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Hermann Kirchner 11 November 1562 in Hersfeld 26 Marz 1620 in Herrenbreitungen war ein deutscher Dichter Rechtsgelehrter und Professor fur Geschichte Poetik und Rhetorik in Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Fussnoten 4 Weblinks 5 LiteraturLeben BearbeitenKirchner wurde bereits in jungen Jahren von seinem Vater Joachim Kirchner zu seinem Bruder nach Kopenhagen geschickt wo er in der herzoglichen Bibliothek seine hoheren Studien begann ehe er ab 1585 in Rostock 1 u a bei Nathan Chytraus und ab 1587 in Marburg u a bei Agidius Hunnius dem Alteren Humaniora Poetik Geschichte und zuletzt auch Rechtswissenschaften studierte In Marburg scheint er die Bekanntschaft des Landgrafen Moritz von Hessen Kassel gemacht zu haben der dort von 1587 bis 1590 immatrikuliert war und dem er spater mehrere seiner Werke widmete In den Jahren 1590 bis 1595 betatigte Kirchner sich hauptsachlich als Poet und er bezeichnete sich auch als solcher und 1593 wurde er von der Universitat Marburg vergeblich als Professor der Rhetorik vorgeschlagen 1594 wurde er auf Betreiben seines Bekannten des hessischen Erbmarschalls Johann III Riedesel 1544 1609 wegen seines dichterischen Talents Mitglied der Hessen Kasseler Delegation beim Reichstag in Regensburg wo ihn Kaiser Rudolf II zum poeta laureatus ernannte nachdem Kirchner ihm einige Anagramme und lateinische Gedichte hatte vortragen durfen Danach bezeichnete sich Kirchner auf den Titelseiten seiner Veroffentlichungen gern als Poeta Caesareus Coronatus oder P C C Noch im gleichen Jahr am 8 Marz 1594 wurde er wohl nicht zuletzt auf Grund der kaiserlichen Gunstbezeigung von Landgraf Moritz zum Ausserordentlichen Professor fur Geschichte und Poetik in Marburg ernannt Diese Stellung hatte er bis 1603 inne Er promovierte am 12 Juli 1599 in Marburg zum Doktor beider Rechte und veroffentlichte in der Folge eine Anzahl von Arbeiten im Bereich der Politischen Wissenschaften und des Offentlichen Rechts Am 28 Mai 1603 wurde er zum Ordentlichen Professor der Poetik und Geschichte ernannt 1606 07 war er Dekan der Philosophischen Fakultat und ab 1608 war er auch Ordentlicher Professor der Rhetorik Eloquenz sowie Syndikus der Universitat Marburg Als Staatsrechtler bereiteten er und sein Marburger Kollege Regner Sixtinus 1543 1617 die im Konzept der Dualen Souveranitat grundlegende Unterscheidung der nur dem Kaiser zustehenden maiestas personalis von der maiestas realis vor Zu seinen wichtigsten Werken zahlten die 1604 in Lich veroffentlichte Abhandlung Legatus uber den Beruf des Gesandten die in weiteren Auflagen 1610 und 1614 in Marburg erschien 2 und die im Jahre 1608 veroffentlichte Disputationensammlung Respublica 3 die sich intensiv mit der Souveranitatsdebatte mit dem franzosischen Staatstheoretikers Jean Bodin 1596 befasste und in der er erstmals zwischen maiestas personalis und maiestas realis unterschied und seine Ansichten dazu darlegte was in Deutschland bzw im Heiligen Romischen Reich als Offentliches Recht ius publicum zu verstehen sei die sogenannten Fundamentalgesetze Goldene Bulle Reichsabschiede und Wahlkapitulationen In seiner Disputationensammlung befasste er sich detailliert mit den verschiedenen Obrigkeiten mit Beratungsgremien Reichstage Kreistage Landtage Geheime Rate mit den Stadten und mit dem Bundnis und Gesandtschaftswesen Im Mai 1614 verliess er wohl unter dem Einfluss einer Gemutskrankheit Marburg und ging nach Herrenbreitungen wo er bei seinem Schwiegervater unterkam Dieser war Sekretar der Grafin Sophie von Henneberg 1541 1631 Witwe des Grafen Poppo XII von Henneberg 1513 1574 4 Er lebte dort als Pensionar der Grafin bis zu seinem Tod am 26 Marz 1620 Er wurde in der Schlosskirche in Herrenbreitungen beigesetzt Werke Auswahl BearbeitenRegnum convivale Marburg 1591 Anagrammatismorum centuria Frankfurt Main 1594 Theses politicae de prudential mixta Marburg 1595 Oratio pro disciplina poetica sub auspicio poeticae profesionis recitata 1595 Orationes de gravissimis aliquot cum juridicis tum politicis quaestionibus in utramque partem discussis Frankfurt Main 1599 Legatus ejusque jura dignitas et officium Lich 1604 Marburg 1610 etc Disputatio de militia Marburg 1608 Respublica Methodicae disputationis acie tum veterum tum recentiorum Politicorum opinionibus candide et probe excussis proposita 1608 erweitert 1609 Synopsis philosophiae practicae 1609 Coriolanus Tragico Comoedia 1609 Problema nobile utrum homini noboli genere nato marti potius quam arti studendum potiusque castra militaria quam literaria sequenda sunt 1610 Dissertatio generalem theoriam politicam sustens 1610 Dissertatio ethico politica de prudentia 1612 Orationes XXXVI 2 Bande Erfurt 1614 1617Fussnoten Bearbeiten Immatrikulation von Hermannus Kirchner in Rostock 1585 Ruth Kohlndorfer Fries Diplomatie und Gelehrtenrepublik die Kontakte des franzosischen Gesandten Jacques Bongars 1554 1612 Niemeyer Tubingen 2009 ISBN 978 3 484 36637 4 S 39 41 Neuauflagen erschienen 1610 1614 und 1634 Sophie war eine Tochter des Herzogs Ernst I von Braunschweig Luneburg Celle und Graf Poppos zweite Frau Weblinks BearbeitenKirchner Hermann Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Portrats im Digitalen PortraitindexLiteratur BearbeitenFriedrich Wilhelm Strieder Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwartige Zeiten Band 7 Kassel 1787 S 112 122 Herbert Jaumann Handbuch Gelehrtenkultur der fruhen Neuzeit Band 1 Bio bibliographisches Repertorium De Gruyter Berlin 2004 ISBN 3 11 016069 2 S 369 370 Thomas Klein Conservatio Reipublicae per bonam educationem Leben und Werk Hermann Kirchners 1562 1620 In W Heinemeyer Th Klein H Seier Hrsg Academia Marburgensis Marburg 1977 S 181 230 Michael Stolleis Geschichte des offentlichen Rechts in Deutschland Band 1 Reichspublizistik und Policeywissenschaft 1600 1800 C H Beck Munchen 1988 2012 ISBN 3 406 32913 6 S 120 121 Jacob N Beam Hermann Kirchner s Coriolanus In Publications of the Modern Language Association of America PMLA Vol 33 No 2 1918 pp 269 301 englisch Normdaten Person GND 120649233 lobid OGND AKS LCCN n92109782 VIAF 31986041 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kirchner HermannALTERNATIVNAMEN Kirchner Hermannus Kirchnerus HermannusKURZBESCHREIBUNG Dichter Jurist HochschullehrerGEBURTSDATUM 11 November 1562GEBURTSORT HersfeldSTERBEDATUM 26 Marz 1620STERBEORT Herrenbreitungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Kirchner Rechtswissenschaftler amp oldid 204176128