www.wikidata.de-de.nina.az
Johann Franz Desideratus Furst zu Nassau Siegen 28 Juli 1627 in Nozeroy 17 Dezember 1699 in Roermond war Graf von Nassau Siegen seit 1652 Furst zu Nassau Graf zu Katzenelnbogen Vianden und Diez Baron zu Beilstein und Ronse Renaix Er war General Feldmarschall in habsburgisch spanischen Diensten und Gouverneur in Luxemburg Limburg und Geldern Johann Franz Desideratus von Nassau Siegen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Franz Desideratus war der einzige Sohn aus der Ehe von Graf Johann VIII von Nassau Siegen 1583 1638 und der Ernestine Yolande Prinzessin de Ligne 1594 1663 Sein Vater war 1608 heimlich und 1612 offiziell vom Calvinismus zum Katholizismus konvertiert und wurde im Dreissigjahrigen Krieg kaiserlicher und spanischer General nbsp Schloss Ronse FlandernNach dem Tod seines Vaters 1638 wurde Johann Franz Desideratus als Nachfolger seines Vaters Graf von Nassau Siegen sowie Baron de Renaix in den spanischen Niederlanden wo die Familie auf Schloss Ronse residierte Ihre Residenz in Siegen war das Obere Schloss Nach der Ruckkehr seines calvinistischen Onkels Graf Johann Moritz aus Brasilien 1644 45 entbrannte vor dem Reichshofrat in Wien eine hitzige Debatte um die Testamente des Grossvaters Johann VII der die Grafschaft Nassau Siegen auf seine Sohne aufgeteilt hatte Der Vater Johann VIII hatte sie als kaiserlicher General jedoch nach dessen Tod 1623 okkupiert 1632 war sie aber von schwedischen Truppen besetzt worden und Johann Moritz hatte sie in Besitz genommen und auch die von Johann VIII herbeigerufenen Jesuiten wieder vertrieben 1636 hatte sich das Kriegsgluck wieder zugunsten der kaiserlichen Partei gewendet und Johann die Grafschaft wieder ubernommen und eine gewalttatige Rekatholisierung betrieben Von 1638 bis 1648 regierte Johann Franz Desideratus zuerst unter der Vormundschaft seiner Mutter offiziell allein die Grafschaft nbsp Siegen Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthaus Merian 1655Schlussendlich wurde aber 1648 das Testament von 1621 durch Kaiser Ferdinand III ratifiziert und damit die Dreiteilung der ohnehin schon kleinen Grafschaft durchgesetzt Damit blieb ein Drittel mit dem Oberen Schloss bei Johann Franz Desideratus als Erbe seines Vaters ein Drittel mit dem Unteren Schloss ging an Johann Moritz und eines wurde fur Wilhelm bestatigt Dieser war jedoch bereits 1642 verstorben und seine beiden Sohne ohne Nachfahren vor ihm Daher hatte Johann Moritz nach Wilhelms Tod 1642 auf den Konfessionszweck das vaterlichen Testaments sich stutzend von Wilhelms Stammteil Besitz ergriffen und seinen eigenen Anteil seinem jungeren Bruder Georg Friedrich vertraglich uberlassen Somit erfolgte 1648 eine Drittelung der Grafschaft zwischen Johann Franz Desideratus und Johann Moritz die beide 1652 in den Reichsfurstenstand erhoben wurden sowie Georg Friedrich der erst 1664 den Furstenhut erhielt Am 21 November 1652 erhob der Kaiser Johann Franz Desideratus sowie seinen Onkel Johann Moritz in den Reichsfurstenstand nunmehr als gemeinsame Fursten zu Nassau Siegen Beide unterhielten in Siegen getrennte Hofhaltungen im Oberen und Unteren Schloss nebst getrennten Verwaltungen Wahrend Johann Franz Desideratus uberwiegend in Flandern lebte residierte sein Onkel Johann Moritz zunachst in seinem ab 1633 erbauten Mauritshuis in Den Haag und spater hauptsachlich auf der Klever Schwanenburg als Statthalter des Kurfursten von Brandenburg Wie sein Vater wurde Johann Franz Desideratus General Feldmarschall in habsburgisch spanischen Diensten Zudem war er Gouverneur und Statthalter von Luxemburg und Generalkapitan des Herzogtums Limburg 1 2 1661 wurde er Ritter im Orden vom Goldenen Vlies Am 20 Mai 1680 wurde er schliesslich Statthalter von Spanisch Gelderland 3 Von 1691 bis 1699 war er nach dem Tod seines Cousins Wilhelm Moritz von Nassau Siegen der den protestantischen Teil regiert hatte allein regierender