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Jacob Bunting und zahlreiche Namensvarianten 1 darunter Jacobus Bunting 2 und Jacobo Buntingo 3 geboren 15 Oktober 1576 in Hannover gestorben 18 Februar 1654 ebenda war ein deutscher Jurist des 17 Jahrhunderts mit Schwerpunkt Feudalrecht und rund drei Jahrzehnte Burgermeister der Stadt Hannover 4 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Siehe auch 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Jacobus Bunting kam 1576 als einer von mehreren Sohnen des Juristen und hannoverschen Stadtsyndikus Conrad Bunting und dessen Ehefrau Margaretha Reinhardts zur Welt Er war Enkel vaterlicherseits des hannoverschen Burgers Johann Bunting und dessen Ehefrau Helena Lorleberg Tochter des unter Herzog Erich dem Alteren dienenden Braunschweig Luneburgischen Landrentmeisters Heinrich Lorleberg 4 mutterlicherseits des unter Herzog Erich dem Alteren und Erich dem Jungeren dienenden Furstlich Braunschweig Luneburgischen Juristen Geheimrats und Kanzler des Furstentums Calenberg Jacob Reinhardt und dessen Ehefrau Anna Mecken Tochter des Mundener Burgermeisters Tilemann Mecken 5 Am 14 Juni 1612 heiratete er Dorothea Cludius Tochter des Juristen Furstlich Braunschweig Luneburgischen Rats Hofgerichts Assessors und Helmstedter Professors Andreas Cludius Acht Kinder gingen aus der Ehe hervor zwei Sohne darunter sechs Tochter von den funf noch im Kindesalter starben Die uberlebende Tochter heiratete den Doktor beider Rechte und furstlich braunschweig luneburgischen Hofgerichtsassessor im Furstentum Calenberg Jacob Ulrichs Buntings Tochter lebte knapp 13 Jahre mit ihrem Ehemann bekam in Hannover vier Kinder die ihre um 1651 verstorbene Mutter uberlebten 4 Die beiden Sohne uberlebten den Vater Johann Bunting wurde Doktor beider Rechte und praktizierte ebenfalls in Hannover der andere Sohn hiess Jakob Heinrich Bunting Jacobo Henrico Bunting 6 Werdegang Bearbeiten Die Biographie Buntings liest sich hauptsachlich durch eine von dem Theologen Ludolf Walther verfasste und 1654 durch den Georg Friedrich Grimm gedruckte Leichenpredigt und insbesondere das daran anschliessende EhrenGedechntiss 4 Nach seiner Taufe in Hannover besuchte Jacob Bunting die dortige stadtische Schule und reiste auf Anraten seiner Eltern 1594 nach Helmstedt zum Besuch der Julius Universitat an der er innerhalb von drei Jahren die Facher Philosophie Geschichte und Rechtswissenschaften studierte 4 Nach dem Tod eines seiner Bruder 1597 beorderte ihn sein Vater zunachst zuruck zum hannoverschen Elternhaus mit der Zusage ihn spater zusatzlich auf eine weitere Hochschule zu schicken In Hannover erkrankte Jacobus Bunting jedoch so sehr an einem Fieber dass er erst im Folgejahr 1598 an die Universitat Marburg reisen konnte an der er wiederum Rechtswissenschaften studierte als Horer von Justus Vultejus Johannes Goeddei Philipp Matthaus und Gottfried Anton Nach knapp dreijahrigem Studium in Marburg ging Bunting im September 1600 nach Strassburg um sich an der dortigen Universitat bei Georg Obrecht ein weiteres Jahr vor allem mit dem Feudalrecht zu beschaftigen 4 Die unter Obrecht und mit anderen Studenten in lateinischer Sprache gehaltene und auch international beachtete Disputationes feudales ex primo et secundo libro scholarum feudalium desumptae erschien 1601 und fand auch international Beachtung 3 Auf Befehl seines Vaters reiste Jacobus Bunting 1601 zuruck nach Hannover um uber den Winter bei ihm zu bleiben durfte aber im Fruhling 1602 gemeinsam mit dem adeligen Jugendlichen Curt von Schwichelt auf Bildungsreise durch Deutschland ziehen Die Reise fuhrte die Beiden im Sommer nach Koln von dort zur Herbstmesse nach Frankfurt am Main dann ins Frankenland und anschliessend fur vier Monate nach Thuringen und Leipzig Im Januar 1603 erreichte das Paar Prag reiste durch