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Das Institut fur Asien und Afrikawissenschaften IAAW ist eine regionalwissenschaftliche Lehr und Forschungseinrichtung der Humboldt Universitat zu Berlin Es ist der Kultur Sozial und Bildungswissenschaftlichen Fakultat zugeordnet Sitz des Instituts in den Edison HofenDas Institut betreibt interdisziplinare Studien zu Zentral Ost Sud und Sudostasien sowie Afrika sudlich der Sahara mit kultur sozial sprach und geschichtswissenschaftlichen sowie eigenen regionalwissenschaftlichen Methoden Zudem bietet es Ausbildung in 22 afrikanischen und asiatischen Sprachen an 1 Das IAAW gliedert sich in funf regionale Fachbereiche Seminare und zwei Querschnittsbereiche Die MENA Region Naher Osten und Nordafrika ist keine Fokusregion des Instituts wird aber bei transregionalen Studien berucksichtigt Die Raume des IAAW befinden sich uberwiegend in den Edison Hofen in der Invalidenstrasse in Berlin Mitte Mit dem Seminar fur Ostasienstudien ist die Berliner Mori Ogai Gedenkstatte verbunden Das IAAW ist Partner des Projekts Das moderne Indien in deutschen Archiven 1706 1989 MIDA Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Studienangebot 3 Lehrpersonen 4 Absolventen 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhester Vorlaufer des IAAW war das 1887 gegrundete Seminar fur Orientalische Sprachen das der Dolmetscherausbildung fur die wirtschaftlichen Expansion nach Asien sowie den kolonialen Ambitionen des deutschen Kaiserreichs dienen sollte 2 In der NS Zeit wurde das Seminar 1936 in Auslandshochschule umbenannt 1941 zusammen mit der Deutschen Hochschule fur Politik zur Auslandswissenschaftlichen Fakultat fusioniert und in die Berliner Universitat integriert Da ehemalige NSDAP Mitglieder in der Sowjetischen Besatzungszone bzw DDR in der Regel von den Universitaten entfernt wurden kam es nach 1945 zu einem weitgehenden personellen Neuanfang Eine Ausnahme war der Afrikanist Diedrich Westermann der sich zwar mit dem NS Regime arrangiert hatte aber kein Parteimitglied gewesen war 3 Anders als die philologisch ausgerichtete Orientalistik bzw Afrikanistik in der Bundesrepublik Deutschland hatten die Asien und Afrikawissenschaften in der DDR und damit auch an der Humboldt Universitat einen starker gesellschaftswissenschaftlichen Zuschnitt Sie sollten der Pflege von Beziehungen zu sozialistischen Bruderlandern und blockfreien Staaten in der Dritten Welt dienen und Kader fur Aussen und Kulturpolitik Aussenhandel und Journalismus ausbilden 4 Im Zuge der Dritten Hochschulreform wurde die bisherige Universitatsgliederung in Fakultaten und Lehrstuhle 1968 durch Sektionen ersetzt Zugleich wurden die Regionalwissenschaften in der DDR jeweils an einer Universitat konzentriert So wurde an der Berliner Humboldt Universitat in eine Sektion Asienwissenschaften eingerichtet wahrend die Afrika und Nahostwissenschaften schwerpunktmassig an der Karl Marx Universitat Leipzig orientalische Archaologie und Kunst an der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg angesiedelt wurden In Ost Berlin gab es auch einen kleinen Bereich Afrikanistik der jedoch organisatorisch an die Sektion Asienwissenschaften angegliedert wurde Diese Struktur wirkt sich am IAAW bis heute aus vier Seminare fur asiatische Regionen aber nur eins fur Afrika Wahrend der Wende in der DDR wurde aus der Sektion 1989 ein Fachbereich Asien und Afrikawissenschaften mit eigenem Dekan Der Fachbereich wurde jedoch 1994 aufgelost und als Institut fur Asien und Afrikawissenschaften in die