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Herminafried auch Hermenefred Erminafried Irminfried vor 485 vor 534 in Tolbiacum heute Zulpich war ein Sohn des thuringischen Konigs Bisinus und ubernahm um 510 die Herrschaft von seinem Vater Zwischen 506 und 510 heiratete er Amalaberga eine Nichte des Ostgotenkonigs Theoderich der damit sein antifrankisches Bundnissystem in den mitteldeutschen Raum ausweitete Aus dieser Verbindung gingen zwei oder mehrere Kinder hervor der Sohn Amalafrid und eine Tochter die mit Audoin dem Herzog Konig der Langobarden verheiratet war Ob Herminafried getauft war lasst sich nicht bestimmen Seine Frau war auf jeden Fall Arianerin Ausgrabungsergebnisse legen jedoch nahe dass zumindest Teile des thuringischen Adels das Christentum nizanisch oder arianisch annahmen Regierungszeit BearbeitenNach der Herrschaftsubernahme kam es wohl zu einer Reichsteilung da Herminafrieds Bruder Baderich und Berthachar gleichfalls als Konige erwahnt werden Wie das Verhaltnis der drei Konige untereinander war lasst sich nicht herausfinden Zumindest scheint Herminafried eine Vorrangstellung eingenommen zu haben Die frankischen Quellen Gregor von Tours Historiarum libri decem und Venantius Fortunatus Vita Radegundis sind in dieser Hinsicht indifferent Die negative Darstellung des Herminafried bei Gregor ist moglicherweise mit der Feindschaft der Franken zu den Thuringern und mit Gregors Absicht die frankische Eroberung des Thuringerreiches zu rechtfertigen zu erklaren Nach der Herrschaftskonsolidierung Herminafrieds band Theoderich Thuringen wahrscheinlich um 507 in seine antifrankische Koalition ein die durch die Heirat mit Amalaberga gefestigt wurde und bis zum Tod Theoderichs im Jahre 526 das Land vor frankischen Ubergriffen bewahrte Vermutlich um 529 wurde wahrscheinlich ein erster Invasionsversuch der Merowinger zuruckgeschlagen Jedoch war die frankische Invasion 531 nach einer vernichtenden Niederlage des thuringischen Heeres an der Unstrut erfolgreich und hatte den Sturz Herminafrieds zumindest in seinen Kerngebieten zur Folge Bis 534 konnte er sich anscheinend noch in einem abgelegenen ostlichen Teilgebiet behaupten Nach 531 und vor 534 wurde er unter einem Vorwand zu Verhandlungen mit dem Merowinger Theuderich I nach Zulpich gelockt und dort von den Festungsmauern gesturzt Gregor von Tours sagt lapidar dazu a nesquio quo man weiss nicht von wem deutet aber an dass Theuderich hinter der Tat gesteckt haben durfte Herminafried ist unter dem Namen Irminfried eine der Hauptgestalten des sogenannten Iringliedes Anscheinend gab es beim Untergang des Thuringerreiches auch Verrat wie diese Sage es impliziert Die durch die Sage hervorgerufene Vermutung dass Burgscheidungen der Konigssitz Herminafrieds gewesen sei konnte durch Ausgrabungen bisher nicht bestatigt werden 1 Herbsleben wird wegen seiner zentralen Lage im Thuringer Becken vom Liedermacher und Autor Reinhold Andert als Konigssitz des Herminafried gesehen 2 der Personenname in dem Ortsnamen Herifridesleiben Herfridesleba ist jedoch Herfried und nicht Herminafried 3 Literatur BearbeitenGeorg Scheibelreiter Herminafrid In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 14 Walter de Gruyter Berlin New York 1999 ISBN 3 11 016423 X S 425 427 Albrecht Hermannfrit In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 188 f Gunter Behm Blancke Gesellschaft und Kunst der Germanen Berlin 1973 Walter Schlesinger Irmfrid In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 179 f Digitalisat Berthold Schmidt Das Konigreich der Thuringer und seine Eingliederung in das Frankenreich In Die Franken Wegbereiter Europas Vor 1500 Jahren Konig Chlodwig und seine Erben Katalog der Ausstellung im Reiss Museum Mannheim vom 8 November 1996 bis 6 Januar 1997 Mainz 1996 ISBN 3 8053 1813 8 S 285 Einzelnachweise Bearbeiten Berthold Schmidt Die Ergebnisse der Ausgrabungen auf Schloss Burgscheidungen Kreis Nebra und auf der Bosenburg Kreis Eisleben In II Internationaler Kongress fur Slawische Archaologie Berichte Teil 3 Berlin 1973 S 333 337 Reinhold Andert Der Thuringer Konigshort Dingsda Verlag Querfurt 1995 ISBN 3 928498 45 2 S 80 81 84 86 186 189 190 194 196 198 200 216 u 220 224 Hans Walther Namenkundliche Beitrage zur Siedlungsgeschichte des Saale und Mittelelbegebietes bis zum Ende des 9 Jahrhunderts In Deutsch slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte 26 Berlin 1971 S 269 VorgangerAmtNachfolgerBisinusKonig der Thuringer um 500 531 534Erobert durch die Franken 531 534 Theuderich I Normdaten Person GND 119444720 lobid OGND AKS VIAF 77125670 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME HerminafriedALTERNATIVNAMEN Hermenefred Erminafried Irminfried Irmfrid HermannfritKURZBESCHREIBUNG Sohn des Konigs BisinusGEBURTSDATUM vor 485STERBEDATUM vor 534STERBEORT Zulpich Tolbiacum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herminafried amp oldid 236927306