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Johann Robert von Capitain 2 Mai 1824 in Frankfurt am Main 22 April 1881 in Palermo war gelernter Gerber Offizier in der Osmanischen Armee personlicher Adjutant des Damad Prince Ibrahim Ilhami Pasha Trager des Medjidie Orden von Sultan Abdulmecid I Trager des Komturkreuzes des Ritterorden der hl Mauritius und Lazarus Ritter des Komturkreuzes des Orden der Wurttembergischen Krone Hausbesitzer in Konstantinopel Alexandria Frankfurt am Main und Besitzer des Weissen Schlosschen auf dem Grauberg in Miltenberg Johann Robert von Capitain Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wappen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenCapitain war der Sohn des Handwerkers Carl Philipp Capitain 31 Oktober 1785 in Frankfurt am Main 18 November 1835 ebenda und der Katharina Mons 10 April 1785 in Oberursel 3 Mai 1837 in Frankfurt am Main Er hatte acht Geschwister darunter die Opernsangerin Elise Capitain 1 Durch deren Heirat mit dem Schauspieler Friedrich Haase wurde er mit diesem verschwagert Capitain hatte ein sehr abenteuerliches Leben Er machte zwei langjahrige Reisen die ihn bis nach Indien fuhrten Uber die abenteuerlichen Erlebnisse auf diesen Reisen verfasste er 15 Tagebucher und ein Notizbuch Aus seinem Leben sind ausserdem viele Briefe und Dokumente erhalten In dem Buch Johann Robert von Capitain seine Abenteuer sein Leben im Orient Burger von Miltenberg sind seine 15 Tagebucher und sein weiteres Leben anhand von eigenen Briefen und Lebensbeschreibungen seiner vier Tochter enthalten Nach dem Schulabschluss 1838 macht Capitain eine Gerberlehre 1844 bricht er zu seiner ersten Reise auf den Balkan und den Nahen Osten auf 1846 kehrt er zuruck und bereitet sich auf die nachste Reise vor die er im Marz 1847 antritt Wieder geht es in den Nahen Osten Schon im Mai 1847 ist er in Konstantinopel und ist Mitbegrunder eines Vereins der sich Teutonia nennt Die Teutonia ist ein Zusammenschluss von deutschen Handwerkern die in Konstantinopel leben Bosporus Deutsche Den Verein gibt es heute noch Im Oktober 1849 setzt er seine Reise fort die ihn uber Samsun Diarbekir heute Diyarbakir von dort mit dem Floss auf dem Tigris uber Bagdad nach Basra fuhrt Er will weiter mit Schiff uber Buschehr nach Bombay Mumbai Im Juli 1850 wird sein Schiff im Persischen Golf von Piraten aufgebracht Alle Matrosen und Passagiere werden umgebracht ausser Capitain Er wird fur einen Doktor gehalten der dem Sohn des Piratenanfuhrers das Leben retten soll Die Piraten halten ihn gefangen bis ihn Ende November 1850 das englische Kriegsschiff Euphrates unter Cpt Tronson befreit Nach langerem Aufenthalt in Buschehr Schiraz und Teheran gelangt er 1852 nach Bombay In Indien bleibt er zwei Jahre Er will in die indische bzw englische Armee eintreten was ihm aber nicht gelingt Uber Solapur Hyderabad reist er mit Ochsenwagen ins Konigreich Mysore nach Ootacamund heute Udagamandalam in die Nilgiri Berge Dort macht er Studien uber die indigenen Volker Thodawurs Buddagurs Kothurs Koorumhurs In seinen Tagebuchern sind auch umfangreiche statistische Tabellen uber die Zusammensetzung der Britischen Ostindien Kompanie deren Flotte und Bewaffnung Enttauscht dass seine beruflichen Ziele nicht erreichbar waren kehrt er 1854 die Heimreise nach Frankfurt am Main an Aber schon im Herbst 1854 ist er wieder in Konstantinopel Er rettet den Schwiegersohn des osmanischen Sultans Damad Ilhami Pascha vor dem Ertrinken aus dem Bosporus worauf Ilhami ihn zu seinem personlichen Adjutanten macht und fur die Verwaltung seines gesamten Serail verantwortlich ist In der Osmanischen Armee avanciert er schnell zum Major 1857 bekommt er auf Veranlassung von Ilhami vom osmanischen Sultan Abdulmecid I den Medjidie Orden Im September 1857 heiratet er die Deutsch Griechin Rosalie Seefelder 29 November 1840 in Konstantinopel 10 Juli 1909 in Munchen mit der er 10 Kinder haben wird Vater von Rosalie ist Michael Seefelder 17 September 1804 in Boos Allgau 15 Juli 1870 nach dem grossen Brand Pera ein Tischlermeister der in der