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Johann Heinrich von Heucher 1 Januar 1677 in Wien 23 Februar 1747 in Dresden war ein Naturwissenschaftler und der Leibarzt von August dem Starken Sein offizielles botanisches Autorenkurzel lautet Heuch Johann Heinrich von HeucherEr war naturwissenschaftlich ausserordentlich gebildet und einer der ersten pragenden Menschen in den Bereichen der Zoologie Mineralogie und Geologie fur die heutigen Museen In den Jahren von 1720 bis zu seinem Tod 1747 war Heucher General und Spezial Inspektor der Galleries des Sciences in Dresden und zustandig fur alle naturhistorischen Sammlungen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dedikationsnamen 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEr wurde von seinen Eltern als Zwolfjahriger bereits nach Wittenberg gebracht wo er sich am 25 Juli 1689 an der Universitat Wittenberg immatrikulierte Am 26 April 1694 erwarb er sich den akademischen Grad eines Magisters an der philosophischen Fakultat der Universitat wurde dann Substitut von Johann Baptist Roschel und half Paul Gottfried Sperling Dabei machte er sich durch die Herstellung anatomischer Praparate einen Namen Nachdem er am 7 April 1700 das Lizentiat der Medizin erwarb und am 26 April 1700 zum Doktor der Medizin promovierte ubernahm er 1706 von Roschel die Professur der Physik Wahrend der Zeit seiner Professur vermehrte er die Sammlungen der medizinischen Praparate und veroffentlichte ein erstes Verzeichnis der Pflanzen des botanischen Gartens der Universitat Wittenberg Heucher wurde am 8 Dezember 1713 zum Leibarzt von Konig August dem Starken nach Dresden berufen und erhielt dort ein Jahresgehalt von 1200 Talern und eine freie Wohnung Etwa 1718 wurde damit begonnen in Dresden spezielle Museen zu errichten allen voran so genannte Naturalienkabinette deren Grundlagen das Material der kurfurstlichen Kunstkammern bildete Zwischen 1720 und 1728 transportierte Heucher alle naturwissenschaftlichen Objekte aus der Kunstkammer in das Regimentshaus am Neumarkt und errichtete dort ein Collectionsgebaude fur eine naturgeschichtliche Sammlung Trotz seiner Tatigkeiten in Dresden ubernahm er am 1 Dezember 1721 die Professur der Medizin an der Universitat Wittenberg Im Zeitalter der Aufklarung entstand so aus dem Chaos der Kammerbestande ein wissenschaftlicher Kosmos der jedoch kaum Platz in den Raumen des Regimentshauses fand Heucher hatte einen hohen Stellenwert beim Konig und konnte ihn uberzeugen die Sammlung in das damals modernste Gebaude der Stadt in den Zwinger bringen zu lassen Der Befehl zum Umzug erfolgte am 19 Mai 1728 und wurde innerhalb von sechs Wochen vollzogen Seine Umgestaltungen in Museen genugten den damals modernsten wissenschaftlichen Anspruchen und konnten den Gelehrten das notwendige Material fur ihre Forschungen zur Verfugung stellen 1746 wurde fur die Hauptbibliothek die 4000 Bande umfassende Privatbibliothek Heuchers fur 5000 Taler aufgekauft Heuchers botanische Kenntnisse und seine Forschungen auf dem Gebiet mussen fur die damalige Zeit sehr bedeutend gewesen sein Er verfasste auch Werke auf dem Gebiet der Medizin und Mineralogie Heucher heiratete am 13 Mai 1706 in Wittenberg Johanna Maria die Tochter des Johann Heinrich von Berger 1 Er wurde 1729 vom Kaiser geadelt Im selben Jahr wurde er zum Mitglied der Royal Society gewahlt 2 Sein Grab befand sich auf dem Zweiten Annenkirchhof auf der Josephinengasse in Dresden und ist wie der Friedhof nicht erhalten Dedikationsnamen BearbeitenCarl von Linne benannte ihm zu Ehren die Gattung Heuchera Purpurglockchen der Pflanzenfamilie der Steinbrechgewachse Saxifragaceae 3 4 Werke Auswahl BearbeitenEx historia naturali de vegetabilibus magicis Hake Wittenberg 1700 Digitalisat 5 Morbos Ex Nimio Veneris Usu Hake Wittenberg 1700 Digitalisat Ars magna anatome Gerdes Wittenberg 1709 Digitalisat Disputatio anatomica de nervis Kreusig Wittenberg 1710 Digitalisat Index Plantarvm Horti Medici Academiae Vitembergensis Gerdes Wittenberg 1711 Digitalisat Dissertatione medica plantarvm historiam fabvlarem botanices ornandae amplificandaeqve cavssa evolvent Kreusig Wittenberg 1713 Digitalisat Literatur BearbeitenCarl Joseph Bougine Handbuch der allgemeinen Litterargeschichte nach Heumanns Grundriss Zurich 1791 S 291 C T Sachse und Adolph Drechsler Allgemeine deutsche Naturhistorische Zeitung Rudolf Kuntze Verlag Hamburg 1855 Neue Folge 1 Band S 6 Constantin von Wurzbach Heucher Johann Heinrich von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 8 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1862 S 448 f Digitalisat Heinrich Wilhelm Reichardt Heucher Johann Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 324 August Hirsch Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Volker BAL Urban amp Schwarzenberg Wien und Leipzig 1886 Band 3 S 188 Walter Friedensburg Geschichte der Universitat Wittenberg Max Niemeyer Halle Saale 1917 Christian Dittrich Martin Schuster Thomas Ketelsen Staatliche Kunstsammlungen Dresden Hrsg Johann Heinrich von Heucher und Carl Heinrich von Heinecken Beitrage zur Geschichte des Dresdner Kupferstichkabinetts im 18 Jh Sandstein Verlag Dresden 2010 ISBN 978 3 942422 11 6 Christian Dittrich Johann Heinrich von Heucher und Carl Heinrich von Heineken Beitrage zur Geschichte des Dresdner Kupferstichkabinetts im 18 Jahrhundert Hrsg von Martin Schuster und Thomas Ketelsen Sandstein Verlag Dresden 2010 ISBN 978 3 942422 11 6Weblinks BearbeitenAutoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Johann Heinrich von Heucher beim IPNI Heinz Kathe Die Wittenberger Philosophische Fakultat 1502 1817 Mitteldeutsche Forschungen Band 117 Bohlau Koln Weimar Wien 2002 ISBN 3 412 04402 4 Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Section 2 Theil 7 S 300Einzelnachweise Bearbeiten Traubuch Stadtkirche Wittenberg Eintrag zu Heucher Johann Heinrich 1677 1747 im Archiv der Royal Society London Carl von Linne Critica Botanica Leiden 1737 S 93 Carl von Linne Genera Plantarum Leiden 1742 S 100 Englische Ubersetzung von Edmund Goldsmid Normdaten Person GND 117524034 lobid OGND AKS LCCN nr2002013779 VIAF 8167410 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heucher Johann Heinrich vonKURZBESCHREIBUNG deutscher Naturwissenschaftler Leibarzt von August dem Starken MuseumsdirektorGEBURTSDATUM 1 Januar 1677GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 23 Februar 1747STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich von Heucher amp oldid 226081806