www.wikidata.de-de.nina.az
Iodopsin Jodopsin ist die Sammelbezeichnung fur die Farbsehpigmente der Zapfen von Tieren einschliesslich des Menschen Es handelt sich um Photopsine das sind Proteine die als Chromophor 11 cis Retinal Typs 1 kovalent binden Pigmente deren Eiweissbestandteil Photopsin als Chromophor 3 4 Dehydro 11 cis Retinal Typs 2 bindet werden nicht als Iodopsin bezeichnet sondern als Cyanopsin Die Absorptionsmaxima der drei Iodopsine des Menschen sind 560 nm rot sensitives L Iodopsin mit L Photopsin UniProt P04000 Defekte am OPN1LW Gen sind die Ursache der Protanopie 530 nm grun sensitives M Iodopsin mit M Photopsin UniProt P04001 Defekte am OPN1MW Gen sind die Ursache der Deuteranopie 420 nm blau sensitives S Iodopsin mit S Photopsin UniProt P03999 Defekte am OPN1SW Gen sind die Ursache der TritanopieNormierte Absorptionsspektren der drei menschlichen Photopsine und des menschlichen Rhodopsins gestrichelt Gezeichnet nach Bowmaker und Dartnall 1980 1 Im Tierreich kommen neben diesen Sehpigmenten mit Retinal 1 als Chromophor auch 340 nm ultraviolett sensitives UV Iodopsin mit UV Photopsin und 620 nm infrarot sensitives XL Iodopsin mit XL Photopsinvor Iodopsine enthalten 350 bis 360 Aminosauren und sind Membranproteine die zu den G Protein gekoppelten Rezeptoren zahlen Inhaltsverzeichnis 1 Genetik 2 Evolution 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseGenetik BearbeitenGenetischer Defekt Moglicher PhanotypTotalverlust eines Grun Gens grunblind dichromatHinzufugung eines Grun Gens normalHybrid Gene rotblind dichromatgrunschwach trichromatrotschwach trichromatDie Gene fur das L und M Photopsin des Rot und des Grun Pigments liegen auf dem X Chromosom das Gen fur das S Photopsin des Blau Pigments auf dem Chromosom Nr 7 Das Gen fur das rotempfindliche L Photopsin liegt bei jedem Menschen nur einmal vor das Gen fur das grunempfindliche M Photopsin dagegen kann individuell verschieden in ein bis drei Repeats als Tandem vorliegen Damit ist es moglich dass bei der Meiose auch ungleiche homologe Rekombinationen auftreten konnen Da sich die beiden Gene sehr ahnlich sind kommt es wahrend der Meiose auch zu Paarungen zwischen den homologen Chromosomen bei welchen sich die sehr ahnlichen Basen Sequenzen der Gene fur L Opsin und fur M Opsin gegenuberliegen Je nach Lage des Uberkreuzungspunktes kommt es zu unterschiedlichen Ergebnissen des crossing over Ob nun eine der Farbfehlsichtigkeiten auftritt hangt davon ab ob nach der Befruchtung das zweite Geschlechtschromosom einen Defekt kompensieren kann Bei Frauen verhindert ein zweites unverandertes X Chromosom eine Fehlsichtigkeit Zeigt aber das zweite X Chromosom die gleichen Abweichungen konnen auch Frauen rot oder grun blind oder schwach sein Da bei Mannern das Y Chromosom keine zu den Photopsin Genen homologen Gene aufweist tritt bei ihnen ein Defekt mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit auf Eine Verdopplung des Rot Gens ist sehr selten weil es am Ende 2 der Kette der hintereinander aufgereihten Photopsin Gene liegt Hybride Gene entstehen durch Austausch von Abschnitten zwischen Rot und Grun Gen Je nach Anteil der einzelnen Gen Abschnitte kommt es zum Ausfall des Rot oder Grun Gens oder zur Ausbildung von Pigmenten mit abweichenden Absorptionsmaxima So genugt es dass beim Grun Photopsin an der Position 285 die Aminosaure Alanin durch die Aminosaure Threonin ausgetauscht wird damit das Absorptionsmaximum des von diesem M Photopsin gebildeten Pigments von 535 nm nach 549 nm verschoben ist 3 4 Evolution Bearbeiten nbsp Hypothetischer Opsin Stammbaum des Menschen auf Grund von Ubereinstimmungen der Basensequenzen der Opsin GeneDie Basensequenzen der Rot und Grun Gene stimmen zu 98 Prozent uberein Sie sind durch Duplikation aus einem einzigen Vorlaufergen entstanden Da Neuweltaffen auf dem X Chromosom nur ein einziges Sehpigment haben muss die Verdopplung nach der Trennung der Genpools der Vorfahren der Alt und Neuweltaffen durch das Auseinanderdriften von Afrika und Sudamerika durch die Kontinentalverschiebung vor etwa 40 Millionen Jahren erfolgt sein Die Aminosauresequenz des Rot Photopsins unterscheidet sich nur in 15 der 364 Aminosauren vom M Photopsin zum S Photopsin und zum Skotopsin des Rhodopsins bestehen wesentlich mehr Unterschiede 3 4 Siehe auch BearbeitenOpsin mit einer Ubersicht zu den gangigen Begriffen mit der Endung opsin Photopsin Proteinbestandteil der Pigmente mit Retinal 1 oder Retinal 2 fur das Farbsehen Cyanopsin Pigment aus Photopsin und Retinal 2 fur das Farbsehen der Susswasserfische Rhodopsin Pigment aus Skotopsin und Retinal 1 fur skotopisches Sehen Porphyropsin Pigment aus Skotopsin und Retinal 2 fur skotopisches Sehen der SusswasserfischeEinzelnachweise Bearbeiten J K Bowmaker H J Dartnall Visual pigments of rods and cones in a human retina In The Journal of Physiology 298 Jahrgang Nr 1 1 Januar 1980 S 501 511 doi 10 1113 jphysiol 1980 sp013097 PMID 7359434 englisch Fehler in der Quelle a b Jeremy Nathans Die Gene fur das Farbensehen In Spektrum der Wissenschaft April 1989 S 68 ff slideplayer org a b Jurgen Martin Wenn Rot nicht Rot ist In Spektrum der Wissenschaft Spezial Heft 5 Farben 2005 S 74 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Iodopsine amp oldid 237818026