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Hermann Blume 4 Juni 1891 in Biegen Kreis Lebus 10 Mai 1967 in Grossbottwar Kreis Ludwigsburg 1 war seit 1925 Musikreferent des Stahlhelms Bund der Frontsoldaten In der Zeit des Nationalsozialismus war er NS Funktionar und Sonderbeauftragter fur Musikwesen des Reichsarbeitsministers Franz Seldte Blume komponierte neben Instrumentalmusik Chorwerken und Marschen zahlreiche Stucke die der NS Propaganda dienten Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBlume war zunachst Geiger Als Teilnehmer am Ersten Weltkrieg wurde er schwer verwundet und verlor seine rechte Hand 2 Daraufhin begann er in Berlin ein Studium der Komposition bei Engelbert Humperdinck und Friedrich Ernst Koch sowie der Musikwissenschaft bei Hermann Kretzschmar Max Friedlaender und Johannes Wolf 3 In der Zeit von 1917 bis 1919 war er nach eigenen Angaben Vorsitzender des Studentenausschusses wurde aber Ende 1919 wegen seiner antisemitischen Agitationen abgesetzt 4 Nach Beendigung des Studiums lebte er als Komponist in Berlin Blume war seit 1923 Mitglied des Stahlhelms Bund der Frontsoldaten in dem er von 1925 bis zur endgultigen Auflosung 1935 Bundesmusikreferent war Seit 1932 war er Herausgeber und Schriftleiter der Zeitschrift Der Stahlhelm Kapellmeister die 1933 in Stahlhelm Musikzeitung umbenannt wurde aber Ende 1933 im zweiten Jahrgang eingestellt wurde Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten war Blume ehrenamtlicher Sonderbeauftragter fur Musikwesen beim Reichsarbeitsminister Franz Seldte Im April 1933 trat er dem volkischen und antisemitischen Kampfbund fur deutsche Kultur bei und wurde am 1 Dezember 1933 Mitglied der NS Kriegsopferversorgung Nachdem unter der Schirmherrschaft von Adolf Hitler 1933 ein Volksliedwettbewerb ausgeschrieben worden war wurde Blumes Komposition Kamerad Horst Wessel mit dem zweiten Preis ausgezeichnet ein erster Preis wurde nicht vergeben 5 Seit 1934 gehorte Blume dem Verwaltungsausschuss der Reichsmusikkammer und dem Grossen Rat des Berufsstandes der deutschen Komponisten innerhalb der Reichsmusikkammer an Nach einem ersten Aufnahmeantrag vom 3 Januar 1934 und einem erneuten Antrag vom 9 November 1935 anlasslich der Auflosung des Stahlhelms wurde er trotz der bestehenden Mitgliederaufnahmesperre zum 1 April 1936 in die NSDAP aufgenommen Mitgliedsnummer 3 759 291 6 Seit dem 1 Juli 1937 war er zusatzlich Mitglied der SS Bis 1941 gehorte er dem Stab des SS Personalhauptamts an und wurde 1939 zum Obersturmfuhrer und 1941 zum Hauptsturmfuhrer befordert Viele seiner schriftlichen Ausserungen wahrend der NS Zeit waren von Rassismus Antisemitismus und NS Parolen gepragt Dies galt auch fur seine Beitrage in der Zeitschrift Die Musik Woche Im Marz 1936 erschien Blumes Beitrag Des Fuhrers Saat Jeder von uns arbeite mit 7 In einem Aufsatz in der Zeitschrift Die Musik Woche vom 6 Juni 1936 bezeichnete er den Jazz als teuflisches Zerstorungsmittel 8 Wenn ich bis dahin in der Heimat das Auftreten einiger Neger Jazz Tanzkapellen fur eine unsinnige argerliche aber vorubergehende Sensationstorheit gehalten hatte so erkannte ich hier im Ausland zum ersten Male in ihrem ganzen Umfang die zersetzende Gefahr der die deutsche Kultur und mit ihr die bodenstandige Kultur anderer Nationen ausgesetzt war Es gab tief zu denken dass in dem Augenblick als eine gewisse Clique dieses teuflische Zerstorungsmittel ersann und ansetzte selbst der rasseempfindliche Amerikaner seine naturliche oft ins grausame verkehrte Verachtung