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Helmut Stellrecht 21 Dezember 1898 in Wangen im Allgau 23 Juni 1987 in Boll war ein deutscher nationalsozialistischer Politiker und Propagandist Als popularwissenschaftlicher und Roman Autor benutzte er das Pseudonym Hermann Noelle Der tatsachliche Name erscheint auch in der Schreibweise Hellmuth Stellrecht Helmut Stellrecht Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften allgemein 3 Veroffentlichungen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenStellrecht legte 1916 nach dem Besuch des Realgymnasiums in Stuttgart das Abitur ab An der Technischen Hochschule in Stuttgart studierte er Maschinenbau nach dem Diplom 1922 promovierte er 1927 Seine Dissertation mit dem Titel Die Belastbarkeit der Walzlager erschien 1928 im Druck Von 1922 bis 1923 arbeitete er bei der Demag in Duisburg dann bis 1931 bei Fichtel amp Sachs in Schweinfurt Wahrend seines Studiums wurde er 1919 Mitglied der Burschenschaft Alemannia Stuttgart 1 Ab 1917 war Stellrecht Teilnehmer des Ersten Weltkriegs Nach Kriegsende beteiligte er sich siebenmal an diversen Freikorps unter anderem zur Niederschlagung des Ruhraufstands Seit 1921 engagierte er sich in der volkischen Bewegung und wurde zum Mitbegrunder des Hochschulrings deutscher Art in Stuttgart Ab 1923 gehorte er dem bayerischen Wehrverband Reichsflagge an 1931 trat er der NSDAP Mitgliedsnummer 469 220 bei Er begrundete die SA Reserve Schweinfurt Im Herbst 1931 wurde er Fachbearbeiter fur den Arbeitsdienst im Braunen Haus in Munchen Vom 10 Juni 1933 in Nachfolge fur den am 24 Mai aus dem Reichstag geschiedenen Hermann Esser 2 bis 1945 war er Mitglied des Reichstages MdR Im Oktober 1933 nannte er als Berufsbezeichnung Ministerialrat und Organisationsleiter bei der Reichsleitung des Arbeitsdienstes im Reichsarbeitsministerium in Berlin 1934 wurde er Obergebietsfuhrer im Stab der Reichsjugendfuhrung damit wesentlich fur die politische Schulung der Hitlerjugend verantwortlich Stellrecht wurde leitender Mitarbeiter beim Amt Rosenberg 1939 wurde er Brigadefuhrer der SS Nach dem Tod von Gotthard Urban Stabsleiter im Amt Rosenberg kundigte Werner Koeppen am 18 September 1941 gegenuber Martin Bormann im Fuhrerhauptquartier an dass Stellrecht als Nachfolger von Urban vorgesehen sei Bormann anscheinend erfreut daruber teilte Koeppen mit dass er Stellrecht bei seinem nachsten Aufenthalt in Berlin in etwa 10 Tagen sprechen wolle Dabei sollte Stellrechts Umstufung vom Obergebietsfuhrer zum entsprechenden politischen Dienstgrad vorgenommen werden 3 1945 war Stellrecht Mitarbeiter der Regierung Donitz In den 1950er Jahren war er massgeblich an Versuchen beteiligt die eine Sammlung der nationalen rechten Gruppierungen anstrebten So war er 1952 Mitbegrunder der Arbeitsgemeinschaft nationaler Gruppen 1960 liess er sich als Textilkaufmann in Boll nieder 1970 wurde er mit dem Dichtersteinschild des 1999 wegen nationalsozialistischer Wiederbetatigung verbotenen Vereins Dichterstein Offenhausen ausgezeichnet Schriften allgemein BearbeitenUnter seinem Geburtsnamen veroffentlichte Stellrecht wahrend der Zeit des Nationalsozialismus mehrere Schriften vor allem zur Erziehung im nationalsozialistischen Geist Dazu zahlen unter anderem Die Wehrerziehung der deutschen Jugend 1936 Glauben und Handeln 1938 und Neue Erziehung 1942 In der Sowjetischen Besatzungszone wurden samtliche von 1931 bis 1944 veroffentlichten Schriften Stellrechts auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg veroffentlichte er unter seinem Pseudonym