www.wikidata.de-de.nina.az
Hochstift Brandenburg im Mittelalter Stift Brandenburg ist eine moderne Bezeichnung fur das weltliche Territorium der Bischofe von Brandenburg in dem sie als Furstbischofe und somit Reichsfursten herrschten und dessen Verwaltung Es war ein Herrschaftsgebiet des Heiligen Romischen Reichs Residenzorte des Hochstifts waren die Burgen Brandenburg Pritzerbe und Ziesar 1571 wurde es aufgelost Es ist zu unterscheiden vom geistlichen Jurisdiktionsgebiet des Bistums Brandenburg und auch vom Domstift Brandenburg dem Besitz des Domkapitels und war auch nicht Teil der Mark Brandenburg dem Herrschaftsgebiet des Markgrafen von Brandenburg Territorium im Heiligen Romischen ReichHochstift BrandenburgWappenKarteDas Hochstift Brandenburg gegen 1535Herrscher Regierung Furstbischof von BrandenburgHeutige Region en DE BB DE STHauptstadte Residenzen Dom Brandenburg Burg Ziesar Burg PritzerbeKonfession Religionen romisch katholisch seit 1544 evangelisch lutherischAufgegangen in Kurfurstentum Brandenburg 1571 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Strukturen 2 1 Reichsrechtliche Strukturen 2 2 Verwaltung 2 3 Besitz 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Burg ZiesarDer deutsche Konig Otto I grundete am 1 Oktober 948 im neu eroberten Gebiet ostlich der Elbe das Bistum Brandenburg Er stattete es mit geringem Grundbesitz aus Das Territorium galt als reichsunmittelbar Nach dem Slawenaufstand 983 wurde das Bistum aufgelost es wurden weiter Bischofe ernannt die im Exil allerdings nur nominelle Rechte hatten Nach 1138 residierte wieder ein Bischof ostlich der Elbe zunachst im Pramonstratenserstift in Leitzkau seit 1165 wieder am Dom in Brandenburg Dieser hatte eine eigene Verwaltung In den folgenden Jahrhunderten residierten die Bischofe abwechselnd in Brandenburg Pritzerbe und Ziesar seit dem 14 Jahrhundert dann nur noch in Ziesar In dieser Zeit gelang es den Markgrafen endlich die Bischofe zur Landsassigkeit zu drangen Um 1544 wurde im Hochstift die Reformation gegen Widerstande durchgesetzt Unter Bischof Joachim Friedrich wurde das Hochstift schliesslich aufgelost und der Besitz 1571 dem Kurfurstentum Brandenburg eingegliedert 1 Strukturen BearbeitenReichsrechtliche Strukturen Bearbeiten Das Hochstift war formal reichsunmittelbar das heisst es unterstand als Territorium direkt dem deutschen Konig der Bischof galt als Reichsfurst und war berechtigt an Reichstagen im geistlichen Stand teilzunehmen Die Brandenburger Markgrafen und Kurfursten versuchten allerdings seit dem 12 Jahrhundert die Bischofe unter ihren Einfluss zu bekommen was im 14 Jahrhundert auch real gelang als die Bischofe auf Brandenburger Landtagen zu erscheinen und Steuern und Dienste in der Mark Brandenburg zu leisten hatten In den Reichsmatrikeln der koniglichen Kanzlei wurden sie aber bis in das fruhe 16 Jahrhundert als Reichsfursten gefuhrt Verwaltung Bearbeiten Das Hochstift das heisst das Umfeld des Bischofs baute eine eigene geistliche weltliche und hofische Verwaltung auf Diese war formal getrennt vom Domkapitel das eigene Strukturen und Besitzungen hatte Als geistliche Vertreter gab es einen Generalvikar und einen Offizial fur die weltliche Verwaltung eine Kanzlei mit Notaren fur die Gerichtsbarkeit im Stiftsgebiet einen Vogt fur die hofische Haushaltung einen Hofmarschall einen Truchsess einen Mundschenk fur die militarische Verteidigung einen Hauptmann Dazu gab es zahlreiche weitere Bedienstete Besitz Bearbeiten Der Besitz des Hochstifts war verhaltnismassig klein und bestand zeitweise aus etwa 23 Orten in den Amtern Ziesar Ketzin Teltow und Pritzerbe sowie einige weitere Einnahmen Er war getrennt vom Besitz des Domkapitels Im Gegensatz zum Hochstift umfasste das kirchliche Jurisdiktionsgebiet des Bistums grosse Teile der Mark Brandenburg Literatur BearbeitenGottfried Wentz Das Hochstift Brandenburg In Gustav Abb Gottfried Wentz Bearb Das Bistum Brandenburg Teil 1 Germania sacra I Abteilung Die Bistumer der Kirchenprovinz Magdeburg 3 Berlin und Leipzig 1929 S 1 80 PDF Einzelnachweise Bearbeiten Ingo Materna Wolfgang Ribbe Hrsg Brandenburgische Geschichte Akademie Verlag Berlin 1995 ISBN 3 05 002508 5 S 277 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochstift Brandenburg amp oldid 223093201