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Jean Strohl auch Johannes Eduard Friedrich Strohl 22 Februar 1886 in Bischweiler Elsass 7 Oktober 1942 in Zurich war ein franzosisch schweizerischer Zoologe Wissenschaftshistoriker und Hochschullehrer Jean Strohl 1914 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Mitgliedschaften 3 Ehrungen und Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Jean Strohl war der Sohn des Tuchfabrikanten Johann Eduard Strohl 9 August 1846 in Bischweiler 10 April 1912 ebenda 1 und dessen Ehefrau Luise geb Posth 17 Januar 1854 in Bischweiler er hatte noch drei Geschwister und war ein Nachkomme des Reformators Leo Jud Er war seit 1907 mit Frieda geb Moser verheiratet 2 1935 erhielt er das Schweizer Burgerrecht Werdegang Bearbeiten Jean Strohl besuchte das Progymnasium in Bischweiler sowie das reformierte Gymnasium in Strassburg dort bestand er 1903 das Abiturexamen Er immatrikulierte sich 1904 fur drei Semester an der Universitat Strassburg zu einem naturwissenschaftlichen Studium und promovierte nach vier Semestern mit Die Copulationsanhange der solitaren Apiden und die Artentstehung durch physiologische Isolierung zu seinem Doktorexamen summa cum laude bei August Weismann in Freiburg im Breisgau Im Dezember 1907 kam er nach Zurich und habilitierte sich im Januar 1910 bei Arnold Lang mit seiner Schrift Die Massenverhaltnisse des Herzens im Hochgebirge Ein Vergleich von Alpen und Moorschneehuhn fur das erst im Werden begriffene Gebiet der zoologischen Physiologie nachdem er am Concilium Bibliographicum einige Jahre unter Herbert Haviland Field 1868 1921 dem amerikanischen Begrunder dieses Institutes als Assistent gearbeitet hatte Die Antrittsvorlesung hatte das Thema Das Leuchten der Tiere Er hatte die Moglichkeit mehrere Jahre lang wiederholt am Institut des Aquariums der Zoologischen Station Neapel weiter studieren zu konnen dort freundete er sich mit dessen Direktor Reinhard Dohrn an und lernte auch den Philosophen Benedetto Croce kennen Seine Abhandlung 1914 uber Die Exkretion bei den Mollusken im Handbuch der vergleichenden Physiologie geht im Wesentlichen auf Forschungen jener Jahre zuruck Er beschaftigte sich auch mit der Teratologie der Lehre von den Missbildungen die ihren Ausgang in der Beschreibung einer zweikopfigen Schlange nahm und die spater zu der vergleichenden Studie Missbildungen im Tier und Pflanzenreich fuhrte aber auch die Giftproduktion im Tierreich stand in seinem besonderen Interesse 1915 wurde er zum ausserordentlichen und 1924 zum ordentlichen Professor der Universitat Zurich ernannt Seine Lehrtatigkeit umfasste fast alle Zweige der Zoologie einschliesslich der vergleichenden Anatomie und Embryologie vergleichende Embryologie Physiologie Systematik Entwicklungsmechanik Vererbungslehre und Tiergeographie Er wurde 1921 zum Direktor des Concilium Bibliographicum ernannt 1938 erfolgte dann seine Ernennung als Nachfolger von Karl Hescheler zum Direktor des Zoologischen Instituts der Universitat Zurich er war bereits seit 1936 mit deren provisorischer Direktion betraut worden 1938 prasidierte er auf einer Sitzung der Societe zoologique de France 3 Er veroffentlichte im Rahmen der Biologiehistorie Biografien zu Otto Stoll Conrad Gessner Georges Louis Leclerc de Buffon Albrecht von Haller Lorenz Oken und Georg Buchner Uber Jahrzehnte beschaftigte er sich mit dem Falkenbuch De arte venandi cum avibus von Friedrich II Er veroffentlichte weiterhin verschiedene naturwissenschaftliche Publikationen sowie zahlreiche Essays in franzosischer und deutscher Sprache aus der Ideen und Personenwelt der Biologiegeschichte Weiterhin veroffentlichte er auch seine Untersuchungen an der Mehlmotte Ephestia Kurz vor seinem Tod grundete er Gesnerus Fachzeitschrift fur die Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften Er pflegte unter anderem eine Freundschaft mit Albert Schweitzer