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Anton Hubert Gobbels 28 Juni 1835 in Koln 1 9 September 1874 in Istanbul 2 war ein deutscher Architekt preussischer Staats Baubeamter und Mitgrunder der Deutschen Bauzeitung Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Werdegang 1 3 Konstantinopel 1 4 Deutsche Bauzeitung 2 Werk 3 Einzelnachweise und AnmerkungenLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Hubert Gobbels wurde als Sohn des Maurermeisters Tilmann Joseph Friedrich Gobbels und dessen Ehefrau Elisabeth Gobbels geb Auler im Haus Marzellenstrasse 48 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Jesuitenkirche geboren 1 Sein Vater war wahrend der wenige Jahre spater einsetzenden baulichen Verdichtung der Kolner Altstadt im Umfeld des vorherigen Stadtbaumeisters Johann Peter Weyer tatig der zu den aktivsten Protagonisten dieses Phase zahlte 3 Werdegang Bearbeiten Nach dem Besuch des stadtischen Realgymnasiums in der Kreuzgasse in Koln das er mit Abschluss des Schuljahres 1852 53 mit Ablegung der Reifeprufung verliess 4 trat er im Herbst 1855 zum Studium in die Berliner Bauakademie ein Zuvor hatte er das obligatorische Bauelevenjahr abgelegt In Berlin legte Gobbels auch die Baufuhrerprufung ab fur die er mit einem Reisestipendium ausgezeichnet wurde Im Anschluss uber mehrere Jahre bei Eisenbahnbauten im Rheinland beschaftigt kehrte er schliesslich nach Berlin zuruck um seine Studien fortzusetzen 1862 nahm er an der Schinkel Konkurrenz des Architekten Vereins zu Berlin mit dem Entwurf einer Eisenbahnbrucke teil mit dem er fast den 1 Preis errungen hatte ehe er 1863 die Baumeisterprufung ablegte 2 Als Baumeister d h als Assessor in der staatlichen Bauverwaltung fand er zunachst als Hilfsarbeiter Beschaftigung bei der Bezirksregierung Gumbinnen daneben befasste er sich weiterhin mit theoretischen Studien aus dem Gebiete des Ingenieurwesens Im Jahr 1865 kehrte er dann nach Berlin zuruck Im Bereich der Koniglichen Ministerial Baukommission wurde er mit der Ausfuhrung des Vorderhauses zu dem von Adolf Lohse entworfenen Wilhelms Gymnasium beauftragt In gleicher Stellung wechselte er 1867 in die Bauabteilung des Koniglich Preussischen Handelsministeriums dem er bis zum Beginn des Deutsch Franzosischen Kriegs angehorte Wahrend des von Juli 1870 bis Mai 1871 dauernden Kriegs fuhrte er als Kommandeur eine Ingenieur Kompagnie der letzte Einsatzort war Geestemunde 2 Kurz nach seiner Ruckkehr erhielt Gobbels im Juli 1871 zunachst seine Ernennung zum Landbaumeister bei der Koniglichen Bezirksregierung Erfurt 5 wurde aber bereits im folgenden Monat fur ein Jahr beurlaubt um die Leitung des Neubaues eines Gesandtschaftshotels fur das Deutsche Reich in Konstantinopel zu ubernehmen 6 Konstantinopel Bearbeiten nbsp Deutsche Botschaft Istanbul vor 1907 Der Auftrag uber die Vorplanung fur eine Gesandtschaft in Konstantinopel der damaligen Hauptstadt des Osmanischen Reichs wurde Hubert Gobbels durch das Reichskanzleramt ubertragen 2 Es war der erste derartige Bau nach der Reichsgrundung mit dem sich dem neu gebildeten Deutschen Reich die Moglichkeit zur Darstellung der neu gewonnenen Starke bot 7 Gobbels verwandte zunachst sechs Monate zur Ausarbeitung eines Entwurfs in Berlin bevor er im Fruhjahr 1872 nach Konstantinopel ubersiedelte Die sich schwierig gestaltende Bauplatzsuche und hieraus folgende wiederholte Entwurfsanderungen fuhrten letztlich dazu dass der Bau erst im Sommer 1874 begonnen werden konnte Durch diese und andere Verzogerungen in Konstantinopel festgehalten beabsichtigte Hubert Gobbels im September 1874 zu einer langer geplanten Besuchsreise nach Deutschland zuruckzukehren Doch starb er am 9 September 1874 an einer Typhuserkrankung in Konstantinopel wo er auch am 12 September beigesetzt wurde 2 Die Fertigstellung der Gesandtschaft ubernahm Albert Kortum unter dessen Leitung der 2 25 Millionen Mark teure Bau bis zu seiner bestimmungsgemassen Ubergabe am 1 Dezember 1877 vollendet wurde Die auf dem Areal eines fruheren Friedhofs am Boulevard von Ajas Pascha in Pera oberhalb des Bosporus errichtete Gesandtschaft wurde bereits kurz nach ihrer Errichtung stark kritisiert 8 Sowohl seine massige Wirkung inmitten eines damals noch sehr kleinteilig mit niedrigen Gebauden bebauten Viertels die durch die Hanglage noch begunstigt wird als auch die gewahlte Architektur wurden angegriffen 9 Die Kosten des 300 Raume umfassenden