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Isaak le Febvre auch Isaac Le Febvre oder Isaac Le Fevre geschrieben um 1648 in Chateau Chinon Nivernais Frankreich 13 Juni 1702 in Marseille war ein franzosischer Jurist und evangelisch reformierter Christ Hugenotte Da er wegen seines Glaubens fur lange Zeit inhaftiert wurde und aufgrund der schlechten Haftbedingungen starb wird er bisweilen als evangelischer Martyrer betrachtet Isaak le FebvreGeboren um 1648 Chateau Chinon Ville Gestorben 13 Juni 1702 Marseille Festtag 12 Juni Evangelischer Namenkalender Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 Ausbildung 2 2 Arbeit fur die Marquise von Saint Andre Montbrun 2 3 Aufhebung des Ediktes von Nantes 2 4 Feindschaft des Intendanten von Rochfort und des Bischofs von Autun 2 5 Reise des Bischofs nach La Nocle 2 6 Vorladung vor den Bischof 2 7 Verhaftung 2 8 Urteil 2 9 Kerkerhaft in Besancon 2 10 Haft in Dijon 2 11 In Ketten nach Marseille 2 12 Ankunft in Marseille 2 13 Auf der Galeere 2 14 Lebenslange Haft im Fort Saint Jean 3 Gedenktag 4 Weblinks 5 LiteraturFamilie BearbeitenIsaak le Febvre war das erste Kind des aus Paris stammenden ebenfalls evangelisch reformierten Pierre le Febvre und seiner ersten Frau Marie Elinard Seine Mutter starb fruh Auch seine Grosseltern die in hohem Alter starben gehorten bereits der evangelisch reformierten Kirche an Er hatte drei Schwestern sowie einen Halbbruder und drei Halbschwestern aus einer zweiten Ehe seines Vaters Isaak wurde im Sinne des reformierten Glaubens erzogen wobei ihm seine Eltern zeitlebens als Vorbilder galten Pierre le Febvre starb an einem Stein und Kolikleiden das ihn zunachst zur Halfte lahmte Noch in dieser Situation soll er eine tiefe Glaubenszuversicht ausgestrahlt und Besucher getrostet haben So urteilte ein Besucher Ich kam um eine kranke Person zu erbauen und zu trosten aber er hat mich erbaut und getrostet Isaak le Febvre half seinem Vater indem er ihn von Bett zu Bett trug da dieser immer in Sichtweite seines Sohnes bleiben wollte Schliesslich verursachte ein zusatzlicher Schlaganfall einen viertagigen Todeskampf Isaak le Febvre berichtete spater er habe beim Tode seines Vaters gesagt Herr Jesus nimm seinen Geist in deine Hande Leben BearbeitenAusbildung Bearbeiten Isaak le Febvre galt als sehr gebildet Er studierte ab 1663 Philosophie in Genf spater schloss er ein Studium der Rechtswissenschaft in Orleans ab In Paris erhielt er nach Vorlage seiner Zeugnisse beim Generalanwalt Talon die Wurde eines Advokaten des Pariser Gerichtshofes Seine Tatigkeit als Jurist ubte Isaak le Febvre uberwiegend in Nevers aus Arbeit fur die Marquise von Saint Andre Montbrun Bearbeiten Isaak le Febvre trat in die Dienste der reichen ebenfalls evangelischen Marquise von Saint Andre Montbrun ein Sie war die Witwe des ersten Hauptmanns der Grands Mousquetaires Der zerstreute Besitz der Marquise brachte weite und zahlreiche Reisen le Febvres mit sich unter anderem nach Poitou und Saintonge Dort geriet er in Verdacht dass er auf diesen Reisen seine evangelischen Glaubensgeschwister moralisch zu unterstutzen suchte und wurde vor den Intendanten von Rochfort geladen Er folgte der Vorladung trotz einer Fiebererkrankung und wurde freigesprochen Aufhebung des Ediktes von Nantes Bearbeiten Am 18 Oktober 1685 wurde das Edikt von Nantes aufgehoben