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Johann Georg Steidle ab 1895 1 Johann Georg Ritter von Steidle 10 September 1828 in Diessen am Ammersee Oberbayern 23 November 1903 in Wurzburg war ein deutscher Jurist Rechtsanwalt und Erster rechtskundiger Burgermeister der Stadt Wurzburg von 1884 bis 1899 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Wirken als Burgermeister 1 2 Amtsniederlegung und Tod 2 Familie und Nachkommen 3 Literatur 4 Anmerkungen und EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Georg Steidle wurde als Sohn des Farbermeister Johann Georg Steidle geboren der selbst zweimal das Burgermeisteramt in Diessen bekleidete Steidle jr besuchte von 1834 bis 1837 Volksschulen in Diessen und im Allgau Danach erhielt er bis 1840 Unterricht in Griechisch und Latein So konnte er anschliessend die Lateinschule und das Gymnasium in Dillingen besuchen Seine Ausbildung in Jugendjahren hatte einen stark theologisch geistlichen Hintergrund Sein Jurastudium begann Steidle im Wintersemester 1846 47 an der Julius Maximilians Universitat Wurzburg wo er 1850 nach einjahrigem Militardienst sein Zweites Staatsexamen abschloss Von 1850 bis 1858 arbeitete er als Konzipient bei zwei verschiedenen Wurzburger Rechtsanwalten 1859 reiste Steidle mit einem Kollegen im Auftrag des Konigs Ludwig I von Bayern nach Italien um den Nachlass des verstorbenen Martin von Wagner zu verwalten Nach seiner Ruckkehr erhielt Steidle die Ehrendoktorwurde der Universitat Wurzburg Ende 1859 erhielt er eine freie Advokatur durch das bayerische Innenministerium und war somit einer der vierzehn zugelassenen Rechtsanwalte in Wurzburg Steidles offentliches Wirken begann 1863 64 als er dem von Osterreich und anderen suddeutschen Regierungen gegrundeten Grossdeutschen Verein beitrat Steidle hielt im Ortsverband Wurzburg mehrere Reden vor annahernd tausend Leuten und setzte sich fur eine grossdeutsche Losung ein Bereits ein Jahr spater zog er sich aus dem offentlichen Leben zuruck Dieser Entschluss ist wohl auf familiare Probleme zuruckzufuhren Dennoch blieb er durch die Mitgliedschaft in zahlreichen Vereinen mit dem gesellschaftlichen Leben der Stadt Wurzburg verbunden Erst in den Jahren des von Otto von Bismarck ausgerufenen Kulturkampfs setzte sich Hofrat Steidle wieder massiv fur die Belange der katholischen Kirche 2 ein was um 1870 wohl dazu fuhrte dass er sich der Kommunalpolitik zuwandte Von 1869 bis 1880 betrieb er die Entfestigung 3 der Stadt 1875 wurde er Mitglied des Gemeindekollegiums Wirken als Burgermeister Bearbeiten Bei den Wurzburger Burgermeisterwahlen am 21 Juli 4 1884 trat Steidle seit spatestens 1878 Sprecher der Patriotenpartei als der ultramontane Kandidat an Trotz einer breiten liberalen Front konnte sich Steidle als Nachfolger des uberraschend verstorbenen Georg Zurn gegen seine Mitbewerber Karl von Bumm Munchner Regierungsassessor Wurzburger Herkunft und Karl Attensamer Rechtsrat gestorben im April 1893 durchsetzen 5 und versprach fur seine Amtsperiode Sparsamkeit Unparteilichkeit und Gerechtigkeit in der Stadtverwaltung Von der Gegenseite wurde ihm sein Alter sowie mangelnde Kenntnis und Unerfahrenheit in der Verwaltung vorgeworfen Im August 6 1887 wurde Steidle definitiv auf Lebenszeit zum Burgermeister der Stadt wiedergewahlt In dieser Amtsperiode sorgte er u a fur die Fertigstellung des Ringparks sowie fur die Errichtung der Luitpold und der Lowenbrucke Weiterhin kummerte sich Steidle um die