www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Karl Sigmund Kiefhaber 24 April 1762 in Nurnberg 6 Marz 1837 in Munchen war ein deutscher Beamter und Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Mitgliedschaften 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Karl Sigmund Kiefhaber wurde als Sohn des Johann Konrad Kiefhaber unbekannt 14 April 1790 Gegenschreiber der zur Zeit der Reformation sakularisierten Reichsstadt Nurnbergischen Klosteramter St Klara und Pillenreuth und dessen Ehefrau Susanna Barbara geb Kiefhaber geboren Er erhielt seinen Unterricht anfangs durch die Hauslehrer Johann Tischberger 1715 1793 Kramer und Stockburger und besuchte von 1773 bis 1779 die drei obersten Klassen des Gymnasiums Nurnberg bei den Lehrern Oltmann Johann Paul Sattler 1747 1804 und Schenk Anschliessend horte er fur anderthalb Jahre die offentlichen Vorlesungen der Professoren Johann Sigmund Morl 1710 1791 Johann Albrecht Vogel 1705 1785 Bernhard Jakob Degen 1717 1781 Georg Friedrich Kordenbusch von Buschenau und Martin Frobenius Ledermuller 1719 1769 am Nurnberger egidianischen Auditorium Lyzeum und erhielt zusatzlich noch Privatunterricht durch Johann Eberhard Ihle im Zeichnen Johann Aegidius Eichhorn 1724 1787 in Mathematik Wilhelm Leonhard Maltherr in Geometrie und Johann Karl Chapuset 1694 1770 in der franzosischen Sprache von seinem Vater wurde er in dieser Zeit in Amtierungsgeschaften angeleitet Am 27 Oktober 1780 kam er zur Universitat Altdorf und absolvierte bis zum 22 September 1783 ein Studium der Rechtswissenschaften sowie ein Studium der Literatur Geschichte und Diplomatie Hierzu besuchte er unter anderem die Vorlesungen des Professor Georg Andreas Will Wolfgang Jager Johann Andreas Michael Nagel sowie Johann Christian Siebenkees Nach Beendigung des Studiums besuchte er verschiedene deutsche Universitaten in Wurzburg Mainz Giessen Marburg und Gottingen um die Bekanntschaft mit den Gelehrten und Staatsmannern zu machen Nach seiner Ruckkehr nach Nurnberg war er ein Jahr lang Praktikant seines Vaters und vom 26 Dezember 1784 bis 1790 Sekretar bei Stromer von Reichenbach in Nurnberg Nach dem Tod seines Vaters erhielt er die dritte Amtsstelle bei den Klosteramtern St Klara und Pillenreuth die er bis 1803 bekleidete bis ihm aufgrund einer Subdelegation Delegation auf eine untergeordnete Behorde die Einrichtung der Registratur beim Waldamt ubertragen wurde und er die provisorische Versetzung zur vogteilichen Gerichtsbarkeit der beiden Waldamter erhielt Als waldamtlicher Lehensekretar ging er bei der am 15 September 1806 erfolgten Ubergabe von der freien Reichsstadt Nurnberg an die konigliche Krone Bayerns uber Von der koniglichen Regierungsbehorde wurde er bis 1812 zu mehrfachen grosstenteils historischen diplomatischen Recherche Geschaften eingesetzt In dieser Zeit erhielt er 1809 die Stelle eines Sekretars der koniglich bayerischen protestantischen theologischen und philologischen Prufungskommission ubertragen In Munchen wurde er beim neu gegrundeten koniglich bayerischen allgemeinen Reichsarchiv als erster Adjunkt ernannt und trat die Stelle am 14 Juni 1812 an 1815 ubertrug der Konig Maximilian I Joseph die allgemeine Instruktion uber alle Archive unter oberster Leitung des Ministeriums der auswartigen Angelegenheiten einer