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Helmtraut Arzinger Jonasch geb Michel 25 Mai 1935 in Freudenberg Kreis Decin Tschechoslowakei 28 August 2007 in Leipzig war eine deutsche Chirurgin und Hochschullehrerin in Leipzig Helmtraut Arzinger Jonasch Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Werdegang 1 2 Forschung und Lehre 2 Familie 3 Ehrungen 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls zweite Tochter des Sattlers Oswald Michel und seiner Frau Marie geb Langer wurde Helmtraut Michel in Ceska Kamenice Gersdorf eingeschult Von der Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei am 20 Juli 1945 erreicht verschlug es die Familie nach Thuringen 1 Helmtraut Michel kam auf die Grundschule in Stodten Sie besuchte ab 1949 die Erweiterte Oberschule J G Seume in Weissenfels und bestand 1953 das Abitur Sie wollte in Leipzig an der Karl Marx Universitat Medizin studieren wurde aber dem Geschichtsstudium an der Philosophischen Fakultat zugewiesen Davon unbefriedigt exmatrikulierte sie sich nach einem Semester Als Hilfsschwester ging sie fur neun Monate an die Leipziger Kinderklinik Vom Klinikdirektor Albrecht Peiper unterstutzt bewarb sie sich zum Herbstsemester 1954 erfolgreich um die Zulassung zum Studium an der Medizinischen Fakultat Nach zehn Semestern bestand sie im Dezember 1959 das Staatsexamen mit der Note sehr gut 1 Im selben Monat wurde sie zur Dr med promoviert 2 Werdegang Bearbeiten Am 15 Januar 1960 begann ihr Pflichtassistentenjahr im Universitatsklinikum Leipzig Unter dem Eindruck von Famulaturen und klinischen Hochschullehrern hatte sie ihre Neigung zur Chirurgie erkannt Am 15 Januar 1961 begann sie die chirurgische Ausbildung bei Herbert Uebermuth Am 1 Juni 1966 bestand sie die Prufung zum Facharzt fur Chirurgie Als Oberarztin wandte sie sich der Handchirurgie der Plastischen Chirurgie und der Wiederherstellungschirurgie zu Von Marz bis Juni 1968 absolvierte sie ein Zusatzstudium in der Sozialistischen Foderativen Republik Jugoslawien Im September desselben Jahres folgte sie der Einladung der chirurgischen und orthopadischen Klinik der Universitat Ljubljana an einem Kurs der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft fur Osteosynthesefragen teilzunehmen Ihre Leipziger Klinik wurde offizielle AO Klinik Sie selbst wurde 1970 zum Oberarzt ernannt und ubernahm die Leitung der chirurgisch poliklinischen Abteilung Sie wurde 1971 zum Sekretar der Sektion Unfallchirurgie der Gesellschaft fur Chirurgie der DDR gewahlt und zum 1 September 1971 mit der Leitung der unfallchirurgischen Abteilung der chirurgischen Universitatsklinik beauftragt 1974 nahm sie an einem AO Kurs fur Fortgeschrittene teil 1975 erwarb sie den Subspezialisierungsgrad fur Traumatologie Die Akademie fur Arztliche Fortbildung der DDR berief sie im selben Jahr in die zentrale Fachgruppe Unfallchirurgie Die Arbeitsgemeinschaft Thermische und kombinierte Schaden der Sektion Unfallchirurgie wahlte sie am 1 Januar 1978 zur Vorsitzenden 1 Die Karl Marx Universitat berief sie am 1 September 1981 zum a o Professor Seit dem 1 September 1983 war sie Stellvertreter des Klinikdirektors Am 1 September 1984 in die neu geschaffene Ordentliche Professur fur Chirurgie Traumatologie berufen leitete sie in Leipzig die Abteilung fur Traumatologie und Wiederherstellungschirurgie Sie befasste sich mit der Verbrennungskrankheit und der Organisation der Schnellen Medizinischen Hilfe Mit drei Kollegen entwickelte sie einen temporaren Hautersatz aus Polyurethan Syspur derm A 1 3 Unter