Bauwerks beeinflusste nicht zuletzt der aufwandige Transport der Baumaterialien aus Deutschland Frankreich Italien und anderen Staaten 8 Der Vorwurf welcher dem Gebaude immer wegen seiner geschlossenen Massenhaftigkeit gemacht zu werden pflegt ist in Konstantinopel um so eher erklarlich als das deutsche Palais eigentlich der erste moderne Bau ist der in so strengem Stil und mit Anwendung des Backsteinrohbaus durchgefuhrt wurde Gegenuber den Privatbauten Pera s den zierlichen kaiserlichen Palasten und der luftigen Moschee Architektur kann man sich allerdings eines eigentumlichen Eindrucks nicht erwehren den die geraden Linien die grossen Flachen die einfachen Gliederungen und die dusteren Farben des deutschen Botschaftsgebaudes hervor bringen Das letztere nicht unwesentliche Moment ist vorzugsweise durch eine Anderung bedingt worden welche man in Bezug auf das erste von Landbaumeister Gobbels aufgestellte Projekt beliebt hat Wahrend dieser eine Ausfuhrung der Facaden in Backsteinmosaik ahnlich der Bank in Berlin beabsichtigt hatte zeigen dieselben nunmehr bis zum I Stock Quaderputz in den beiden oberen Geschossen dagegen einfachen Backsteinrohbau von braunen Steinen deren Farbung dem Bau eine besonders ernste Stimmung verleiht Wenn es in der Absicht der Architekten gelegen hat dem Bau ein der Macht und Grosse Deutschlands entsprechendes Aeusseres zu geben so ist dies jedenfalls gelungen Deutsche Bauzeitung 1878 8 Deutsche Bauzeitung Bearbeiten Als Mitglied des Architekten Vereins zu Berlin reichte Hubert Gobbels 1866 einen Antrag ein ob nicht eine dauernde Verbindung zwischen den hiesigen und denjenigen Mitgliedern des Vereins welche Berlin verlassen haben etwa durch wochentliche Mitteilungen seitens des Vereins hergestellt werden konne 10 Sein Anstoss war letztlich die Anregung zur Grundung der Deutschen Bauzeitung 2 Noch im selben Jahr wurde eine Grundungskommission gebildet die sich aus Wilhelm Bockmann Hermann Blankenstein Johann Eduard Jacobsthal Felix Sendler Hubert Stier und Hubert Gobbels zusammensetzte 11 Am 5 Januar 1867 erschien die erste Ausgabe unter dem Titel Wochenblatt herausgegeben von Mitgliedern des Architekten Vereins zu Berlin ab 1868 firmierte es als Deutsche Bauzeitung 12 Werk BearbeitenBaujahr Ortsteil Adresse Bild Objekt Massnahme Anmerkungen1865 ff Berlin Bellevuestrasse 15 nbsp Wilhelms Gymnasium Neubau Ausfuhrung und Bauleitung des Vorderhauses nach Entwurf Adolf Lohse ab 1935 Sitz des Volksgerichtshofs 1945 kriegszerstort1871 1877 Istanbul nbsp Botschaft des Deutschen Reiches Neubau Denkmalschutz Fertigstellung unter Leitung von Albert KortumEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten a b Landesarchiv Nordrhein Westfalen Personenstandsarchiv Rheinland Zivilstandsregister Landgerichtsbezirk Koln Standesamt Koln Geburten 1835 Band 3 Nr 1254 a b c d e f Deutsche Bauzeitung 8 Jahrgang 1874 Nr 75 vom 19 September 1874 S 297 Nachruf Ralf Gier St Claren Ein Obstgut inmitten der Stadt In Werner Schafke Hrsg Am Romerturm Zwei Jahrtausende eines Kolner Stadtviertels Publikationen des Kolnischen Stadtmuseums Band 7 Kolnisches Stadtmuseum Koln 2006 ISBN 3 927396 99 0 S 186 f und Anm 200 Stadtisches Gymnasium und Realgymnasium in der Kreuzgasse zu Koln 1828 1928 Festschrift zur Jahrhundertfeier der Anstalt 13 bis 15 Oktober 1928 Koln 1928 S 167 Nr 170 Deutsche Bauzeitung 5 Jahrgang 1871 Nr 29 vom 20 Juli 1871 S 232 Deutsche Bauzeitung 5 Jahrgang 1871 Nr 32 vom 10 August 1871 S 256 Botschaften 50 Jahre Auslandsbauten der Bundesrepublik Deutschland Ausstellungskatalog Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung Bonn Wasmuth Tubingen Berlin 2000 ISBN 3 8030 0600 7 S 74 77 a b c Deutsche Bauzeitung 12 Jahrgang 1878 Nr 10 vom 2 Februar 1878 S 41 f Deutsche Bauzeitung 11 Jahrgang 1877 Nr 103 vom 26 Dezember 1877 S 514 Deutsche Bauzeitung 50 Jahrgang 1916 Nr 101 vom 15 Dezember 1916 S 530 Deutsche Bauzeitung 50 Jahrgang 1916 Nr 101 vom 15 Dezember 1916 S 530 Deutsche Bauzeitung 50 Jahrgang 1916 Nr 101 vom 15 Dezember 1916 S 532 PersonendatenNAME Gobbels HubertALTERNATIVNAMEN Gobbels Anton Hubert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt preussischer Baubeamter Mitinitiator der Deutschen BauzeitungGEBURTSDATUM 28 Juni 1835GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 9 September 1874STERBEORT Istanbul Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hubert Gobbels amp oldid 197259144