Ministerialarchivkommission in der Kiefhaber zum Assessor mit einer beratenden Stimme ernannt wurde Am 1 Mai 1818 erhielt er den Titel eines Koniglich Wirklichen Rates Am 18 Oktober 1822 erhielt Johann Karl Sigmund Kiefhaber von der philosophischen Fakultat der Universitat Erlangen die Doktorwurde Am 1 Februar 1829 erfolgte seine Versetzung in den Ruhestand er erhielt jedoch die Erlaubnis an der Ludwig Maximilians Universitat in Munchen als Honorarprofessor in der philosophischen Fakultat historische und diplomatische Vorlesungen zu halten so wie er zuvor schon in dem koniglichen allgemeinen Reichsarchiv fur Archivpraktikanten und Registraturgehilfen Vorlesungen hielt Johann Karl Sigmund Kiefhaber war in erster Ehe mit der zweiten Tochter des Rektors und Professor Leonhard Schenk 1724 1814 am egidischen Auditorium in Nurnberg verheiratet Seine Ehefrau starb 1814 die Ehe blieb kinderlos Seine zweite Ehefrau eine Tochter des Revierforsters Spath aus Sachsbach starb 1829 Mitgliedschaften BearbeitenAm 7 Februar 1791 wurde er als ordentliches Mitglied in Nurnberg in den Pegnesischen Blumenorden aufgenommen 1792 wurde er Mitstifter der Nurnberger Gesellschaft zur Beforderung vaterlandischer Industrie dort ubernahm er im Laufe der Zeit die Lektor und Sekretarstelle und ubte vier Jahre lang das Amt des Direktors aus 1805 wurde er von der kurfurstlich sachsischen Leipziger okonmischen Gesellschaft als auslandisches Ehrenmitglied aufgenommen Am 9 Dezember 1808 wurde er von der Allgemeinen kameralistisch okonomischen Sozietat in Erlangen zum ordentlichen Mitglied gewahlt 1 1822 wurde er in die Gesellschaft fur altere deutsche Geschichtskunde zur Beforderung einer Gesamtausgabe der Quellschriften deutscher Geschichte des Mittelalters in Frankfurt am Main aufgenommen Am 1 April 1828 wurde er von dem herzoglich nassauischen Verein fur nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung zum Ehrenmitglied ernannt Schriften Auswahl BearbeitenUeber den Ursprung der Gewohnheit einander am Neuenjahr Geschenke mitzutheilen Ein Versuch bei dem Wechsel des Jahrs Altdorf 1783 Chronologisches Verzeichnis derjenigen Herren von Stromer welche seit dem dreyzehnten Jahrhundert in der Reichsstadt Nurnberg bis auf gegenwartige Zeit zu Rath giengen Nurnberg am 11 April 1787 Google Books Denkmal der Freundschaft bei dem fruhen Grabe Wolfgang Paul Tischbergers Schreib u Rechenmeisters in Nurnberg den 10 December 1788 Der Beilagen der Materialien zur Nurnberger Geschichte 1 Sammlung Nr I bis XII IV Band 1793 2 Sammlung Nr XIII XIV 1794 Dem Andenken Kaiser Leopolds II geheiligt am Tage seiner Todesfeier in Nurnberg samt beigefugter Beschreibung Nurnberg 1792 Historisch chronologisches Verzeichnss der seit dem Anfang dieses Jahrhunderts bis jetzt in der Reichsstadt Nurnberg und deren Gebiet herrschend gewesenen Epidemien unter den Menschen und Thieren Nurnberg 1796 Digitalisat Uebersicht von den Veranderungen welche sich seit 50 Jahren bei den hiesigen Medicinalanstalten ereignet haben Nurnberg 1796 Historisch diplomatische Beschreibung des Nurnberger Klostersiegel als Versuch eines Beitrags zur deutschen Sphragistik Mit 2 Kupfertafeln Nurnberg 1797 Monatliche historisch literarische artistische Anzeigen zur altern und neuern Geschichte Nurnbergs 6 Jahrgange vom Jahr 1797 1802 Nurnberg