dem Rektor Cornelius Weiss und dem Dekan Gottfried Geiler anderte sich ihr akademischer Titel Aus Prof Dr sc med wurde Prof Dr med habil 1 Marz 1992 1 Durch den Elitenwechsel infolge der Deutschen Wiedervereinigung verlor sie ihren Arbeitsplatz Sie erstritt sich das Recht auf Weiterbeschaftigung wollte aber nicht unter Wendehalsen arbeiten Am 1 Oktober 1993 eroffnete sie eine Gutachterpraxis im Konigin Luise Haus dem Eingangsgebaude der ehemaligen Poliklinik Sudost in der Prager Strasse A 2 Als 2005 ein Koronararterien Bypass notig wurde gab sie die Tatigkeit nicht auf Erst ein Bronchialkarzinom und aggressive Therapieversuche im selben Jahr brachten ihre Handlungsfahigkeit zum Erliegen Eine grosse Hilfe in jener Zeit war ihr erster geschiedener Mann Sie starb mit 72 Jahren und wurde auf dem Sudfriedhof Leipzig neben ihrem zweiten Mann Rudolf Arzinger beerdigt Forschung und Lehre Bearbeiten In der Studentenausbildung war sie Lehrassistent 1966 1969 und Betreuer einer Beststudentengruppe 1970 Seit 1968 hielt sie Vorlesungen in allgemeiner und spezieller Chirurgie besonders der Unfallchirurgie sowie im Rahmen der Internationale der Kriegsdienstgegner innen Notfallsituationen 1970 71 nahm sie teil am Vorlesungszyklus Hochschulpadagogik und Hochschulmethodik Nach erfolgreicher Probevorlesung und Kolloquien zu Ausbildungs und Erziehungsfragen sowie zu wissenschaftlichen Problemen der Chirurgie erhielt sie am 1 August 1971 die Facultas Docendi Am 1 September 1971 wurde sie zur Hochschuldozentin fur das Fachgebiet Chirurgie ernannt Von 1971 bis 1975 leitete sie ein Forschungskollektiv das sich mit der Lokalbehandlung von Verbrennungen befasste Im Rahmen eines Qualifizierungsvertrages war die Fertigstellung ihrer Promotion B fur 1973 festgelegt worden Das erwies sich als unmoglich weil es trotz aller Muhen nicht gelang die technischen Voraussetzungen und Sicherheitsvorkehrungen fur die Experimente des ihr gestellten Themas zu schaffen A 3 Deshalb musste sie sich Ende 1972 ein neues Thema suchen Anregungen fand sie 1973 bei der Hospitation in Verbrennungszentren Englands Teilergebnisse ihrer Forschungsarbeit konnte sie ab 1974 in der DDR und im Ausland vorstellen 1 1977 konnte sie ihre Dissertation einreichen 4 Nachdem sie sie im Rigorosum erfolgreich verteidigt hatte wurde sie am 9 Januar 1979 zur Dr sc med ernannt A 4 Seit 1973 betreute sie viele Diplomanden Diplom Mediziner und Doktoranden Von November 1980 bis September 1983 war sie Wohnheimbeauftragter des Bereiches Medizin der Karl Marx Universitat Am 1 September 1983 ubernahm sie das Direktorat fur Erziehung und Ausbildung am Bereich Medizin Durch Intervention von Gerhard Fuchs 1 Sekretar der SED Kreisleitung durfte sie das Amt nur kommissarisch fur ein Jahr ausuben weil ihr Ehemann Osterreicher war 1 Siehe auch Fakultat Hochschule und Akademischer Grad Deutsche Demokratische Republik DDR Familie Bearbeiten nbsp Grab in LeipzigAm 21 April 1956 heiratete sie Herbert Gunia einen Offizierschuler der Kasernierten Volkspolizei A 5 Nach der Scheidung ging sie am 5 Dezember 1964 in Leipzig mit dem Rechtswissenschaftler Rudolf Arzinger die zweite Ehe ein Nachdem er 1970 bei einem Autounfall auf der A 115 am Abzweig Drewitz ums Leben gekommen war hatte sie die beiden noch minderjahrigen Sohne allein zu erziehen Zusatzlich ubernahm sie die Vormundschaft fur den Sohn ihres Mannes Rainer Arzinger 1952 Am 3 September 1976 heiratete sie den osterreichischen Unfallchirurgen Univ Doz Dr sc med Erich Jonasch Noch im selben Monat erhielt