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Ingolf Deubel 2 April 1950 in Nastatten ist ein ehemaliger deutscher Politiker SPD Er war von 1997 bis 2006 Finanzstaatssekretar in Rheinland Pfalz und danach bis 2009 Finanzminister des Bundeslandes Ingolf Deubel im Mai 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 2 1 Aufstieg 2 2 Nurburgring Affare 3 Siehe auch 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDeubel wuchs in Lunen in Westfalen auf Sein Vater war der stadtische Baudezernent der Stadt Lunen Otto Deubel Nach seinem Abitur am Stadtischen Aufbaugymnasium Dortmund 1970 studierte Ingolf Deubel Volkswirtschaftslehre Mathematik Publizistik und Sport Abschluss Diplom Volkswirt an der Westfalischen Wilhelms Universitat in Munster 1981 promovierte er dort am Institut fur Finanzwissenschaft bei Heinz Grossekettler dem ehemaligen Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium der Finanzen mit einer okonometrischen Arbeit uber Wettbewerb und Kooperation zum Dr rer pol Von 1981 bis 1984 arbeitete er als Wissenschaftlicher Referent am Freiherr vom Stein Institut des Landkreistages Nordrhein Westfalen in Munster zum Kommunalen Finanzausgleich Von 1984 bis 1985 war er Referent fur Wirtschaftspolitik und Offentliche Finanzen bei der Westdeutschen Landesbank in Dusseldorf Er hat seit 1997 einen Lehrauftrag fur Finanzwissenschaft Wirtschaftspolitik und Verwaltungsmodernisierung an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultat der Westfalischen Wilhelms Universitat Munster und wurde dort 2004 zum Honorarprofessor ernannt Er ist Autor einer Vielzahl von Aufsatzen und Buchern zu den Schwerpunktthemen Offentliche Finanzen Foderalismusreform Finanzausgleich Steuerpolitik Verwaltungsmodernisierung und Arbeitsmarktpolitik Deubel ist verheiratet und hat drei Kinder Politik BearbeitenAufstieg Bearbeiten Deubel trat 1969 in die SPD ein und war Mitglied des Landesvorstands und des Prasidiums im Landesverband Rheinland Pfalz der SPD Er wurde 1985 Stadtkammerer und 1991 Oberstadtdirektor von Solingen In dieser Zeit war er Mitglied im Landesvorstand und Vorsitzender des Finanzausschusses des Stadtetages Nordrhein Westfalen Ausserdem war er Mitglied im Vorstand des Rheinischen Sparkassen und Giroverbands in Dusseldorf Von 1997 bis 2006 war Ingolf Deubel Staatssekretar im Finanzministerium des Landes Rheinland Pfalz Am 18 Mai 2006 wurde er als Nachfolger von Gernot Mittler zum rheinland pfalzischen Finanzminister ernannt Deubel war stellvertretender Vorsitzender des Finanzausschusses des Bundesrats und Vertreter des Landes Rheinland Pfalz im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat sowie in der Foderalismuskommission II Er war Sprecher der Finanzminister der A Lander Nurburgring Affare Bearbeiten Am 7 Juli 2009 trat Deubel aufgrund des Scheiterns einer privaten Finanzierung beim Projekt Nurburgring 2009 dem Ausbau der Rennstrecke zu einem Freizeit und Businesszentrum als Finanzminister zuruck In diesem Zusammenhang eroffnete die Staatsanwaltschaft Koblenz am 30 Juni 2010 ein Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen Betrugs und Untreueverdachts Am 13 August 2012 liess das Landgericht Koblenz die Anklage der Staatsanwaltschaft zur Hauptverhandlung zu Der Prozess gegen Deubel begann am 16 Oktober 2012 1 2 Am 16 April 2014 wurde er von der Ersten Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Koblenz zu einer Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten verurteilt Das Gericht befand ihn in 14 Fallen der schweren Untreue und der uneidlichen Falschaussage im Untersuchungsausschuss des Landtags von Rheinland Pfalz fur schuldig 3 4 5 Gegen das Urteil legte Deubel Revision am Bundesgerichtshof ein Im Januar 2015 beantragte die Bundesanwaltschaft auf die Revision des Angeklagten durch Beschluss das Urteil der 4 grossen Strafkammer des Landgerichts Koblenz vom 16 April 2014 aufzuheben das Verfahren in den beanstandeten Punkten neu aufzurollen und an eine andere Strafkammer des Landgerichts zuruckzuverweisen 6 7 Am 26 November 2015 hob