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Ignaz Thaddaus Wenzeslaus Sichelbarth auch Sickelbart Sickelpart chinesisch 艾啓蒙 艾启蒙 Pinyin Ai Qǐmeng 26 September 1708 in Neudek 6 Oktober 1780 in Peking war ein bohmischer Jesuit Missionar und Maler der in den Mandarin Rang erhoben wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Werdegang 2 Ehrungen 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Baojiliutu Zeichnung nbsp Hund im Schnee ZeichnungHerkunft Bearbeiten Ignaz Sichelbarth wurde als viertes Kind des Einnehmers Judas Thaddaus Sichelbarth und dessen Ehefrau Francisca Maximiliana in Neudek im Erzgebirge geboren Bereits sein Vater der in den Jahren 1705 bis 1715 bei der Herrschaft Czernin in Neudek in Diensten stand war als Kunstmaler tatig 1 So fertigte er um 1696 vier grosse Olbilder fur das Rathaus in Elbogen an Die zwei noch erhaltenen Gemalde befinden sich heute in der Elbogener Stadtpfarrkirche des hl Wenzel Die Familie stammte ursprunglich aus Bergstadt Platten Dort bekleidete sein Grossvater Theodor Sichelbarth 1710 die Amter des Stadtschreibers Schulmeisters Kantors und Grenzzolleinnehmers Werdegang Bearbeiten Nach seinem Noviziat in Brunn begann Sichelbarth 1739 ein Theologiestudium an der Universitat von Olmutz das er 1741 beendete 1745 wurde er auf eigenen Wunsch von der Ordensleitung als Missionar nach China entsandt Am Qing Hof zu Peking war Sichelbarth gemeinsam mit seinen Ordensbrudern Giuseppe Castiglione und Jean Denis Attiret vorwiegend als Maler tatig Die Jesuiten machten dort die westliche Malerei bekannt verbanden aber auch in ihren eigenen Werken Elemente der europaischen Kunst Zentralperspektive Chiaroscuro Technik mit der traditionellen chinesischen Malerei und entwickelten so einen neuartigen Stil den so genannten Qinghofstil Gemeinsam schufen sie etwa den beruhmten Zyklus Die zehn siegreichen Feldzuge Kaiser Qianlongs der um 1770 in Paris in der Werkstatt von Charles Nicolas Cochin in Kupfer gestochen und von dort an den chinesischen Kaiserhof zuruckgeschickt wurde Nach dem Tod seiner beiden Mitbruder stieg Sichelbarth 1768 zum Missionsvorsteher 2 zum Direktor der Kaiserlichen Malakademie und Hofmaler des Kaisers Qianlong auf Als 1744 im Ritenstreit endgultig die religiose Akkommodation durch Papst Benedikt XIV verboten wurde blieb Sichelbarth wie auch andere fuhrende Hofjesuiten von der Bekampfung der ubrigen christlichen Missionare weitgehend unberuhrt 1778 wurde er in den Mandarin Rang erhoben Zuletzt litt Sichelbarth an der Abnutzung beider Schienbeine vermutlich an Kniearthrose Er starb am 6 Oktober 1780 im Alter von 73 Jahren Ehrungen BearbeitenSichelbarths Grabstale befindet sich auf dem Jesuiten Friedhof Zhalan in Peking Die Wurdigungen wurden in lateinischer und chinesischer Sprache eingraviert Auszuge aus dem chinesischen Text er stammte aus dem Land Bohmen im grossen Westen Ein lang gehegter Wunsch ging fur ihn in Erfullung als er nach China kam um die christliche Lehre zu verbreiten 1745 wurde er wegen seiner hervorragenden Fahigkeiten als Maler vom Kaiser in die Hauptstadt berufen Viele Jahre lang arbeitete er mit Eifer zur grossen Zufriedenheit des Kaisers im Ruyi Institut der Akademie im Kaiserpalast Deshalb erhielt er wiederholt Zeichen der kaiserlichen Wertschatzung und grosszugige Geschenke So wurde er zum ersten Direktor der Verwaltung der kaiserlichen Parkanlagen ernannt und erhielt das Gehalt eines Mandarins dritter Klasse Im 42 Jahr der Qian Long Regierung 1777 wurde ihm die Ehre einer offiziellen Feier zu seinem 70 Geburtstag zuteil Dabei uberreichte man ihm eine Tafel auf die der Kaiser eigenhandig die Worte geschrieben hatte Langes Leben fur einen Gast aus einem fernen Land Man findet kaum Worte um die Achtung zu beschreiben die er sich durch seinen untadeligen Lebenswandel erwarb Besonders bekannt war er aber durch die Ausubung der Tugenden der Bestandigkeit und Geduld Er starb am 6 10 1780 im Alter von 73 Jahren Nach seinem Tod stiftete der Kaiser 200 Silber Tael aus der kaiserlichen Schatzkammer zur Begleichung der Kosten seines Begrabnisses Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Sichelbart Ignaz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 34 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 209 f Digitalisat Rudolf Grulich Der Beitrag der bohmischen Lander zur Weltmission des 17 und 18 Jahrhunderts 1981 ISBN 3 921 34410 7 Erich Zettl Ignaz Sichelbarth 1708 1780 Missionar Maler und Mandarin am chinesischen Kaiserhof Hochschule Konstanz Technik Wirtschaft und Gestaltung Konstanz 2011 Einzelnachweise Bearbeiten Karl Maria Swoboda Barock in Bohmen Prestel Verlag 1964 google de abgerufen am 30 Mai 2017 Georg Kaspar Nagler Neues allgemeines Kunstler Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler Bildhauer Baumeister Kupferstecher etc E A Fleischmann 1846 google de abgerufen am 30 Mai 2017 Normdaten Person GND 1011580128 lobid OGND AKS LCCN no2015136307 VIAF 84037164 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sichelbarth IgnazALTERNATIVNAMEN Sickelbart Ignaz Sickelpart Ignaz Ai QimengKURZBESCHREIBUNG deutscher MissionarGEBURTSDATUM 26 September 1708GEBURTSORT NeudekSTERBEDATUM 6 Oktober 1780STERBEORT Peking China Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignaz Sichelbarth amp oldid 227922015