Philosophische Fakultat III eingegliedert zusammen mit den Instituten fur Kultur und Kunstwissenschaften sowie fur Sozialwissenschaften Von zunachst geplanten 24 Professuren am Institut wurde die Zahl ab 1998 deutlich reduziert Mehr als 60 Prozent der Studenten durchliefen zwar die Sprachausbildung machten aber keinen Abschluss am Institut sondern setzten das Studium andernorts fort Fur die universitatsinterne Statistik galten sie damit als Abbrecher was sich auf die dem Institut zugebilligten Mittel negativ auswirkte Die Facher Agyptologie und Sudanarchaologie wechselten 2003 als Seminar fur Archaologie und Kulturgeschichte Nordostafrikas in das Institut fur Archaologie 5 Statt der klassischen Einteilung in Grossregionen aus jeweils mehreren benachbarten Nationalstaaten vertritt das Institut im Sinne der Neuen Regionalwissenschaften seit 2000 zunehmend eine transregionale Perspektive mit mehreren Ebenen von lokal bis global 6 Nach der Bologna Reform fuhrte das Institut 2005 einen gemeinsamen Bachelor Studiengang Regionalstudien Asien Afrika ein auf den zunachst drei verschiedene Master Studiengange Afrika Zentralasien oder Sud und Sudostasien aufbauten 7 Diese wurden zum Wintersemester 2021 22 ebenfalls durch einen gemeinsamen Master Asien Afrikastudien ersetzt Studienangebot BearbeitenB A Regionalstudien Asien Afrika M A Asien Afrikastudien M A Global Studies in Kooperation mit Chulalongkorn Universitat Bangkok Jawaharlal Nehru University Neu Delhi und Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales Buenos Aires M A Global History in Kooperation mit Freie Universitat Berlin Auslaufende StudiengangeM A Moderne Sud und Sudostasien Studien M A Zentralasien Studien M A AfrikawissenschaftenLehrpersonen BearbeitenZentralasienIngeborg Baldauf 1956 Turkologin Sprachen und Kulturen MittelasiensOstasienJurgen Berndt 1933 1993 Japanologe Japanische Literatur Sarah Eaton Politikwissenschaftlerin transregionale China Studien Roland Felber 1935 2001 Historiker Geschichte Chinas Henning Kloter 1969 Linguist und Sinologe neuere Sprachen und Literaturen Chinas Klaus Kracht 1948 Japanologe Sprache und Kultur JapansSudasienJurgen Lutt 1940 2012 Historiker Geschichte Sudasiens Michael Mann 1959 Historiker Gesellschaften und Kulturen Sudasiens Walter Ruben 1899 1982 Indologe Diethelm Weidemann 1931 Historiker Geschichte Sudasiens Theorie und Geschichte der internationalen Beziehungen in AsienSudostasienChristian Bauer 1952 Philologe Sprachen und Literaturen Sudostasiens Claudia Derichs 1965 Politikwissenschaftlerin transregionale Sudostasienstudien Annemarie Esche 1925 2018 Burmanistin und Literaturwissenschaftlerin Helmut Fessen 1934 Historiker und Indonesist Vincent Houben 1957 Historiker Geschichte und Gesellschaft Sudostasiens Hans Dieter Kubitscheck 1934 Ethnologe Geschichte und Gesellschaft Sudostasiens Wilfried Lulei 1938 Historiker Vietnamistik Ingrid Wessel 1942 Historikerin und Indonesistin Neue Geschichte Sudostasiens IndonesistikAfrikaAndreas Eckert 1964 Historiker Geschichte Afrikas Catherine Griefenow Mewis 1941 Afrikanistin Hildegard Hoftmann 1927 2018 Linguistin Baz Lecocq 1970 Historiker Geschichte Afrikas Helmuth Stoecker 1920 1994 Historiker Flora Veit Wild 1947 Literaturwissenschaftlerin Afrikanische Literaturen und Kulturen Albert Wirz 1944 2003 Historiker Geschichte AfrikasQuerschnittbereicheDaniel Bultmann Soziologe Gesellschaft und Transformation in Asien und Afrika Peter Heine 1944 Islamwissenschaftler Islamwissenschaft des nicht arabischen Raumes Boike Rehbein 