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Johann Erasmus Georg Adalbert Freiherr von Malsen Ponickau 5 Juni 1895 in Munchen 12 Juni 1956 ebenda 1 war ein deutscher SS Brigadefuhrer Kriegsverbrecher und Polizeibeamter zur Zeit des Nationalsozialismus Malsen Ponickau um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 3 1 Genealogie 4 Weblinks 5 Einzelnachweise 6 AnmerkungenLeben BearbeitenMalsen Polnickau war der Sohn von Theobald Freiherr von Malsen Ponickau 26 Juni 1867 in Bayreuth 20 Oktober 1930 in Osterberg bei Kellmunz und dessen Ehefrau Johanna Olga geborene Freiin von Ponickau 9 Juni 1873 in Dillingen 14 August 1940 in Bad Tolz Sein Vater war spater bayerischer Kammerer und Oberst Er hatte noch drei Geschwister 2 Seit 1913 fuhrte ihr Familienzweig in Namens und Wappenfusion den Nachnamen von Malsen Ponickau Er wechselte vom Gymnasium 1909 zur preussischen Kadettenanstalt Karlsruhe und von dort zur Hauptkadettenanstalt Gross Lichterfelde bei Berlin 3 Er nahm ab September 1914 am Ersten Weltkrieg teil war zuletzt Rittmeister und wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet Nach Kriegsende schloss er sich von April bis Juni 1919 dem Freikorps Epp an Anschliessend absolvierte er ein Studium der Landwirtschaft 3 Malsen Ponickau leitete ab 1922 das Familiengut Schloss Osterberg in vormaliger Form eines Familienfideikommiss in Osterberg in Schwaben das er 1922 von seiner Mutter geerbt hatte 4 Er war Mitglied des Corps Rheno Palatia Munchen 5 Malsen Ponickau trat im Marz 1930 in die NSDAP Mitgliedsnummer 213 542 ein und betatigte sich als Ortsgruppenfuhrer in Niederraunau Der SS SS Nr 3 914 trat er im November 1930 bei Er war mit der Verwaltung und bald darauf mit der Fuhrung der 29 SS Standarte Schwaben befasst Ab Sommer 1932 fuhrte Malsen Ponickau in Munchen den SS Abschnitt I 3 Sein jungerer Bruder Lambert war ebenfalls SS Fuhrer und von Beruf Architekt Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten leitete er ab dem 20 Marz 1933 die gesamte Munchner Hilfspolizei 3 Malsen Ponickau hielt im KZ Dachau am 10 April 1933 eine Rede vor SS Hilfspolizisten in der er unter anderem anmerkte Wenn einer unter euch ist der glaubt es sind Menschen wie ihr soll er sofort nach links raustreten 6 Vom 20 April 1933 bis 15 August 1933 fuhrte er den SS Abschnitt IX Nurnberg und wurde kommissarischer Polizeiprasident in Nurnberg Furth 3 Nach einem Konflikt mit Gauleiter Julius Streicher in dem Streicher Malsen Ponickau vorwarf der Bewegung zwar formal aber nicht mit dem Herzen anzugehoren 7 wurde er von diesen Posten abberufen aber durch Heinrich Himmler zum SS Brigadefuhrer befordert 8 Danach wurde er in den Stab des Reichsfuhrers SS Heinrich Himmler versetzt 1 Ab Mitte Januar 1934 fuhrte er den SS Abschnitt IX Stuttgart 3 Als einer der wenigen alten hoheren SS Fuhrer wie Walter Graeschke Kurt Wege und indirekt auch fur Fritz Schlegel zutreffend wurde er nachfolgend nicht mehr befordert Fur den Deutschen Reichstag kandidierte er am 29 Marz 1936 erhielt aber kein Mandat Damals lebte er in Stuttgart Eduard Pfeiffer Strasse 65 Im September 1936 wurde er Polizeidirektor in Zwickau Im April 1938 wurde er zunachst kommissarischer Polizeidirektor in Frankfurt Oder und bekleidete diesen Posten ab Marz 1939 offiziell Spater war er Polizeidirektor in Posen und wurde dort im Juni 1940 zum Polizeiprasidenten ernannt Im September 1943 wurde er als Polizeiprasident nach Halle Saale versetzt 3 Ab Anfang 1944 war Malsen Ponickau Sonderbeauftragter Himmlers beim Hoheren SS und Polizeifuhrer der Operationszone Adriatisches Kustenland Odilo Globocnik Dort war er unter anderem SS und Polizeikommandeur in Triest bis Herbst 1944 und ab Anfang 1945 in Pola 9 Nach Kriegsende wurde er in Polen am 28 Mai 1946 wegen seiner Tatigkeit als Polizeiprasident von Posen freigesprochen jedoch fur seine Mitgliedschaft in der SS als einer verbrecherischen Organisation zu sieben Jahren Haft verurteilt 1 Nach der Haftentlassung kehrte Malsen