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Johann Neidhart ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zu anderen Personen siehe Johann Neidhardt Johann Friedrich Neidhart 16 Oktober 1744 in Wertheim 31 Januar 1825 ebenda war ein deutscher Padagoge und Schulleiter Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 2 1 Ausbildung 1 2 2 Tatigkeit als Lehrer und Schulleiter 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Johann Friedrich Neidhart war der Sohn von Johann Andreas Neidhart 5 Juni 1718 in Wertheim 25 Januar 1787 ebenda 1 Prediger und spaterer Stadtpfarrer und Superintendent und dessen erster Ehefrau Christine Charlotte 9 Januar 1725 in Gaildorf 19 Oktober 1749 in Wertheim Tochter des Hofrats Friedrich Martin Schaller 1685 1755 Seine leibliche Schwester war Christina Elisabetha Neidhart 4 Oktober 1746 in Wertheim 8 April 1808 verheiratet mit dem Pfarrer Johann Georg Friedrich Schenck 1740 1800 Durch die zweite Hochzeit seines Vaters mit Sophia Christiana Susanna 11 Februar 1732 in Wertheim 25 Marz 1800 in Breuberg Tochter des Wertheimer Oberpfarrers Friedrich Jacob Firnhaber 1692 1760 hatte er noch vier weitere Halbgeschwister Renate Margarethe Elisabeth Neidhart 21 Mai 1756 in Wertheim 10 April 1821 in Lowenstein verheiratet mit dem Stadtpfarrer Karl Christoph Friedrich Klett 1744 1822 Friederike Elisabeth Neidhart 26 Marz 1758 in Wertheim 28 Oktober 1798 in Sulzbach verheiratet mit dem Kammersekretar Christoph Conrad Horner 1747 1813 Johann Christian Neidhart 16 Marz 1759 in Wertheim 28 April 1787 in Hirschlanden Pfarrer verheiratet mit Sophia Julia 11 August 1769 in Weikersheim unbekannt Tochter des Stadtschreibers Johann Christoph Joachim Rein Charlotte Antonietta Neidhart 23 Januar 1768 in Wertheim unbekannt Johann Friedrich Neidhart war seit dem 9 Marz 1778 mit Maria Catharina Rosina August 1752 in Breuberg 23 August 1791 in Wertheim Tochter des Konsistorialrats Georg Nicolaus Roder verheiratet Gemeinsam hatten sie zwei Kinder Maria Catharina Friederike Christine Neidhart 27 Mai 1781 in Wertheim unbekannt verheiratet mit dem Neckargemunder Pfarrer Christian Gottlieb Stockhausen 1769 1856 Andreas Jakob Neidhart 12 Februar 1783 in Wertheim 1840 in Heidelberg Pfarrer in Hirschlanden Werdegang Bearbeiten Ausbildung Bearbeiten Seinen ersten Schulunterricht erhielt er bei seinem Vater und in der Deutschen Schule in Wertheim anschliessend besuchte er die lateinische Schule allerdings nur in der ersten Klasse bis sein Vater ihn wieder von der Schule nahm weil er mit dem Unterricht unzufrieden war weiteren Unterricht erhielt er bei seinem Onkel Jacob Nikolaus Neidhardt 1714 1783 2 einem Pfarrer in Eschach bis der damalige Regierungsprasident Hieronymus Heinrich von Hinckeldey 1720 1805 anbot Neidhart gemeinsam mit seinem altesten Sohn Christian Reinhardt von Hinckeldey 3 vom Hauslehrer Christian Gottfried Boeckh unterrichten zu lassen Im Alter von 16 Jahren kam er 1760 an das Gymnasium in Idstein und hatte dort Unterricht unter anderem beim Rektor Johann Michael Stritter 1705 1781 und dem Prorektor Jacob Ludwig Schellenberg 1728 1808 Nach dem Gymnasium immatrikulierte er sich im Oktober 1763 an der Universitat Halle Er besuchte die philosophischen Vorlesungen bei Georg Friedrich Meier und Johann Christian Foerster die theologischen Vorlesungen bei Johann Salomo Semler und Johann August Nosselt in Mathematik und Naturlehre bei Johann Peter