Leben und Verdienste Georg Andreas Will s kaiserlicher Hof u Pfalzgrafen der Weltweisheit Doktors und derselben ordentlichen offentlichen Lehrers Mit dem Bildniss des Verstorbenen Nurnberg 1799 Fragmente aus der Geschichte des Patriziats in der freien Reichsstadt Nurnberg Nurnberg 1799 Instruktion fur die Besucdung der Willisch Norischen Bibliothek Nurnberg 1800 Repertorium der Nurnberger Geschichts und Munzkunde In einem Hauptregister uber die Nurnberger Munzbelustigungen dem noch ein kleines Nebenreg uber die Spruche oder Motti auf den beschriebenen und angefuhrten Munzen beigefugt wird von dem Verfasser eben dieser Munzbelustigungen Nach dessen Tode herausgegeben Nurnberg 1800 Rede von dem Nutzen und der zweckmassigen Einrichtung einer offentlichen Bibliothek fur die besondere Landesgeschafte gehalten bei Eroffnung der Willisch Norischen Bibliothek Nurnberg 1800 Gluckwunschungsschreiben an Herrn Georg Wilhelm Friedrich Loffelholz von Colberg als derselbe mit Fraulein Elise Konig von Konigsthal sich vermahlte von einem Freunde Nurnberg den 28 Mai 1800 Denkmahl der Freundschaft dem verewigten Herrn Karl Alexander Kiener Rektor der Schule zu St Sebald in Nurnberg und Mitglied des Pegnesischen Blumenordens daselbst im Namen der Gesellschaft Nurnberg 1801 Register uber die Verordnung der Vereinigung aller Stiftungs u wohlthatigen Armen und Krankenanstalten unter einer allgemeinen Direktion vom Jahr 1803 Nachrichten zur altern und neuern Geschichte der freien Reichsstadt Nurnberg Ein Beitrag zur Geschichte der Reichsstadte in Deutschland 3 Bde Nurnberg 1803 1807 Denkmal der Freundschaft des verewigten Herrn Adam Michael Spranger Diakon an der Stadtkirche zu Herspruck im Namen des Pegnesischen Blumenordens Nurnberg 1806 Ordnung des Nurnberger Zeidelgerichts zu Feucht vom Jahr 1478 Ein Beitrag zu den deutschen Rechtsalterthumern Nurnberg 1807 Nachricht von der 50jahrigen Amtsjubelfeier des Herrn M Leonhard Schenk vormaligen Rektors und Professor an der agidianischen Gymnasium in Nurnberg nebst der dabei gehaltenen Rede Nurnberg 1809 Geist des Lehrplans fur die Volksschule in Baiern zum gemeinnutzigen Gebrauch fur Volksschullehrer und Aufsichtsbehorden Nurnberg 1812 Vollstandiges Register uber das Strafgesetzbuch fur das Konigreich Baiern Munchen 1813 Ueber das Todesjahr Kaiser Otto I Nurnberg 1816 Bibliographische Nachrichten von Hanns Gerle dem altern beruhmten Lautenisten zu Nurnberg im 16 Jahrhundert Nurnberg 1816 D Martin Luthers Sendschreiben an Ludwig Senftl herzoglich baierischer Hofmusikus in Munchen Nurnberg 1817 Entwurf einer Anleitung zur Registraturwissenschaft zum Gebrauch bei den Vorlesungen uber dieselbe im koniglichen allgemeinen Reichsarchiv in Munchen Munchen im April 1823 Vorrede zur Regensburger Chronik vierter und letzter Band von Karl Theodor Gemeiner koniglich baierischer Landdirektionsrat und Archivar mit einem bio und bibliographischen Abrisse des verstorbenen Verfassers Regensburg 1824 Grundlinien einer Anleitung zum Archivs und Registraturwissen zum Gebrauch bei den Vorlesungen uber dieselbe an der koniglich baierischen Ludwigs Maximilians Universitat in Munchen Munchen 1827 Untersuchung der Frage Ist denn die Diplomatik blos eine historische Hilfswissenschaft oder behauptet sie ihren Einfluss auch noch auf andere Wissenschaften