deutschen Kolonie Vater der Deutschen genannt wird nbsp Weisses Schlosschen auf dem Grauberg in Miltenberg um 1870 Im Auftrag von Ilhami macht Capitain bis 1860 mehrere diplomatische Reisen nach Osterreich Italien Frankreich und Grossbritannien dabei uberbringt er meist Araberpferde als Geschenke Auf der diplomatischen Reise im Sommer 1860 nach Italien wird ihm in Turin das Komturkreuz des Ritterorden der hl Mauritius und Lazarus verliehen In Stuttgart wird er mit der Ehrung des Kommenturkreuzes des Orden der Wurttembergischen Krone in den personlichen Adel erhoben Wahrend dieser Reise im Sommer Herbst 1860 stirbt Ilhami unerwartet im Alter von 24 Jahren an einem Schlaganfall in der Familie Capitain vermutet man dass er vergiftet wurde Nun sieht Capitain keine Zukunft mehr fur sich und seine Familie in Konstantinopel Im Juni 1861 zieht er mit Familie nach Frankfurt am Main in eines seiner Hauser 1866 kauft er vom Freiherrn Ernst von Woldeck aus dem Hause Gnewikow in der Mark Brandenburg das Weisse Schlosschen auf dem Grauberg in Miltenberg Er will weg aus Frankfurt am Main da die Stadt nach dem Bruderkrieg Deutscher Krieg von 1866 preussisch geworden ist In Miltenberg engagiert sich die Familie sehr in der Gemeinde mit Spenden und sozialem Engagement 1870 nimmt Capitain als Sanitater beim Roten Kreuz am Deutsch Franzosischen Krieg bei Sedan Schlacht von Sedan und in Belgien teil Wahrend einer Reise nach Italien und Konstantinopel nimmt er am 14 Juni 1874 an der Grundsteinlegung fur ein neues Vereinshaus der Teutonia in Konstantinopel teil Zuruck von dieser Reise trifft die Familie ein schweres Schicksal Im August und November 1874 sterben drei seiner Kinder im Alter von 11 13 und 15 Jahren an einer Diphtherie und Scharlachepidemie Capitain sturzt sich in Arbeit und uberwacht und unterstutzt den Bau der Institutskapelle in Miltenberg Im Winter 1878 erkrankt Capitain an Lunge und Rippenfell Er macht mehrere Kuren in Palermo Bad Reichenhall Gries bei Bozen Im Dezember 1880 fahrt er wieder zur Kur nach Palermo ins Haus seines Schwagers Georg Seefelder Eisenbahndirektor von Sizilien Capitain stirbt am 22 April 1881 in Palermo in Anwesenheit seiner Frau Rosalie Sein Leichnam wird per Schiff nach Hamburg und per Bahn nach Miltenberg uberfuhrt Am 19 Mai 1881 wird Capitain unter grosser Beteiligung der Miltenberger Bevolkerung auf dem Laurentiusfriedhof beigesetzt Die Familie lebt noch bis 1900 auf dem Grauberg Wappen Bearbeiten nbsp Wappen von Johann Robert von CapitainDas Wappen zeigt links oben einen Lowen mit turkischem Krummsabel Kilidsch darunter ein Band mit drei Sternen mit dem turkischen Halbmond rechts unten im Feld ein Arm der einen Hammer halt Uber dem Wappen ein reichverzierter Harnisch der von einem Stern mit Halbmond gekront ist Unter dem Wappen verlauft ein Spruchband mit seinem Wahlspruch den er schon in seinem ersten Tagebuch 1847 als Leitspruch eintrug Deo ducet nil nocet Wer Gott als Fuhrer hat dem wird nichts schaden darunter in der Mitte ein Kreuz Werke BearbeitenJohann Robert von Capitain seine Abenteuer sein Leben im Orient Burger von Miltenberg Redaktion Klaus Hench Herbert Hotop Michael Soller Herausgeber Forderkreis Historisches Miltenberg e V 1 Miltenberg 2011 ISBN 978 3 00 034912 6 Literatur BearbeitenBarbara Radt Geschichte der Teutonia Deutsches Vereinsleben in Istanbul 1847 2000 Deutsches Orient Institut Istanbul 2001 ISBN 3 935556 97 7Weblinks BearbeitenMain Netz 2 3 Einzelnachweise Bearbeiten Johann Robert von Capitain Memento des Originals vom 26 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gedbas genealogy net bei GedBasNormdaten Person GND 1019442247 lobid OGND AKS VIAF 231890879 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Capitain Johann Robert vonALTERNATIVNAMEN Capitain Jean Robert von Capitain Robert vonKURZBESCHREIBUNG osmanischer Offizier deutscher HerkunftGEBURTSDATUM 2 Mai 1824GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 22 April 1881STERBEORT Palermo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Robert von Capitain amp oldid 228355183