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August Eduard Erkes 23 Juli 1891 in Genua 2 April 1958 in Leipzig war ein deutscher Sinologe und Ethnologe Er war 1928 1933 und 1945 1958 Professor fur Sinologie an der Universitat Leipzig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEduard Erkes Agostino Edoardo Erkes wurde 1891 als Sohn des Kaufmanns und SPD Politikers Heinrich Erkes in Genua geboren Er wuchs in Koln auf Nach dem Abitur 1910 begleitete er seinen Vater auf einer dreimonatigen geographischen Forschungsexpedition nach Island Anschliessend studierte er an der Universitat Bonn Geologie Geographie Geschichte und Germanistik 1911 wechselte er nach Leipzig wo er sich der Sinologie Allgemeinen Linguistik Kulturgeschichte und Volkerkunde widmete 1913 promovierte er in Leipzig bei August Conrady mit einer Arbeit uber Das Zuruckrufen der Seele Chao hun des Sung Yuh einem Dichter aus der Zeit der Streitenden Reiche im 3 Jahrhundert v Chr 1 Ab 1912 arbeitete er als Volontar von 1913 bis 1921 als Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Museum fur Volkerkunde zu Leipzig Er heiratete 1916 die Graphikerin Anna Babette Conrady 1894 1986 Tochter seines akademischen Lehrers Im Jahr darauf habilitierte er sich an der Universitat Leipzig mit einer Schrift uber Das Weltbild des Huai nan tze und wurde zum Privatdozenten fur Chinesisch ernannt 1 Fachlich war er mit der Leipziger Schule der Sinologie verbunden die aus der Tradition von Georg von der Gabelentz sowie Erkes Lehrer und Schwiegervater August Conrady hervorging Im Jahr 1919 trat Erkes der SPD bei und wurde Atheist Von 1921 bis 1933 war Erkes Kustos und Leiter der asiatischen Abteilung des Volkerkundemuseums in Leipzig Seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor wurde 1925 zunachst abgelehnt erst 1928 wurde er zum nichtplanmassigen ausserordentlichen Professor fur Chinesisch ernannt 1931 32 verbrachte er in einer Familie in Peking und publizierte daruber 1947 in der Zeitschrift Urania Die Chinesin vernachlassigt sich nie was Westlanderinnen so leicht tun wenn sie in der Ehe eine gesicherte Position gefunden zu haben glauben treibt viel sorgfaltigere Korperpflege schont sich bedeutend mehr erhalt sich dadurch dauernd jung und madchenhaft geht auch auf die erotischen Wunsche des Mannes mit viel mehr Hingabe und Verstandnis ein als Abendlanderinnen es gewohnlich fertigbringen und sorgt dafur dass sie immer das bleibt was der Mann in ihr sehen will Der Chinese versteht es also mehrere Frauen gleichzeitig so zu lieben dass keine sich vernachlassigt fuhlt 2 Im Jahr 1933 wurden Erkes und seine Frau nach Denunziation von Otto Kummel mit Berufsverbot belegt Man warf den beiden politische Unzuverlassigkeit vor 3 Aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entzog ihm das Sachsische Ministerium fur Volksbildung die Venia legendi Lehrbefugnis Von 1933 bis 1943 war Erkes als Privatgelehrter in Leipzig tatig In den letzten beiden Kriegsjahren wurde er als Buchhandlungsgehilfe im Verlag Otto Harrassowitz dienstverpflichtet 1 Nach Kriegsende wurde Eduard Erkes im Juli 1945 als Kustos am Museum fur Volkerkunde Leipzig wiedereingesetzt und fungierte zudem bis 1947 als kommissarischer Direktor des Museums Im August 1945 wurde er zum ausserplanmassigen Professor im April 1947 zum Professor mit vollem Lehrauftrag und schliesslich im August 1948 zum ordentlichen Professor fur Sinologie an der Universitat Leipzig ernannt 1 Als Nachfolger Andre Wedemeyer ubernahm er auch die Leitung des Ostasiatischen Seminars Ausserdem hielt er Vorlesungen an der Humboldt Universitat zu Berlin Nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946 wurde er aktives Mitglied der SED nbsp Grabstatte Eduard Erkes auf dem