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Hermann Josef Spital ˈʃpɪtaːl 31 Dezember 1925 in Munster 10 Januar 2007 ebenda war ein deutscher Theologe und von 1981 bis 2001 der vermutlich 101 romisch katholische Bischof von Trier Wappen Hermann Josef Spital Bischof von Trier 1981 2001 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit 1 2 Studium 1 3 Fruhe Jahre 1 4 Trierer Jahre 1 5 Lebensabend und Tod 2 Auszeichnungen und Ehrungen 3 Bemerkenswertes 4 Quellen 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenKindheit Bearbeiten Spital wurde als zweites von sieben Kindern am Silvestertag in Munster geboren Der Vater Georg Spital arbeitete als Augenarzt Spital engagierte sich bereits fruh in der Kinder und Jugendarbeit der Heimatpfarrei wurde jedoch 1943 zum Arbeitsdienst eingezogen wo er bei Aufraumungsarbeiten eine Verletzung erlitt Er absolvierte 1944 das Notabitur 1 sein damaliger Berufswunsch war der des Maschinenbau Ingenieurs Hermann Josef Spital arbeitete im letzten Kriegsjahr 1945 als Landarbeiter auf dem Hof eines Onkels in der Freizeit betrieb er weiterhin Jugendarbeit Studium Bearbeiten 1946 schrieb er sich zunachst fur Medizin ein wechselte ein Jahr darauf jedoch zu den Fachern Philosophie und Theologie die er an den Hochschulen in Munster und Freiburg Schweiz studierte In Munster wurde er Mitglied der katholischen Studentenverbindung K St V Tuiskonia Monasteria und wie bereits sein Vater des K St V Markomannia im KV 2 Er beendete sein Studium erfolgreich und wurde am 6 August 1952 in seiner Heimatstadt von Bischof Michael Keller zum Priester geweiht Seit dieser Zeit war er zudem ein aktives Mitglied der Paulusgemeinschaft im Bistum Munster Fruhe Jahre Bearbeiten nbsp Der St Paulus Dom in Munster Hier war Spital als Stellvertreter des residierenden Bischofs tatig bevor er nach Trier kam Hermann Josef Spital begann als Kaplan in Waltrop spater in Emmerich war dann Sekretar des Bischofs Michael Keller und ab 1959 Subregens im Priesterseminar Er wurde 1965 mit der Dissertation Der Taufritus in den ersten gedruckten Ritualen bis zur Einfuhrung des Rituale Romanum zum Doctor theologiae promoviert und war anschliessend von 1966 bis 1969 Pfarrer von Dulmen und Dechant des dortigen Dekanates 1969 wurde er zum Seelsorgeamtsleiter im Bischoflichen Generalvikariat Munster ernannt bevor ihn 1973 Bischof Heinrich Tenhumberg zu seinem Generalvikar im Bistum Munster berief Am 15 Oktober 1980 bestellte ihn Papst Johannes Paul II zum Titularbischof von Abbir Germaniciana und Weihbischof in Munster Am 14 Dezember 1980 empfing er von Bischof Reinhard Lettmann die Bischofsweihe Mitkonsekratoren waren die Weihbischofe Max Georg Freiherr von Twickel und Wilhelm Woste Spital war als Regionalbischof fur Munster und das ostliche Munsterland zustandig Trierer Jahre Bearbeiten nbsp Hoher Dom zu Trier 20 Jahre lang war Spital Bischof in Deutschlands altester Diozese Am 24 Februar 1981 dem Festtag des Apostels Matthias des Trierer Bistumspatrons ernannte ihn Johannes Paul II als Nachfolger von Bernhard Stein zum 101 Bischof von Trier Amtseinfuhrung 17 Mai 1981 Von 1981 bis 2001 war der ausgewiesene Liturgiewissenschaftler Hermann Josef Spital Erster Vorsitzender des Deutschen Liturgischen Instituts in Trier 1983 grundete er in Trier die Aktion Arbeit Es handelt sich dabei um einen Solidaritatsfonds fur Arbeitslose der bis heute besteht In der Deutschen Bischofskonferenz ubernahm Spital zunachst den Vorsitz der Liturgiekommission ab 1989 den der Publizistischen Kommission Er wurde als Mitglied in den papstlichen Rat fur die sozialen Kommunikationsmittel berufen In den Jahren 1989 bis 2001 war er Prasident der deutschen Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi Die Philosophisch Theologische Hochschule Vallendar zeichnete Spital 1995 mit der theologischen Ehrendoktorwurde aus Ein Hohepunkt seiner Trierer Amtszeit war die Heilig Rock Wallfahrt 1996 zu der mehr als 700 000 Pilger aus dem Bistum und aller Welt nach Trier kamen Eine wesentliche Funktion seiner Amtszeit war der Vorsitz der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz den er von 1989 bis 2001 ausubte und in deren Funktion er massgeblich an der Pastoralinstruktion Aetits Novae und an der gemeinsamen Stellungnahme Chancen und Risiken der Mediengesellschaft der Deutschen Bischofskonferenz und der Evangelischen Kirche in