Furst in Nassau Siegen da er fur den 2 3 Anteil von dessen minderjahrigem Sohn die Regentschaft fuhrte Er war Katholik und wegen seiner Verfolgung von Calvinisten seiner Misswirtschaft und der steigenden Verschuldung im Volk unbeliebt darin sollte ihn allerdings sein Sohn und Nachfolger Wilhelm Hyacinth noch weit ubertreffen Familie BearbeitenEr heiratete am 13 Dezember 1651 in Wien Johanna Claudia Grafin von Konigsegg Aulendorf 23 August 1632 in Innsbruck 23 November 1663 in Renaix 1648 bis 1651 Hofdame der Kaiserin Eleonora Gonzaga d J der Frau von Kaiser Ferdinand II Aus dieser Ehe gingen folgende 23 Kinder hervor von denen 10 das Erwachsenenalter erreichten Maria Leopoldine Eleonora Gabriella 1652 1675 27 Marz 1670 Furst Moritz Heinrich von Nassau Hadamar 1626 1679 Ernestine Claudia Margarethe Felizitas 1653 1654 tot geborener Sohn 1655 Ernestine Eleonore Antonia 1656 1675 Clara Juliana Margarethe Felizitas 1656 1657 9 Oktober 1727 Nonne in Mons Albertine Anna Gabriella 1658 26 August 1718 Nonne in Maubeuge Maria Donata Gabriele 1660 1660 Louise Karoline Anna 1661 1664 tot geborene Tochter 1662 tot geborener Sohn 1663 Aus der Ehe mit Maria Eleonore Sophia Markgrafin von Baden Rodemachern 23 August 1641 bis 18 April 1668 auch 19 April 1668 Tochter von Hermann Fortunat die er nach dem Tode seiner ersten Frau am 30 Mai 1665 in Rodemack heiratete gingen folgende Kinder hervor Franz Fortunatus Prinz von Nassau Siegen 1666 1672 Wilhelm Hyacinth Prinz von Nassau Siegen 1667 1743 der spatere Prinz von Oranien Maria Eleonora Ernestina April 1668 28 September 1669 In dritter Ehe heiratete er am 9 Februar 1669 in Brussel Baronesse Isabelle Claire Eugenie du Puget de la Serre 1651 19 Oktober 1714 mit der er folgende Nachkommen hatte Alexis Anton Christian Ferdinand 1673 1734 Erzbischof von Trapezopolis Joseph 1674 1674 Charlotte Sophia Johanna 1675 1676 Joseph Moritz Karl 1676 1677 Maria Philippina 1677 1678 Franz Hugo Ferdinand Gereon 1678 1735 3 Juni 1731 Grafin Leopoldine von Hohenlohe Bartenstein 21 August 1703 1776 Anna Luise Franziska 1 April 1681 26 August 1728 20 Juni 1713 Charles Damman Vicomte d Oomberghe 18 Juni 1721 Klara Bernhardina Franziska 1682 1724 1706 Francisco de Sousa Pacheco 23 September 1709 Emanuel Ignaz 1688 1735 14 Mai 1711 geschieden 1718 Charlotte de Mailly Nesle 17 Marz 1688 17 Marz 1769 war vermutlich der Grossvater des Prince de Nassau Siegen Johanna Baptista Josephina 1690 1745 Nonne in Mons Erbin von Ronse Dame de Renaix Literatur BearbeitenUwe Schogl Red Oranien 500 Jahre Bildnisse einer Dynastie aus der Portratsammlung der Osterreichischen Nationalbibliothek Wien und der Niederlandischen Koniglichen Sammlung Den Haag Ausstellung vom 1 Februar bis 19 Marz 2002 Camineum der Osterreichischen Nationalbibliothek Wien Osterreichische Nationalbibliothek u a Wien 2002 ISBN 3 01 000028 6 S 132 134 Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Johann Franz Desideratus im VD 17 Stammtafel der Familie Nassau Siegen Memento vom 28 Oktober 2003 im Internet Archive StammbaumVorgangerAmtNachfolgerWilhelm MoritzFurst von Nassau Siegen 1691 1699Wilhelm HyacinthEinzelnachweise Bearbeiten Johann Franz Desideratus IN Der Rheingau 5 Band Mittelrhein 214 S 775 Die Kammerrichter IN Maria von Loewenich Amt und Prestige Die Kammerrichter in der standischen Gesellschaft 1711 1806 Vandenhoeck amp Ruprecht 2019 S 118 J H Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Kunste 1743 S 1091Normdaten Person GND 128647655 lobid OGND AKS VIAF 196329365 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann Franz DesideratusALTERNATIVNAMEN Johann Franz Desideratus Furst zu Nassau Siegen vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Furst zu Nassau SiegenGEBURTSDATUM 28 Juli 1627GEBURTSORT NozeroySTERBEDATUM 17 Dezember 1699STERBEORT Roermond Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Franz Desideratus Nassau Siegen amp oldid 227399867