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Die Heunischenburg ist eine steinerne Befestigung der spaten Urnenfelderzeit nahe der oberfrankischen Stadt Kronach Mit ihrer Blutezeit im 9 Jahrhundert v Chr handelt es sich um die alteste aus Stein gebaute Befestigungsanlage nordlich der Alpen auf dem Territorium des heutigen Bayerns die heute bekannt und archaologisch untersucht ist Die Heunischenburg bei Gehulz Kronach Frontansicht der HeunischenburgDie Heunischenburg mit Blick durch die Pforte nach OstenBlick von oberseits der rekonstruierten Mauer Inhaltsverzeichnis 1 Topographische Lage 2 Name 3 Geschichte 3 1 Ausgrabung 3 2 Rekonstruktion 4 Literatur 5 WeblinksTopographische Lage BearbeitenDie Anlage befindet sich auf einem 486 Meter hohen Bergsporn des Wolfsbergs zwischen dem Kronacher Gemeindeteil Gehulz und dem Mitwitzer Gemeindeteil Burgstall Die Befestigung diente vermutlich zur Uberwachung einer Kupfer und Zinnhandelsstrasse ins Fichtelgebirge Wahrend eine machtige 110 Meter lange Wallmauer die gefahrdete Ostflanke des einstigen Militarlagers absicherte boten an den anderen Seiten die steil geboschten Hange des Bergsporns naturlichen Schutz der zudem durch eine Holzumwehrung verstarkt wurde Eine typische Konstruktion von Zangentor und Ausfallpforte lasst spatmykenischen Einfluss erkennen sodass auf Kontakte zur mediterranen Zivilisation geschlossen werden kann Die machtige jedoch kleinraumige Befestigung und die vielen gefundenen Waffen heben die Heunischenburg deutlich ab von den grossen spatbronzezeitlichen Mittelpunktsiedlungen wie der Ehrenburg bei Forchheim und dem Grossen Gleichberg in Thuringen Name BearbeitenZwei Deutungen werden diskutiert Unter dem Begriff Heunen kann etwas aus grauer sagenhafter Vorzeit Herruhrendes verstanden werden Das Grundwort Heunen Hunen konnte mit riesenhaften Erbauern der Wehranlage zusammenhangen die der Vorstellungswelt der Menschen des Mittelalters entsprangen Geschichte BearbeitenGrabungen ergaben drei Siedlungsperioden In der ersten Periode 10 Jahrhundert v Chr bestand die Heunischenburg aus einer Holzerdebefestigung In der zweiten Periode 10 Jahrhundert v Chr wurde die Verteidigung durch eine Sandsteinmauer sichergestellt die wahrscheinlich im Kampf niederbrannte Die dritte Periode 9 Jahrhundert v Chr war der Ausbau der Heunischenburg zu einer starken Wehranlage Die nordostliche Flanke wurde durch eine 2 6 m breite 3 5 m hohe und 110 m lange Mauer aus Sandstein geschutzt Dieser vorgelagert war eine 3 5 m breite Berme und ein seichter Materialgraben Die Mauer der inneren Torflanke im Torbereich setzte sich nur einschalig fort Die auf dem Hang aufgesetzte aussere Torflanke war 2 m breit und setzte sich als 55 m lange holzerne Umwehrung fort Diese umschloss wahrscheinlich die ganze Anlage Die innere Torflanke hatte an ihrem Beginn eine 1 m breite Pforte mit einem vorgesetzten holzernen Turm Ausgrabung Bearbeiten Die archaologische Datierung erfolgte aufgrund zahlreicher ausgegrabener Bronzefunde etwa 70 Prozent Waffen Es handelte sich um Nadeln Ringe Rasiermesser Zierscheiben getriebene Blechfragmente Bruchstucke von Schwertern Lanzenspitzen und Pfeilspitzen Da viele Pfeilspitzen gefunden wurden die unentgratet eingesetzt worden waren wird vermutet dass zumindest zeitweise ein extrem hoher Munitionsbedarf in der Siedlung bestand Ein Helm der Urnenfelderzeit wurde im wenig entfernten Thonberg gefunden Rekonstruktion Bearbeiten 1986 und 2000 erfolgte nach gesicherten Befunden die Rekonstruktion eines Mauerabschnitts der letzten Befestigungsphase mit vorgelagerter Berme der Pforte mit ihrem holzernen Turm und der weit in den Innenraum reichenden Torgasse Bei der Rekonstruktion handelt es sich um die einzige ihrer Art in Suddeutschland Literatur BearbeitenBjorn Uwe Abels Die Heunischenburg bei Kronach Eine spaturnenfelderzeitliche Befestigung Univ Verl Regensburg 2002 ISBN 3 930480 28 X Bjorn Uwe Abels und Helmut Voss Selten und schon Archaologische Kostbarkeiten aus der Vor und Fruhgeschichte Oberfrankens CHW Monographien 9 Lichtenfels 2007 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heunischenburg Sammlung von Bildern Dokumentation der Ausgrabung mit vielen erlauternden Skizzen 360 Panoramen der Heunischenburg vom 31 Oktober 2010Burgen und Schlosser im Landkreis Kronach Schlosser Schloss Alte Kemenate Nagel Oberes Schloss Fischbach Unteres Schloss Fischbach Mittleres Schloss Fischbach Oberes Schloss Friesen Unteres Schloss Friesen Mittleres Schloss Friesen abgegangen Schloss Haig Schloss Hain Schloss Hesselbach abgegangen Schloss Hohenrot abgegangen Hinteres Neues Schloss Kups Mittleres Altes Schloss Kups Oberes Schloss Kups Schemenau Schloss Ludwigsstadt Oberes Schloss Mitwitz Wasserschloss Mitwitz Schloss Oberlangenstadt Schloss Schmolz Schloss Seibelsdorf Schloss Stockheim Schloss Theisenort Wasserschloss Tuschnitz abgegangen Burgen und Ruinen Burggut Birkach Heunischenburg Burg Lauenstein Burg Rothenkirchen Burg Waldenfels abgegangen Burg Wildenberg abgegangen Festungen Festung RosenbergTurmhugelburgen alle 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