Die Hugenotten galten damit als vogelfrei Genau zu dieser Zeit befand sich Isaak le Febvre auf dem Weg vom Intendanten nach Paris Als er von dem Edikt horte ging le Febvre nach Burgund um die Marquise zu informieren und dann ins Ausland zu fliehen Die Marquise wurde bedrangt ihrem Glauben abzuschworen unter Androhung des Verlusts ihres Besitzes und ihrer Freiheit und der Androhung von personlichen Leiden Monchanin de Monceau diente ihr in dieser Situation in der sie zunachst auf Zeit spielte dann aber nachgab als Bote Feindschaft des Intendanten von Rochfort und des Bischofs von Autun Bearbeiten Der Intendant gab Monchanin gegenuber bekannt er wolle ein Dutzend Bogenschutzen entsenden um Isaak le Febvre festzunehmen Auch Gabriel de La Roquette der Bischof von Autun war sehr an der Festnahme le Febvres interessiert Angesichts der Reise le Febvres nach Poitou die angeblich der Unterstutzung der dortigen evangelischen Christen gegolten hatte furchteten sie dass er weiterhin solche Reisen unternehmen wurde in die Provinzen Nivernais und Berry Monchanin versuchte le Febvre zu verteidigen indem er bemerkte dieser sei kein bosartiger Mensch wenn es ein Verbrechen sei an seiner Religion festzuhalten sei jedermann ein Krimineller Als er weiter auf die harten Massnahmen gegen die evangelischen Christen einging unterbrach der Intendant Monchanin mit den Worten Woruber beschweren sie sich Sie haben noch nicht bis aufs Blut widerstanden Diese Formulierung machte einen starken Eindruck auf le Febvre als er davon erfuhr wie er spater schrieb Sie entstammten Hebr 12 4 waren hier aber wie le Febvre urteilte wohl eher im Sinne Julian Apostatas gemeint der auf die Beschwerden der verfolgten Christen antwortete Ihr solltet es ertragen denn euer Meister hat euch vorhergesagt dass es kommen wurde Le Febvre fuhlte sich in seiner Einschatzung der Staatsmacht als antichristlich bestatigt Reise des Bischofs nach La Nocle Bearbeiten Monchanin informierte Isaak le Febvre daruber dass der Intendant den Generalleutnant und den koniglichen Anwalt in Autun mit der Ausfuhrung seiner Befehle beauftragt hatte und dass der Bischof in deren Begleitung mit einer Kompanie Dragoner aus Dijon und Autun und seiner ublichen Begleitung auf dem Weg zu ihm nach La Nocle sei Monchanin riet le Febvre zu fliehen Die Marquise sprach sich gegen le Febvres Fluchtbemuhungen aus da sie sich von ihm im Stich gelassen fuhlte und ein Fluchtversuch ins Ausland streng bestraft wurde Sie meinte Wo wollen sie hingehen mein Herr Sie sind nicht fit fur die Galeeren Sind sie darauf vorbereitet ein Martyrer zu werden Eine Gefangenschaft von zwei Wochen wurde sie umbringen Tun sie es uns gleich Le Febvre antwortete er habe nicht den Geist eines Martyrers Gott aber wurde Kraft geben und dass er es ihr nicht gleichtun konne da er ewige Strafe furchtete Le Febvre verliess La Nocle zu Pferd zwei Stunden bevor seine Verfolger eintrafen Er ritt zu seiner Schwester nach Chateau Chinon die von den Gesandten des Bischofs von Nevers Edouards I Valot dem Pfarrer und ihrem eigenen Ehemann bedrangt wurde zur romisch katholischen Kirche zu konvertieren und ihren Bruder dringend treffen wollte Er musste danach nach Nevers reisen um einen Pachtvertrag fur die Marquise zu erneuern In der Zwischenzeit brachte der Bischof von Autun le Febvres Schwester und ganz La Nocle mit