dem Zoologen und Genetiker Alfred Kuhn dem Maler Erich Klossowski dem Philosophen Andre Gide 4 und Rainer Maria Rilke 5 Mitgliedschaften BearbeitenJean Strohl war Mitglied der Naturforschenden Gesellschaft in Zurich seit 1907 Er war seit 1915 Mitglied der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft Er war Grundungsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften die von Henry E Sigerist gegrundet worden war seit 1935 6 war er als Nachfolger von Gustav Senn dort Prasident Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenJean Strohl war Ritter der Ehrenlegion Schriften Auswahl BearbeitenJugendstadien und Vegetationspunkt von Antennularia antennina Johnst 1907 Die Copulationsanhange der solitaren Apiden und die Artentstehung durch physiologische Isolierung 1908 Die Massenverhaltnisse des Herzens im Hochgebirge Ein Vergleich von Alpen und Moorschneehuhn In Zoologische Jahrbucher 30 Band 1 Heft 1910 Jena 1911 S 1 f Physiologische Gesichtspunkte in der Tiergeographie 1921 Otto Stoll 1849 1922 Zurich Fretz 1924 Die Giftproduktion bei den Tieren vom zoologisch physiologischen Standpunkt 1926 Naturwissenschaft und Bucherwesen Zurich 1927 Missbildungen im Tier und Pflanzenreich Versuch einer vergleichenden Betrachtung Jena G Fischer 1929 Wasserhaushalt und Fettbestand bei Steppen und Wustentieren physiologische Gesichtspunkte zum Verstandnis des Kamelhockers Basel Birkhauser 1929 Die Forschungsinstitute in der Schweiz Forschungsinstitute ihre Geschichte Organisation und Ziele Hamburg Paul Hartung 1930 Buffon Paris 1935 Jean Strohl Wilhelm Kohler Die Wirkung eines pleiotropen Gens auf Farbung Lebensdauer und Fortpflanzungsfahigkeit der Imago bei der Mehlmotte Ephestia kuhniella Z Gottingen Vandenhoeck u Ruprecht 1935 Lorenz Oken und Georg Buchner Zwei Gestalten aus der Ubergangszeit von Naturphilosophie zu Naturwissenschaft Verlag der Corona 1936 La bipolarite de la faune marine et les donnees actuelles de la genetique 1936 Ernst Gagliardi Hans Nabholz Jean Strohl Die Universitat Zurich 1833 1933 Festschrift zur Jahrhundertfeier Erziehungsdirektion Zurich 1938 Hermann Escher 1857 1938 Chur 1938 Albrecht von Haller 1708 1777 Art Institut O Fussli 1938 Naturgeschichten aus der Schweiz Erlenbach Zurich Rentsch 1939 Literatur BearbeitenJean Strohl In Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zurich Band 87 3 4 1942 S 533 f Jean Strohl In Mitteilungen der Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft Band 18 1940 1943 Jean Strohl In Gesnerus 1943 S 4 f Jean Strohl In Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft Nr 123 1943 Hans Fischer Jean Strohl 1886 1942 Aarau Sauerlander 1943 Weblinks BearbeitenJean Strohl In Portrait Archiv der Zentralschweizerischen Gesellschaft fur Familienforschung Einzelnachweise Bearbeiten Genealogie de Jean Edouard STROHL Abgerufen am 12 Januar 2021 franzosisch Koenraad Geldof Adorno Lukacs Rilke Y Tawada 2008 abgerufen am 11 Januar 2021 Accueil Societe zoologique de France Abgerufen am 12 Januar 2021 Julius Meier Graefe Kunst ist nicht fur Kunstgeschichte da Briefe und Dokumente Wallstein Verlag 2001 ISBN 978 3 89244 412 1 google de abgerufen am 12 Januar 2021 Einige Walliser Orte die fur Rilke bedeutsam waren Fondation Rilke Abgerufen am 12 Januar 2021 deutsch H Fischer 50 Jahre Schweizerische Gesellschaft fur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften In Gesnerus 28 Jahrgang 1971 abgerufen am 12 Januar 2021 Normdaten Person GND 117344508 lobid OGND AKS VIAF 59458551 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Strohl JeanALTERNATIVNAMEN Strohl Johannes Eduard FriedrichKURZBESCHREIBUNG franzosisch schweizerischer Zoologe Wissenschaftshistoriker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 22 Februar 1886GEBURTSORT Bischweiler ElsassSTERBEDATUM 7 Oktober 1942STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Strohl amp oldid 221819479