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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Henriette Amalie Prinzessin von Anhalt Dessau 7 Dezember 1720 in Dessau 5 Dezember 1793 ebenda war eine Prinzessin aus dem Haus der Askanier Stiftsdame des Stifts Herford und Sammlerin Ihre Gemaldesammlung bildete den Grundstock der Anhaltischen Gemaldegalerie Dessau wo sie noch heute aufbewahrt wird Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt Dessau Gemalde von Joachim Martin Falbe im Schloss Mosigkau DessauDie Tochter des Friedrich Heinrich von Oranien Statthalter der Niederlande Gemalde von Jan Mytens 2 v rechts Henriette Catharina die Grossmutter von Henriette AmalieLeopold I von Anhalt Dessau und Anna Luise Fohse die Eltern von Henriette Amalie Inhaltsverzeichnis 1 Vorfahren 2 Leben 3 Liegenschaften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVorfahren BearbeitenHenriette Amalie kam als zehntes Kind des Fursten Leopold I von Anhalt Dessau und der Anna Luise Fohse zur Welt Ihre Grossmutter vaterlicherseits war Henriette Catharina von Oranien Nassau eine niederlandische Prinzessin aus dem Haus Oranien die 1659 Henriette Amalies Grossvater Johann Georg II von Anhalt Dessau geheiratet hatte Als Furstin beteiligte sie sich am Aufbau und an der Entwicklung des relativ armen Furstentums Im Jahr 1660 erhielt sie das Dorf Nischwitz als personlichen Besitz welches 1673 in Erinnerung an ihre Herkunft in Oranienbaum umbenannt wurde Ab 1683 liess sie hier Stadt Park und Schloss Oranienbaum als ihre personliche Residenz errichten Nach dem Tod ihres Gatten Johann Georg II im Jahr 1693 liess sie Schloss Oranienbaum zum Witwensitz ausbauen den sie bis zu ihrem Tod bewohnte Henriette Amalies Grosseltern vaterlicherseits hatten mehrere Kinder darunter den spateren Fursten Leopold I von Anhalt Dessau genannt Der Alte Dessauer und dessen Schwester Furstin Henriette Amalie von Nassau Dietz die den Fursten Heinrich Casimir II von Nassau Dietz heiratete Aus dem Nachlass ihrer Mutter Henriette Catharina erbte die Furstin nicht nur bedeutende niederlandische Gemalde sondern auch das Schloss Oranienstein das sie in den Jahren 1704 bis 1709 durch den Architekten Daniel Marot barock gestalten liess Henriette Amalies Grosseltern mutterlicherseits waren der Dessauer Hofapotheker Rudolf Fohse und seiner Ehefrau Agnes Ohme Leopold I heiratete die Apothekerstochter Anna Luise Fohse seine Jugendliebe 1698 kurz nach der Regierungsubernahme Seine Mutter Furstin Henriette Catharina von Nassau Oranien die nach dem Tod seines Vaters die Vormundschaft fur den noch minderjahrigen Erbprinzen zusammen mit einem Vormundschaftsrat ubernommen hatte und der Brautvater Rudolf Fohse hatten die Eheschliessung bis dahin verhindert weil sie als nicht standesgemass galt Drei Jahre spater erreichte Leopold I vom Kaiser dass seine Frau Anna Luise zur Reichsfurstin erhoben und fur ihre Kinder mit Sukzessionsrechten ausgestattet wurde Sie fungierte als Regentin wenn ihr Mann auf Feldzugen war Leben BearbeitenIm Jahr 1720 kam Henriette Amalie als jungste von funf Tochtern des regierenden Furstenpaares Leopold I von Anhalt Dessau und Anna Luise Fohse zur Welt Ausserdem hatte sie funf altere Bruder die allesamt in preussischen oder sachsischen Diensten Karriere machten und in die hohe Generalitat aufstiegen darunter Leopold II Maximilian von Anhalt Dessau Henriette Amalie erhielt dieselben Vornamen wie ihre Patin Henriette Amalie von Nassau