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Titelblatt der Zeitschrift Externer Weblink Jedermann sein eigner Fussball Jedermann sein eigner Fussball war eine illustrierte Satirezeitschrift im kunstlerischen Umfeld des Dadaismus die 1919 nach einmaligem Erscheinen verboten wurde Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDie Zeitschrift wurde von Wieland Herzfelde in dessen eigenem Malik Verlag herausgegeben Trotz geringer Seitenzahl und denkbar kurzer Editionsgeschichte gilt die Ausgabe aufgrund der Gute der beteiligten Kunstler und der Bezuge zur damaligen politischen Situation nur wenige Wochen nach dem Spartakusaufstand in Berlin als ein Hohepunkt der dadaistischen Graphik und Collage Die erste und einzige Ausgabe der Zeitschrift erschien am 15 Februar 1919 im Tabloidformat Die Zeitschrift wurde wegen Obszonitat sofort beschlagnahmt den Anstoss hatte der Abdruck des Gedichtes Der Coitus im Dreimaderlhaus von Walter Mehring erregt Walter Mehring wurde deshalb der Prozess gemacht der aber mit Freispruch endete Das Dreimaderlhaus war eine damals populare Operette 1 Jedermann sein eigner Fussball hatte vier Seiten und enthielt insgesamt acht Illustrationen davon zwei Fotomontagen von Herzfeldes Bruder John Heartfield und sechs Zeichnungen von George Grosz Textbeitrage kamen unter anderem von Richard Huelsenbeck Erwin Piscator Karl Nierendorf Salomo Friedlaender Mynona und J H Kuhlemann Sowohl Typografie als auch Layout der Titelseite lehnten sich parodistisch an die Gestaltung zeitgenossischer konservativer Zeitungen an Auf der Titelseite befindet sich die Fotomontage Wer ist der Schonste von Heartfield in der sechs Portrats von Friedrich Ebert und Philipp Scheidemann sowie vier weiteren Mitgliedern der Regierung fur einen angeblichen Schonheitswettbewerb kokett auf einem Facher angeordnet sind Auf dem Griff des Fachers sind die Portrats von General Erich Ludendorff dem katholischen Abgeordneten Matthias Erzberger und dem sozialdemokratischen Reichswehrminister Gustav Noske zu erkennen 2 In der linken oberen Ecke der Titelseite ist die Collage des Fussballmannes zu sehen der Kopf ist ein Portrat Herzfeldes Nach der Einstellung von Jedermann sein eigner Fussball gab Herzfelde noch 1919 die Zeitschriften Die Pleite und Der Gegner heraus In Berlin herrschte von 1917 bis 1922 eine regelrechte kunstlerische Zeitschriftenschwemme Die Aktion von Franz Pfemfert Neue Jugend aus dem Malik Verlag 3 Club Dada von Huelsenbeck und Hausmann 4 Der Komet 5 und Der blutige Ernst von Grosz 6 hiessen einige der Titel deren Bezug zur Lebenswirklichkeit und politischen Situation schon damals kritisch gesehen wurde Die kommunistische Bewegung ist beinahe ganz eingedammt da jeder Deutsche mit der Herausgabe seiner eigenen Zeitung beschaftigt ist Lebensmittel unnutz alle schlucken Druckerschwarze Raoul Hausmann Mai 1919 7 Trotz der Haltung des absurdistischen Amusements gilt Jedermann sein eigner Fussball als Hohepunkt der politischen Radikalisierung in der Kunststromung des Dadaismus in Berlin Literatur BearbeitenWieland Herzfelde Hrsg Jedermann sein eigner Fussball illustrierte Halbmonatsschrift Malik Verlag Berlin 1919 Jahrgang 1 1919 Heft Nr 1 damit Erscheinen eingestellt ZDB ID 715444 6 Reprints unter anderem in Leipzig und Amsterdam 1977 Weblinks BearbeitenAbbildungen aus der Zeitschrift und anderen Werken von John Heartfield Memento vom 24 Oktober 2004 im Internet Archive Editionsangaben zu Jedermann sein eigner Fussball Memento vom 3 Marz 2008 im Internet Archive und anderen Rara Einzelnachweise Bearbeiten Peter Jelavich Berlin Cabaret Harvard University Press Cambridge MA 1996 S 146 ISBN 0 674 06761 4 Bernd Kluser Katharina Hegewisch Hrsg Die Kunst der Ausstellung Eine Dokumentation dreissig exemplarischer Kunstausstellungen dieses Jahrhunderts Insel Verlag Frankfurt a M Leipzig 1991 S 74 ZDB ID 282191 6 Nicht zu verwechseln mit der Neue Jugend der Studentenbewegung Bund Neuland Club Dada Verlag Freie Strasse Berlin 1918 ZDB ID 799026 1 ZDB ID 715366 1 Trianon Verlag Berlin 1919 1920 ZDB ID 521176 1 Andreas Vowinckel Surrealismus und Kunst Studien zu Ideengeschichte und Bedeutungswandel des Surrealismus vor Grundung der surrealistischen Bewegung und zu Begriff Methode und Ikonographie des Surrealismus in der Kunst 1919 bis 1925 Olms Hildesheim 1989 S 416 417 ISBN 3 487 07717 5 nbsp Dieser Artikel kann aus urheberrechtlichen Grunden nicht hinreichend bebildert werden Zurzeit sind keine oder nur einzelne passende Abbildungen verfugbar die zur freien Weiternutzung ausreichend lizenziert sind Extern verlinkte Bilder unterstehen moglicherweise nicht Freien Lizenzen wie GNU FDL oder Creative Commons Siehe dazu auch die FAQ zu Bildern und Bildrechte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jedermann sein eigner Fussball amp oldid 230977801