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Hugo Haberfeld geboren 24 November 1875 in Auschwitz Osterreich Ungarn gestorben 6 Februar 1946 Paddington 1 London war ein osterreichischer Galerist und Kunstkenner Er machte sich als Betreiber der Galerie Miethke im Wien des fruhen 20 Jahrhunderts einen Namen Unter den politischen Zwangen des Nationalsozialismus emigrierte Haberfeld mit seiner Familie in den 1930er Jahren nach Paris wo sich seine Spur verliert 2 Inhaltsverzeichnis 1 Biographisches 2 Galerie Miethke 3 Hugo Haberfeld und Adolf Loos 4 Hugo Haberfeld und Christian Morgenstern 5 Schriften 6 Literatur 7 Weiterfuhrende Literatur 8 EinzelnachweiseBiographisches BearbeitenHaberfeld wuchs als Sohn des Fabrikanten Julius Haberfeld und seiner Frau Rosa inmitten der ortsansassigen israelitischen Kultusgemeinde deren Mitglied er spater wurde auf Nach dem Abschluss des Staatsobergymnasiums in Bielitz studierte Haberfeld Rechtswissenschaften und Philosophie in Berlin und Wien bevor er 1900 in Breslau uber Piero di Cosimo promoviert wurde 2 Er hatte dort im Vorfeld Kunstgeschichte Archaologie Geschichte und Philosophie studiert 2 Seine Professoren waren unter anderem Ernst Robert Curtius Max Dessoir Richard Forster Richard Muther Max Semrau und Georg Simmel 3 Haberfeld heiratete Paula Koberl am 30 Marz 1902 in Lipnik Biala 4 1904 kam seine Tochter Marianne am 16 April zur Welt 4 Den Broterwerb sicherte Haberfeld durch Beitrage als freier Schriftsteller z B fur die Wiener Zeitung Die Zeit und die Berliner Zeitschrift Kunst und Kunstler 4 Bereits sieben Jahre nach dem Erhalt seiner Doktorwurde wurde Haberfeld 1907 geschaftlicher Leiter der Galerie Miethke in Wien 5 Haberfeld hielt Kontakt nach Berlin zu Wilhelm von Bode dem Leiter der Koniglichen Museen zu Berlin 4 Haberfeld macht sich auch sonst in deutschsprachigen Kunstkreisen einen Namen sodass er 1912 zum beeideten Schatzmeister und Sachverstandigen fur alte und moderne Gemalde am Wiener Handelsgericht wurde 4 Zudem pflegte er regen Kontakt zu Adolf Loos und vermutlich auch den Wiener Werkstatten Im April 1912 erhielt er das Wiener Heimatrecht 6 Als Leiter der Galerie Miethke und freier Schriftsteller hielt sich Haberfeld bis zum 4 Februar 1938 in seiner Wohnung in der Reisnerstrasse 15 auf wie das Wiener Meldearchiv vermerkt 7 Seine Spur verliert sich am 22 Februar desselben Jahres nach Paris 7 Galerie Miethke BearbeitenHaberfeld stiess 1907 als Ablosung von Emil Maria Steininger zur Galerie Miethke 5 Nicht lange hielt der innerbetriebliche Frieden Hugo Haberfeld und Carl Moll hatten sich gleichrangig etabliert 4 und es entwickelte sich ein reger Konkurrenzkampf zwischen beiden Protagonisten 8 Moll verlor diesen und kundigte am 31 Juli 1912 das Arbeitsverhaltnis mit der Galerie auf 8 Haberfeld pladierte auf Gleichberechtigung innerhalb der Leitungsriege der Galerie die Moll jedoch ablehnte die Firmeneigentumerin Emma Bacher Paulick entschied sich fur Haberfeld Moll ging 8 Unter dem Mantel der Galerie Miethke ubernahm Haberfeld 1913 auch den Ausstellungsbetrieb der stadtischen Kunsthalle in Karlsbad und schaffte so eine geographische Ausweitung des Galeriebetriebs 8 Er bestach mit innovativen Ausstellungen z B uber die Entwicklung der modernen franzosischen Malerei und zahlreichen Schauen die sich programmatisch etwa an die Wiener Galerien anschliessen liessen 8 Mit Ausstellungen Privatsammlungen gelang es Haberfeld ein neues Feld fur die Galerie Miethke zu erschliessen das bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht beachtet worden war 1912 stellte er Kunstwerke