Deutschland mitwirkte 3 4 Des Weiteren war er Prasident der Friedensbewegung Pax Christi und Vizeprasident des Maximilian Kolbe Werkes Spital war das soziale Engagement der Kirche wichtig Um karitative Einrichtungen langfristig zu sichern grundete er 1987 die Caritas Tragergesellschaft Trier In den 1990er Jahren jedoch wurde der ihm direkt untergebene Vorstandsvorsitzende dieser Gesellschaft der Untreue uberfuhrt Es kam zum Skandal der so genannten Doerfert Affare um den Manager Hans Joachim Doerfert Dem Bischof warf man damals vor zu sehr vertraut statt kontrolliert zu haben Im Prozess erklarte Doerfert der Bischof habe alles gewusst 5 Der Spiegel 49 2000 nannte Spitals Auftritt als Zeuge vor dem Koblenzer Landgericht hochnotpeinlich Er war am 16 November 2000 vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts vernommen worden Dabei erklarte der Bischof er habe zwar die Grundsatzentscheidungen getroffen sich aber nicht um technische oder finanzielle Details gekummert weil er davon nichts verstehe Da habe ich nicht so genau nachgefragt Das habe ich den zustandigen Organen uberlassen oder ich habe mich nicht darum gekummert wo das Geld herkam lauteten angeblich die wiederkehrenden Redewendungen des Bischofs Jahresabschlusse und Vertrage will er so nur uberflogen und dann an den Fachverstand des Bistums weitergeleitet haben Ich habe als Bischof mein Amt so verstanden dass ich den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Vertrauen entgegengebracht habe damit sie Freude an der Arbeit haben So habe er Doerfert auch das einflussreiche Amt als Vorstandsvorsitzender der Caritas Tragergesellschaft ubertragen weil er sich darauf verlassen habe dass alles nach Recht und Ordnung zugeht Dies sei in den ersten funf Jahren des Bestehens der gemeinnutzigen Gesellschaft auch der Fall gewesen 6 Wie taub Spital fur jede Warnung war zeigte sich zum Beispiel am 9 Februar 1998 An diesem Tag haben der rheinland pfalzische Sozialminister Florian Gerster und sein Staatssekretar Klaus Jensen dienstlich Bischof Spital in Trier aufgesucht ausschliesslich zu dem Zweck den Bischof vor Doerfert zu warnen In einer offiziellen Mitteilung der Landesregierung Rheinland Pfalz Ministerium fur Arbeit Soziales und Gesundheit heisst es der Minister und der Staatssekretar haben dem Bischof dringend empfohlen von seiner Aufsichtspflicht Gebrauch zu machen und den Hinweisen durch eigene Recherchen und Prufungen nachzugehen Wenn der Bischof dieser Empfehlung nachgekommen ware wurde es die Affare Doerfert heute in dieser Form nicht geben 7 Spital selbst bezeichnete die Geschehnisse um Doerfert spater als eine tiefe menschliche Enttauschung Im Alter von 75 Jahren trat er gemass den Konventionen uber die Altersgrenzen von Amtstragern der katholischen Kirche von seinem Amt als Bischof zuruck 8 Papst Johannes Paul II nahm am 15 Januar 2001 sein Rucktrittsgesuch als Diozesanbischof an Nachfolger wurde Reinhard Marx Lebensabend und Tod Bearbeiten Hermann Josef Spital blieb nach seinem Rucktritt zunachst in Trier Am 6 August 2002 feierte er in Munster mit 20 anderen Priestern darunter Max Georg Freiherr von Twickel das Goldenen Priesterjubilaum 9 Noch Anfang 2006 feierte er im Trierer Dom das Silberne Bischofsjubilaum und seinen 80 Geburtstag Aus gesundheitlichen Grunden kehrte er 2006 in seine Heimatstadt Munster zuruck um seinen Lebensabend in der Nahe seiner Familie zu verbringen Spital lebte zuletzt in der Friedrichsburg wo er gepflegt wurde Er verstarb nach langerer Krankheit am 10 Januar 2007 im Alter von 81 Jahren in Munster Am 17 Januar wurde er in der Krypta des Trierer Doms neben dem 1993 verstorbenen ehemaligen Trierer Bischof Bernhard Stein beigesetzt Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenGrosses Bundesverdienstkreuz 1991 Honorarprofessor der Katholischen Universitat in Cochabamba Bolivien Ehrendomherr der Kathedrale von Sucre Bolivien El Condor de los Andes Orden Boliviens 1994 Franz Weissebach Preis 1995 Ehrendoktorwurde der Philosophisch Theologischen Hochschule Vallendar 1995 Plakette der Gesellschaft fur mittelrheinische Kirchengeschichte 2000 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 2003 10 Bemerkenswertes BearbeitenWahlspruchHermann Josef Spitals Wahlspruch stammt aus der Enzyklika Redemptor Hominis von Papst Johannes Paul II und lautet Der Erloser des Menschen unsere Ehre und unser RuhmEin