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Irene Olga Lydia Gysi geborene Irene Lessing 10 Marz 1912 in St Petersburg Russisches Kaiserreich 6 Mai 2007 in Berlin war eine deutsche Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus und Kulturpolitikerin in der Deutschen Demokratischen Republik DDR Sie war Verlagsleiterin langjahrige Funktionarin im Ministerium fur Kultur der DDR und von 1978 bis 1988 Direktorin des DDR Zentrums des Internationalen Theaterinstituts der UNESCO Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIrene Gysi war die Ehefrau des DDR Kulturministers Klaus Gysi Mutter der Chef Dramaturgin der Volksbuhne Gabriele Gysi und des Politikers Gregor Gysi sowie die Schwester des DDR Diplomaten Gottfried Lessing 1914 1979 und Schwagerin der Literaturnobelpreistragerin Doris Lessing Gysi Tochter des wohlhabenden deutschen Fabrikbesitzers Gottfried Lessing 1877 1950 und der deutsch russischen Adeligen Tatjana von Schwanebach wurde in Russland geboren Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Familie ausgewiesen und ging nach Berlin Irene Lessing schloss die Volksschule ab und erwarb an einem Gymnasium in Berlin Zehlendorf das Abitur Von 1931 bis 1935 studierte sie in Berlin an der Sorbonne in Paris und an der School of Economics in London Volkswirtschaft Sie lernte Klaus Gysi kennen den sie 1945 heiratete 1937 hielt sie sich zeitweise bei ihrem Bruder Gottfried in Sudafrika auf Im selben Jahr wurde sie Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD 1939 ging sie in die Emigration nach Frankreich und war kurzzeitig im Frauenlager Gurs in den Pyrenaen interniert 1940 kam sie frei ging im Parteiauftrag mit ihrem spateren Mann Klaus Gysi zuruck ins nationalsozialistische Deutschland und leistete illegale Widerstandsarbeit Von 1941 bis 1945 war sie freie Mitarbeiterin des katholischen Verlags Hoppenstedt amp Co in Berlin und verfasste unter anderem Firmenjubilaumsschriften 1 Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trat Gysi erneut in die KPD ein und wurde 1946 durch die Zwangsvereinigung der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands SPD mit der KPD in der Sowjetisch besetzten Zone Deutschlands Mitglied der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED Sie war als freie Mitarbeiterin fur die Berliner Zeitung tatig und war Mitbegrunderin und bis 1946 Redakteurin der ersten Frauenzeitschrift in der sowjetischen Besatzungszone der Frau von heute in Berlin 2 Ende 1946 ging Gysi in die Politik und wurde Hauptabteilungsleiterin fur Wirtschaft bei der Deutschen Wirtschaftskommission der zentralen deutschen Verwaltungsinstanz in der sowjetischen Besatzungszone die bis zur Grundung der DDR 1949 regierungsahnliche Funktionen ausubte 1949 wechselte Gysi als Verlagsleiterin zum Verlag Kultur und Fortschritt Berlin 1951 kam es in der DDR in allen Bereichen zur Ablosung vieler Funktionare die wahrend der nationalsozialistischen Diktatur in westeuropaischen Landern im Exil gelebt hatten Als sogenannte Westemigrantin wurde auch Gysi als Verlagsleiterin abgelost 3 Von 1951 bis 1956 war Gysi Verlagsleiterin des Verlags Rutten amp Loening in Berlin 1956 wurde sie weitgehend rehabilitiert und Leiterin der Hauptverwaltung fur Internationale Beziehungen im Ministerium fur Kultur der DDR und blieb dies fur mehr als zwanzig Jahre Als Hauptabteilungsleiterin ubernahm sie die Aufgaben einer Staatssekretarin ohne diese Funktion formal zu erhalten 1959 wurde die Ehe mit Klaus Gysi geschieden 1978 wurde Gysi Direktorin des DDR Zentrums des Internationalen Theaterinstituts der UNESCO fur die DDR 1988 ging sie in den Ruhestand Ehrungen Bearbeiten1972 Vaterlandischer Verdienstorden in Silber DDR 4 Literatur BearbeitenCarsten Wurm Irene Gysi In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 David Ensikat Irene Olga Lydia Gysi Geb 1912 Ein Anachronismus der in das Jahrhundert passte In Der Tagesspiegel Berlin 21 Juni 2007 online Gabriele und Gregor Gysi Unser Vater Aufbau Verlag Berlin 2020 ISBN 978 3 351 03842 7 Gysi Irene In Ernst Fischer Verleger Buchhandler amp Antiquare aus Deutschland und Osterreich in der Emigration nach 1933 Ein biographisches Handbuch Elbingen Verband Deutscher Antiquare 2011 S 114f Gysi Irene in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 257Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Irene Gysi im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ulf Lppitz Barbara Nolte Interview mit Gabriele und Gregor Gysi Wenn schon untergehen dann mit gutem Essen In Der Tagesspiegel Berlin 4 September 2020 online SBZ Biographie Ein biographisches Nachschlagebuch uber die Sowjetische Besatzungszone Deutschlands Bonn Berlin 1961 S 122 Mirko Grunder Woher kommt eigentlich Gregor Gysi Auf Historeo de 16 Januar 2013 online Neues Deutschland 26 Februar 1972Normdaten Person GND 1205570268 lobid OGND AKS VIAF 8760159521649933070003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gysi IreneALTERNATIVNAMEN Lessing Irene Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Verlagsleiterin und Kulturpolitikerin in der DDRGEBURTSDATUM 10 Marz 1912GEBURTSORT St PetersburgSTERBEDATUM 6 Mai 2007STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irene Gysi amp oldid 237734670