www.wikidata.de-de.nina.az
Der Verein Dichterstein Offenhausen war eine rechtsextreme Kulturorganisation in Osterreich und wurde 1999 wegen NS Wiederbetatigung behordlich aufgelost Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Dichtersteinanlage 3 Trager des Dichtersteinschilds 4 Publikationen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Verein Dichterstein Offenhausen wurde 1963 vom rassistischen und antisemitischen Schriftsteller Joseph Hiess gegrundet Bei der Grundungsfeier ubernahm Mirko Jelusich die Schirmherrschaft 1 Der Verein hielt regelmassig Treffen bei dem als altdeutsche Weihestatte bezeichneten Denkmal Dichtersteinanlage bei Offenhausen ab Jahrlich wurden im Rahmen einer Feierstunde Namensteine zu Ehren deutscher Dichter in die Ringmauern eingelassen und Baume gepflanzt Die Verleihung des Joseph Hiess Gedachtnispreises und des Dichtersteinschildes gehorten ebenso zum Ritual An den Treffen nahmen bekannte Rechtsextremisten und Neonazis aus dem In und Ausland wie Gerd Honsik Bela Ewald Althans und Otto Ernst Remer teil Enge Kontakte bestanden auch zur FPO die durch parlamentarische Anfragen mehrfach versuchte die Rechtmassigkeit des behordlichen Vorgehens gegen den Verein in Abrede zu stellen Der Verein wurde 1999 wegen NS Wiederbetatigung behordlich aufgelost 2 3 In enger Verbindung mit dem Verein Dichterstein Offenhausen stand die Arbeitsgemeinschaft fur demokratische Politik die seit Jahrzehnten Veranstaltungen mit Vertretern europaischer rechtsextremer Parteien im Wirtshaus Lauber im Ortskern von Offenhausen abhalt 4 5 Dichtersteinanlage Bearbeiten nbsp Dichtersteinanlage Offenhausen mit Freitreppe und Wikingerschilden fur Schiller und Goethe Zustand 2023 nbsp Namenstafeln an der AnlageDie ab 1963 erbaute Dichtersteinanlage befindet sich ostlich des Ortskerns von Offenhausen auf einem den Ort uberblickenden Hang Lage 48 154968 13 840544 Auf einer von ovalen Bruchsteinmauern umgebenen Rasenflache steht ein Weihealtar aus zwei Bruchsteinpfeilern an denen wie auch an den Umfassungsmauern insgesamt etwa 450 Marmorplatten mit den Namen von Dichtern angebracht sind In die Stufen der zum Denkmal fuhrenden und Treuetreppe genannten Freitreppe sind politische Schlagworte wie Sippenreinheit Artbewusstsein oder Gefolgschaftstreue eingemeisselt Rechts und links des Treppenfusses stehen zwei 1971 aufgestellte Wikingerschilde zur Erinnerung an Schiller und Goethe Uber dem Zugang befindet sich ein 1980 erganztes Tor mit einem inzwischen weitgehend zerstorten Zitat Erwin Guido Kolbenheyers Wer den Geist verrat verrat sein Volk 6 Nach der Auflosung des Vereins wurde die Pflege der Anlage weitgehend aufgegeben einige Namenszuge wurden vom Besitzer ubermalt und Teile der Anlage von Autonomen beschadigt 7 Trager des Dichtersteinschilds BearbeitenDer Dichtersteinschild wurde bis zur Auflosung des Vereins 1999 verliehen an 8 1963 Fritz Stuber 1903 1978 1964 Hans Giebisch 1888 1966 1965 Otto Jungmair 1889 1974 1966 Mirko Jelusich 1886 1969 1967 Karl Springenschmid 1897 1981 1968 Paula Grogger 1892 1984 1969 Egon Geier 1904 1976 1970 Hermann Noelle 1898 1987 1971 Ernst Behrends 1891 1982 1972 Elisabeth Kraus Kassegg 1898 1989 1973 Magdalene Stamm 1880 1981 1974 Gerhard Schumann 1911 1995 1975 Natalie Beer 1903 1987 1976 Ernst von Dombrowski 1896 1985 1977 Reinhard Pozorny 1908 1993 1978 Ernst Frank 1900 1982 1979 Martin Machule 1899 1981 1980 Karl Gotz 1903 1989 1981 Karl Skala 1924 2006 1982 Erich Kernmayr 1906 1991 1983 Hans Heinz Dum 1906 1986 1984 Hans Bahrs 1917 1983 1985 Margareta Pschorn 1922 1987 1986 Gudrun Embacher 1931 2001 1987 Heinrich Zillich 1898 1988 1988 Karl Emmert 1922 1995 1989 Erich Lipok 1909 2006 1990 Richard W Eichler 1921 2014 1991 Robert Hampel 1916 2004 1992 Alexander Hoyer 1914 2007 1993 Dorothea Wachter 1912 1994 Elisabeth Maria Maurer 1914 1995 Marianne Wintersteiner 1920 2003 1996 Josef Walter Konig 1923 2007 1997 Karl Heinrich Tinti 1919 2013 1998 Konrad Windisch 1932 Publikationen BearbeitenDer Verein begleitete seine Aktivitaten intensiv durch Publikationen In der Offenhausener Reihe beim Arndt Verlag erschienen erschienen zwischen 1970 und 1978 mindestens 24 Bande vorwiegend von Tragern des Dichtersteinschilds Weitere Titel sammelten die jahrlichen Vortrage und stellten Kurzbiografien der in der Anlage geehrten Personen vor Literatur BearbeitenHenning Burk Hitler Braunau und ich Wie meine Urgrossmutter den Krieg hatte verhindern konnen Westend Verlag Frankfurt am Main 2017 ISBN 978 3 86489 179 3 S 80 84 Kapitel Die Linde am Dichterstein Andrea Reiter Die Lyrik des Dichtersteins Offenhausen als Beispiel fur die Kontinuitat antimoderner Dichtung in Osterreich nach 1945 In Zeitgeschichte 18 5 6 1990 S 155 171 Einzelnachweise Bearbeiten Wolfgang Purtscheller Aufbruch der Volkische Das braune Netzwerk Picus Wien 1993 ISBN 3 85452 239 8 S 78 Verein Dichterstein Offenhausen Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes abgerufen am 17 November 2018 Karl Muller Stellungnahme zum Dichterstein Offenhausen fur die Bezirkshauptmannschaft Wels Land In Aurora Magazin Marz 1998 archiviert vom Original am 20 Dezember 2013 abgerufen am 17 November 2018 Rechtsextremisten Treffen soll am Wochenende in Offenhausen stattfinden MKO und Antifa Netzwerk fordern Verbot der AFP Mauthausen Komitee Osterreich abgerufen am 17 November 2018 AFP Treffen in Offenhausen Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Oktober 2005 abgerufen am 17 November 2018 Wolfgang Purtscheller Aufbruch der Volkischen Das braune Netzwerk Picus Verlag Wien 1993 ISBN 978 3 85452 239 3 S 75 f Arnold Reinthaler ich bin ein kind aus osterreich Abgerufen am 11 Januar 2019 mit Abbildungen Michaela Nostlinger Der Dichterstein Offenhausen Universitat Wien Wien 1997 S 89 Diplomarbeit Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Verein Dichterstein Offenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ansicht der Dichtersteinanlage Offenhausen nach FertigstellungNormdaten Korperschaft GND 1600947 2 lobid OGND AKS VIAF 133352482 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verein Dichterstein Offenhausen amp oldid 232615015