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Freiherr Johann Bernhard von Funfkirchen 1561 in Wien 5 Oktober 1626 35 in Zbiroh Festungshaft war ein niederosterreichischer Adliger protestantischer Glaubens und eifriger Anhanger der Stande in ihrem Widerstand gegen den beginnenden Absolutismus der habsburgischen Landesherren Johann Bernhard von Funfkirchen 1603 Kupferstich von Aegidius Sadeler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verurteilung und Tod 3 Nachkommen 4 Trivia 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Bernhard war der Sohn von Hans III von Funfkirchen 1502 1571 und der Grafin Borbala von Thurzo von Bethlenfalva Augsburg 1534 1597 Tochter des Bernhard I Thurzo aus der reichen Handels und Bergwerksfamilie Thurzo und Verwandten von Ulrich Fugger 1 Nach dem Tod seines Vaters kam er unter die Vormundschaft seines Onkels Bernhard von Thurzo Hans III von Funfkirchen hatte bis zu seinem Tode die Pflegschaft der Burg Falkenstein inne Maximilian II gab das Lehen aber nicht an Johann Bernhard weiter sondern verkaufte die landesfurstliche Herrschaft an die Trautson Bernhard von Thurzo klagte fur sein Mundel die Herausgabe von Falkenstein ein der Prozess wurde erst 1590 von der Hofkammer zugunsten Paul Sixt III von Trautson entschieden 2 1597 verkaufte Johann Bernhard zahlreiche seiner Besitzungen um einer drohenden Enteignung wegen seines Protestantentums zuvorzukommen und kaufte neue Landereien in Bohmen und Schlesien 1601 nahm er als Proviantmeister am Feldzug gegen die Turken teil 1602 begann er mit dem Bau einer neuen Residenz Schloss Funfkirchen ein Jahr darauf wurde Johann Bernhard von Kaiser Rudolf II in den Freiherrenstand erhoben 3 Im Bruderzwist zwischen Rudolf II und Matthias war Johann Bernhard ein Parteiganger des Kaisers und verweigerte Matthias 1608 die Huldigung als neuem Landesfursten 1616 uberschrieb er seine gesamten niederosterreichischen Besitzungen und auch das neue Schloss an seine Gattin Barbara von Teuffenbach und ging nach Bohmen Er unterstutzte 1618 den Aufstand der bohmischen Stande gegen die katholischen Habsburger der Uberlieferung nach beteiligte er sich eigenhandig am zweiten Prager Fenstersturz 4 nbsp Paul Sixtus Trautson Graf von Falkenstein und Gegner Johann Bernhards Funfkirchen nbsp Allegorie auf die Schlacht bei Goroslau im Langen Turkenkrieg in dem Johann Bernhard als Proviantmeister diente nbsp Schloss Funfkirchen im 17 Jahrhundert Kupferstich von Georg Matthaus Vischer nbsp Am Prager Fenstersturz soll Johann Bernhard personlich teilgenommen haben nbsp Burg Zbiroh bei Prag in der Johann Bernhard in Festungshaft verstorben sein soll Verurteilung und Tod BearbeitenNach der Schlacht am Weissen Berg am 8 November 1620 wurde Johann Bernhard als Rebell geachtet zum Tode verurteilt und seine Guter konfisziert 5 Auf Furbitte des kaiserlichen Generals Rudolf von Teuffenbach Johann Bernhards Schwager und nach dem Tod seiner Frau Barbara von Teuffenbach auch Vormund der gemeinsamen Kinder wurde Johann Bernhard zu Festungshaft begnadigt und am 21 August 1621 auf Burg Zbirof in Bohmen festgesetzt Der eingezogene Besitz des Funfkirchen darunter auch das neue Schloss fiel an die Fursten Dietrichstein in Nikolsburg und an die Wilfersdorfer Liechtenstein Bezuglich seines Todesdatums gibt es Unklarheiten In der Familienchronik von Heinrich Graf Funfkirchen wird der 5 Oktober 1626 angegeben 6 Auf seinem Epitaph in der Kirche von Poysbrunn ist aber als Todestag der 5 Oktober 1635 vermerkt 7 Nachkommen BearbeitenJohann Bernhard war mit Barbara Freiin von Teuffenbach 23 Januar 1620 einer Schwester des Generals Rudolf von Tiefenbach verheiratet Sie hatten 9 Kinder Johann Christoph 1600 1629 trat zum katholischen Glauben uber und kampfte im Regiment Friedland unter Wallenstein 1620 noch zu Lebzeiten seines Vaters reichte er eine Eingabe zur Ruckgabe der konfiszierten Guter bei Kaiser Ferdinand II ein die abgelehnt wurde Er starb unvermahlt und