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Johann Heinrich Volkening 10 Mai 1796 in Hille 25 Juli 1877 in Holzhausen unterm Limberge heute Stadtteil von Preussisch Oldendorf war ein deutscher evangelischer Theologe und ein fuhrender Vertreter der pietistischen Erweckungsbewegung in Minden Ravensberg Johann Heinrich Volkening 1796 1877 Zeitgenossische Bleistiftzeichnung von K Ewald Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Jugend 1 2 Studium 1 3 Pfarrer 1 4 Lebensabend 2 Standpunkt 3 Werke 4 Gedenktag 5 Quellen 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenHerkunft und Jugend Bearbeiten Volkening stammte aus einem sehr glaubigen Elternhaus Er war Sohn eines Windmullers Bereits wahrend seiner Kindheit erlebte er Reiseprediger der Herrnhuter Brudergemeine die im Hause seiner Eltern predigten und Bibelstunden hielten Volkenings Eltern zahlen zu den Stillen im Lande Auf solche Privatgemeinschaften oder Konventikel konnte die Erweckungsbewegung gegen Mitte des 19 Jahrhunderts aufbauen Zwischen Konventikeln und Amtstragern fand nach Jahrzehnten des Gegen bzw Nebeneinanders die grosse Versohnung statt 1 Konig Friedrich Wilhelm IV Regierungsantritt 1840 hatte die Massnahmen seines Vaters gegen die Konventikel aufgehoben Studium Bearbeiten nbsp Volkening Haus der Lydia Kirchengemeinde in SudlengernNachdem Volkening das Abiturientenexamen 1816 in Minden bestanden hatte begann er zwanzigjahrig in Jena unter vernunftglaubigen Professoren zu studieren Dort lernte er im folgenden Jahr durch ein Flugblatt die 95 Thesen gegen den theologischen Rationalismus des Kieler evangelisch lutherischen Pfarrers und Theologen Claus Harms kennen In Jena wurde er Mitglied der Urburschenschaft 2 1818 wechselte Volkening an die Universitat Halle wo er Mitglied der dortigen Burschenschaft wurde und beendete 1819 erfolgreich jedoch unbefriedigt vom Vernunftglauben sein Theologiestudium Nachdem er in Munster die notwendigen Prufungen abgeschlossen hatte wirkte er ab 1820 in Minden als Lehrer einer privaten Vorschule fur das Gymnasium und erhielt noch eine Anstellung als Hilfsprediger in der dortigen Marienkirche Dadurch wurde er im Kreise von Konventikeln bekannt Diese Stellungen hatte er bis 1822 inne dem Jahr seiner Heirat Pfarrer Bearbeiten Im Jahr 1822 wurde Volkening als Pfarrer der Kirchengemeinde Schnathorst bei Lubbecke in Westfalen eingefuhrt Dort machte er sich bald durch seine Predigten einen Namen und seine Gottesdienste fullten die Kirche Der aufruttelnde Prediger wurde bald uber diese Landgemeinde hinaus bekannt 1827 wurde Volkening Pfarrer an der Apostelkirche in Gutersloh wo er ebenfalls grossen Zulauf durch seine Predigten hatte Durch seine offene Kritik an offentlicher Unmoral und mangelnder Sonntagsheiligung so forderte er z B ein Verbot der Schutzenfeste loste Volkening mehrere Beschwerden beim Konsistorium aus Gegen alle Anfeindungen stutzte ihn seine Gattin Elisabeth geb Jakobs eine Friesin aus Koldenbuttel sie war ihm in Hille vor Antritt seiner ersten Stelle angetraut worden In den Jahren 1838 bis 1869 lebte und wirkte Volkening als Pfarrer an der Marienkirche in Jollenbeck heute ein Stadtbezirk von Bielefeld Wahrend dieser Zeit bot ihm 1856 Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen das Amt des Generalsuperintendenten der Evangelischen Kirche von Westfalen an Volkening konnte sich nicht entschliessen sein Gemeindepfarramt aufzugeben Lebensabend Bearbeiten nbsp Grabmal Volkenings auf dem Friedhof in Bad HolzhausenNach seiner Emeritierung 1869 liess sich Volkening in der Nahe seiner Sohne nieder zunachst in Petershagen wo sein altester Sohn Bernhard Heinrich als Religionslehrer am Seminar wirkte Ab 1871 unterstutzte Volkening seinen zweiten Sohn Pfarrer Ernst August in Preussisch Strohen in dessen Amtsgeschaften Von dort aus konnte Volkening Pfarrer Kunsemuller in Wehdem besuchen Sie waren sich erganzende Freunde durch 50 Jahre Volkening hatte ihn zwischen 1832 und etwa 1850 haufig von Jollenbeck aus im fernen Oldendorf besucht Sohn Bernhard wurde 1873 als Pfarrer in Holzhausen unterm Limberge eingefuhrt und Volkening zog dorthin Hier