sie zusatzlich zur Staatsburgerschaft der DDR die osterreichische Staatsburgerschaft In Wien hatte sie eine kleine Wohnung 2006 kam auch ihr Stiefsohn Rainer Arzinger bei einem Unfall als Fahrradfahrer in Berlin ums Leben 5 In ihrem Grab sind auch die Bestattungsurnen ihres dritten Mannes ihres ersten Mannes und ihres Stiefsohnes beigesetzt Ehrungen BearbeitenVorsitzende der Sektion Traumatologie der Gesellschaft fur Chirurgie der DDR Medizinalrat DDR Werke BearbeitenArzinger Jonasch verzeichnet 48 Publikationen und 196 Vortrage darunter acht Buchbeitrage und drei Fachbucher M Bohme Dringliche Medizinische Hilfe auf dem Rettungswagen Verlag Volk und Gesundheit Berlin 1975 unter Mitarbeit von Doz Dr med H Arzinger Schnelle Medizinische Hilfe Ein Ratgeber fur Arzte auf dem Rettungswagen 2 Auflage 1981 3 Auflage 1982 4 Auflage 1985 unter Mitarbeit von Prof Dr sc med H Arzinger Jonasch Schnelle Medizinische Hilfe Ein Ratgeber fur medizinische Notfalle 5 Auflage 1988 unter Mitarbeit von Prof Dr sc med H Arzinger Jonasch mit Jorg Riedeberger Hrsg Klinik und Therapie der Verbrennungsverletzungen Verlag Volk und Gesundheit Berlin 1979 Klinik und Therapie der Verbrennungsverletzungen 2 Auflage Leipzig 1983 mit Erich Jonasch Instrumentarium und Lagerungstechnik Walter de Gruyter 1985 ISBN 978 3110100303 mit K Sandner und H Bittner Die Wirkung hyperbaren Sauerstoffs auf Brandwunden unterschiedlicher Tiefe im Tierexperiment Zeitschrift fur experimentelle Chirurgie 11 1978 S 6 10 Literatur BearbeitenChristian Schwokowski Uberliefertes Erlebtes und Erkenntnisse Reflexionen zur Chirurgie an der Universitat Leipzig Leipziger Universitatsverlag 2015 ISBN 978 3 86583 943 5 S 232 233 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helmtraut Arzinger Jonasch Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Hersteller Kombinat SYS VEB Synthesewerk Schwarzheide Ihr Mann Erich Jonasch 1922 1997 war im Fachkrankenhaus Schkeuditz tatig Die Lokalbehandlung der radioaktiv verseuchten Brandwunde Einer der drei Promotionsgutachter war der Pankower Chirurg Kurt Franke 1986 folgte er HAJ im Vorsitz der Sektion Traumatologie der Gesellschaft fur Chirurgie der DDR In seiner Gedenkrede auf HAJ zitierte er den Leipziger Pathologen Arno Hecht dass der 1990 einsetzende Elitenwechsel in Grossenordnungen Mittelmass und Inkompetenz auf die Spitzenplatze der Hochschulen gespult hatte Gunia war spater Oberstleutnant der NVA und starb 2009 Der Ehe entstammt der Sohn Thomas Gunia Die Scheidung hatte er nie verwunden Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Eigener Lebenslauf von HAJ fur die Universitat Leipzig 1990 Dissertation Uber diagnostische Irrtumer in der Gynakologie Siegfried Kiene Richard Reding Wolfgang Senst Hrsg Getrennte Wege ungeteilte Chirurgie Beitrage zur Chirurgie in der DDR pro literatur Verlag 2009 Thema Die Lokalbehandlung der Verbrennungsverletzung tierexperimentelle Studie chirurgischer Behandlung VDGN Memento des Originals vom 14 Januar 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www vdgn deNormdaten Person GND 1058389378 lobid OGND AKS VIAF 306143238 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arzinger Jonasch HelmtrautALTERNATIVNAMEN Michel Helmtraut Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Chirurgin und Hochschullehrerin in LeipzigGEBURTSDATUM 25 Mai 1935GEBURTSORT Freudenberg Kreis Decin TschechoslowakeiSTERBEDATUM 28 August 2007STERBEORT Leipzig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmtraut Arzinger Jonasch amp oldid 234099297