wurde in der Wiener Minoritenkirche beigesetzt 8 Johann Sigismund 1605 21 April 1650 vermahlt mit Anna Polyxena Elisabeth Freiin von Schaffenberg Wien 31 August 1617 Wien 15 Februar 1658 Von 1627 bis 1629 dient er in der Leibgarde des Prinzen Friedrich Heinrich von Oranien Nach dem Tod seines Bruders Johann Christoph kehrt er nach Osterreich zuruck und konvertiert zum katholischen Glauben Durch Vermittlung seines Onkels Rudolf von Tiefenbach oder Teuffenbach erhielt er 1647 die Familienguter und das Stammschloss Steinebrunn zuruck und verwandelt diese in ein Majorat begraben in der Pfarrkirche Stutzenhofen Johann Rudolf 1634 wurde Hauptmann unter Wallenstein und fiel 1634 in Sachsen Er ist beigesetzt in der Kapelle von Burg Veveri 9 Johann Ernst 1626 fiel 1626 als Fahnrich unter Wallenstein Johann Andreas starb als Kind Hans Karl 1613 1643 45 Maria Juliana Eva Justine Barbara ElisabethTrivia Bearbeiten nbsp Funfkirchen Gasse in der Prager Kleinseite1611 erwarb Johann Bernhard von Funfkirchen die Hoffmannschen Hauser in der Prager Kleinseite und vereinigte diese zu einem Palais Nach der Schlacht am Weissen Berg wurde sein Vermogen eingezogen das Prager Haus ging an die Familie des durch den Prager Fenstersturz bekannt gewordenen Grafen Wilhelm Slavata Dessen Enkelin Katharina heiratete Johann Ernst von Funfkirchen den Enkel des am Fenstersturz beteiligten Johann Bernhard das Prager Palais kam an die Familie zuruck Spater wurde das Palais an die Familie Kolowrat verkauft die dieses mit den Nachbargebauden abrissen und durch das heute als Thunsches Palais bekannte Gebaude ersetzten Die schmale Gasse heute Snemovni ulice genannt hiess aber weiterhin Funfkirchen Gasse Am Gebaude Snemovni ulice 172 hat sich der alte Name bis heute erhalten 10 Quellen BearbeitenHeinrich Graf Funfkirchen Die Funfkirchen in Wien Enns Steinebrunn und Falkenstein im Mistelbacher Bezirk NO Landesbibliothek Bib Sigel NOIL IDN 28241 Franz Stubenvoll Poysbrunn die Geschichte des Dorfes seiner Herrschaft und seiner Pfarre NO Landesbibliothek 1994 IL GP 297 1 Weblinks BearbeitenSchloss und Familie FunfkirchenEinzelnachweise Bearbeiten histfam familysearch org Memento des Originals vom 19 August 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot histfam familysearch org Franz Hadriga Die Trautson Paladine Habsburgs Styria Graz u a 1996 ISBN 3 222 12337 3 Franz Xaver Schweickhardt Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens durch umfassende Beschreibung aller Burgen Schlosser Herrschaften Stadte Markte Dorfer Rotten amp c amp c topographisch statistisch genealogisch historisch bearb Viertel unterm Manhartsberg Band 2 S 61 Antonin Bartonek Kulturfuhrer Waldviertel Weinviertel Sudmahren S 95 Karl Gutkas Geschichte des Landes Niederosterreich 6 Auflage 1983 S 236 Auch Franz Karl Wissgrill gibt im 3 Band seiner Schauplatz des landsassigen nieder oesterreichischen Adels vom Herren und Ritterstande auf Seite 135 das Jahr 1626 als Todesjahr an Hans Lederer Hans Bernhard Funfkirchner Standesherr und Rebell In Heimat im Weinland 99 3 1999 NOLB 051749CF 18C 05792 00000A1C 051749B8 Franz Paul Smitmer Collectanea historica Austriaca Baron Funfkirchen Hauptmann uber das Teuffenbachische Regiment In Josef Pilnazek Altmahrische Geschlechter 1930 S 372 online Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot vsff rivido de Heinrich Graf Funfkirchen Die Funfkirchen in Wien Enns Steinebrunn und Falkenstein im Mistelbacher Bezirk S 61 ff Normdaten Person GND 1027564844 lobid OGND AKS VIAF 273603078 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Funfkirchen Johann Bernhard vonALTERNATIVNAMEN Funfkirchen Johann Bernhard Freiherr vonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Freiherr Protestant beteiligt am Prager FenstersturzGEBURTSDATUM 1561GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 1635STERBEORT Zbirof Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Bernhard von Funfkirchen amp oldid 211728453