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Johann Nordmann geb Rumpelmayer ab 1866 Pseudonym 13 Marz 1820 in Landersdorf Gemeinde Krems Niederosterreich 20 August 1887 in Wien war ein osterreichischer Journalist und Reiseschriftsteller Johannes Nordmann Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wegbereiter des touristischen Journalismus 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls uneheliches Kind einer Weinhauertochter geboren wuchs er in Krems an der Donau bei Verwandten ihrer Mutter in armlichen Verhaltnissen auf Er besuchte das Piaristengymnasium in Krems wo der Mundartdichter Joseph Misson zu seinen Lehrern zahlte Aus wirtschaftlichen Grunden musste er als Schuler mit Nachhilfestunden und Schreibarbeiten zu seinem Lebensunterhalt beitragen Erste dichterische Versuche konnte er bereits im Alter von zehn Jahren veroffentlichen 1839 begann er seine journalistische Laufbahn in Wien Als Autor von Blattern wie dem Oesterreichischen Morgenblatt Der Humorist den Sonntagsblattern oder dem Wanderer schrieb er nicht nur fur das Feuilleton sondern veroffentlichte auch lyrische und kleinere dramatische Arbeiten Er lieferte Beitrage fur Veroffentlichungen des Verlegers Gustav Heckenast und freundete sich mit den Schriftstellern Anastasius Grun und Nikolaus Lenau an Von 1843 bis Mitte 1845 war er als Hauslehrer und Erzieher der Sohne des Schriftstellers Eduard von Badenfeld tatig und begleitete die Familie auf ausgedehnten Reisen durch Deutschland Tirol die Schweiz Sudfrankreich und Italien Ab dem Sommer 1845 hielt er sich erneut in Wien auf und unternahm von hier aus Reisen nach Skandinavien 1846 veroffentlichte er eine zweibandige Novellensammlung und einen Gedichtband Mit letzterem zog er die Kritik der habsburgischen Zensurbehorde auf sich und musste emigrieren Er ging nach Dresden und bald nach Leipzig Hier fand er Kontakt zu anderen osterreichischen Emigranten und arbeitete fur Johann Jacob Webers Illustrirte Zeitung Seit dieser Zeit benutzte er das Pseudonym Nordmann oder Johannes Nordmann das zwanzig Jahre spater in der bekannten Namensform auch als burgerlicher Name eingetragen wurde Der Ausbruch der Marzrevolution 1848 zog ihn zuruck nach Wien wo er sich der Akademische Legion anschloss einem studentischen Freikorps Er schrieb in dieser Zeit politische Gedichte und Beitrage fur die linksstehenden Blatter Der Radicale und Wiener Katzen Musik Daneben gab er ein Sammelwerk uber die im Zuge der Revolution aus Wien vertriebenen Redemptoristen Liguorianer heraus Als einer der engeren Gefolgsleute Wenzel Messenhausers tauchte er im Oktober 1848 unter und verbarg sich vorubergehend in Dresden Schon im Folgejahr kehrte er aber nach Wien zuruck und gab ein politisches Journal heraus das aber nach kurzer zeit verboten wurde Er war seit 1866 mit Josefine degli Albuzzi verheiratet Das Paar hatte zwei Tochter von denen eine nach seinem Tod den Indologen Karl Eugen Neumann heiratete Auf journalistischem Gebiet besann sich Nordmann wieder auf das Feuilleton und gab in den Jahren 1853 54 mit dem Wochenblatt Salon eine Literaturzeitschrift heraus Deren Misserfolg und die weiterhin drohenden Einschrankungen durch die politische Zensur bewegten ihn 1858 zu einem erneuten Auslandsaufenthalt in Frankreich Wurttemberg und Belgien Nach seiner Ruckkehr war er von 1862 bis 1869 verantwortlicher Redakteur der Tageszeitung Der Wanderer Die Neue Freie Presse fur die er von 1869 bis zu seinem Tod schrieb verdankte ihren Ruf im Bereich des Feuilletons nicht zuletzt Nordmanns Artikelserien die spater zum Teil auch in Buchform erschienen Im Jahr 1873 grundete er die Neue Illustrirte Zeitung die er bis 1879 redigierte Seit 1872 Vorstandsmitglied der Journalistenvereinigung Concordia war er von 1876 bis 1879 sowie von 1880 bis 1883 deren Prasident In Frankreich wurde er mit dem Titel eines Officier de L Instruction Publique geehrt zudem war er Ehrenmitglied der Association litteraire et artistique internationale Nordmann wird gelegentlich mit dem Verfasser der unter dem Pseudonym H Naudh im Jahr 1861 erschienenen antisemitischen Schrift Die Juden und der deutsche Staat identifiziert Seine Autorenschaft wird allerdings