www.wikidata.de-de.nina.az
Das Ostasiatische Institut ist eine Einrichtung der Universitat Leipzig an der 1878 die erste Sinologie Professur im deutschen Sprachraum eingerichtet wurde Damals wurde Hans Georg Conon von der Gabelentz 1840 1893 zum ausserordentlichen Professor fur ostasiatische Sprachen berufen Von der Gabelentz ist der Verfasser des 1881 erschienenen bahnbrechenden Werkes Chinesische Grammatik Im Jahre 1889 erfolgte von der Gabelentz Berufung nach Berlin Die Benennung seines Nachfolgers geschah erst 1897 es war August Conrady 1864 1925 Das Verdienst von Conrady bestand vor allem darin die Sinologie uber den sprachlichen Rahmen hinausgehend als eine Wissenschaft von der Kultur der Chinesen betrieben zu haben Conrady war es dem der schwedische Asienforscher Sven Hedin die Bearbeitung wichtiger Expeditionsfunde anvertraute Auch betreute Conrady die Habilitation des schwedischen Sinologen Bernhard Karlgren Conrady folgte im Jahre 1925 Erich Haenisch 1880 1966 bis zu seiner Berufung nach Berlin im Jahre 1931 Grosse Verdienste hat sich Haenisch durch sein vierteiliges Buch Lehrgang der klassischen chinesischen Schriftsprache erworben Als ausserordentlicher Professor wirkte zwischen 1928 und 1933 Eduard Erkes 1891 1958 in Leipzig er wurde nach der Machtergreifung der NSDAP von der Universitat vertrieben Von 1934 bis Kriegsende leitete Andre Wedemeyer das Ostasiatische Seminar 1 Nach 1945 wurde Erkes ausserplanmassiger Professor 1947 Ordinarius Bei ihm zeigt sich die Erweiterung der sinologischen Horizonte zunachst als Verbindung mit volkerkundlichen und kulturgeschichtlichen Fragestellungen dann aber auch durch die Hinwendung zur allgemeinen Chinageschichte und zu sozialwissenschaftlicher Problemsicht Die wissenschaftlichen Leistungen von Erkes stellen sich in einer Vielzahl von Einzelpublikationen dar Genannt seien hier seine Habilitationsschrift Das Weltbild des Huainanzi Geschichte Chinas von den Anfangen bis zum Eindringen des auslandischen Kapitals Erkes wurde 1947 Direktor des Ostasiatischen Seminars welches 1951 in das Ostasiatische Institut umgewandelt wurde Nachdem die Entwicklung durch den Tod von Erkes 1958 unterbrochen wurde setzte sich in den 1960er Jahren die Orientierung auf eine grossere thematische Breite fort Kennzeichnend wird jetzt die Entwicklung von theoretischen und methodischen Beziehungen zu anderen Wissenschaften besonders zu Geschichte Philosophie und Okonomie aber auch zur allgemeinen Sprachwissenschaft Kennzeichnend fur diese Entwicklungsphase sind folgende Publikationen M Piasek Worterbuch Deutsch Chinesisch Leipzig 1961 R Felber Die Entwicklung der Austauschverhaltnisse im alten China Ende 8 bis Anfang 5 Jh v Chr Berlin 1970 G Lewin Die ersten 50 Jahre der Song Dynastie in China Berlin 1973 R Moritz Hui Shi und die Entwicklung des philosophischen Denkens im alten China Berlin 1973 Ende der 1960er Jahre wurde die politische Entscheidung getroffen die Asienwissenschaften in der DDR an der Humboldt Universitat Berlin zu konzentrieren Das Ostasiatische Institut an der Leipziger Universitat wurde aufgelost und das wenige noch verbliebene sinologische Personal in einen Arbeitsbereich Sud und Ostasien an der Sektion Afrika und Nahostwissenschaften integriert In den 1980er Jahren setzte der neuerliche Aufstieg der Leipziger Sinologie ein Der Lehrstuhl Sinologie der seit dem Tode von Erkes 1958 nicht mehr bestand wurde 1984 wieder eingerichtet Berufen wurde Ralf Moritz Nach 1990 konnte das Hauptfachstudium Sinologie wieder aufgenommen werden Seit 1992 besteht eine zusatzliche Professur fur moderne Sinologie die Rainer von Franz innehat Ende 1993 wurde das Ostasiatische Institut der Universitat Leipzig wieder eingerichtet an dem neben der Sinologie auch die Japanologie vertreten ist Weblinks BearbeitenOstasiatisches Institut der Universitat LeipzigEinzelnachweise Bearbeiten Institutsgeschichte www gko uni leipzig de Normdaten Korperschaft GND 10058311 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ostasiatisches Institut der Universitat Leipzig amp oldid 233985600