Drohungen und Versprechungen dazu zu konvertieren Nachdem er im Schloss des Marquis von Montbrun verpflegt wurde zog der Bischof befriedigt fort Die Marquise von Saint Andre Montbrun schrieb le Febvre nach Nevers der Bischof sei ihm sehr zugeneigt und habe bedauert dass er ihn nicht getroffen habe dass er ihm nichts angetan hatte und ihm in seiner Diozese kein Leid geschehe Vorladung vor den Bischof Bearbeiten Es sollte sich das Gegenteil zeigen Der Pfarrer von La Nocle versuchte Isaak le Febvre zu uberreden den Bischof in seinem Palast in Autun zu besuchen Als le Febvre dies ablehnte schrieb der Pralat wutende Briefe an die Marquise Wenn dieser Mann sich nicht innerhalb von vier Tagen fugt dann haben die Gesandten der Intendanten von Dijon und Nevers den Befehl ihn festzunehmen wo auch immer er gefunden werden mag selbst wenn es in Ihrem Haus sein mag Das wird sie bekummern Madame Bis jetzt habe ich das verhindert Sowohl gottliches als auch menschliches Recht erfordern es dass er tut was Sie getan haben und Sie sollten ihn zwingen es zu tun oder ihn fallenlassen Verhaftung Bearbeiten Erneut auf der Flucht wurde Isaak le Febvre am 14 Februar 1686 nahe Portarli in Burgund verhaftet als er versuchte sich in Begleitung des Schweizers La Tour in die Schweiz abzusetzen Er wurde nach Besancon gebracht misshandelt gefesselt und um seinen gesamten Besitz gebracht Seine Waffen und eine Uhr im Wert von 23 Louis d or wurden ihm abgenommen sein Pferd gab der Intendant dem Bogenschutzen als Belohnung der Rest wurde verteilt Ublich war es dagegen den personlichen Besitz zu erfassen und zuruckzuerstatten Urteil Bearbeiten Nach drei Wochen Haft mit einigen anderen die in die Freiheit entlassen wurden nachdem sie ihrem Glauben abgeschworen hatten wurde Isaak le Febvre zur Ratskammer gefuhrt und vor Gericht gestellt Ein Anwalt beobachtete dass das Gehen in eisernen Fesseln ihm schwer fiel und spottete uber seine Schwache Wenn ein Mann uberzeugt ist der wahren Religion anzugehoren sollte er sich in alles ergeben sogar den Tod selbst Le Febvre fuhlte sich durch diesen Zuruf wie er spater schrieb tatsachlich gestarkt und stimmte zu Er wurde zu lebenslanger Galeerenstrafe verurteilt Kerkerhaft in Besancon Bearbeiten Am nachsten Tag wurde Isaak le Febvre in einen Kerker gebracht in dem er zwei Monate lang blieb Tag und Nacht gefesselt Standig wurde versucht ihn zum Konvertieren zu bringen Da man befurchtete le Febvre konne seine Glaubensgeschwister starken wurde er streng bewacht um sich nicht mit ihnen austauschen zu konnen Fur einen Zeitraum von mehreren Wochen wurde es niemandem gestattet seinen Kerker zu betreten Durch Zellenwechsel wurden die Haftbedingungen immer unangenehmer Einen Geldvorrat der ihm gesandt wurde lehnte er ab da er meinte sein Besitz solle ihm zuruckerstattet werden ferner merkte er an dass er bald auf die Galeere gebracht wurde Ihm wurde vorgeschlagen eine Petition zur Ruckerstattung seines Besitzes und zur Erleichterung der Haftbedingungen zu schreiben was er aber ablehnte damit niemand sagen konne man habe alles fur ihn getan was er wollte In einem Brief druckte er aus wie sein Glaube ihm Kraft gegeben habe und dass er Mitgefuhl fur seine Verfolger habe da sie glaubten Gott zu dienen was er aber besser wusste Ein Jesuit uberbrachte ihm die Nachricht vom Intendanten dieses Amt sollte