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Heinrich Kalteisen wahrscheinlich um 1390 in Koblenz 2 Oktober 1464 ebenda 1 war von 1452 bis 1458 Erzbischof von Nidaros in Norwegen danach Titularerzbischof von Caesarea in Kappadokien Inhaltsverzeichnis 1 Fruher Werdegang 2 Der Erzbischof 3 Der Widerstand 4 Demission und letzte Jahre 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenFruher Werdegang BearbeitenKalteisens genaues Geburtsdatum und seine Eltern sind nicht bekannt Er gehorte dem Dominikanerorden an Er studierte in Wien und Koln Bis 1424 war er Inquisitor fur Mainz Cambrai und Lowen 2 Ab 1430 fuhrte er den Titel doctor sacrae theologiae professor und lehrte in Mainz 3 1433 4 nahm er im Auftrag des Erzbischofs von Main Konrad von Dhaun am Konzil von Basel teil wo er mit seinen drei Reden gegen die Hussiten im Rahmen einer Disputation mit dem Hussitenpriester Ulrich von der Partei der Sirotci bekannt wurde Er wurde Ratgeber Papst Eugens IV Der Erzbischof BearbeitenNach dem Tode des Erzbischofs Aslak Bolt 1450 kam es zwischen dem Domkapitel dem Konig und dem Papst zu einer Auseinandersetzung uber das Besetzungsrecht des Erzbischofsstuhles in Nidaros Das Domkapitel hatte unverzuglich den Kanoniker Olav Trondsson zum Nachfolger gewahlt Gegen ihn protestierte Konig Christian I Er wollte seinen Getreuen Marcellus von Skalholt als Erzbischof Es kam zum Konflikt und ein Schiedsgericht stellte die Ungultigkeit der Wahl Olav Trondssons fest Auf den Druck des Konigs stimmte das Domkapitel dann auch fur Marcellus Dieser aber wurde von Papst Nikolaus V abgelehnt weil er als Schwindler und Abenteurer galt Der Papst bestimmte am 27 Februar 1452 nun selbst Kalteisen zum Erzbischof 5 um sich so den entscheidenden Einfluss auf die norwegische Kirche zu sichern Kalteisen zahlte fur diese Ernennung 800 Florin und einige weitere kleinere Betrage an die papstliche Kammer 6 Im Sommer 1452 reiste Kalteisen nach Bergen wo er Mitte November ankam und zunachst gut aufgenommen wurde In Nidaros wurde er feierlich in sein Amt eingesetzt hielt sich aber nur wenige Monate dort auf da der dortige Erzbischofssitz ziemlich verwahrlost war so dass er ihn als Viehstall bezeichnete Zwischen Danemark und Schweden hatte Krieg geherrscht im Laufe dessen ein Heerfuhrer Karl Knutssons einen Heereszug nach Trondelag unternommen und den Bischofssitz in arge Mitleidenschaft gezogen hatte Kalteisen zog daher zuruck nach Bergen Kalteisen versuchte nun initiativ zu werden indem er plante nicht nur das Domkapitel sondern die gesamte Kirchenprovinz zu visitieren Sein Kopialbuch zeigt dass er viel Arbeit darin investierte die Verhaltnisse in seiner Diozese kennenzulernen Er traf eine Reihe von Entscheidungen in kirchlichen Rechtsfragen und schrieb sogar eine kleine faringische Bischofsgeschichte Er plante auch die Domkirche in Nidaros neu zu errichten Der Widerstand BearbeitenInzwischen hatte Marcellus wieder das Vertrauen des Konigs gewonnen und beschuldigte Kalteisen der Unfahigkeit fur das Amt so dass der Konig Kalteisen in Bergen zu einer Aussprache lud wo es zu einer heftigen Konfrontation mit Marcellus kam Kalteisen berief sich auf die Autoritat des Papstes wahrend Marcellus fur sich die Dekrete des Konzils von Basel und die Privilegien der norwegischen Kirche in Anspruch nahm Am Ende wurde die Sache an den Papst uberwiesen Der Konig brachte den norwegischen Reichsrat dazu in einem Schreiben die Probleme die mit der Einsetzung Kalteisens als Erzbischof verbunden waren ubertrieben darzustellen z B dass er keine Verbindung zum Volke habe da er der Landessprache nicht machtig sei und mit dem Abfall der norwegischen Kirche zu drohen Kalteisens Beschuldigungen gegen Marcellus seien haltlos 7 Es ist allerdings nicht sicher dass der Brief an den Papst tatsachlich abgesendet worden ist aber der Entwurf ist erhalten Aus einem Brief des Konigs an Konig