Dietz die Schwester ihres Vaters Wegen der Vornamengleichheit wird die Nichte manchmal mit ihrer Tante verwechselt zumal sie nicht nur den Namen sondern auch den Kunstsinn die Sammelleidenschaft und das Organisationstalent mit ihr teilte 1741 brachte Henriette Amalie den unehelichen Sohn Heinrich August zur Welt weigerte sich aber dessen Vater den neun Jahre alteren Sohn des Jagdzeugmeisters Wilhelm Gustav Werner zu heiraten Daraufhin verbannte ihr Vater Leopold I sie in das freiweltliche Frauenstift Herford wo sie die nachsten elf Jahre als Stiftsdame lebte Leopold I der selbst mit Anna Luise Fohse eine unstandesgemasse Ehe geschlossen hatte und zudem zwei uneheliche Kinder hatte versuchte auch weiterhin seine Tochter standesgemass zu verheiraten alle Heiratsplane scheiterten jedoch nbsp Bockenheimer Schloss Kupferstich von Johann Friedrich Morgenstern von 1820Vermutlich um in der Nahe ihres Sohnes zu sein der zu einer Frankfurter Bankiersfamilie in Pflege gegeben worden war erwarb Henriette Amalie 1753 in Bockenheim bei Frankfurt ein Gut zu dem ein Herrenhaus mit Orangerie gehorte das sie zum Bockenheimer Schlosschen ausbauen liess Die dortigen Hofgebaude nutzte sie einige Jahre als Wohnsitz um von hier die Fertigstellung ihres Schlosschens zu uberwachen Das Bockenheimer Schlosschen wurde zu ihrem Hauptwohnsitz wahrend der nachsten Jahrzehnte Henriette Amalie bewirtschaftete ihre ausgedehnten Guter in Bockenheim selbst statt diese durch Verwalter bewirtschaften zu lassen Sie war begeisterte Landwirtin offen fur Reformen und penibel in der Buchhaltung Durch sparsames Wirtschaften und finanziellen Weitblick schuf sie sich die Basis fur ein unabhangiges und standesgemasses Leben Sie liess umfangreichen Ackerbau betreiben und wurde in kurzer Zeit durch den Kauf und das Anpachten aller grossen Guter in Bockenheim zur grossten Grundbesitzerin des Ortes Man sagte von ihr sie sei funfmal so reich wie der reichste Bauer des Ortes Sie fuhrte die Seidenraupenzucht ein hielt Bienen liess Apfelwein keltern und verkaufte Orangen aus ihren Gewachshausern Sie liess Spargelkulturen Obst und Gemuseplantagen sowie Maulbeerplantagen fur ihre Seidenraupen anlegen und betrieb auf ihren Gutern sowohl Schafhaltung als auch Rinderzucht Mit ihrem Vermogen unterstutzte sie zahlreiche Kunstler indem sie deren Werke erwarb 1771 erweiterte sie ihr Landhaus durch Anbauten zum Schloss In der Galerie im ersten Stock des Gebaudes fanden die annahernd 700 Kunstwerke einen Platz Neben dem Schloss wurde ein Marmorbad angebaut Um 1771 72 starb ihr geliebter Sohn mit etwa 30 Jahren an der Schwindsucht nbsp Rittergut Bangert bei Kreuznach um 1860 Sammlung Alexander DunckerHenriette Amalie lebte in dieser Zeit mit dem funfzehn Jahre jungeren Baron von Rackmann zusammen der durch ihre Intervention 1788 in den Reichsfreiherrenstand als Baron von dem Bangardt erhoben wurde Der Name Bangert Baumgarten stammte von einer Besitzung die Henriette Amalie 1771 in Kreuznach erworben hatte dem Rittergut Bangert abgeleitet von dessen zahlreichen Obstbaumen nbsp Stadtresidenz Palais Dietrich in Dessau ihr letzter Wohnort von 1792 bis 1793 nbsp Kronenberger Hof in Bad Kreuznach heute Gebaudeteil eines GymnasiumsNeben dem Rittergut Bangert erwarb die Prinzessin in Kreuznach auch Adelshofe aus dem 17 Jahrhundert wie den Simmerner Hof und den Kronenberger Hof 1 und wurde 1766 Eigentumerin des Hundheimer Hofs 2 der daraufhin Dessauer Hof genannt wurde Auch mit