aus den Sammlungen der Kunstkritiker Ludwig Hevesi und Richard Muther aus 9 Eine Ausstellung aus der Sammlung Dr Oskar Reichel folgte und es wurde deutlich dass Haberfelds Interesse besonders der europaischen Avantgarde galt Dies zeigte sich vor allem in der Uberblicksschau Die Neue Kunst 1913 8 1914 folgten Ausstellungen zu Picasso und Andre Derain 10 Generell pragte Haberfeld das Bild der Galerie durch die Prasentation sowohl Alter z B Goya wie Neuer Meister Auch der Photographie verschloss er sich als Galeriebetreiber nicht Wissen und Interesse bilden hier die Grundlage fur ein auch aus heutiger Sicht ambitioniertes Ausstellungsprogramm 11 Haberfeld kaufte im Fruhjahr 1917 die Galerie Miethke 12 Er verlagerte den Schwerpunkt weg vom innovativen Ausstellungsbetrieb hin zum Altmeisterhandel und fungierte unregelmassig als Auktionator fur das Auktionshaus Gluckselig 12 Da es Haberfeld nicht moglich war an das Vorkriegsprogramm anzuknupfen die Konkurrenzsituation hatte sich verandert die Verbindung zu Klimt brach und die Nachfrage nach europaischer Moderne ging zuruck bzw wurde von anderen bedient scheiterte er mit der Galerie Miethke 13 Der Grund fur Haberfelds Scheitern konnte bis heute nicht eruiert werden 7 Die Galerie Miethke wurde am 1 Oktober 1940 aus dem Handelsregister geloscht Weitere Hinweise gibt es nicht 7 Hugo Haberfeld und Adolf Loos BearbeitenEs ist davon auszugehen dass Haberfeld und Loos eine enge Freundschaft verband sodass es wenig verwunderlich ist dass Haberfeld die Gestaltung der Wohnungseinrichtung in der Alser Strasse des neunten Bezirks in Wien Loos ubertrug Sie zahlt zu dessen Fruhwerk Loos richtete in Haberfelds Wohnung Speisezimmer Arbeitszimmer und Schlafzimmer ein 14 Reform modernistische Tendenzen lassen sich herauslesen und weisen auf die revolutionare Rolle hin die Loos spater als Erneuerer der Architektur 2 einnehmen wird Bilddokumente aus dieser Zeit wie z B 1904 in der Zeitschrift Das Interieur 4 publiziert prasentieren Haberfeld als einen finanziell unabhangigen und an der aufkeimenden Moderne hochst interessierten Mann mit einem Gespur fur das Modische seiner Zeit 2 Auffallige Lampen schwer anmutende Mobel Clubsessel deckenhohe Bucherregale dominieren das Bild des Arbeitszimmers Das Wohn und Esszimmer wirkt hingegen leichter Ornamentale Muster durchziehen die ausgewahlten Stoffe auch an der Wand findet sich in der Reihung der Bilder das Prinzip des Ornaments wieder Ansonsten werden althergebrachte Materialien wie Holz mit modernen Stoffen wie Glas oder auch Messing konfrontiert Hugo Haberfeld und Christian Morgenstern BearbeitenHaberfeld und Morgenstern freundeten sich vermutlich in Berlin im Wintersemester 1895 96 an 15 Morgenstern widmete Haberfeld 1911 das Gedicht ODI PROFANUM 15 Haberfeld rezensiert in der Wiener Rundschau die Gedichte Morgensterns IN PHANTAS SCHLOSS und HORATIUS TRAVESTITUS 15 Schriften BearbeitenPiero di Cosimo Dr R Galle s Buchdruckerei Breslau 1902 Dissertation Diavortrag uber Gustav Klimt in Die Kunst fur Alle Monatsheft fur freie und angewandte Kunst Jg 13 Heft 4 Januar 1912 S 173 183 Ferdinand Waldmuller Galerie Miethke Ausstellung von Werken alter und moderner Kunst November Dezember 1904 Chwala Wien 1904 Beitrage in der Monatsschrift Kunst und Kunstler 1902 1903 16 1904 17 1905 18 1906 19 Religiose Kunst in der Wiener Secession in Kunst und Kunstler 1906 S 164 170 20 Berliner Secession in Die Zeit vom 15 September 1900 Bd 23 Nr 311 Unsere Ausstellungen in Die Zeit vom 1 Dezember 1900 Bd 23 Nr 322 Der Bildhauer Franz Metzner in Kunstgewerbeblatt 18 Jahrgang Seemann Leipzig 