Alfons V von Aragon und Neapel geht hervor dass er an einen Ubertritt zur russisch orthodoxen Kirche dachte 8 Kalteisen weigerte sich sein Amt zur Verfugung des Konigs zu stellen und brach kurze Zeit darauf nach Rom auf Im Winter 1453 1454 hielt er sich noch in Marstrand auf Im Sommer 1454 kam er nach Kopenhagen wo er vor dem danischen Reichsrat uber seine Amtsfuhrung Rechenschaft ablegen musste Dabei wurde er stark unter Druck gesetzt nicht nur sein Amt aufzugeben er sollte dem Papst auch vorschlagen dass er als papstlicher Legat nach Norwegen zuruckkehre und sollte vom Papst eine Entschadigung fur Marcellus aushandeln Nun bat er den Papst selbst um Demission da er in der norwegischen Kirche nicht von Nutzen sein konne schon weil er die Sprache nicht beherrsche seine Gesundheit angegriffen und er die dortige Lebensweise nicht gewohnt sei Der Papst lehnte zwar sein Demissionsgesuch ab sandte ihn aber als Kreuzzugsprediger im Range eines papstlichen Legaten nach Deutschland Demission und letzte Jahre Bearbeiten1456 beklagte sich Konig Christian bei Papst Kalixt III dass er einen der Sprache nicht machtigen und kranklichen Auslander zum Erzbischof gemacht habe und nun dessen Demission nicht annehme Das habe zu grosser Unruhe im Lande gefuhrt so dass sogar Bischof Thorleiv Olafsson in Bergen ermordet worden sei 9 Erst 1458 entschloss sich der Papst das Demissionsgesuch doch anzunehmen und bestimmte Olav Trondsson zum Erzbischof von Nidaros Kalteisen wurde im Juni dieses Jahres zum Titularerzbischof von Caesarea in Cappadocia ernannt 10 und erhielt eine halbjahrige Pension von 200 Rheinischen Florin 11 1463 zog sich Kalteisen in das 1944 zerstorte Dominikanerkloster Koblenz zuruck wo er im Jahr darauf starb Er wurde in der Klosterkirche vor dem Altar fur den Heiligen Olav den er selbst gestiftet hatte begraben Literatur BearbeitenNachschlagewerke Audun Dybdahl Henrik Kalteisen In Norsk biografisk leksikon abgerufen am 24 Oktober 2011 Paul Gundolf Gieraths Kalteisen Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 71 f Digitalisat Olav Martinsen Henrik Kalteisen 1452 1458 abgerufen am 24 Oktober 2011 Karl Werner Kalteisen Heinrich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 41 Weitere Literatur Bernhard D Haage Von der minnenden Seele Drei Predigten Heinrich Kalteisens O P Goppingen 1983 Goppinger Arbeiten zur Germanistik Band 373 Thomas Prugl Die Ekklesiologie Heinrich Kalteisens OP in der Auseinandersetzung mit dem Basler Konziliarismus Paderborn u a 1995 Digi20 Weblinks BearbeitenRAGAnmerkungen Bearbeiten Werner nennt in ADB Ehrenbreitstein als Geburtsort Nach Werner in ADB war er Inquisitor generalis fur Deutschland Nach Werner in ADB lehrte er vor 1424 in Koln So Gieraths Nach Dybdahl in NBL nahm er ab 1432 nach Werner in ADB ab 1431 am Konzil teil Diplomatarium Norvegicum Bd 1 Nr 814 Diplomatarium Norvegicum Bd 17 Nr 1034 Diplomatarium Norvegicum Bd 3 Nr 824 Diplomatarium Norvegicum Bd 17 Nr 1047 Diplomatarium Norvegicum Bd 17 Nr 1041 Die Ermordung hatte allerdings nichts mit Kalteisen zu tun sondern war eine Reaktion der Hanse auf dessen Kaperfahrten gegen die Hanseschiffe Markus Wesche Concilium Basileense Konzil von Basel 1431 1449 Memento des Originals vom 15 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www repfont badw de PDF 1 3 MB 2010 Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters S 57 Diplomatarium Norvegicum Bd 17 Nr 629 VorgangerAmtNachfolgerAslak BoltErzbischof von Nidaros 1452 1458Olav TrondssonNormdaten Person GND 119242737 lobid OGND AKS LCCN n83329981 VIAF 201986381 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kalteisen HeinrichALTERNATIVNAMEN Kalteisen HenrikKURZBESCHREIBUNG norwegischer ErzbischofGEBURTSDATUM 14 JahrhundertGEBURTSORT KoblenzSTERBEDATUM 2 Oktober 1464STERBEORT Koblenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Kalteisen amp oldid 237203992