPersonendatenNAME Johannes von GradoALTERNATIVNAMEN Giovanni da Trieste Giovanni von Triest Giovanni da GradoKURZBESCHREIBUNG Patriarch von GradoGEBURTSDATUM 8 JahrhundertGEBURTSORT TriestSTERBEDATUM 802STERBEORT Grado Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes von Grado amp oldid 238437758