Sudfriedhof in LeipzigSeit 1950 war er ordentliches Mitglied der Sachsischen Akademie der Wissenschaften Am 7 Mai 1951 wurde das Ostasiatische Seminar der Universitat Leipzig zu einem eigenen Ostasiatischen Institut aufgewertet dessen Direktor Erkes bis zu seinem Tod 1958 war Auf Einladung der chinesischen Regierung unternahm er 1954 1955 eine weitere Studienreise in die Volksrepublik China 1 Erkes wurde auf dem Leipziger Sudfriedhof beigesetzt Sein Grabmal schuf Alfred Spate Werke Auswahl BearbeitenGelber Fluss und Grosse Mauer Reise durch Chinas Vergangenheit und Gegenwart Leipzig Brockhaus 1958 Geschichte Chinas von den Anfangen bis zum Eindringen des auslandischen Kapitals Berlin Akademie Verlag 1956 1957 Neue Beitrage zur Geschichte des Choukonigs Yu Berlin Akademie Verlag 1954 Die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft von der Urzeit bis zur Gegenwart Berlin Akademie Verlag 1953 Das Problem der Sklaverei in China Berlin Akademie Verlag 1952 Der schamanistische Ursprung des chinesischen Ahnenkults Sinologica 2 1950 Die Geschichte Chinas Berlin Volk und Wissen 1948 China und Europa Kontrast und Ausgleich zweier Weltkulturen Leipzig Volk und Buch 1947 Gestaltwandel der Gotter in China Forschungen und Fortschritte 21 23 1947 Mystik und Schamanismus Artibus Asiae 8 1945 Das Schwein im alten China Monumenta Serica 1 Henri Vetch 1942 The God of Death in Ancient China T oung Pao 25 1939 Zur Sage von Shun T oung Pao 34 1939 Arthur Waley s Laotse ubersetzung Hadl 1935 Zur altesten Geschichte des Siegels in China Gutenberg 1934 Spuren chinesischer Wertschopfungsmythen T oung Pao 28 1931 Die Gotterwelt des alten China Der Weltkreis 5 6 1930 Der Totemismus bei den Chinesen und ihren Stammverwandten Weule Festschrift Leipzig 1929 Chinesisch Amerikanische Mythen Parallelen T oung Pao 24 1926 Wie Gott erschaffen wurde Jena Urania Verlags Gesellschaft 1925 Buch und Buchdruck in China Gutenberg Festschrift 1925 Die altchinesischen Farbbezeichnungen Ein Beitrag zur materialistischen Geschichtsauffassung in Otto Jenssen Der lebendige Marxismus Festgabe zum 70 Geburtstage von Karl Kautsky Jena 1924 S 333 343 Chinesische Literatur Breslau Ferdinand Hirt 1922 Chinesen Leipzig Durr amp Weber 1920 China Gotha F A Perthes 1919 Das Weltbild des Huai nan tze Berlin Oesterheld 1918 Japan und die Japaner Leipzig Veit 1915 Altchinesische Beschworungsgedichte Das Zuruckrufen der Seele Chao Hun des Sung Yuh Leipzig 1914 Literatur BearbeitenRonald Lambrecht Politische Entlassungen in der NS Zeit Vierundvierzig biographische Skizzen von Hochschullehrern der Universitat Leipzig Leipzig 2006 S 64 67 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Eduard Erkes im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Helga Scherner Mein Zugang zu China Erinnerungen an Eduard Erkes 1891 1958 China heute Dezember 2008 Eduard Erkes im Professorenkatalog der Universitat Leipzig Eduard Erkes Professoren der Universitat Leipzig 1945 1993 abgerufen am 22 November 2017Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Eduard Erkes Professoren der Universitat Leipzig 1945 1993 Eduard Erkes Die chinesische Familie In Urania Urania Verlags Gesellschaft Jena 1947 S 55 ff Biographie von Eduard Erkes 1891 1958 Universitat Leipzig Ostasiatisches Institut Abgerufen am 24 November 2013 Abgerufen am 24 November 2013 Normdaten Person GND 172064406 lobid OGND AKS LCCN n87905137 VIAF 190925683 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Erkes EduardALTERNATIVNAMEN Erkes August Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Sinologe und EthnologeGEBURTSDATUM 23 Juli 1891GEBURTSORT GenuaSTERBEDATUM 2 April 1958STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eduard Erkes amp oldid 233915307