Hermann Noelle popularwissenschaftliche Schriften unter anderem uber Langobarden und Kelten Damit in Zusammenhang steht auch der Roman Geh von deinem Acker Kelte 1963 Stellrecht Noelle kam hier auf Themen zuruck zu denen wahrend seiner leitenden Tatigkeit im Amt Rosenberg Material gesammelt worden war So pries der Emil Vollmer Verlag Wiesbaden auf dem Klappentext der Lizenzausgabe des zuerst 1974 erschienenen Werkes Die Kelten die Kompetenz Noelles damit an er habe sich mit dem Keltenthema jahrelang befasst Die Hintergrunde seiner Befassung mit dem Thema teilte man den Lesern nicht mit In Verlagen die dem rechten politischen Spektrum zugerechnet werden wie zum Beispiel dem Grabert Verlag publizierte Stellrecht auch nach dem Zweiten Weltkrieg unter seinem realen Namen Unter anderem veroffentlichte er 1974 im Grabert Verlag das Buch Adolf Hitler Heil und Unheil Die verlorene Revolution Veroffentlichungen BearbeitenHermann Noelle Der Blumennarr oder der heimliche Garten Biografischer Roman Hohenstaufen Verlag Esslingen 1964 Hermann Noelle Geh von Deinem Acker Kelte Historischer Roman Hohenstaufen Verlag Bodman 1972 ISBN 3 8056 0603 6 Hermann Noelle Der Wall der tausend Turme Historischer Roman Hohenstaufen Verlag Bodman 1973 ISBN 3 8056 0609 5 Hermann Noelle Die Kelten und ihre Stadt Manching 2 Auflage Ilmgau Verlag Pfaffenhofen Ilm 1974 ISBN 3 7787 2012 0 Einzelnachweise Bearbeiten Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 510 Reichstagsprotokolle Nr 23 Erganzung zu Nr 1 Wahrend der VIII Wahlperiode 1933 eingetretene Anderungen im Alphabetischen Verzeichnis der Mitglieder des Reichstags Martin Vogt Herbst 1941 im Fuhrerhauptquartier Berichte Werner Koeppens an seinen Minister Alfred Rosenberg Koblenz 2002 ISBN 3 89192 113 6 S 19 Dokumentation Deutsche Verwaltung fur Volksbildung in der sowjetischen Besatzungszone Liste der auszusondernden Literatur 1946 Polunbi Datenbank Schrift und Bild 1900 1960 Literatur BearbeitenMartin Schumacher Hrsg MdR die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation Bearb von Katharina Lubbe und Martin Schumacher in Verbindung mit Wilhelm Heinz Schroder Droste Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 5162 9 Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus 3 Aufl DTV Munchen 1988 ISBN 3 608 91805 1 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 509 511 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 Erich Stockhorst 5000 Kopfe Wer war was im 3 Reich Arndt Kiel 2000 ISBN 3 88741 116 1 Unveranderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967 Udo Mischek unter Mitarbeit von Tim Rose Helmut Stellrecht Glauben und Handeln In Wolfgang Proske Hrsg Tater Helfer Trittbrettfahrer NS Belastete aus Baden Wurttemberg Band 9 NS Belastete aus dem Suden des heutigen Baden Wurttemberg Kugelberg Verlag Gerstetten 2018 S 361 382 ISBN 978 3 945893 10 4 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helmut Stellrecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Helmut Stellrecht in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Nachlass Bundesarchiv N 1400Normdaten Person GND 10683827X lobid OGND AKS LCCN n50054098 VIAF 242169338 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stellrecht HelmutALTERNATIVNAMEN Noelle Hermann Pseudonym Stellrecht HellmuthKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker MdR und SchriftstellerGEBURTSDATUM 21 Dezember 1898GEBURTSORT Wangen im AllgauSTERBEDATUM 23 Juni 1987STERBEORT Boll Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmut Stellrecht amp oldid 215473018