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Als Bosporus Deutsche werden Deutsche in der Turkei bezeichnet deren Familien oft schon seit der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts dauerhaft in der Metropole Istanbul lebten Ihre Anzahl in der Metropole am Bosporus betragt heute etwa 25 000 1 Kirche der evangelischen Gemeinde deutscher Sprache in der Turkei gelegen in Beyoglu Die historische Sommerresidenz des deutschen Botschafters in Tarabya Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Institutionen 3 Siehe auch 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAllgemein werden die in Istanbul lebenden europaischen Auslander zum Beispiel italienische Kaufleute sowie die Reste der heute weitgehend verschwundenen im 19 Jahrhundert noch einen erheblichen Anteil der Bevolkerung Istanbuls stellenden christlichen Bevolkerung Griechen Armenier als Levantiner Leventi bezeichnet Einige Stadtteile von Istanbul beispielsweise Beyoglu Pera sind heute noch durch die damals verbreitete Jugendstilarchitektur gepragt Die ersten deutschen Einwanderer in Istanbul kamen als Handwerker und Geschaftsleute spater auch als Berater der Deutschen Militarmissionen 2 zum Aufbau der osmanischen Armee wie beispielsweise Colmar von der Goltz und Otto Liman von Sanders Ein kritischer Chronist dieser Zeit war der deutsche Journalist Friedrich Schrader der von 1891 bis 1918 in Istanbul lebte und arbeitete In seinem Buch Eine Fluchtlingsreise durch die Ukraine beschreibt er das Schicksal der deutschen Gemeinschaft in Istanbul nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg 1918 3 Fast alle Osterreicher und Deutsche wurden von den Alliierten interniert und deportiert eine Ausnahme bildeten Angehorige des osmanischen Hofes wie der Hofkapellmeister Paul Lange Vater des bekannten US amerikanischen Dirigenten Hans Lange 1852 wurde das Deutsche Krankenhaus 4 in Istanbul gegrundet 1868 die Deutsche Oberrealschule 5 heute Deutsche Schule Istanbul Ozel Alman Lisesi spater dann das Istanbul Lisesi Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus fanden zahlreiche aus Deutschland vertriebene Wissenschaftler und Kunstler Zuflucht in der Turkei darunter bekannte Personen wie der Bildhauer Rudolf Belling der Architekt Bruno Taut und der Komponist Paul Hindemith Geschatzt werden etwa 1000 direkt betroffene Personen dazu kommen mitgefluchtete Familienangehorige Osterreicher mitgerechnet die ab 1938 zwangsweise Deutsche oder staatenlos wurden Die dritte Welle kam seit den 1970er Jahren vorwiegend durch Vertreter deutscher Wirtschaftsunternehmen ebenso wie Mitarbeiter in deren turkischen Partnerfirmen Institutionen BearbeitenAuch heute existiert noch eine deutsche Gemeinde Seit langer Zeit bestehende Gebaude sind das ehemalige Botschaftsgebaude und heutige Generalkonsulat nahe dem Taksim Platz die parkahnliche ehemalige Sommerresidenz des deutschen Botschafters in Tarabya am Bosporus das Deutsche Krankenhaus 6 das Istanbul Lisesi sowie die Deutsche Schule in Istanbul Des Weiteren existieren deutschsprachige evangelische und katholische Kirchengemeinden Es gibt zwei Vereine deutscher Einwanderer zum einen den alteren Verein Teutonia 7 zum anderen Die Brucke 8 Aussagen des Goethe Instituts vom August 2005 zufolge leben in der 10 bis 12 Millionen Stadt Istanbul 40 000 deutsche Staatsburger Den weiteren Aussagen des Instituts zufolge leben auch immer mehr deutsche Kunstler in Istanbul 9 Kemal Dervis Sohn einer deutschen Einwanderin und eines Turken hat es bis zum Parlamentsabgeordneten und Wirtschaftsminister in der Turkei gebracht 10 Die Abteilung Istanbul des Deutschen Archaologischen Institutes hat ihren Sitz im Gebaude des deutschen Generalkonsulates beim Taksim Platz Im Istanbuler Stadtteil Cihangir im Bezirk Beyoglu besteht das Orient Institut Istanbul als jungstes eigenstandiges Forschungsinstitut im Verbund der Deutschen Geisteswissenschaftlichen Institute im Ausland DGIA Siehe auch BearbeitenDeutsche in der Turkei Exil in der Turkei 1933 1945 St Georgs KollegWeblinks BearbeitenInformationsseite der Deutschen Schule Istanbul Offizielle Website der Stiftung der Schulabganger der Deutschen Schule Istanbul Zweitalteste deutsche Schule in Istanbul Istanbul Lisesi Memento vom 27 Dezember 2012 im Internet Archive turkisch Deutsche Botschaftsschule Ankara Istanbul Deutschlandfunk Gesichter Europas uber die deutsche Community in Istanbul 28 Marz 2009Literatur BearbeitenAnne Dietrich Deutschsein in Istanbul Nationalisierung und Orientierung in der deutschsprachigen Community von 1843 bis 1956 Leske amp Budrich Opladen 1998 ISBN 3 8100 2188 1 Barbara Radt Geschichte der Teutonia Deutsches Vereinsleben in Istanbul 1847 2000 Deutsches Orient Institut Istanbul 2001 ISBN 3 935556 97 7 Hubert Wilschowitz Deutschsprachige Katholische Gemeinde in der Turkei 1954 1979 Ein Uberblick in Berichten Aufsatzen und Geschichten Blumel Istanbul 1979 Bispo A A Alemaes na vida musical do Imperio Osmano e a emigracao de alemaes do Bosporo ao Novo Mundo Paul Lange 1857 1919 Hans Lange 1884 1960 e Guiomar Novaes 1895 1979 Revista Brasil 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