1907 S 89 102 21 Modern Plastic Work in Austria in Holme Charls Hg The Art Revival in Austria The Architectural Revival in Austria in Holme Charls Hg The Art Revival in Austria 22 Deutsch Bohmische Kunst in Deutsche Kunst und Dekoration Vol 19 Nov 1906 S 139 160 23 Der Bildhauer Anton Hanak In Neues Wiener Journal Jg 27 Nr 9179 23 Mai 1919 S 5 6 online Die Wiener Amateurphotographen in Die photographische Kunst im Jahre 1906 S 34 48 Literatur BearbeitenBreitner Katharina Cureau Maurice Gumtau Helmut Kiessig Martin Kretschmer Ernst Hg Christian Morgenstern Werke und Briefe Urachhaus Stuttgart 2005 Haberfeld Hugo Piero di Cosimo Dr R Galles Buchdruckerei Breslau 1900 Tobias G Natter Hg Im Auftrag des Judischen Museums der Stadt Wien Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne Verlag des Judischen Museum Wien Wien 2003 Rukschico Burkhardt Schachel Roland Adolf Loos Leben und Werk Residenz Salzburg Wien 1987 Weiterfuhrende Literatur BearbeitenShapira Elana Tailored Autorship Adolf Loos and the Ethos of Men s Fashion In Podbrecky Inge Franz Rainald Hrsg Leben mit Loos Bohlau Wien Koln Weimar S 53 72 Einzelnachweise Bearbeiten FreeBMD Entry Info Abgerufen am 3 Mai 2017 a b c d e Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 75 Haberfeld Hugo Piero di Cosimo 1900 S 115 a b c d e f Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 76 a b Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 74 Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 80 Fussnote 78 a b c d Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 179 a b c d e f Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 77 Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 78 Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 7 und 78 Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 79ff a b Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 178 Tobias G Natter Die Galerie Miethke Eine Kunsthandlung im Zentrum der Moderne 2003 S 178f Rukschico Burkhardt Schachel Roland Adolf Loos Leben und Werk 1987 S 1899 a b c Breitner Katharina Cureau Maurice Gumtau Helmut Kiessig Martin Kretschmer Ernst Hg Christian Morgenstern Werke und Briefe 2005 S 1051 Kunst und Kunstler illustrierte Monatsschrift fur bildende Kunst und Kunstgewerbe 1 1902 1903 Abgerufen am 19 Marz 2019 Kunst und Kunstler illustrierte Monatsschrift fur bildende Kunst und Kunstgewerbe 2 1904 Abgerufen am 19 Marz 2019 Kunst und Kunstler illustrierte Monatsschrift fur bildende Kunst und Kunstgewerbe 3 1905 Abgerufen am 19 Marz 2019 Kunst und Kunstler illustrierte Monatsschrift fur bildende Kunst und Kunstgewerbe 4 1906 Abgerufen am 19 Marz 2019 Kunst und Kunstler illustrierte Monatsschrift fur bildende Kunst und Kunstgewerbe 4 1906 Abgerufen am 19 Marz 2019 Kunstgewerbeblatt Vereinsorgan der Kunstgewerbevereine Berlin Dresden Dusseldorf Elberfeld Frankfurt a M Hamburg Hannover Karlsruhe I B Konigsberg i Preussen Leipzig Magdeburg Pforzheim und Stuttgart NF 18 1906 1907 Abgerufen am 19 Marz 2019 Robarts University of Toronto The art revival in Austria London Offices of The Studio 1906 archive org abgerufen am 19 Marz 2019 1 2 Vorlage Toter Link www research design co uk Link 22 April 2011 Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2019 Suche in Webarchiven Normdaten Person GND 116349433 lobid OGND AKS VIAF 52439600 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haberfeld HugoKURZBESCHREIBUNG osterreichischer GaleristGEBURTSDATUM 24 November 1875GEBURTSORT OswiecimSTERBEDATUM 6 Februar 1946STERBEORT Paddington London 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