Ponickau nach Munchen zuruck wo er verstarb Familie BearbeitenMalsen Ponickau war zweimal verheiratet August 1925 auf Schloss Caputh zuerst mit Tochter einer briefadeligen Gutsbesitzerfamilie Ehrengard von Willich Caputh geschieden 1941 Aus dieser Beziehung waren drei Sohne Die zweite Ehe schloss er Dezember 1941 mit der Offizierstochter Sidonie geschiedene von Willich Gorzyn vormalige Engelbrecht geborene von Knoblauch Wegen seiner Mitgliedschaft zur NSDAP Unvereinbarkeitserlass 78 38 des Stellvertreters des Fuhrers Rudolf Hess vom 2 Juli 1938 Anmerkung 1 oder spatestens mit seiner Scheidung musste Johann Erasmus von Malsen Ponickau aus dem Johanniterorden austreten dem er seit 1925 angehorte bei der Bayerischen Genossenschaft der Kongregation 10 Die Angaben im Gotha 1942 und ff im GHdA zu seiner weiteren vermeintlichen Mitgliedschaft nach 1945 sind nicht korrekt Anmerkung 2 Literatur BearbeitenSS Dienstalterslisten 1934 bis 1944 Munchen Berlin Utho Grieser Himmlers Mann in Nurnberg Der Fall Benno Martin Eine Studie zur Struktur des 3 Reiches in der Stadt der Reichsparteitage in Nurnberger Werkstucke zur Stadt und Landesgeschichte Band 13 Stadtarchiv Nurnberg Nurnberg 1974 ISBN 3 87432 025 1 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Genealogie Bearbeiten Gothaischen Genealogischen Taschenbuch der Freiherrlichen Hauser 1942 A Uradel Jg 92 Justus Perthes Gotha 1941 S 291 ff Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser A Uradel Band V Band 30 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg an der Lahn 1963 S 215 ff ISSN 0435 2408Weblinks BearbeitenBayerische Landesbibliothek Online Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Biographie Johann Erasmus von Malsen Ponickau und korrektes Bildnis als SS Fuhrer mit Informationsstand von 2021 Johann Erasmus von Malsen Ponickau nach seiner Haftentlassung 1953 Vita u a mit Portrat als SS Sturmfuhrer um 1 Februar 1931Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 388 Othmar Hackl Die Bayerische Kriegsakademie 1867 1914 C H Beck sche Verlagsbuchhandlung Munchen 1989 S 517 ISBN 3 406 10490 8 a b c d e f g Utho Grieser Himmlers Mann in Nurnberg Der Fall Benno Martin Nurnberg 1974 S 309 Stephan Malinowski Vom Konig zum Fuhrer Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS Staat 3 durchgesehene Auflage Akademie Verlag Berlin 2003 S 541 ISBN 3 05 004070 X Bayerische Landesbibliothek Online Staatsminister leitende Verwaltungsbeamte und NS Funktionstrager in Bayern 1918 bis 1945 Zitiert bei Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 388 Zitiert bei Stephan Malinowski Vom Konig zum Fuhrer Deutscher Adel und Nationalsozialismus 3 Auflage Frankfurt 2010 S 541 Elisabeth Chowaniec Der Fall Dohnanyi 1943 1945 Widerstand Militarjustiz SS Willkur Oldenbourg Verlag Munchen 1991 S 554 ISBN 3 486 64562 5 Michael Wedekind Nationalsozialistische Besatzungs und Annexionspolitik in Norditalien 1943 bis 1945 in Militargeschichtliche Studien Band 38 R Oldenbourg Verlag Munchen 2003 S 446 ISBN 3 486 56650 4 Genealogisches Handbuch des in Bayern Immatrikulierten Adels Band 7 Gebr Geiselberger GmbH Altotting 1961 S 249 DNB Anmerkungen Bearbeiten In den Nachweisungen zu den Austritten veroffentlicht in den Johanniter Ordensblattern bis 1940 wird Malsen Ponickau nicht aufgefuhrt Malsen Ponickau wird weder in der publizierten Mitgliederlisten des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem kurz Johanniterorden von 1953 noch der von 1956 erwahnt Normdaten Person GND 128548053 lobid OGND AKS VIAF 42892597 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Malsen Ponickau Johann Erasmus vonALTERNATIVNAMEN Malsen Ponickau Johann Erasmus Georg Adalbert Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Fuhrer und Polizist zur Zeit des NationalsozialismusGEBURTSDATUM 5 Juni 1895GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 12 Juni 1956STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Erasmus von Malsen Ponickau amp oldid 237887562