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Hans Loffler 22 Juni 1872 in Karlstadt 7 September 1955 in Wurzburg war ein deutscher Verwaltungsjurist und Kommunalpolitiker Er war von 1921 bis 1933 und von 1946 bis 1948 Oberburgermeister der Stadt Wurzburg Grab auf dem Hauptfriedhof Wurzburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Loffler besuchte das Alte Gymnasium in Wurzburg und studierte anschliessend an der Julius Maximilians Universitat Rechts und Staatswissenschaften 1892 schloss er sich hier dem Corps Bavaria an 1 Nach dem Ablegen der bayerischen Staatsprufung fur den hoheren Justiz und Verwaltungsdienst wurde er 1899 Rechtsrat rechtskundiger Magistratsrat in Wurzburg und wurde noch vor 1914 zum stadtischen Polizeireferenten ernannt Wahrend des Ersten Weltkriegs war er fur die Verwaltung der Kriegswirtschaft zustandig Im April 1919 gehorte Loffler zu den vom Revolutionaren Arbeits Ausschuss der Wurzburger Raterepublik genommenen Geiseln Am 24 Juni 1919 wurde Loffler als Angehoriger der linksliberalen DDP 2 und Nachfolger des Hofrats Bernhard Brand zum Zweiten rechtskundiger Burgermeister in Wurzburg gewahlt 3 und damit Erster Stellvertreter von Andreas Grieser Am 13 Februar 1921 wurde er unterstutzt von allen burgerlichen Parteien in direkter Volkswahl mit 10 758 von 10 769 abgegebenen Stimmen Erster rechtskundiger Burgermeister am 17 Oktober 1922 Umbezeichnung in Oberburgermeister der Stadt Wurzburg Fur von ihm bereits zuvor durchgefuhrte jahrelange Verhandlungen die den Bau des Luitpoldkrankenhauses und dessen Fertigstellung 1921 ermoglichten erhielt er von der Wurzburger Medizinischen Fakulitat die Ehrendoktorwurde 4 Am 31 Oktober 1930 wurde er einstimmig als Oberburgermeister wiedergewahlt 5 Nach der sogenannten nationalsozialistischen Machtergreifung weigerte Loffler sich am 9 Marz 1933 die Hakenkreuzfahne aufziehen zu lassen wie durch Gauleiter Otto Hellmuth und Kreisleiter Theo Memmel von ihm gefordert wurde 6 Im selben Jahr wurde Hans Loffler nach der am 23 Marz durch Regierungsprasident Bruno Gunder erfolgten Beurlaubung ebenso wie der seit 1921 amtierende Zweite Burgermeister Julius Zahn welcher wie Loffler politisch der BVP nahestand vom Stadtrat am 27 April 1933 einstimmig beschlossen mit Wirkung vom 1 Mai 1933 in den Ruhestand den beide von der SA unter Druck gesetzt im April beantragt hatten versetzt 7 8 Bis zum Zusammenbruch der NS Diktatur lebte er am Chiemsee 1945 wurde er Wiederaufbaukommissar der Regierung von Unterfranken Er schloss sich der CSU an Seine Kandidatur zur Burgermeisterwahl von 1945 hatte er zuruckgezogen und Michael Meisner von der WWW Wahlgemeinschaft Wiederaufbau Wurzburg ubte das Amt bis Juli 1945 aus Vom 16 August 1946 bis zum 30 Juni 1948 9 war Loffler als Nachfolger Meisners dann abermals gewahlter und im Gegensatz zu Meisner mit der Militarregierung gut auskommender Oberburgermeister von Wurzburg Aus Altersgrunden trat er am 30 Juni 1948 von seinem Amt zuruck Als Nachfolger Lofflers wurde am 1 Juli 1948 Hermann Hagen ein Dozent der TH Karlsruhe gewahlt der krankheitsbedingt jedoch das Oberburgermeisteramt nicht antreten konnte 10 Zu den politischen Leistungen von Loffler gehorten der Wohnungsbau der Ausbau der Stadtwerke Wurzburg nach dem Ersten Weltkrieg und die Eingemeindung von Heidingsfeld sowie die aufgrund seiner jahrelangen Verhandlungen 1921 ermoglichte 11 Fertigstellung des Luitpoldkrankenhauses und die Mitbeteiligung an der Grundung der Neuen Wurzburger Strassenbahnen GmbH am 5 Juni 1924 an der die Stadt zu 60 Prozent beteiligt war Er forderte das Mozartfest initiierte die Errichtung der Stadtischen Volksbucherei und organisierte die am 10 Mai 1930 12 stattgefundene Walther von der Vogelweide Feier der Stadt Wurzburg Loffler war langjahriges Mitglied des Finanz und Personalausschusses des Bayerischen Stadtetages Mitglied in der Bayerischen Sparkassenorganisation und Mitglied des Kreistages von Unterfranken Bis 1933 war er Aufsichtsrat der Kreis Elektrizitatsversorgungs AG an deren Grundung er massgeblich beteiligt war und woraus spater das Uberlandwerk Unterfranken hervorging 13 Auszeichnungen Bearbeiten1921 verlieh die Universitat Wurzburg Hans Loffler die Ehrendoktorwurde eines Dr med h c 1925 verlieh ihm der Landesvorstand der Vereinigten Flieger Verbande Bayerns die Ehrenmitgliedschaft 14 1927 ernannte ihn die Universitat Wurzburg zum Ehrenmitglied und 1932 zum Ehrensenator 1947 wurde er anlasslich seines 75 Geburtstages zum Ehrenburger der Stadt Wurzburg ernannt 1952 wurde ihm anlasslich seines 80 Geburtstages die goldene Stadtplakette der Stadt Wurzburg und das Bundesverdienstkreuz verliehen Nach seinem Tod wurde nach