Eberhard und die Vorlesungen zur alten Literatur bei Christian Adolph Klotz Wahrend seines Studiums befreundete er sich mit dem spateren Volksdichter Gottfried August Burger und dem spateren Lyriker Leopold Friedrich Gunther von Goeckingk Um sich auf seine zukunftige Aufgabe als Lehrer vorzubereiten ubernahm er den Unterricht in der zweiten Hebraischen Klasse am Waisenhaus fur mehrere Stunden wochentlich Kurz vor Beendigung des Studiums 1766 schrieb er die Abhandlung Observationes criticae in varias quasdam Lectiones Codicis ebraei scripti Bibliothecae Academiae Helmsta diensis in der es um die Lesarten eines Helmstedter Hebraischen Codes der Heiligen Schrift ging und die er als Respondent unter dem Adjunkt der philosophischen Fakultat Georg Johann Ludwig Vogel disputierte Er ging nun auf Wunsch seines Vaters fur ein weiteres Jahr an die Universitat Tubingen und horte dort Vorlesungen unter anderem bei Jeremias Friedrich Reuss und Johann Friedrich Cotta bis er 1768 wieder nach Hause zuruckkehrte Hier ubte er sich im Unterrichten indem er seine jungeren Geschwister unterwies und sich gelegentlich im Predigen ubte Tatigkeit als Lehrer und Schulleiter Bearbeiten Noch 1768 erhielt er die Hofmeisterstelle beim Geheimrat und Kreisgesandten Heinrich Carl Freiherr von Barkhausen gen Wiesenhutten 1725 1793 in Frankfurt am Main und unterrichtete dessen einzigen Sohn Carl Ludwig von Barckhaus gen von Wiesenhutten 1771 erhielt er die Rektorstelle der Lateinschule Wertheim die bereits sechs Jahre unbesetzt war und wurde am 10 Juli 1771 in sein Amt eingefuhrt Er ubte dieses Amt in den kommenden uber funfzig Jahren aus in dieser Zeit stellte sich ihm die Aufgabe die Schule zu einem Lyzeum aufzubauen das zur Universitatsreife fuhren sollte ab 1809 unterstutzte ihn der den aus Halle kommende Johann Gottlob Erdmann Fohlisch Seit der Zeit Neidharts werden auch jahrliche Schulprogramme die Vorlaufer der heutigen Jahrbucher verfasst und gedruckt Er ubernahm die Schule in einem so desolaten Zustand dass Schuler sich auf anderen Schulen fur ein akademisches Studium vorbereiten mussten Er unterrichtete nach der damaligen Schulordnung in allen Lektionen in der ersten Klasse und machte dort die Erfahrung dass die Schuler nicht einmal uber die entsprechenden Grundkenntnisse verfugten diesen schlechten Kenntnisstand fuhrte er auf die damaligen Lehrbucher zuruck die fur die Lehrer ermudend und fur die Schuler anstrengend waren dazu kam die damalige Methode der Wissensvermittlung die darin bestand lediglich den Stoff auswendig zu lernen und das mitunter unter Anwendung der hartesten und erniedrigendsten Zwangsmittel Er begann nun den Unterricht und die Schule zu reformieren und versuchte bei den Schulern den Verstand auszubilden nutzliche Kenntnisse zu lehren und Gefuhl Geschmack und Sitten zu fordern Seinen Religionsunterricht bei dem er sich an dem Kirchenlehrer Augustin orientierte erteilte er nach eigenen schriftlichen Aufsatzen mit dem Ziel die christlichen Tugenden zu festigen Ausserhalb der Schulstunden erteilte er auch Privatunterricht und unternahm mit seinen Schulern Spaziergange in denen er Pflanzenkunde vermittelte und am Abend Astronomie lehrte Seinen Schulern stand er ebenso wie seine Bibliothek und das Studierzimmer jederzeit fur Fragen zur Verfugung Am 10 Juli 1821 feierte er sein funfzigjahriges Amtsjubilaum und erhielt aus diesem Anlass durch den Grossherzog Ludwig I das Ritterkreuz