starb er 1877 im Alter von uber 80 Jahren Zuvor war 1875 noch Sohn August in seine Nachbarschaft nach Preussisch Oldendorf berufen worden Bernhard war 1883 1906 Superintendent des Kirchenkreises Lubbecke Anmerkung Der Haus und Herzensfreund Volkenings 3 Karl Ludwig Kunsemuller 1804 1879 durfte durch ein ausgezeichnetes theologisches Examen von dem kanonischen Alter dispensiert 1828 Pfarrer in Hullhorst werden von wo er 1832 nach Oldendorf versetzt wurde Er konnte als personale Mitte 1 gelten zu einem kraftigen Pol der beginnenden zweiten Erweckungswelle in Minden Ravensberg Nach einer kurzen Periode von Ende 1850 bis 1852 in Elberfeld wirkte er in der Pfarre Wehdem von 1871 bis 1879 als Superintendent Standpunkt BearbeitenVolkening war ein uberzeugter Lutheraner der den Weg der preussischen Union als Verrat an dem in der Reformation formulierten lutherischen Bekenntnis verstand In seiner Arbeit sah er als grossen Schwerpunkt die Forderung der Mission und zwar sowohl der Ausseren Mission Einrichtung von Missionsfesten in vielen minden ravensbergischen Gemeinden als auch der Inneren Mission Grundung einer Vielzahl von kleineren und grosseren diakonischen Einrichtungen im Zuge der sogenannten Erweckungsdiakonie und der Volksmission bei der der Musik eine besondere Rolle zukam allein sein Gesangbuch Kleine Missionsharfe wurde uber 2 Millionen Mal aufgelegt viele Posaunenchore wurden gegrundet Wie Johannes Kuhlo als Posaunengeneral bekannt ist so Volkening als Pietistengeneral In der Folgezeit fuhrten Strenge und Sicherheit im eigenen Glaubenserlebnis gegenuber dem uberlieferten kirchlichen Leben bei Gemeinden zur Missachtung auch alter kirchlicher Einrichtungsgegenstande Ubernahme sozialer Verantwortung wird allerdings ebenfalls veranlasst haben dass bedeutende historische Objekte verkauft wurden 4 Die Erweckungsbewegung war volkstumlich gepragt 5 Werke BearbeitenKleine Missionsharfe im Kirchen und Volkston fur festliche und ausserfestliche Kreise Bertelsmann Gutersloh 1852 52 Auflage 1892 Digitalisat weitere Auflagen bis in die Zwischenkriegszeit Der Psalter Zum Singen in Kirche Schule und Haus eingerichtet Minden 1862 Gedenktag Bearbeiten24 Juli im Evangelischen Namenkalender 6 Quellen Bearbeiten nbsp Dietrich August Rische 1819 1906 Schwiegersohn und Biograph Volkenings a b Ulrich Rottschafer Erweckung und Diakonie in Minden Ravensberg Das Rettungshaus Pollertshof 1851 1930 Mindener Geschichtsverein Minden 1987 Peter Kaupp Bearb Stamm Buch der Jenaischen Burschenschaft Die Mitglieder der Urburschenschaft 1815 1819 Abhandlungen zum Studenten und Hochschulwesen Bd 14 SH Verlag Koln 2005 ISBN 3 89498 156 3 S 85 August Dietrich Rische Johann Heinrich Volkening Bertelsmann Gutersloh 1919 hrsg vom Sohn B Rische Christiane Althoff Ingo Fiedler Grabplatten im Turmbau der St Reinoldi Kirche Beitr z Gesch Dortmunds u d Grafschaft Mark Bd 87 1996 Essen 1997 S 181 207 hier S 187 f Robert Stupperich Die evangelische Kirche seit 1803 In Wilhelm Kohl Westfalische Geschichte Bd 2 Dusseldorf 1983 S 393 f Johann Heinrich Volkening im Okumenischen HeiligenlexikonLiteratur BearbeitenJulius Roessle Johann Heinrich Volkening und die Erweckungsbewegung in Minden Ravensberg Brunnen Giessen 1954 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Heinrich Volkening Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Johann Heinrich Volkening im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Johann Heinrich Volkening im Lexikon Westfalischer Autorinnen und Autoren Wilhelm Rahe Johann Heinrich Volkening In Westfalische Lebensbilder Im Auftrag der Historischen Kommission des Provinzialinstitutes fur westfalische Landes und Volkskunde Hrg von Wilhelm Steffens und Karl Zuhorn Band VI Munster 1957 S 99 117 PDF Datei 78 kB Normdaten Person GND 118769103 lobid OGND AKS VIAF 62344550 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Volkening Johann HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher TheologeGEBURTSDATUM 10 Mai 1796GEBURTSORT HilleSTERBEDATUM 25 Juli 1877STERBEORT Preussisch Oldendorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich Volkening amp oldid 238346196