den Jesuiten ubergeben werden dass er bald als einziger Haftling auf die Galeere gebracht wurde Er teilte ihm ferner mit dass seine Schwester die allen romisch katholischen Bekehrungsversuchen widerstanden hatte in ein Kloster in Moulins in Bourbonnais bei Nevers gebracht worden war Le Febvre rief aus Heiliger Vater Behalte uns in deinem Namen Hier ist Glaube und Geduld der Heiligen Es wurde ihm empfohlen ein Gnadengesuch an den Konig zu richten zum einen wie er meinte da ihm nicht klar nachgewiesen werden konnte dass er das Land verlassen wollte zum anderen weil man hoffte ihn doch noch dazu zu bringen aus Angst vor weiteren Leiden zu konvertieren Sowohl seine Richter als auch Personen die ihm Freunde als Boten geschickt hatten versuchten ihn dazu zu bringen Haft in Dijon Bearbeiten Aus Besancon wurde Isaak le Febvre nach Dijon gebracht das er am 30 Mai 1686 erreichte Auf der Fahrt in dem ruckelnden Wagen setzten ihm seine eisernen Fesseln so sehr zu dass er seine schmerzenden Gliedmasse kaum noch gebrauchen konnte Er war in einer unbequemen Position fixiert und die Korper anderer Gefangener lasteten auf ihm Er meinte spater wenn ihm in Aussone nicht die Fesseln gelost worden waren wonach er auf ein Pferd gesetzt wurde ware er gestorben Die Haftbedingungen in Dijon waren wesentlich besser als in Besancon Es gab hier weder Fesseln noch Kerker Seine Freunde sandten ihm mehr Geld als er brauchte er wollte aber nicht mehr als notwendig erhalten da Uberfluss eine Belastung fur ihn sei Teils sollte sein Schwager den Uberschuss den Spendern zuruckerstatten teils gab er ihn an bedurftige Mitgefangene weiter In Dijon wurde ihm dringend empfohlen den Intendanten um eine Abmilderung der Galeerenstrafe zu ersuchen Er empfand es aber als feige gegenuber seinen Mitgefangenen bevorzugt behandelt zu werden Er schrieb er habe weniger Angst vor der Strafe als vor der Gemeinschaft mit Verbrechern die aus anderen Grunden bestraft wurden Haufig wurde er von dem Jesuiten Corbigni de l Orme aus Vezelay besucht In Ketten nach Marseille Bearbeiten Nach zwei Monaten Haft in Dijon wurde Isaak le Febvre mit einigen Leidensgenossen nach Chalon sur Saone gebracht Dorthin wurde auch von Paris aus die Kette fur die Galeerenstraflinge gebracht Ublich waren Kettenzuge von 200 Personen von denen oft uber 100 fur ihren evangelischen Glauben bestraft wurden Zunachst wurde le Febvre mit dem Dragoneroffizier Bonvalet zusammen gekettet der zwar romisch katholischen Glaubens war aber wie ein Reformierter behandelt wurde weil er einige Evangelische hatte entkommen lassen Da le Febvre in der ersten Nacht an seiner Position im Kettenzug unter dem Gewicht der Kette leiden musste erhielt er einen Platz am Ende des Zuges bei de Marolles Wahrend der Reise hielten die Wachter den schwer leidenden le Febvre zwischenzeitlich fur tot Er meinte spater ohne einen Aufenthalt in Avignon ware er tatsachlich gestorben Die Straflinge wurden teilweise auf dem Wasserweg transportiert Ankunft in Marseille Bearbeiten Um den 20 August herum erreichte der Zug Marseille Isaak le Febvre und de Marolles wurden sofort in das Hospital fur Galeerensklaven eingeliefert wo sie mindestens bis zum 13 September blieben und sich als Bettnachbarn gegenseitig starken konnten Es war ihnen verboten sich mit anderen evangelischen Galeerensklaven zu treffen oder ihnen