des grossherzoglichen Badischen Zahringer Verdienstordens verliehen und die philosophische Fakultat der Universitat Heidelberg erteilte ihm das Ehrendiplom eines Doktor der Philosophie Schriften Auswahl BearbeitenEin Gesprach von der guten Anwendung der Jugendjahre Wertheim 1772 Kurzgefasste Geschichte des Kurfursten von der Pfalz Friedrich des Siegreichen Stammvater des Hauses Lowenstein Wertheim 1774 Das Leben des Cicero nach dem Plutarch 1 Band Wertheim 1775 Das Leben des Cicero nach dem Plutarch 2 Band Wertheim 1777 Moralische Gedanken aus den Betrachtungen des Kaisers Marc Aurel Anton des Philosophen 1 Band Wertheim 1779 Ueber die Nothwendigkeit einer genauen Verbindung der Privaterziehung mit der offentlichen Wertheim 1784 Moralische Gedanken aus den Betrachtungen des Kaisers Marc Aurel Anton des Philosophen 2 Band Wertheim 1789 Beitrag zur Schulgeschichte der Stadt Wertheim Wertheim 1790 Topographisch statistische Nachrichten von der Stadt Wertheim in der Grafschaft gleiches Namens im Frankischen Kreise Nurnberg 1793 Geschichte Ludwigs Grafen zu Lowenstein Wertheim Wertheim 1794 Programma scholasticum loca selecta e Fabulis Terentii ad institutiomem et formationem juventutis pertinentia illustrans Wertheim 1799 Diatribe scholastica memoriae Huldrichi Buchneri A M poetae illustris praeceptoris olimac Cantoris de republ Wertheim bene meriti dedicata Wertheim Wertheim 1800 Ermahnungsrede des Isokratesan den Damonikus aus dem Griechischen ubersetzt 1 Band Wertheim 1801 Ermahnungsrede des Isokratesan den Damonikus aus dem Griechischen ubersetzt 2 Band Wertheim 1802 Album Lycei Wertheim seu Catalogus Auditorum primae Classis per XXX amnos Wertheim 1803 Dialoge fur studirende Junglinge auf Gymnasien und lateinischen Schulen Frankfurt am Main bei Herman 1804 Das Leben des altern Cato nach dem Plutarch 4 Bande Wertheim 1804 1808 Luthers Verdienste um das Schul und Erziehungswesen in Deutschland Wertheim 1809 Der Geist aus den 6 ersten Buchern der Betrachtungen des Kaisers Marc Aurel Antonius uber sich selbst gezogen Wertheim 1810 Ueber einige Mangel der hauslichen Erziehung besonders in Rucksicht ihres Einflusses auf die offentlichen Bildungsanstalten Wertheim 1813 Literatur BearbeitenJohann Friedrich Neidhart in Neuer Nekrolog der Deutschen 3 Jahrgang 1825 1 Heft S 211 f Beitrag zu der Geschichte des Wertheimischen Gymnasiums Eine Einladungsschrift zu der funfzigjahrigen Dienstjubelfeier des Rektor und Professor Johann Friedrich Neidhart am 10 Juli 1821 Wertheim 1821 Johann Friedrich Neidhart In Badische Biographien zweiter Band Heidelberg 1875 S 106 Einzelnachweise Bearbeiten GEDBAS Johann Andreas NEIDHARDT Abgerufen am 10 November 2019 Jacob Nikolaus Neidhardt Nicht mehr online verfugbar In Merkel Zeller Genealogie Ehemals im Original abgerufen am 11 November 2019 1 2 Vorlage Toter Link merkel zeller de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Fr Cast Historisches und genealogisches Adelsbuch des Grossherzogthums Baden J F Cast 1845 S 261 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Normdaten Person GND 119502011 lobid OGND AKS VIAF 37728018 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neidhart Johann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und SchulleiterGEBURTSDATUM 16 Oktober 1744GEBURTSORT WertheimSTERBEDATUM 31 Januar 1825STERBEORT Wertheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich Neidhart amp oldid 220770248