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Hermann von Manderscheid Blankenheim 4 August 1535 4 Januar 1604 in Blankenheim war Graf von Manderscheid Blankenheim Herr zu Junkerath Erp und Daun und stand in Diensten Rudolf II und war ein bedeutender Sammler insbesondere antiker Altertumer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenSein Vater war Graf Arnold I Die Mutter war Grafin Margarethe von Wied Runkel Ein Bruder war der spatere Strassburger Furstbischof Johann IV von Manderscheid Blankenheim Hermannus Comes a Manderscheidt Vernenburg amp Blankenheim immatrikulierte sich 1558 in Ingolstadt 1559 in Padua Am 12 Juli 1560 trug er sich als Trierer und Kolner Domherr sowie Lutticher Kanoniker und Archidiakon in Rom in das Bruderschaftsbuch des Collegio Teutonico di Santa Maria dell Anima ein 1 2 Zunachst war er Domherr in Koln ehe er in den weltlichen Stand zuruckkehrte und 1567 Juliana von Hanau heiratete die Witwe des Wild und Rheingrafen Thomas von Salm Kirburg 1529 1549 eine Tochter von Graf Philipp III von Hanau Munzenberg und der Prinzessin Helena von Pfalz Simmern Die Ehe blieb kinderlos Hermann galt als gelehrt Er stand in kaiserlicher Gunst Rudolf II erteilte ihm verschiedene Privilegien Darunter war das Recht goldene und silberne Munzen zu schlagen Auch bekam Blankenheim das Recht einen Jahrmarkt abzuhalten Auch wurden er und seine Untertanen davon befreit vor einem fremden Gericht erscheinen zu mussen Ausserdem wurde er mit dem Fleisch Brot und Tuchhausern in Aachen belehnt Mit dem Herzog von Julich stritt er bis zum Reichskammergericht uber den Besitz eines Waldes und die damit verbundene Lehnsherrlichkeit Hinsichtlich der Konfession neigte er zumindest zeitweise stark dem Protestantismus zu Er hatte 1574 den katholischen durch den lutherischen Gottesdienst ersetzt Weil er bestrebt war seinem Bruder Arnold die Abtswurde in der Abtei Prum zu verschaffen fuhrte er die katholische Messe wieder ein behielt aber die lutherischen Prediger in seinen Burgen und Schlossern bei Nach dem Scheitern des Plans wurde das Luthertum wieder in der Grafschaft eingefuhrt 3 Hermann von Manderscheid war Rat des Kurfursten Friedrich III von der Pfalz und des Herzogs Wilhelm von Julich Klene Berg 2 Im Jahr 1584 wurde er kaiserlicher Rat Als solcher unternahm er verschiedene diplomatische Missionen Zusammen mit dem Kurkolner Kanzler Andreas von Gail sollte er 1587 einen Streit um das Postwesen zwischen der Reichsstadt Koln und den Grafen von Taxis schlichen Im Jahr 1594 entsandte ihn der Kaiser zum Reichstag nach Regensburg Im Jahr 1596 war er kaiserlicher Kommissar auf dem Kreistag des niederrheinisch westfalischen Reichskreises Er ersuchte den Kreistag um 500 Reiter fur den Turkenkrieg des Kaisers Im selben Jahr war er auch auf dem Kurkolner Landtag anwesend In kaiserlichen Auftrag ubernahm er mit anderen eine gescheiterte Gesandtschaft nach Holland um Friedensverhandlungen zwischen den aufstandischen Generalstaaten und dem spanischen Konig zu vermitteln Er war an der Geschichte insbesondere der romischen Zeit interessiert Mit zahlreichen gleichgesinnten Gelehrten stand Graf Hermann im Austausch Er hat angeregt die in romischer Zeit aus der Eifel nach Koln fuhrende Wasserleitung zu untersuchen Er legte eine grosse Sammlung romischer Altertumer wertvoller mittelalterlicher Handschriften Miniaturen Reliquien und auch Archivalien an Er wandte insbesondere grosse finanzielle Mittel auf um romische Altertumer aufzukaufen Die damals bekannte Lyskirchen sche Sammlung hat er vollstandig angekauft Diese bewahrte er auf Burg Blankenheim auf oder liess sie im Garten von Schloss Junkerath aufstellen Im Zuge der franzosischen Besetzung wahrend des ersten Koalitionskrieges wurde die Sammlung teilweise geraubt und teilweise verstreut Einige der Handschriften befanden sich spater in der Wallraf schen Bibliothek in Koln andere im Wallraf Richartz Museum Heute befinden sich einige Bestandteile der Antikensammlung im Romisch Germanischen Museum in Koln und dem Rheinischen Landesmuseum in Bonn Da er kinderlos starb folgte ihm sein Bruder Arnold II als Landesherr nach Einzelnachweise Bearbeiten Carl Janig Hrsg Liber confraternitatis B Marie de Anima Teutonicorum de urbe quem rerum Germanicarum cultoribus offerunt sacerdotes aedis Teutonicae B M de Anima urbis in anni sacri exeuntis memoriam Typographia Polyglotta Rom 1875 S 151 Google Books a b Vgl Gustav C Knod Rheinlandische Studenten im 16 und 17 Jahrhundert auf der Universitat Padua In Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein 68 1899 S 133 189 bes S 148 Jakob Marx Geschichte des Erzstifts Trier Erste Abteilung Trier 1858 S 373 f Literatur BearbeitenChristian von Stramberg Das Rheinufer von Coblenz bis Bonn Bd 10 Koblenz 1864 S 537 538 Leonhard Ennen Blankenheim Graf Hermann von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 690 f Peter Noelke Norbert Hanel Peter Pauly Die Antiken der Grafen von Manderscheid Blankenheim Kontext Schicksal und Kommentierung einer rheinischen Sammlung der Zeit des Humanismus Bonner Jahrbucher Beiheft 60 wbg Philipp von Zabern Darmstadt 2021 ISBN 978 3 8053 5314 4 Weblinks BearbeitenKurzdarstellung der Grafen von BlankenheimNormdaten Person GND 137083238 lobid OGND AKS VIAF 81322916 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Manderscheid Blankenheim Hermann vonKURZBESCHREIBUNG Graf von Manderscheid Blankenheim kaiserlicher Gesandter und SammlerGEBURTSDATUM 4 August 1535GEBURTSORT BlankenheimSTERBEDATUM 4 Januar 1604STERBEORT Blankenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann von Manderscheid Blankenheim amp oldid 227641609