etwas zuzusenden Hinsichtlich seiner Erkrankung erlitt le Febvre standig Ruckfalle Auch hier schrieb er spater war er dem Tode nahe Zwei Tage lang konnte er nicht gehen Auf der Galeere Bearbeiten Als sich sein Zustand nur geringfugig gebessert hatte wurde Isaak le Febvre der nicht stehen konnte von de Marolles der gerade wieder gehen konnte getrennt und gegen den Willen des Arztes auf die Galeere La grande reale gebracht Der Arzt bat den Intendanten der Galeeren Begon um eine Verlangerung der Krankschreibung was aber verweigert wurde Die Gefangenen wurden zu einer Verteilungsstelle auf der Galeere die nie in See stach gebracht wo ihre Namen Berufe und ursprungliche Wohnorte registriert wurden Le Febvre wurde angekettet Besuchern wurde der Zutritt zur Galeere verweigert Niemand wagte es sich le Febvre zu nahern oder mit ihm zu sprechen Seine Briefe wurden eingezogen und dem Intendanten in Marseille uberbracht Fur eine kleine Geldsumme konnten sich die Galeerensklaven von der grossen Kette loskaufen was le Febvre aber streng verweigert wurde Er durfte weder lesen noch schreiben Einen Brief von seinem Pastor den er dennoch beantworten konnte bezeichnete er als Vorgeschmack auf die himmlischen Freuden Schlafen musste er auf einem Brett das kaum zwei Fuss breit war eine Decke wurde ihm nicht gestattet andere Gefangene uberliessen ihm ihre Er wurde von Parasiten geplagt Von Zeit zu Zeit wurden die meisten Gefangenen an einen offentlichen Ort den sogenannten Park an der Kuste gebracht und in Anwesenheit des Intendanten des Generalkommissars der Galeerenkapitane und ihrer Offiziere selektiert Die Kraftigsten wurden als Rudersklaven auf die bewaffneten Galeeren gebracht die ubrigen kamen wieder auf die La grande reale Bei einer dieser Selektionen wandte sich einer der Kapitane an le Febvre und Bonvalet welcher von ihnen der Anwalt sei Le Febvre meldete sich aber mit einer so schwachen und leidenden Stimme dass er auch von diesem Kapitan nicht zum Rudern ausgewahlt wurde Einigen Freunden le Febvres gelang es uber einen Freund des Kapitans der Galeere La Magnifique fur eine Versetzung le Febvres auf diese Galeere zu sorgen Dort waren die Bedingungen fur ihn aufgrund der Anweisungen des Kapitans an seine Offiziere bezuglich le Febvres wesentlich besser Aufgrund der Anstrengungen der Missionare und Kaplane konnte le Febvre aber nicht damit rechnen dass er dort bleiben konne Dennoch soll er fur seine Gegner gebetet haben Nach zwei Tagen verschlechterten sich seine Haftbedingungen tatsachlich Er wurde scharfer bewacht als je zuvor Sowohl der personliche als auch der schriftliche Kontakt zu seinen Freunden sowohl auf als auch ausserhalb der Galeere wurde ihm untersagt Ferner war er nun permanent angekettet und wurde mit grosser Strenge behandelt In dieser Situation liess der Bischof von Marseille Charles Gaspard Guillaume de Vintimille du Luc nach ihm senden aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes wurde das Treffen aber abgesagt wie le Febvre in einem Brief vom 14 Oktober 1686 berichtete Er wurde ein anderes Mal dem Bischof vorgefuhrt wo er bedrangt wurde seinen Glauben zu wechseln die Gegenleistung sei seine Freiheit Das Gesprach schien ihn aber nur in seinem Glauben zu festigen Seine Haftbedingungen wurden danach noch harter Bevor er von der Galeere in den Kerker verlegt wurde gelang