immer als unsicher bezeichnet 1 Wegbereiter des touristischen Journalismus BearbeitenJohann Nordmanns literarische Arbeiten wurden von der Kritik als wenig originell und herausragend angesehen Als journalistischer Reiseberichterstatter hat er hingegen pragenden Einfluss auf das Feuilleton seiner Zeit ausgeubt Bereits als Hauslehrer der Familie von Badenfeld gesammelte und unter dem Einfluss seines Arbeitgebers beschriebene Eindrucke von den Reisen der 1840er Jahre wiesen in diese Richtung In seinem feuilletonistischen Sonntagsbuchlein mit dem Untertitel Ich komme vom Gebirge her uber das Burgenland ordnete er die zu verschiedenen Zeiten entstandenen Skizzen geografisch so an dass der Wanderer von Wien ausgeht und daher dessen nahere Umgebung mitberucksichtigt Als 4 Feuilleton findet sich die am 19 Juni 1864 entstandene Skizze Am Neusiedlersee Nordmann nutzte die Transportmittel und touristischen Infrastrukturen seiner Zeit Er fuhr bis an die burgenlandische Grenze mit der Bahn bis eine Station vor Bruck an der Leitha Von Wilfleinsdorf ging er zu Fuss weiter uber die Leithabrucke nach Kaisersteinbruch und uber das Leithagebirge Landschafts und Kulturbeschreibungen verknupfte er mit Betrachtungen uber die politischen Spannungen zwischen den damals im Kaisertum Osterreich und spater in der Doppelmonarchie Osterreich Ungarn vereinigten Landern dass es diesseits und jenseits der Leitha nicht so bedrohlich klange Die Wanderung bringt den Zeitbetrachter allmahlich zur Einfuhrung in die Landschaft auf dem Hohepunkt des scharf abfallenden Bergruckens zu meiner Linken lagen wieder offene Steinbruche und waren deutlich erkennbar die schon zum Bauen zugerichteten Quader Vor ihm lag es weithin und bis zum Horizonte wie ein schwerer graugelber Nebel aus dem Tieflande trage und unbeweglich Es war in den Farben seiner Zeit gesehen der Neusiedlersee im Wirtshaus von Winden Am NeusiedlerseeWerke BearbeitenGedichte Wien 1846 Ein Novellenbuch 2 Bande Wien 1846 Aurelie Roman 1847 Trutznachtigall Lieder Wien 1848 Die Liguorianer Ihre Constitution und Correspondenz Wien 1849 Ein Jugendleben Erzahlung 1849 Zwei Frauen Roman 1850 Carrara Ein historischer Roman aus Paduas Vorzeit anonym Brockhaus Leipzig 1851 Dante s Zeitalter Studien 1852 Der Vorlaufer eines umfassenden Werks uber Dante Fruhlingsnachte in Salamanca Novelle 1853 Ein Marschall von Frankreich Tragodie 1857 Ein Wiener Burger 1860 Kling leise mein Lied Standchen Zweite Fassung 1860 Meine Sonntage Wanderbuch aus den Bergen des osterreichischen Hochlandes Wien 1868 Wiener Stadtgeschichten Novellensammlung Wien 1869 Der zerbrochene Spiegel Biographische Plauderei 1870 Eine Romerfahrt Eposfragment 1 Teil Der Bauernkrieg 1875 2 Teil Unter dem Krummstab 1877 Unterwegs Feuilletons der Neuen Freien Presse Fortsetzung des Wanderbuches Meine Sonntage Engel Berlin 1884 Literatur BearbeitenElisabeth Lebensaft Nordmann Johann In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 7 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1978 ISBN 3 7001 0187 2 S 150 f Direktlinks auf S 150 S 151 Robert F Arnold Nordmann Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 656 659 Leopold Schmidt Die Entdeckung des Burgenlandes im Biedermeier Studien zur Geistesgeschichte und Volkskunde Ostosterreichs im 19 Jahrhundert Johann Nordmann Burgenlandisches Landesmuseum Eisenstadt 1959 Helmuth Furch Historisches Lexikon Kaisersteinbruch 2 Bde Museums und Kulturverein Kaisersteinbruch 2002 2004 ISBN 978 3 9504555 8 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Johann Nordmann Quellen und Volltexte Johann Nordmann Deutsche Digitale BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Die Juden und der deutsche Staat lexikus de abgerufen am 23 Februar 2021 Normdaten Person GND 117056553 lobid OGND AKS LCCN n86081718 VIAF 25369561 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Nordmann JohannALTERNATIVNAMEN Rumpelmayer Johann Geburtsname KURZBESCHREIBUNG osterreichischer Journalist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 13 Marz 1820GEBURTSORT Landersdorf Gemeinde Krems STERBEDATUM 20 August 1887STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Nordmann amp oldid 232128123