Modernisierung der Stadt Strassenbau Trinkwasserversorgung Amtsniederlegung und Tod Bearbeiten Trotz diverser Affaren und Querelen regierte Steidle noch bis in sein 71 Lebensjahr als Burgermeister und trat zum 31 Dezember 7 1899 von seinem Amt zuruck Als Grund fuhrte er seine geschwachte Gesundheit an Er verbrachte seine letzten Jahre zuruckgezogen in Wurzburg beobachtete aber weiterhin das Gemeindewesen der Stadt Am 23 November 1903 verstarb Johann Georg Ritter von Steidle an einer Lungenentzundung Sein Nachfolger wurde der bisherige Zweite Burgermeister Philipp Michel Familie und Nachkommen BearbeitenSteidle heiratete 1860 die Halbmexikanerin Sophia Franziska Maria de la Luz Lang Zusammen hatten sie drei Sohne Sein Sohn Eduard heiratete am 1 Juli 1895 die Tochter Marie des Miltenberger Burgers und turkischen Majors Johann Robert von Capitain Zu seiner zahlreichen Nachkommenschaft gehoren unter anderem sein Enkel Luitpold Steidle sein Urenkel Gerhard M Hotop sein Ururenkel Rainald Goetz und seine Ururuenkelin Doreen Steidle Literatur BearbeitenHans Peter Baum Johann Georg Steidle Erster Burgermeister 1884 1899 In Wurzburger Burgermeister 1862 1920 Hopfenstatter Zurn Steidle Michel Ringelmann Grieser Veroffentlichungen des Stadtarchivs Wurzburg Band 3 Wurzburg 1990 S 43 94 Harm Hinrich Brandt Wurzburger Kommunalpolitik 1869 1918 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 64 166 und 1254 1267 hier S 82 f 96 111 und 154 f Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Haus der Bayerischen Geschichte Johann Georg Ritter von Steidle Johann Georg Steidle Wolfgang Weiss Die katholische Kirche im 19 Jahrhundert In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 430 449 und 1303 hier S 447 Zur Entfestigung Wurzburgs siehe Christoph Pitz Die Mauern des Alten Wurzburg Sybille Grubel Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814 2006 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Band 2 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 1225 1247 hier S 1232 Harm Hinrich Brandt Wurzburger Kommunalpolitik 1869 1918 2007 S 82 f 98 und 110 Harm Hinrich Brandt Wurzburger Kommunalpolitik 1869 1918 2007 S 101 Sybille Grubel Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814 2006 2007 S 1234 Erste Burgermeister und Oberburgermeister von Wurzburg Georg Ignaz Brock 1797 1820 Wilhelm Joseph Behr 1821 1832 Sebastian Benkert 1833 1840 Matthaus Johann Bermuth 1840 1852 Joseph Friedrich Treppner 1853 1859 Ludwig Weis 1859 1862 Jakob Hopfenstatter 1862 1865 Georg von Zurn 1865 1884 Johann Georg Ritter von Steidle 1884 1899 Philipp Ritter von Michel 1900 1913 Max Ringelmann 1913 1917 Andreas Grieser 1918 1920 Hans Loffler 1921 1933 Theo Memmel 1933 1945 Gustav Pinkenburg 1945 1946 Michael Meisner 1946 Hans Loffler 1946 1948 Karl Grunewald 1948 1949 Franz Stadelmayer 1949 1956 Helmuth Zimmerer 1956 1968 Klaus Zeitler 1968 1989 Jurgen Weber 1990 2002 Pia Beckmann 2002 2008 Georg Rosenthal 2008 2013 Christian Schuchardt seit 2014 Normdaten Person GND 132544768 lobid OGND AKS VIAF 3636772 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steidle Johann GeorgALTERNATIVNAMEN Steidle Johann Georg Ritter von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Jurist und Erster Burgermeister der Stadt Wurzburg 1884 1899 GEBURTSDATUM 10 September 1828GEBURTSORT Diessen am Ammersee OberbayernSTERBEDATUM 23 November 1903STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Georg Steidle amp oldid 210927237