dem Musterlandgut Domane Bangert bewies sie sich als innovative Agrarunternehmerin Dass sie Guter in Kreuznach erwarb 3 hing vermutlich mit ihrer familiaren Verbindung zum Haus Oranien zusammen ihre Grosstante Marie von Oranien Nassau 1642 1688 hatte zeitweise wahrend der Sommermonate hier residiert und war in Kreuznach verstorben Ausserdem erwarb Henriette Amalie ein reprasentatives Frankfurter Stadthaus in der Grossen Eschenheimer Gasse 41 1790 kehrte Henriette Amalie mit Genehmigung ihres Neffen des damals regierenden Fursten Leopold III Friedrich Franz nach Dessau zuruck und bezog dort das Palais Dietrich eine von ihrem Vater fur ihren bereits 1769 verstorbenen Bruder Dietrich errichtete Stadtresidenz Hier starb sie 1793 Ihre Beisetzung in Dessau erfolgte ohne die Anwesenheit der Familie Aus dem Nachlass der Prinzessin wurde die Amalienstiftung errichtet die sich der Hilfsbedurftigen Dessaus annehmen sollte Sie erhielt auch die umfangreichen Sammlungen der Prinzessin darunter eine grosse Naturaliensammlung eine Bibliothek mit uber 4000 Banden aus Geistesgeschichte Naturkunde und Belletristik und ihre Gemaldesammlung Die Gemaldesammlung sollte nach dem Willen Henriette Amalies der Offentlichkeit zuganglich gemacht werden Von den uber 700 Bildern der Sammlung verwahrt die Anhaltische Gemaldegalerie Dessau heute noch 482 Gemalde Die schriftliche Uberlieferung der Amalienstiftung befindet sich in der Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen Anhalt Liegenschaften BearbeitenDie erste von Henriette Amalie in Bockenheim erworbene Liegenschaft diente nach ihrem Tode als Altersruhesitz fur ihren langjahrigen Liebhaber den Freiherrn von dem Bangardt bevor sie 1804 an den Bankier Johann Georg Meyer und von diesem dann 1820 an Samuel Passavant verkauft wurde der dort 1829 von Friedrich Christian Hess die Gartenvilla der Familie errichten liess 1938 erwarb dann die Stadt Frankfurt das Anwesen und erbaute die ehemalige Francke Schule und spater das heutige St Elisabethen Krankenhaus Von der historischen Bebauung ist bis auf wenige sparliche Mauerreste an der Ginnheimer Strasse nur noch die Passavantsche Villa erhalten die als Kindergarten Die Arche des St Elisabethen Krankenhauses genutzt wird nbsp Gedenkplatte am heutigen Eingang des Von Bernus ParksHenriette Amalies Bockenheimer Schlosschen kaufte 1793 der Frankfurter Bankier Abraham Chiron 1740 1823 Schwiegervater von Johann Georg Sarasin 1762 1847 und Johann Jakob Willemer 1760 1838 beide ebenfalls Frankfurter Bankiers und Politiker Von 1813 bis 1816 war es im Besitz der Stadt Frankfurt welche darin wahrend der Befreiungskriege 1813 bis 1815 ein Lazarett einrichtete Ab 1823 gehorte das Schloss dann der Familie Brentano bevor es 1856 in den Besitz von Emilie Stein 1804 1870 der Witwe des Frankfurter Stadtpfarrers Alexander Stein 1789 1833 gelangte Diese war die Tochter des Bankiers Joachim Andreas Grunelius 1776 1852 Eigentumer des Bankhauses Grunelius amp Co Frau Stein vererbte 1857 ihr Anwesen der Familie von Bernus die wiederum dem Bankhaus Erlanger amp Sohne nahe stand Die Familie von Bernus veranlasste weitere Umbauten wodurch das Schloss seine letzte Gestalt erhielt Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde es der Stadt Frankfurt als Jugendheim uberlassen und fiel am 12 September 1944 einem alliierten Luftangriff zum Opfer Nach dem Krieg verkaufte die Familie von Bernus das Grundstuck an eine Baugesellschaft der Stadt Frankfurt