gegenuber der schwarzen Rasse vergass und sich deren wilde unzivilisierte den niedersten Trieben entsprungene Rhythmen als eigene Nationalmusik aufschwatzen liess 8 1943 ging er in den Zeitschriften Musik im Kriege und der Deutschen Militar Musiker Zeitung auf seine Kriegsverletzung im Ersten Weltkrieg ein Erfahrungen und Betrachtungen eines kriegsbeschadigten Musikers sowie Triumph des Willens Betrachtung zum Thema Der kriegsbeschadigte Musiker 9 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in der SBZ Rundfunkauffuhrungen seiner Werke von denen zahlreiche Aufzeichnungen auf Tontragern existierten verboten Blume lebte zuletzt im Ruhestand in Grossbottwar Werke Bearbeiten nbsp Mailied Goethe Interpretation Petronella Boser 1941 Blume komponierte u a ein Marchenspiel verschiedene Orchesterstucke wie die Suite Meine Berge meine Heimat ein Hornkonzert 10 Kammermusik darunter eine Kleine Hausmusik fur Streichquartett 1936 und Chore zu denen auch Wanderlieder fur die HJ und Soldatenlieder gehorten Ebenso trat er als Komponist von U Musik hervor wie der Tangoserenade Schone blonde Frau aus Wien 1936 und dem Charakterstuck Holzkadetten Bekannt wurde Blume vor allem durch zahlreiche Militarmarsche viele davon mit Titeln die den Stahlhelm verherrlichten oder der NS Propaganda dienten wie Hakenkreuz am Stahlhelm 1933 Adolf Hitler Fanfare oder Adolf Hitler Fantasie beides 1934 Einige von Blumes Militarmarschen wurden in Wilhelm Stephans Sammlung Deutsche Armeemarsche fur die Bundeswehr aufgenommen Literatur BearbeitenFred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 509 518 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 59 Joseph Wulf Musik im Dritten Reich Eine Dokumentation Siebert Mohn Verlag Gutersloh 1963 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hermann Blume im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fotos von Hermann Blume 1 Bild Nr 30030816 und 30038337 bpk Bildagentur Stiftung Preussischer KulturbesitzEinzelnachweise Bearbeiten Biographische Daten lt Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 S 59 Nach Blumes Angaben Zertrummerung der rechten Hand siehe Schreiben vom 21 Juli 1962 Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 517 Angaben zur Person in einem Schreiben vom 21 Juli 1962 siehe Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 517 518 Schriftlicher Lebenslauf Blumes vom 10 Juni 1937 abgedruckt bei Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 515 Joseph Wulf Musik im Dritten Reich Eine Dokumentation Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien 1983 ISBN 3 548 33032 0 S 80 und 190 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 3310665 Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 514 515 mit Bezug auf Die Musik Woche IV 13 27 Marz 1936 S 7 8 a b Vollstandiges Zitat bei Joseph Wulf Musik im Dritten Reich Eine Dokumentation Ullstein Frankfurt am Main Berlin Wien 1983 ISBN 3 548 33032 0 S 387 Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 517 Nach Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 73 und 517 wurde dieses Stuck im Rahmen der Reichsmusiktage 1939 aufgefuhrt Normdaten Person GND 133337243 lobid OGND AKS LCCN n2006046635 VIAF 60970623 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blume HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und NS FunktionarGEBURTSDATUM 4 Juni 1891GEBURTSORT BiegenSTERBEDATUM 10 Mai 1967STERBEORT Grossbottwar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Blume Komponist amp oldid 228066041