Bohmen und Mahren besuchte Pressburg in Ungarn hielt sich eine Weile in Wien auf besichtigte Bayern Schwaben und angrenzende Herrschaftsgebiete sowie deren Regierungssitze und Akademien Nach der Ruckreise nach Hannover trennten sich die beiden jungen Manner 4 Jacobus Bunting konnte dann aber seinen Vater fur eine weitere Reise erweichen die ihn im Herbst 1603 nach Speyer fuhrte um dort mit den vornehmen Leuten sich bekandt zu machen Nach einem Aufenthalt in der Schweiz zog er nach Paris um einige Monate die franzosische Sprache zu erlernen In Orleans vertiefte er seine nun beinahe fliessenden Sprachkenntnisse um dort abermals Jura Vortrage von den Juristen Lollerio Fornerio Chartier und Lalando zu horen Anschliessend trat er die grosse Four durch Frankreich an um alle die vornehmste Orter dieses Konigreichs zu erkunden 4 In Frankreich erfuhr Bunting aus der Zeitung vom Tod seiner Mutter sein Vater bat ihn schriftlich um seine Ruckkehr erlaubte aber eine Ruckreise durch die Provinzen der Niederlande und einen Zwischenstopp bei dem Philosophen Justus Lipsius in Lowen 4 Jacobus Bunting blieb nun einige Jahre im Hauses seines verwitweten Vaters und heiratete auf dessen Rat und Bewilligung 1612 in Hannover Dorothea Cludius Tochter des Rechtswissenschaftlers Andreas Cludius Nach Bewilligung des Braunschweig Luneburgischen Herzogs Heinrich Julius durfte die offentliche Copulation des Paares im Beisein zahlreicher furstlicher Abgesandten vollzogen werden die Ehe sollte bis zum Tode Buntings 42 Jahre wahren 4 Am 23 Februar 1613 wurde Jacobus Bunting ebenso wie sechs anderen Mannern die Ehrendoktorwurde durch die Universitat Helmstedt verliehen Als in Hannover niedergelassener Rechtsanwalt bekam er nun zahlreiche furstliche und kaiserliche Auftrage sowie Dienstangebote fur Amter ausserhalb seiner Heimatstadt doch Bunting bevorzugte ein ruhiges und privat zu gestaltendes Leben in Hannover im Kreis seiner Familie 4 nbsp Das Alte Rathaus war Sitz des Stadtrates und ab 1624 auch Amtssitz des Burgermeisters Jacobus BuntingUnterdessen hatte der Dreissigjahrige Krieg begonnen und statt einer beschaulichen Lebensfuhrung wurde Bunting fur ihn offenbar uberraschend am 12 Januar 1624 in das vakante Amt des hannoverschen Burgermeisters mit all seinen Pflichten gewahlt Schon im ersten Amtsjahr grassierte die Pest in der Stadt ohne dass er und seine Familie fliehen konnten Feindliche Truppen bedrohten wieder und wieder die Stadt die ahnlich weit grosseren Stadten von Brandschatzungen bedroht war Gemeinsam mit den hannoverschen Ratsverwandten konnte er durch verschiedene Verhandlungen mit feindlichen Soldnertruppen einen Uberfall auf die Stadt verhindern In Abstimmung mit den Ratsherren und Kollegen gelang Bunting nicht alles wie gewollt Doch auch als mitunter krankelndes Stadtoberhaupt nahm er an jeder offentlichen Versammlung teil forderte Kirchen und Schulen und zollte in seiner dreissig Jahre wahrenden Amtszeit Arm und Reich gleichermassen Respekt 4 1653 3 Hannover war unter Herzog Georg von Calenberg Gottingen unterdessen zur Residenzstadt bestimmt 7 und unter seinem Nachfolger Herzog Christian Ludwig mit dem Leineschloss zum Regierungssitz ausgebaut worden 8 verspurte Jacob Bunting ein anfangs nur leichtes Blatterlein mit etwas Stichen im linken Oberschenkel und schickte vorsichtshalber seinen altesten Sohn um Rat zum Medicus Gebhard Hurlebusch Dieser wollte mithilfe eines Chirurgen heilen doch gegen die eroffnete Wunde die sich taglich mehr und mehr unter immer starkeren Schmerzen vergrosserte halfen weder Medikamente noch die Umsorge seiner Ehefrau Der geschwachte Burgermeister ergab sich seiner Todesahnung bat um die Beichte und starb schliesslich nach mehr als 34 Wochen Krankheit am 18 Februar 1654 im Alter von 78 Jahren 4 Bunting wurde am Sonntag den 5 Marz 1654 wahrend einer