begeisterter AutofahrerHermann Josef Spitals Berufswunsch nach dem Not Abitur war der des Maschinenbauingenieurs Zeit seines Lebens soll er eine Leidenschaft fur Motoren und Technik gehabt haben 11 12 Selbst als Bischof verzichtete er gerne auf die Dienste seines Fahrers und setzte sich personlich hinters Steuer In der Bevolkerung hielten sich hartnackig zahlreiche Geruchte uber Spital sche Autofahrten 13 So sei ihm angeblich wegen Rasens der Fuhrerschein abgenommen worden laut anderen Aussagen habe er dafur nur ein Knollchen erhalten andere berichteten er habe einen Ferrari besessen Derartige Geruchte wurden von der bischoflichen Pressestelle stets dementiert Tatsachlich hatte der Bischof zwar eine Vorliebe fur italienische Fahrzeuge besass aber keinen Ferrari sondern einen Alfa Romeo 164 14 Quellen Bearbeiten Deutsche Biographie Spital Hermann Josef Beitrag o D www deutsche biographie de sfz123600 html language de Wolfgang Lohr Bischof des Dialogs Zum Tode von Bischof Hermann Josef Spital In Akademischen Monatsblatter Hrsg vom Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine KV ISSN 0002 3000 3 2007 S 67 PDF Datei 4 6 MB Hans Heiner Boelte Erinnerung an einen Medienbischof in Communicatio Socialis 40 Jg Nr 1 2007 S 75 77 Karl Kardinal Lehmann Die Stimme erheben Wurdigung von Medienbischof Dr Hermann Josef Spital durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz in Communicatio Socialis 33 Jg Nr 1 2001 S 5 8 Hermann Munzel Der Hundert Millionenschaden der Caritas Trier CTT Viele Schuldige laufen noch immer frei rum imprimatur Saarbrucken Heft 3 2003 Heidi Parade Politik unter Verdacht Der Oberhirte meidet das Glatteis Der Tagesspiegel Berlin 16 November 2000 Introitus Editorial Nie war uns ein Bischof so teuer Auch heute noch lasst Spital in der ctt abenteuerliche Spitzengehalter zahlen imprimatur Saarbrucken Heft 4 2000 Karl Kardinal Lehmann Die Stimme erheben Wurdigung von Medienbischof Dr Hermann Josef Spital durch den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz in Communicatio Socialis 34 Jg Nr 1 2001 S 5 8 20 Geistliche feiern Goldenens Priesterjubilaum In Ibbenburener Volkszeitung Nr 178 3 August 2002 S la11 ivz aktuell de abgerufen am 16 Juni 2023 o V Altbischof Spital verstorben Beitrag im Kolner Domradio vom 11 Januar 2007 www domradio de artikel hermann josef spital leitete 20 jahre das bistum trier o V Popular und rasant Trierischer Volksfreund 28 Dezember 2005 www volksfreund de region rheinland pfalz populaer und rasant aid 5885013 Umweltschutzer zeigen Trierer Bischof die Gelbe Karte 26 Oktober 2011 Trierischer Volksfreund Barbara Bollwahn taz hangt rasanten Bischof ab Beitrag in der taz die tageszeitung vom 19 Januar 2001 https taz de 1161346 Ich wollte ein guter Bischof sein Memento vom 12 April 2013 im Webarchivarchive today Trierischer Volksfreund vom 11 Januar 2007 Literatur BearbeitenDominik Skala Hermann Josef Spital In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 32 Bautz Nordhausen 2011 ISBN 978 3 88309 615 5 Sp 1323 1328 Martin Persch Spital Hermann Josef In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 708 f Digitalisat Hermann Josef Spital in Internationales Biographisches Archiv 27 2001 vom 25 Juni 2001 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Josef Spital im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Hermann Josef Spital auf catholic hierarchy org Hermann Josef Spital in der Rheinland Pfalzischen Personendatenbank Spital Hermann Josef in der Datenbank Saarland Biografien Das Bistum Trier trauert um Altbischof Dr Hermann Josef Spital Bischof Spital Der Mann mit dem unverwustlich guten Gewissen aus Imprimatur Magazin der theologischen Fakultat der Universitat Saarbrucken Der Hundert Millionenschaden der Caritas Trier CTT Viele Schuldige laufen noch immer frei rum aus Imprimatur VorgangerAmtNachfolgerBernhard SteinBischof von Trier 1981 2001Reinhard MarxReinhard LettmannGeneralvikar des Bistums Munster 1973 1980Heinrich JanssenNormdaten Person GND 115466738 lobid OGND AKS LCCN n97086801 VIAF 15498539 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Spital Hermann JosefKURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Bischof von TrierGEBURTSDATUM 31 Dezember 1925GEBURTSORT MunsterSTERBEDATUM 10 Januar 2007STERBEORT Munster Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Josef Spital amp oldid 234657099