welche darauf ein grosses Mietshaus errichten liess Ubrig blieben nur noch Reste des Parks welcher heute den Namen Von Bernus Park tragt 4 An Henriette Amalie von Anhalt Dessau erinnert eine Gedenktafel im neu geschaffenen Eingangsbereich ihres vormaligen Schlossparks Das Rittergut Bangert in Kreuznach erwarb 1802 Andreas van Recum 1765 1828 Das auch als Puricelli Schloss bezeichnete Anwesen beherbergt heute das Schlossparkmuseum im Bad Kreuznacher KulturViertel Dort hangt unter anderem eine von Georg Lisiewski um 1840 angefertigte Kopie des Portrats der Prinzessin von Joachim Martin Falbe Im Dessauer Hof in Kreuznach sind heute der Oberburgermeister von Bad Kreuznach und sein Buro untergebracht Literatur BearbeitenManfred Grosskinsky Hrsg Sammlerin und Stifterin Henriette Amalie von Anhalt Dessau und ihr Frankfurter Exil Katalog zur Ausstellung im Haus Giersch Frankfurt und in der Anhaltischen Gemaldegalerie Dessau dort unter dem Titel Die verstossene Prinzessin Kunst Karriere und Vermachtnis der Henriette Amalie von Anhalt Dessau Haus Giersch Frankfurt Anhaltische Gemaldegalerie Dessau 2002 ISBN 3 935283 04 0 bzw ISBN 3 00 010315 5 Margit Schermuck Ziesche Die Sammlerin und Stifterin Henriette Amalie Prinzessin von Anhalt Dessau Eine Prinzessin aus Anhalt residiert in Frankfurt am Main In Thomas Weiss Hrsg Frauen im 18 Jahrhundert Entdeckungen zu Lebensbildern in Museen und Archiven in Sachsen Anhalt Mitteldeutscher Verlag Halle 2009 ISBN 978 3 89812 648 9 Seite 266 286 Walther Schmidt Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt Dessau Die Begrunderin der Furstlichen Amalienstiftung in Dessau Funk Verlag Bernhard Hein Dessau 2009 ISBN 978 3 939197 38 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henriette Amalie Prinzessin von Anhalt Dessau Album mit Bildern Videos und Audiodateien Henriette Amalie Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive bei Frankfurter Frauenzimmer Das Vermachtnis der Prinzessin von Anhalt Dessau Memento vom 30 September 2007 im Internet Archive bei mdr de Amalie von Dessau Anhalt Memento vom 6 Marz 2012 im Internet Archive bei stadt bad kreuznach de Offizielle Seite Bad Kreuznach Ausflug in die Geschichte des Schlossparkmuseums Ansicht der Bockenheimer Schlossstrasse mit dem Schlosschen um 1840 Historische Ortsansichten Plane und Grundrisse In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Uberlieferung der Amalienstiftung im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung DessauEinzelnachweise Bearbeiten Kronenberger Hof in Kreuznach Hundsheimer Hof spaterer Dessauer Hof Kreuznach Die Investitionen in Kreuznach der Prinzessin Henriette Amalie von Anhalt Dessau Nicht mehr online verfugbar In Allgemeine Zeitung Bad Kreuznach Ehemals im Original abgerufen am 9 Dezember 2020 1 2 Vorlage Toter Link www allgemeine zeitung de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven 2013 Sanierung des 300 Jahre alten Parks FNP Normdaten Person GND 124330959 lobid OGND AKS LCCN no2003016944 VIAF 28001919 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Henriette Amalie von Anhalt DessauALTERNATIVNAMEN Henriette Amalie Prinzessin von Anhalt Dessau vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Tochter des Fursten Leopold I von Anhalt DessauGEBURTSDATUM 7 Dezember 1720GEBURTSORT DessauSTERBEDATUM 5 Dezember 1793STERBEORT Dessau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henriette Amalie von Anhalt Dessau 1720 1793 amp oldid 237250684