durch den Marktkirchen Pastor Ludolpho Walthero geleiteten Trauerfeier beigesetzt 9 Der gedruckten Leichenpredigt waren zwei in lateinischer Sprache angehangte Epicedien des Konrektors Hermann Jacob und von Georg Schrader beigefugt 10 Jacobus Bunting wurde wie schon zuvor seine Vater im Chor der Kirche S Jabob und Georgen 9 Siehe auch BearbeitenListe der Hauptverwaltungsbeamten von HannoverSchriften BearbeitenDisputationes feudales ex primo et secundo libro scholarum feudalium desumptae Disputatio feudalis prima ex primo libro scholarum feudalium desumpta Respondente Ioanne a Disputatio feudalis secunda ex primo libro scholarum feudalium desumpta Respondente M Valentino Steinmetz Lipsico Disputatio feudalis tertia ex secundo libro scholarum feudalium Disputatio feudalis quarta ex secundo libro scholarum feudalium desumpta Disputatio quinta ex secundo libro scholarum feudalium desumpta Respondente Othone Disputatio sexta ex secundo libro scholarum feudalium Disputatio septima ex secundo libro scholarum feudalium desumpta Respondente Iacobo Disputatio octava ex secundo libro scholarum feudalium Disputatio nona ex secundo libro scholarum feudalium desumpta Respondente Valentino Wunther 1601 Vorschau als PDF Dokument uber die Universitat SalamancaLiteratur BearbeitenLudolf Walther Per Angustam Portam Matth 7 v 13 Durch diesen Jammerthal Hilfft Gott zum FrewdenSal Auss dem 8 Cap der Epistel an die Romer v 18 19 20 21 22 23 Bey Christlicher Hinsetzung Des Weiland Edlen Vesten und Hochgelahrten Herrn Herrn Jacobi Buntingii Furnehmen und beruhmten ICti und wolverdienten dreissig jahrigen Herrn Burgermeisters dieser loblichen Stadt Hannover Welcher nach uberstandener langwieriger Schwachheit und grossen LeibesSchmerzen am 18 Febr Morgens ein viertheil vor dreyen sanfft seuberlich und seelig im HErrn ist entschlaffen und darauff am Sontag Laetare war der 5 Martii ietzt lauffenden Jahrs in der Kirchen zu S Jacob und Georgen auff dem Chor zu seinen Vatern in sein Ruhekammerlein niedergelassen Erwiesen von M Ludolpho Walthero Dienern am Wort bey selbiger Kirchen Hannover Druck von Georg Friedrich Grimm 1654 DigitalisatWeblinks BearbeitenBunting Jacob in der Deutschen BiographieEinzelnachweise Bearbeiten Bunting Jacob in der Deutschen Biographie o V Die Spitzen von Rat und Verwaltung seit 1390 in Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg Geschichte der Stadt Hannover Bd 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Hannover Schlutersche 1994 ISBN 3 877ss6 364 0 S 802f Google Books a b c Disputationes feudales ex primo 1601 Vorschau als PDF Dokument uber die Universitat Salamanca a b c d e f g h i j k l m Ludolf Walther EhrenGedechntiss in ders Per Angustam Portam Matth 7 v 13 Herrn Jacobi Buntingii Hannover 1654 S 50 66 Digitalisat uber das Gottinger Digitalisierungszentrum Disputationes feudales ex primo 1601 Vorschau als PDF Dokument uber die Universitat Salamanca Ludolf Walther Der Edlen Ehrenreichen und VielEhren Tugensamen Frawen Dorotheen Cludius in ders Per Angustam Portam Matth 7 v 13 Digitalisat Klaus Mlynek Georg Herzog zu Braunschweig Luneburg Calenberg in Stadtlexikon Hannover S 209 Klaus Mlynek Christian Ludwig Herzog zu Braunschweig Luneburg in Stadtlexikon Hannover S 111f a b Titelblatt der Leichenpredigt Digitalisat Epicedia DigitalisatNormdaten Person GND 124860958 lobid OGND AKS VIAF 64951051 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bunting JacobALTERNATIVNAMEN Buntingo Jacobo Bunting Jacobus Bunting Iacobus Bunting Jakob Bunting Jakob Buntingius Iacobus Buntingius Jacobus Buntingus JacobusKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Burgermeister von HannoverGEBURTSDATUM 15 Oktober 1576GEBURTSORT HannoverSTERBEDATUM 18 Februar 1654STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacob Bunting amp oldid 237916020