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Jean Siffrein Maury 26 Juni 1746 in Valreas Departement Vaucluse fruher Comtat Venaissin 11 Mai 1817 in Rom war ein franzosischer Geistlicher und Diplomat Der Gegner der Franzosischen Revolution wurde 1794 von Papst Pius VI zum Bischof von Montefiascone und zum Kardinal ernannt Er wechselte 1806 auf die Seite Napoleons und wurde von diesem 1810 zum Erzbischof von Paris berufen Jean Siffrein Kardinal Maury um 1800 Leben BearbeitenEr stammte aus der Familie eines Schuhmachers die nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes dem Protestantismus abschwor und sich der romisch katholischen Kirche zuwandte Der sprachgewandte junge Mann studierte Theologie im Seminar Saint Charles in Avignon und begab sich 1765 nach Paris wo er sich mit seinen brillant verfassten Nachrufen auf den Dauphin Louis Ferdinand 20 Dezember 1765 und auf den ehemaligen polnischen Konig Stanislaus Leszczynski 23 Februar 1766 erste Verdienste erwarb Er empfing 1769 die Priesterweihe und wurde 1771 zum Generalvikar der Diozese Lombez in der Gascogne ernannt Bekannt wurde Jean Siffrein Maury vor allem aufgrund seiner geistreichen Reden die er uber beruhmte Personlichkeiten vor der Academie francaise hielt wie die 1772 im Louvre vorgetragene Eloge auf den franzosischen Konig Ludwig den Heiligen die ihm viel Beifall des Publikums und die Pfrunde einer Abtei einbrachte 1785 erfolgte die Aufnahme des Abbes in die Academie francaise und im Fruhjahr 1789 wahlte ihn der Klerus des Wahlbezirks Peronne zum Abgeordneten der Generalstande Maury widersetzte sich vergebens der Vereinigung der drei Stande zur Nationalversammlung Er zahlte mit Jacques Antoine Marie de Cazales 1758 1805 und Andre Boniface Louis Riquetti de Mirabeau 1754 1792 dem jungeren Bruder Mirabeaus in der Konstituante zu den gegenrevolutionaren Schwarzen Der glanzende Redner und Anhanger eines aufgeklarten Absolutismus stand fur die Vorrechte der Krone der Geistlichkeit und des Adels ein und befurwortete die Bewahrung der sozialen Rangordnung des Ancien Regime Des Weiteren lehnte der konsequente Verfechter des Konigtums Ludwigs XVI die Zivilverfassung des Klerus und den Verkauf der Nationalguter ab nbsp Kardinalswappen nbsp Jean Siffrein Maury im Jahr 1789 nbsp Nach der Ratifizierung der Verfassung des 3 September 1791 emigrierte Maury uber Brussel nach Koblenz und schloss sich dort den Royalisten an Der konigstreue Abbe begab sich Anfang 1792 nach Rom wo er fur die Interessen des Grafen de Provence des spateren Ludwig XVIII eintrat Papst Pius VI ernannte Maury im April 1792 zum Titularbischof von Nicaea und entsandte ihn dann als Vertreter des Heiligen Stuhles zur Kaiserkronung Franz II nach Frankfurt am Main 1794 erfolgte die Ernennung des papstlichen Legaten zum Bischof von Montefiascone sowie seine Erhebung zum Kardinal und die Verleihung der Titelkirche Santissima Trinita al Monte Pincio Nach der Einnahme Roms durch franzosische Truppen 1798 musste Kardinal Maury uber Venedig nach Sankt Petersburg fluchten Jedoch kehrte er im Jahr 1799 mit der Vollmacht der franzosischen Bourbonen nach Italien zuruck wo er in Venedig am Konklave 1799 1800 teilnahm aus dem Pius VII als neuer Papst hervorging Anschliessend lebte Maury zunachst wieder in Rom Kardinal Maury erkannte nach der am 2 Dezember 1804 erfolgten kirchlichen Salbung und Kronung Napoleons dessen Regime an 1806 ernannte der Graf de Provence Maury zum Botschafter seines Hofes am Vatikan Der Kardinal verzichtete jedoch auf diese Ehrung und kehrte im gleichen Jahr nach Frankreich zuruck Er wechselte in das politische Lager Napoleons und half diesem 1809 bei dessen Scheidung von Josephine Im Gegenzug bestimmte der Kaiser 1808 Maury zum Verwalter der Erzdiozese Paris und erhob ihn ungeachtet des Widerstandes von Papst Pius VII zwei Jahre spater zum Erzbischof von Paris Infolge der Restauration der Bourbonenherrschaft 1814 musste Kardinal Maury Frankreich verlassen Er begab sich erneut nach Rom wo ihn Papst Pius VII fur sechs Monate in der Engelsburg einkerkern liess Nach dem erzwungenen Verzicht auf das Bistum Montefiascone verbrachte Jean Siffrein Maury seine letzten Tage als kranker und gebrochener Mann im romischen Kloster San Silvestro Dort starb er am 11 Mai 1817 Literatur BearbeitenBernd Jeschonnek Revolution in Frankreich 1789 1799 Ein Lexikon Akademie Verlag Berlin 1989 ISBN 3 05 000801 6 Walter Markov Napoleon und seine Zeit Geschichte und Kultur des Grand Empire 2 gekurzte und uberarbeitete Auflage Edition Leipzig 1996 ISBN 3 361 00450 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Sifrein Maury Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Jean Siffrein Maury in der Deutschen Digitalen Bibliothek Maury Jean Siffrein In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 22 Marz 2017 Eintrag zu Jean Siffrein Maury auf catholic hierarchy org abgerufen am 22 Marz 2017 Kurzbiografie und Werkliste der Academie francaise franzosisch VorgangerAmtNachfolgerJean Baptiste de BelloyErzbischof von Paris 1810 1814Alexandre Angelique de Talleyrand PerigordNormdaten Person GND 116857978 lobid OGND AKS LCCN n85253458 VIAF 34475151 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maury Jean SiffreinALTERNATIVNAMEN Maury Jean SifreinKURZBESCHREIBUNG KardinalGEBURTSDATUM 26 Juni 1746GEBURTSORT Valreas Departement Vaucluse STERBEDATUM 11 Mai 1817STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Siffrein Maury amp oldid 233638390