Eine Antrittsrede gehalten im Sitzungssaale der koniglich baierischen Akademie der Wissenschaften den 29 November 1826 Sulzbach 1827 Historisch diplomatische Erorterung der Frage Was ist von dem von Waldeckischen Erbtheilungsbrief vom Jahr 1170 als die alteste Privaturkunde in deutscher Sprache zu halten Sulzbach 1827 Turnierbuch Herzogs Wilhelm IV von Baiern von 1510 1545 Nach einem gleichzeitigen Manuskript der koniglichen Bibliothek Munchen treu im Steindruck nachgebildet von Theobald Klemens Senefelder mit Erklarung begleitet von Fr v Schlichtegroll 1 5 Heft Munchen 1818 1824 5 8 Heft Munchen 1827 Die Spruche der sieben Weisen Griechenlands Aufs Neue herausgegeben und mit einigen Anmerkungen und Erlauterungen begleitet Munchen und Nauplia 1833 Er hat verschiedene Aufsatze in den Materialien zur Nurnberger Geschichte von Johann Christian Siebenkees geschrieben Er fertigte das Register uber die 6 Bande des Journals von und fur Franken Beitrage zu den vier Supplementbanden des Georg Andreas Will s Nurnbergisches Gelehrten Lexicon Beitrage zur Geschichte des Nurnbergischen Handels von Johann Ferdinand Roth Beitrage zu Johann Christoph Martini Historisch geographischen Beschreibung des Frauenklosters Engelthal Nurnberg 1798 Beitrage zu Gerhard Adam Neuhofers jahrlichem Taschenbuch Klio und Euterpe Beitrage in dem jahrlich in Nurnberg herausgekommenen Der Verkundiger Beitrage in dem jahrlich erschienenen Allgemeiner Kameral Polizei Oekonomie Forst Technologie und Handelskorrespondent Beitrage in dem Journal fur Baiern und die angrenzenden Lander des Grafen Hans Adam von Reisach Beitrage zum Archiv der Gesellschaft fur die Geschichtskunde Beitrage im Allgemeiner Litterarischer Anzeiger Beitrage in Allgemeine Literatur Zeitung Aufstellung Rezensionen in der Leipziger Literaturzeitung Einige Artikel in der von Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber herausgegebenen Allgemeinen Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Einige Artikel im Anzeiger fur Kunde des deutschen Mittelalters des Freiherrn Hans von und zu Aufsess 1832 und 1833 Literatur BearbeitenJohann Karl Sigmund Kiefhaber in Neuer Nekrolog der Deutschen 15 Jahrgang 1837 1 Teil S 332 f Weimar 1839 Edmund von Oefele Kiefhaber Johann Karl Sigmund In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 712 f Johann Karl Sigmund Kiefhaber in Georg Andreas Will Nurnbergisches Gelehrten Lexikon S 204 f Altdorf 1802 Weblinks BearbeitenJohann Karl Sigmund Kiefhaber in Haus der Bayerischen Geschichte Johann Karl Sigmund Kiefhaber im Bayerischen Musiker Lexikon Online BMLO Nachlass in der BSB MunchenEinzelnachweise Bearbeiten Alphabetisches Verzeichniss der resp Mitglieder der allgemeinen Kameralistisch okonomischen Societat in Erlangen 1813 google de abgerufen am 3 Oktober 2018 Normdaten Person GND 115532382 lobid OGND AKS VIAF 3201912 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kiefhaber Johann Karl SigmundALTERNATIVNAMEN Kiefhaber Karl Sigmund Kiefhaber Johann Karl Sigmund Kiefhaber Johann Karl Siegmund Kiefhaber J C S Kiefhaber J K S Kiefhaber Johann C KURZBESCHREIBUNG deutscher Beamter und HistorikerGEBURTSDATUM 24 April 1762GEBURTSORT NurnbergSTERBEDATUM 6 Marz 1837STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Karl Sigmund Kiefhaber amp oldid 236585130