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Johann Adam Osiander 3 Dezember 1622 in Vaihingen an der Enz 26 Oktober 1697 in Tubingen 1 war ein wurttembergischer lutherischer Theologe Johann Adam Osiander Gemalde der Tubinger Professorengalerie 1665 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Familie 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Diakons Johann Balthasar Osiander und dessen Frau Catharina geb Hartmann stammte aus einem alten evangelischen Pfarrgeschlecht Sein Ururgrossvater Andreas Osiander hatte sich bereits als Reformator einen Namen gemacht sein Urgrossvater Lucas Osiander der Altere war wurttembergischer Hofprediger und sein Grossvater Johann Osiander 1564 1626 war Generalsuperintendent und Abt in Adelberg Nach Besuch der Lateinschule seiner Heimatstadt nahm er zunachst 1639 an der Universitat Tubingen ein philosophisches Grundstudium auf und erlangte 1642 den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie Danach widmete er sich bei Melchior Nicolai und Johann Ulrich Pregizer theologischen Studien war 1647 Vikar in Stuttgart danach Diakon in Goppingen und 1653 in Tubingen wo er seine Studien fortsetzte Osiander promovierte 1656 zum Doktor der Theologie wurde im selben Jahr ausserordentlicher Professor der griechischen Sprache und der Theologie 1660 stieg er zum ordentlichen Professor der Theologie auf ubernahm 1680 das Kanzleramt der Universitat Tubingen und gleichzeitig das damit verbundene Amt des Propsts der Tubinger Stiftskirche Osiander beteiligte sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Tubinger Hochschule So war er mehrmals Dekan der theologischen Fakultat drei Mal Rektor der Alma Mater und zweieinhalb Jahre lang gleichbedeutender Prorektor Er starb am 26 Oktober 1697 in Tubingen an einem Herzinfarkt und wurde am 28 Oktober in Tubingen begraben Wirken BearbeitenWahrend seiner langen akademischen Tatigkeit hielt er gegen 270 Vorlesungen uber theologische und philosophische Materien speziell war ihm das Fach der Exegese der griechischen neutestamentlichen Bibelbucher anvertraut Von seinen Zeitgenossen wurde Osiander als einer der ersten Theologen des Jahrhunderts anerkannt und als das Auge der lutherischen Kirche bezeichnet In seinen Vorlesungen drangten sich die Studierenden aus allen Landern besonders zahlreich aus Schweden Indessen hat er doch in keiner Weise schopferisch gewirkt hielt dagegen den alten Stolz der Tubinger die Polemik gegen die Irrlehren aufrecht Er war trotz seiner Freundschaft mit dem Pietisten Philipp Jacob Spener ein Vertreter der lutherischen Orthodoxie die das Hauptgewicht der akademisch theologischen Lehrtatigkeit auf die Polemik und die Kontroversen legte So las Osiander meistens nicht uber einzelne Bucher des Neuen Testaments sondern nur uber einzelne Stellen loca difficiliora mit welchen man die Gegner am besten schlagen konne Dass er sich gegen das Eindringen der cartesianischen Philosophie sowie gegen die immer wiederkehrenden unionistischen Bestrebungen zwischen Protestanten und Katholiken ablehnend verhielt war die notwendige Folge seiner orthodoxen Uberzeugung Familie BearbeitenOsiander war dreimal verheiratet 1650 mit Anna Magdalena Schupper Aus dieser Ehe stammen acht Kinder 18 April 1689 mit Anna Maria geborene Kull 1641 1696 Witwe des Hofgerichtsadvokaten Johann Georg Behr 2 8 April 1697 mit Agathe Christiane Witwe des in der franzosischen Gefangenschaft als Geisel zu Metz gestorbenen Pralaten Johann Ludwig Dreher von Hirsau Die letzten beiden Ehen blieben kinderlos Von den Kindern kennt man Anna Magdalena Osiander Johann Wolfgang Jager 1647 1720 Theologe Catharina Magaretha Osiander vor Vater Aegidius Adam Zincke Johannes Osiander 1657 1724 Theologe Johann Adam Osiander Mediziner 1659 1708 Mediziner Catharina Osiander Tobias Meurer 1648 1725 Stuttgarter GymnasialprofessorSchriften BearbeitenTheologia moralis 1671 Observationes Maximam partem Theologicae In Libros Tres De Jure Belli Et Pacis Hugonis Grotii 1671 Theologia casualis 1682 De iure circa sacra et in specie de iure reformandi 1682 Collegium systematicum theologiae universae 1686 Commentarius in Pentateuchum 1676 Commentarius in libros Josue Samuelis 1682 Collegium Anti Cartesianum 1684 Literatur BearbeitenTheodor Schott Osiander Johann Adam In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 488 f Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 2 R 1593 Osiander Johann Adam zu Baithingen gebohren In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 25 Leipzig 1740 Sp 2103 f Christian Gottlieb Jocher Allgemeines Gelehrten Lexicon 3 Band Sp 1120 Google books Wagenmann Bossert Osiander In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 14 Hinrichs Leipzig 1904 S 513 Thomas Hilarius Meyer Rute Gottes und Beschiss des Teufels Theologische Magie und Hexenlehre an der Universitat Tubingen in der fruhen Neuzeit Hamburg 2019 ISBN 978 3 7323 5024 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Adam Osiander Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johann Adam Osiander in der Deutschen Digitalen Bibliothek Druckschriften von und uber Johann Adam Osiander im VD 17 Digitalisierte Drucke von Johann Adam Osiander in der Post Reformation Digital LibraryEinzelnachweise Bearbeiten Reinhold Scholl Die Bildnissammlung der Universitat Tubingen 1477 bis 1927 Schriften des Vereins fur Wurttembergische Familienkunde Heft 2 Verlag von K Ad Emil Muller Stuttgart 1927 Kirchenbuch Neuenburg 1641 Taufen Cannstatt 1659 Ehen Tubingen 1689 EhenNormdaten Person GND 104279427 lobid OGND AKS LCCN nr2002007558 VIAF 71827247 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Osiander Johann AdamALTERNATIVNAMEN Osiandrus Johann Adamus Osiander Johannes Adam Osiandrus Joannes Adamus Osiander Joannes Adam Osiandrus Johannes Adamus Osiander Johann Adamus Osiander Johannes Adamus Osiander Johann Adam der Altere Osiandrus Joh AdamusKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 3 Dezember 1622GEBURTSORT Vaihingen an der EnzSTERBEDATUM 26 Oktober 1697STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Adam Osiander Theologe amp oldid 216714529