1965 2022 Soziologe und Sozialphilosoph Gesellschaft und Transformation in Asien und AfrikaSudanarchaologie und Agyptologie Westasien nicht mehr Teil des IAAW Erika Endesfelder 1935 2015 Agyptologin Horst Grienig 1936 2020 Wirtschaftswissenschaftler Okonomie der Lander Westasiens Manfred Lorenz 1929 2017 Iranist Eberhard Serauky 1940 IslamwissenschaftlerAbsolventen BearbeitenCatherine Griefenow Mewis 1941 Afrikanistin Promotion 1970 Wolfram Adolphi 1951 Journalist und Politikwissenschaftler Promotion 1980 Sylvia Yvonne Kaufmann 1955 Politikerin Promotion 1984 Ulrich van der Heyden 1954 Historiker Promotion 1984 Jorg Thomas Engelbert 1961 Vietnamist und Historiker Promotion 1990 Susan Arndt 1967 Anglistin Afrikanistin und Literaturwissenschaftlerin Promotion 1997 Riem Spielhaus 1974 Islamwissenschaftlerin Promotion 2008 Susann Baller Historikerin und Afrikawissenschaftlerin Promotion 2009 Daniel Bultmann Soziologe Promotion 2013Siehe auch BearbeitenAsien Afrika Institut der Universitat Hamburg German Institute for Global and Area Studies Institut der Lander Asiens und Afrikas der Lomonossow Universitat Moskau Ostasiatisches Institut der Universitat Leipzig SOAS University of London School of Oriental and African Studies Weblinks BearbeitenWebsite des Instituts fur Asien und Afrikawissenschaften Humboldt Universitat zu BerlinLiteratur BearbeitenAndreas Eckert Afrikanische Sprachen und Afrikanistik In Heinz Elmar Tenorth Hrsg Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Band 6 Selbstbehauptung einer Vision Akademie Verlag Berlin 2010 S 535 547 Peter Heine Orientalistik an der Humboldt Universitat Zwischen Politik und Philologie 1945 2010 In Heinz Elmar Tenorth Hrsg Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Band 6 Selbstbehauptung einer Vision Akademie Verlag Berlin 2010 S 525 534 Ulrich van der Heyden Die Afrikawissenschaften in der DDR Eine akademische Disziplin zwischen Exotik und Exempel Eine wissenschaftsgeschichtliche Untersuchung Lit Verlag Munster u a 1999 Wolf Hagen Krauth Ralf Wolz Hrsg Wissenschaft und Wiedervereinigung Asien und Afrikawissenschaften im Umbruch Akademie Verlag Berlin 1998 Einzelnachweise Bearbeiten Sprachen lernen am IAAW abgerufen am 14 Mai 2023 Geschichte des IAAW abgerufen am 14 Mai 2023 Andreas Eckert Afrikanische Sprachen und Afrikanistik In Heinz Elmar Tenorth Hrsg Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Band 6 Selbstbehauptung einer Vision Akademie Verlag Berlin 2010 S 535 547 hier S 535 Peter Heine Orientalistik an der Humboldt Universitat Zwischen Politik und Philologie 1945 2010 In Heinz Elmar Tenorth Hrsg Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Band 6 Selbstbehauptung einer Vision Akademie Verlag Berlin 2010 S 525 534 hier S 525 526 Peter Heine Orientalistik an der Humboldt Universitat Zwischen Politik und Philologie 1945 2010 In Heinz Elmar Tenorth Hrsg Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Band 6 Selbstbehauptung einer Vision Akademie Verlag Berlin 2010 S 525 534 hier S 533 Uber uns Profil des IAAW abgerufen am 14 Mai 2023 Peter Heine Orientalistik an der Humboldt Universitat Zwischen Politik und Philologie 1945 2010 In Heinz Elmar Tenorth Hrsg Geschichte der Universitat Unter den Linden 1810 2010 Band 6 Selbstbehauptung einer Vision Akademie Verlag Berlin 2010 S 525 534 hier S 533 534 Normdaten Korperschaft GND 5189879 2 lobid OGND AKS LCCN nr98009725 VIAF 124603189 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Institut fur Asien und Afrikawissenschaften amp oldid 238699580