ihm eine Strasse in der Wurzburger Keesburgsiedlung sowie in Dettelbach benannt Literatur BearbeitenLoffler Hans In Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 2 L Z Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1931 DNB 453960294 S 1147 Daniel Gerken Die Selbstverwaltung der Stadt Wurzburg in der Weimarer Republik und dem Dritten Reich Schoningh Wurzburg 2011 ISBN 978 3 87717 835 5 Matthias Lermann Der Wurzburger Oberburgermeister Dr Hans Loffler Burgerethik und Liberalismus Hrsg Gesellschaft fur frankische Geschichte WiKomm Verlag Stegaurach 2015 ISBN 978 3 86652 052 3 uni wuerzburg de Matthias Lermann Hans Loffler 1872 1955 Stadtburger und Stadtvater In Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg Frankische Lebensbilder Neue Folge der Lebenslaufe aus Franken Band 24 Gesellschaft fur Frankische Geschichte Wurzburg 2015 ISBN 978 3 86652 724 9 S 227 Matthias Stickler Dr h c Hans Loffler Corpsstudent demokratischer Politiker und Oberburgermeister ein Wurzburger Lebensbild In Tempora mutantur et nos Festschrift fur Walter M Brod zum 95 Geburtstag Mit Beitragen von Freunden Weggefahrten und Zeitgenossen Hrsg von Andreas Mettenleiter Akamedon Pfaffenhofen 2007 Aus Wurzburgs Stadt und Universitatsgeschichte 2 ISBN 3 940072 01 X S 251 256 Matthias Stickler Neuanfang und Kontinuitat Wurzburg in der Weimarer Republik In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg Band III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 Theiss Stuttgart 2001 2007 S 177 195 und 1268 1271 hier S 185 191 Harm Hinrich Brandt Wurzburger Kommunalpolitik 1869 1918 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 64 166 und 1254 1267 hier S 113 119 Einzelnachweise Bearbeiten Kosener Corpslisten 1960 138 528 Harm Hinrich Brandt 2007 S 114 und 119 Matthias Stickler Neuanfang und Kontinuitat Wurzburg in der Weimarer Republik S 187 Matthias Stickler Neuanfang und Kontinuitat Wurzburg in der Weimarer Republik S 182 186 f und 190 sowie S 1270 Anm 55 Matthias Stickler Dr h c Hans Loffler Corpsstudent demokratischer Politiker und Oberburgermeister ein Wurzburger Lebensbild S 251 253 Peter Weidisch Wurzburg im Dritten Reich In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 196 289 und 1271 1290 hier S 199 Peter Weidisch Wurzburg im Dritten Reich 2007 S 203 f Ulrich Wagner Wurzburger Landesherren bayerische Ministerprasidenten Vorsitzende des Landrates Bezirkstagsprasidenten Regierungsprasidenten Bischofe Oberburgermeister Burgermeister 1814 2006 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Band 2 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 1221 1224 hier S 1223 f und 1379 Anm 15 Sybille Grubel Zeittafel zur Geschichte der Stadt von 1814 2006 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Band 2 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 1225 1247 hier S 1241 Rolf Ulrich Kunze Wurzburg 1945 2004 Wiederaufbau moderne Grossstadt In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 I Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs 2001 ISBN 3 8062 1465 4 II Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 2004 ISBN 3 8062 1477 8 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 Theiss Stuttgart 2001 2007 Band III 2007 S 318 346 und 1292 1295 hier S 330 Matthias Stickler Dr h c Hans Loffler Corpsstudent demokratischer Politiker und Oberburgermeister ein Wurzburger Lebensbild S 253 Matthias Stickler Neuanfang und Kontinuitat S 189 f Matthias Stickler Neuanfang und Kontinuitat S 187 f Matthias Stickler Neuanfang und Kontinuitat S 188 Erste Burgermeister und Oberburgermeister von Wurzburg Georg Ignaz Brock 1797 1820 Wilhelm Joseph Behr 1821 1832 Sebastian Benkert 1833 1840 Matthaus Johann Bermuth 1840 1852 Joseph Friedrich Treppner 1853 1859 Ludwig Weis 1859 1862 Jakob Hopfenstatter 1862 1865 Georg von Zurn 1865 1884 Johann Georg Ritter von Steidle 1884 1899 Philipp Ritter von Michel 1900 1913 Max Ringelmann 1913 1917 Andreas Grieser 1918 1920 Hans Loffler 1921 1933 Theo Memmel 1933 1945 Gustav Pinkenburg 1945 1946 Michael Meisner 1946 Hans Loffler 1946 1948 Karl Grunewald 1948 1949 Franz Stadelmayer 1949 1956 Helmuth Zimmerer 1956 1968 Klaus Zeitler 1968 1989 Jurgen Weber 1990 2002 Pia Beckmann 2002 2008 Georg Rosenthal 2008 2013 Christian Schuchardt seit 2014 Normdaten Person GND 118930575 lobid OGND AKS LCCN n2016026408 VIAF 15568940 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Loffler HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Verwaltungsjurist und KommunalpolitikerGEBURTSDATUM 22 Juni 1872GEBURTSORT KarlstadtSTERBEDATUM 7 September 1955STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Loffler Politiker amp oldid 231894340