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Hermann Langer 6 November 1919 in Hannsdorf Tschechoslowakei 22 August 2016 in Linden Hessen 1 war ein SS Offizier der 16 SS Panzergrenadier Division Reichsfuhrer SS der Waffen SS Er wurde 2005 in Italien als Kriegsverbrecher verurteilt musste die Strafe aber nie antreten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLanger trat 1938 der NSDAP bei und meldete sich im November des gleichen Jahres im Alter von 19 Jahren in seinem Heimatort Hannsdorf als Freiwilliger bei der SS SS Nummer 477436 Laut seiner schriftlich hinterlegten Aussage im gegen ihn gefuhrten Strafprozess vor dem Militargerichtshof in La Spezia stand er als arbeitsloser Gartner vor der Wahl entweder in die Wehrmacht eingezogen zu werden oder sich als Freiwilliger bei der SS zu melden Da er keinen Wehrdienst leisten wollte zog er den bei der Anwerbung als Staatsdienst bezeichneten Dienst bei der SS vor der sich dann allerdings als Dienst an der Waffe entpuppte 2 Die Grundausbildung machte er bei einer Maschinengewehrkompanie der SS Totenkopfverbande im SS und Polizeilager Berlin Adlershof Im Mai 1939 wurde er laut eigener Aussage mit seiner Einheit nach Danzig verlegt die dort mit anderen Truppenteilen die SS Heimwehr Danzig bildete Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges nahm er zunachst am Uberfall auf Polen und 1940 am Frankreichfeldzug teil 2 Nach Zeugenaussagen der Militarstaatsanwaltschaft La Spezia soll er dagegen vor dem Frankreichfeldzug seinen Dienst bei den SS Totenkopfverbanden im KZ Dachau abgeleistet haben In Frankreich wurde er am 27 Mai 1940 in Le Paradis verwundet Zu diesem Zeitpunkt gehorte er dem Totenkopf Infanterie Regiment 3 der SS Division Totenkopf an deren Angehorige am Tag seiner Verwundung das Massaker von Le Paradis an 99 britischen Kriegsgefangenen verubten 2 3 Laut seiner schriftlich hinterlegten Aussage sei er nach seiner Genesung zu einem Reserve Bataillon nach Breslau versetzt worden und dort als Ausbilder tatig gewesen Bevor er im Dezember 1941 wieder an die Ostfront abkommandiert worden sei habe er einen Lehrgang als Sprengmeister absolviert In der SS Division Reich sei er im Rang eines SS Unterscharfuhrers bei einer Kradfahrer Einheit als Sprengmeister eingesetzt worden 2 Anfang August 1942 war er als SS Hauptscharfuhrer dem SS Artillerie Regiment 2 unterstellt Im Sommer 1944 war er SS Untersturmfuhrer und Kompaniefuhrer bei einer Nachschubkompanie der 16 SS Panzergrenadier Division Reichsfuhrer SS in Italien Die fur den Munitionsnachschub der Division zustandige Kompanie war ab Ende Juni 1944 in der Nahe von Lucca in der Toskana stationiert 2 In der Nacht vom 1 auf den 2 September 1944 war er massgeblich an der Planung und Ausfuhrung einer Razzia im Kartauserkloster Farneta etwa 7 km nordwestlich von Lucca beteiligt Bei der als Massaker von Farneta bekannten Operation wurden etwa 100 Zivilisten als Geiseln festgenommen wovon in der Folge als Repressalie fur Partisanenubergriffe auf deutsche Truppen etwa 60 Personen darunter zwolf Monche umgebracht wurden 2 Einer Anklage durch ein alliiertes Militartribunal in der unmittelbaren Nachkriegszeit entging er da sein Name bei der Untersuchung des Falles falsch als Hermann Langer Gartner angegeben worden war und man den Fehler der zweite Nachname bezog sich auf den Beruf nicht ausfindig machte 4 Der Fall wurde erst in den 2000er Jahren wieder aufgerollt nachdem die Akte uber das Massaker von Farneta bis Mitte der 1990er Jahre im sogenannten Schrank der Schande nicht zuganglich waren 2004 wurde Langer vom Militargerichtshof in La Spezia wegen Beihilfe an mehrfachem Mord angeklagt In erster Instanz wurde er im Dezember 2004 freigesprochen und in zweiter Instanz vom Appellationsmilitargerichtshof in Rom im November 2005 in Abwesenheit fur schuldig erklart und zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt Der darauf eingelegte Rekurs wurde im Oktober 2006 vom Kassationsgerichtshof in letzter Instanz fur unzulassig abgewiesen 5 Hermann Langer lebte danach dennoch unbehelligt als Pensionar in der Nahe von Giessen da er von Deutschland nicht ausgeliefert wurde obwohl ein 2007 erlassener europaischer Haftbefehl vorlag Ungehort blieb auch der vom italienischen Justizminister 2011 laut internationaler Abkommen auf den Weg gebrachte Antrag die Strafe in Deutschland zu vollstrecken 6 7 Er starb im August 2016 im Alter von 96 Jahren in einem Seniorenheim in Linden bei Giessen Siehe auch BearbeitenMassaker von Farneta Schrank der SchandeWeblinks Bearbeiten61 Jahre danach Lebenslange Haft fur Ex SS Offizier Langer wegen Massaker in Italien bei news at gesehen am 3 April 2013 Strage di Farneta ergastolo all ex ufficiale Ss bei corriere it italienisch gesehen am 3 April 2013 Einzelnachweise Bearbeiten Langer Hermann 1919 2016 In gedenkorte europa eu Studienkreis Deutscher Widerstand 1933 1945 e V abgerufen am 25 Marz 2022 a b c d e f Langer sentenza dicembre 2005 MAZZI G In difesa it Abgerufen am 26 August 2019 italienisch Strage di Farneta cosa emerge dal processo In toscanaoggi it 15 Juli 2004 abgerufen am 18 September 2019 italienisch Assolto il nazista Langer accusato dell eccidio di Farneta In repubblica it 10 Dezember 2004 abgerufen am 20 September 2019 italienisch Silvia Buzzelli Marco De Paolis Andrea Speranzoni La ricostruzione giudiziale dei crimini nazifascisti in Italia Questioni preliminari Giappichelli Turin 2012 ISBN 978 88 348 2619 5 S 144 145 61 Jahre danach Lebenslange Haft fur EX SS Offizier wegen Massaker in Italien vom 25 November 2005 auf News Osterreich Abgerufen am 18 September 2019 Ex SS della strage di Farneta libero nonostante l ergastolo italienisch vom 26 November 2011 auf Lanazione Abgerufen am 18 September 2019Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 20 September 2019 PersonendatenNAME Langer HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Offizier und NS KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 6 November 1919GEBURTSORT HannsdorfSTERBEDATUM 22 August 2016STERBEORT Linden Hessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Langer SS Mitglied amp oldid 227143898