der Bundesgerichtshof die Verurteilung wegen Untreue teilweise auf Das Landgericht habe den Eintritt eines Vermogensnachteils der Nurburgring GmbH bzw des Landes Rheinland Pfalz nicht rechtsfehlerfrei begrundet Die Verurteilung Deubels wegen uneidlicher Falschaussage im Untersuchungsausschuss des Landtages sei dagegen rechtsfehlerfrei gewesen sie wurde somit rechtskraftig Der Vorwurf der Untreue musste durch eine andere Strafkammer des Landgerichts Koblenz teilweise neu verhandelt werden 8 9 Am 31 Januar 2020 wurde Deubel vom Landgericht Koblenz zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und drei Monaten verurteilt die er im November des gleichen Jahres in der Justizvollzugsanstalt Rohrbach antrat 10 Von Januar 2021 bis Januar 2022 befand er sich im offenen Vollzug Nach Verbussung der halftigen Strafe wurde die Vollstreckung des Strafrests gemass 57 Absatz 2 Nummer 2 des Strafgesetzbuchs zur Bewahrung ausgesetzt die sofortige Beschwerde der Staatsanwaltschaft gegen die Entscheidung der Strafvollstreckungskammer blieb beim Oberlandesgericht letztinstanzlich erfolglos 11 Im Februar 2021 stellte das Oberverwaltungsgericht Koblenz im Wege des vorlaufigen Rechtsschutzes einstweilen fest dass Deubels Anspruch auf Beamtenversorgung durch die strafgerichtliche Verurteilung nicht erloschen ist Denn dies erfordert gemass 70 des Landesbeamtenversorgungsgesetzes entweder Freiheitsstrafen mindestens von einem Jahr fur Taten vor bzw von zwei Jahren fur Taten nach Ruhestandseintritt Die unterschiedlichen Voraussetzungen fur Taten in den beiden Zeitraumen also vor und nach Ruhestandseintritt erfordern eine getrennte Betrachtung und schliessen eine Zusammenrechnung der Strafen aus Deubel hatte die Falschaussage vor dem Untersuchungsausschuss erst nach seinem Eintritt in den Ruhestand getatigt 12 Siehe auch BearbeitenKabinett Beck IVEinzelnachweise Bearbeiten Jede Menge Lacher Spiegel vom 17 September 2012 Prozess gegen Deubel beginnt im Oktober FAZ net Ex Finanzminister Deubel zu Haftstrafe verurteilt sueddeutsche de abgerufen am 16 April 2014 Kurt Becks Ex Finanzminister muss 3 5 Jahre in Haft Die Welt abgerufen am 16 April 2014 Urteil des Landgerichts Koblenz vom 16 04 2014 PDF 16 April 2014 abgerufen am 12 Mai 2016 Neues Verfahren gegen Ex Minister Deubel in Rheinland Pfalz moglich volksfreund de In www volksfreund de Abgerufen am 29 Januar 2016 Nurburgring Affare Wird Deubel Verfahren neu aufgerollt Rheinland Pfalz Nachrichten In swr online Abgerufen am 29 Januar 2016 deutsch Nurburgring Affare BGH hebt Deubel Urteil teils auf Rheinland Pfalz Nachrichten In swr online Abgerufen am 11 Mai 2016 Bundesgerichtshof Beschluss 3 StR 17 15 vom 26 November 2015 PDF Abgerufen am 12 Mai 2016 S W R Aktuell Nurburgring Affare Mehr als zwei Jahre Haft fur Ex Minister Deubel Abgerufen am 31 Januar 2020 Oberlandesgericht bestatigt Haftentlassung von Prof Dr Deubel zum Halbstrafenzeitpunkt Pressemitteilung des Oberlandesgerichts Koblenz vom 18 Januar 2022 abgerufen am 26 Januar 2022 1 2 Vorlage Toter Link ovg justiz rlp de Ehemaliger Finanzminister behalt vorlaufig Beamtenpension Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichts Koblenz vom 26 Februar 2021 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im August 2023 Suche in Webarchiven Finanzminister des Landes Rheinland Pfalz Hanns Haberer 1946 1947 Oskar Stubinger 1947 Hans Hoffmann 1947 1949 1949 1951 Wilhelm Nowack 1951 1958 Hans Georg Dahlgrun 1958 1959 Fritz Glahn 1959 1966 Hermann Eicher 1966 1971 Johann Wilhelm Gaddum 1971 1981 Carl Ludwig Wagner 1981 1988 Emil Wolfgang Keller 1988 1991 Edgar Meister 1991 1993 Gernot Mittler 1993 2006 Ingolf Deubel 2006 2009 Carsten Kuhl 2009 2014 Doris Ahnen seit 2014 Normdaten Person GND 170598004 lobid OGND AKS LCCN n2004112439 VIAF 59343369 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Deubel IngolfKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD GEBURTSDATUM 2 April 1950GEBURTSORT Nastatten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ingolf Deubel amp oldid 238494784