es ihm einen Brief seines Pastors zu erhalten und zu beantworten Darin berichtete er davon wie er bei kaltem Wetter ohne Decke schlafen musste beschimpft und mit Knuppelschlagen bedroht wurde und sich eine Fiebererkrankung zuzog Vor allem druckte er aber aus wie sehr er sich in seiner Lage von Gott getrostet fuhlte Er verbrachte ein knappes Jahr auf der Galeere Lebenslange Haft im Fort Saint Jean Bearbeiten Zu der schweren Arbeit auf einer der bewaffneten Galeeren war Isaak le Febvre korperlich nicht in der Lage Er blieb nur bis August 1687 dort und wurde stattdessen im Fort Saint Jean am Hafeneingang von Marseille interniert Ob sein schlechter Gesundheitszustand der Grund dafur war ist unklar da er nicht ins Krankenhaus zuruckgebracht wurde Ein anderer Grund konnte sein dass er noch starker isoliert werden und die Haftbedingungen weiter verscharft werden sollten Es wurde weiter vergeblich versucht ihn zum Konfessionswechsel zu drangen Er kam in einem Kerker in Einzelhaft Laut le Febvre hatte das Gericht den Bischof und den Intendanten dazu verpflichtet Als er in seine Zelle eintrat wurde le Febvre durchsucht Das einzige Buch das ihm geblieben war wurde ihm genommen Der Hauptmann erklarte ihm dass er fur seine Ausgaben selber aufkommen musse und dass der Konig ihn nicht finanzieren werde Er durfte also Rechnungen schreiben aber niemanden uber seinen Gesundheitszustand oder seine Lage informieren Isaak le Febvre verbrachte 15 Jahre seines Lebens in dem unregelmassig geformten sehr feuchten unterirdischen Gewolbe das einmal als Stall gedient hatte Wegen der hohen Feuchtigkeit war man allerdings zu dem Schluss gekommen dass es wegen der Gesundheitsgefahr fur die Tiere zur Pferdehaltung ungeeignet war Der Raum war noch immer mit einer Futterraufe ausgestattet Licht gelangte nur durch eine doppelt vergitterte Offnung im oberen Teil der Tur hinein so dass der Raum sehr dunkel war Gegenuber der Offnung befanden sich Eisenstangen die im oberen Bereich in der Mauer verankert waren Die Luft war ungesund und von schlechtem Geruch Alles in dem Raum neigte dazu zu verrotten oder Schimmel anzusetzen Die Wasserbehalter und Zisternen befanden sich oberhalb der Zelle Ein Feuer wurde in dem Raum nie entzundet abgesehen von der Kerzenflamme Diese Beschreibung stutzt sich auf le Febvres eigene Angaben Die ersten zwei oder drei Nachte schlief le Febvre in einer feuchten Krippe fur uber einen Monat dann auf einer kurzen und sehr engen Kiste Zwei Strohstuhle die hoher als die Kiste waren dienten ihm als Stutze fur Kopf und Fusse Bedeckt war er dabei mit nichts als der Tageskleidung die ihm der Konig erlaubt hatte Er erkaltete sich oft Seine korperliche Verfassung war sehr schlecht und er zog sich mehrere gefahrliche Erkrankungen zu Es kam zu starken Krampfen in seiner Brust Er litt unter schweren Schmerzen im Lendenbereich Ausflussen des Zahnfleischs Rheuma wandernden Schmerzen im Nacken und Schulterbereich Tinnitus und schliesslich Fieber Er versank in Lethargie und magerte stark ab Le Febvre schrieb dass ihn dies zur Gottergebenheit fuhrte Er war nun von jeglicher Verbindung zur Welt abgeschnitten Le Febvre erhielt keinerlei Besuch seine Freunde horten nur sehr selten von ihm Die Zustellung von Briefen erwies sich als ausserst schwierig und kostspielig Ein Grossteil des fur ihn und seine Gefahrten bestimmten Geldes wurde zur Bezahlung fur diejenigen aufgewendet welche die gefahrliche Aufgabe der Briefzustellung ubernahmen Nur Wenige waren dazu bereit Es konnte ein Jahr vergehen bis sich wieder eine sichere Gelegenheit dafur ergab Wenige Tage nachdem er so vollkommen isoliert wurde besuchte ihn ein Missionar namens Guiraud mit einem anderen Kleriker Guiraud hatte ihn schon einmal besucht aber erklart er werde ihn vor dem jungsten Tage nicht wiedersehen Die Diskussion die er nun mit le Febvre fuhrte hatte keinen Erfolg Guiraud war von le Febvres Argumentation verwirrt Le Febvre beschwerte sich oft uber die schlechte Qualitat und die Verunreinigungen seiner fauligen Nahrung Oft hatte er weder Kleidung noch Bettwasche Zweimal erhielt er aus unbekannter Quelle ein Hemd Dieselben Personen liessen ihm ein Polsterkissen und andere Dinge zukommen Als ihm der Vorschlag gemacht wurde den Hauptmann der Zitadelle zu beschenken damit besser auf ihn geachtet werde lehnte er ab da es fur ihn und die anderen Beteiligten zu gefahrlich sei Trotz seiner Lebenslage bezeichnete sich le Febvre als glucklich In seinen geistlichen Ubungen rezitierte und sang er Psalm 35 und Psalm 130 die er sehr passend fur seine Situation fand Er bemuhte sich zu festen Zeiten zu essen zu trinken und zu ruhen Geld das fur ihn bestimmt war gelangte nicht zu ihm In dieser Situation schrieb le Febvre ein Buch uber die Notwendigkeit des Leidens Sein Fall wurde auch im Ausland bekannt und veranlasste mehrere Herrscher sich fur ihn einzusetzen Dies hatte zur Folge dass keinerlei Nachrichten mehr seine Zelle verlassen oder in diese gelangen durften So starb er in volliger Einsamkeit in der Nacht des 13 oder 14 Juni 1702 Gedenktag Bearbeiten12 Juni im Evangelischen Namenkalender Der Gedenktag wurde vor der Einfuhrung des offiziellen Namenkalenders bereits gefuhrt in Theodor Fliedner Buch der Martyrer Kaiserswerth 1849 1859 Bd 4 S 1399 1404 Ferdinand Piper Evangelischer Kalender in Zeugen der Wahrheit Berlin 1874 1875 Bd 1 S 14 25 Preussischer Evangelischer Oberkirchenrat Namenkalender fur das deutsche Volk Berlin 1876 Jorg Erb Die Wolke der Zeugen Kassel 1951 1963 Bd 4 S 508 520Weblinks BearbeitenIsaak le Febvre im Okumenischen Heiligenlexikon Isaak le Febvre im Okumenischen Namenkalender Isaak le Febvre in der Glaubensstimme Literatur BearbeitenEtienne Girard anonym veroffentlicht Histoire des souffrances et de la mort du fidele confesseur et martyr M Isaac Le Febvre Geschichte der Leiden und des Todes des treuen Bekenners und Zeugen Herrn Isaac Le Febvre Rotterdam 1703 Englische Ubersetzung The Faith and Patience of the Saints exhibited in the Narrative of the Sufferings amp Death of Mons Isaac le Febvre F Baisler London 1839 Frieder Schulz und Gerhard Schwinge Herausgeber Synaxis Beitrage zur Liturgik Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1997 ISBN 3 525 60398 3 Normdaten Person GND 1157650104 lobid OGND AKS VIAF 7438165326415816290005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Le Febvre IsaakALTERNATIVNAMEN Le Febvre Isaac Le Fevre IsaacKURZBESCHREIBUNG franzosischer Jurist und evangelisch reformierter Christ Hugenotte GEBURTSDATUM um 1648GEBURTSORT Chateau Chinon Nivernais FrankreichSTERBEDATUM 13 Juni 1702STERBEORT Marseille Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isaak le Febvre amp oldid 236666328